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Das Weblog zur Volkskunde des Bankraubs

 
"Wenn ich die Frage sehr abstrakt angehe, dann ist Geld pure Möglichkeit, viel fantasieanregender als irgendein konkretes Luxusgut. Um Schmidt zu zitieren: "gepresste und getrocknete Freiheit". Es ist ein Medium, das maximales Assoziieren und ausschweifendstes Fantasieren ermöglicht.

taz: Lottogewinnfantasien?

Auch das."

(Jan Philipp Reemtsma im Interview mit der taz, 4.3.2004)

Da fehlt doch was ... Bankraub oder Lottogewinn?

KERBE2Im Jahr 2001 gab es in der damals vorzüglichen „Kunsthalle Tirol“, ein ehemaliges Salzlager, eine überaus interessante Ausstellung "GeldLust: ModellBanking", rund um das Thema Geld. By the way, der Direktor der Kunsthalle wurde danach von den Stadträten gefeuert, das Konzept eingestampft und heute landen wir bei den Stadtwerken, wenn wir auf die einstige Webseite der Kunsthalle gehen

Die Wiener Zeitung (8.6.2001) berichtete über die Ausstellung
„Dass die Bank für Tirol und Vorarlberg in der Innsbrucker Innenstadt ein BTV-Stadtforum plant, hierfür einen internationalen Architekturwettbewerb ausgeschrieben hat und die 75 eingereichten Projekte in der Kunsthalle ausstellt, vis-à-vis der Anleitung zum perfekten Bankraub, dass schließlich die BTV die Ausstellung zusätzlich gesponsert hat, zeigt, dass Humor in diesem Fall nicht nur gelebt wird. Er wird offen und ehrlich zelebriert. Zum Amüsement aller. Die Banker nahmen die Arbeit "Bank Job" gelassen, amüsierten sich nicht minder als andere Ausstellungsbesucher. Wer hätte das gedacht. Alles im Leben ist eine Sache des Blickwinkels. Selbst Banker wissen: "Geld allein macht nicht glücklich." Das sagt übrigens auch die junge Frau bei Andreas Wegners Video "Geld", eine weitere Arbeit, die in der Ausstellung zu sehen ist.“

Diese Arbeit von Janice Kerbels ist in diesem Band dokumentiert: Janice KerbeL. 15 Lombard Street. Bookworks, London 2000
Janice Kerbels Buch ist ein detailliert erforschter Master-Plan für den Überfall einer bestimmten Londoner Bank. In einer Überwachung der Überwachungapparate führt Kerbel vor, wie die unterschiedlichen Sicherheitsysteme zusammenhängen und ein Netz der Kontrolle bilden.
KERBEL
Jochen Becker schreibt über Janice Kerbel "15 Lombard St."
“ Die von Stefan Kalmár kuratierte Buchreihe im Design des Wiener Künstlers und Grafikers Florian Pumhösl umfaßt neben Bänden von Doug Aitken und Angela Bulloch auch noch das Buch "15 Lombard St" von Janice Kerbel. Hierbei stellt die kanadische Künstlerin einen Bankraub präzise vor - auch dies ein Weg, den mikro-kalten Krieg in den Städten zu überstehen. Mit Klapptafeln, Karten, Erkundungsfotos, Ablaufplänen und je nach Beteiligten ausgelegten Aktionslisten entwirft die kanadische Künstlerin einen Masterplan für einen Überfall der Robarts Branch der exklusiven Investmentbank Coutts & Co. mitten in der City of London. Bei einem Geldinstitut, deren KundInnen erst ab £ 500.000 ein Konto erhalten, sollen unmarkierte Scheine abgezeigt werden. Stinkbomben und Störsender, Verkleidungen und Straßenblockaden im Schatten der allgegenwärtigen Videoüberwachung bilden hierbei das Arsenal eines perfekten Überfall. Zum Schluß sollen sich alle in einer Villa im spanischen Garrucha wiedertreffen, um die Beute zu teilen.
Janice Kerbels trocken niedergelegter Plott funktioniert wie imKriminalroman, bei dem Gangster wie Polizei eine geschärfte Aufmerksamkeit gegenüber den alltäglichen Dingen zukommen lassen. Plötzlich wird normalerweise Übersehenes zum entscheidenden Detail der Flucht oder Überführung. Die Überwachung überwachend, muß jeder Schritt bedacht sein und wird hier im wahrsten Sinne minutiös aufgelistet. Mit "15 Lombard St." stellt sich die Autorin eindeutig auf Seiten der Gangster und vor allem gegen das Phantasma der totalen Kontrolle.“


Bank Job (1999) is the fruit of several years of research, documentation and observation about a bank at Lombard Street 15, London. Janice Kerbel gathered and classified many documents (black and white photographs blueprints, maps, time-tables, lists of required material - and written texts where she minutely describes the bank's monitoring system, foreseen diversions to facilitate a getaway by car, as well as directions to a hideout in Spain. Nothing is left to chance. This material is offered to the viewers who can become potential users of Bank Job. The orderly presentation
of these documents, on three cork panels, suggests both the moment of preparation of a robbery, and its methodical reconstruction.”

En francais ...

Hier ein Link zu einer Ausstellung von Janice Kerbel in der Norwich Gallery in UK:

Ein Feature von Jennifer Higgie on Janice Kerbel
Get it while you can A few years ago Janice Kerbel was broke, so she devised a plan - Bank Job (1999). Posing as an architecture student, for a year and a half she staked out a London bank: the Lombard Street branch of Coutts & Co.

Her research completed, she published an astonishingly detailed instruction manual on how to rob it, entitled 15 Lombard St (2000). This master plan includes exhaustive information: accomplices, location, security set-up, ventilation, transmission, diversion, plan of action, getaway to a Spanish hideout and so forth. Accompanied by diagrams and blurred photographs, the dense text doesn't let up for 100 pages and is as thorough - and as demanding - as a tax form: 'The team is composed of ten individuals, seven of whom comprise a core group and three who are contracted and paid a fixed fee, half in advance, half upon completion ...' etc. It is only when you realize that the artist is obsessed with a plan she will never follow through that it becomes clear that the idea of deception is being posited as a Sisyphean act of liberation - if you can imagine something, she seems to be implying, that makes it, on some level, exist.

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