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Das Weblog zur Volkskunde des Bankraubs

 
Der Handelsblatt-Korrespondent für Südamerika, Alexander Busch, (3.9. 2005) weiss, was die BrasilianerInnen für ehrliche Arbeit halten:

Bankraub - war das was?

"Knapp drei Wochen ist es her, da stahlen Bankräuber umgerechnet rund 63 Millionen Euro in gebrauchten, nicht nummerierten Banknoten aus dem Tresor der Zentralbank in Fortaleza, einer Provinzhauptstadt im Norden Brasiliens. Es war einer der größten Bankplünderungen der Geschichte weltweit. Die gesamte internationale Presse berichtete ausführlich darüber. Doch in Brasilien selbst war der Millionen-Raub nach zwei Tagen aus den Schlagzeilen verschwunden. Es wurden zwar noch ein paar hunderttausend Banknoten in Kofferräumen von Autos entdeckt, die in Sattelschleppern auf den Weg zu den Metropolen nach Süden waren. Auch ein Teenager wurde dabei ertappt, wie er in einer Shopping-Mall der Hauptstadt Brasilias mit noch original verpackten Banknotenbündeln einkaufen wollte. Doch ansonsten ist der Raub vergessen. Niemand scheint sich noch dafür zu interessieren, was mit den dreieinhalb Tonnen Banknoten geschehen ist. In der Presseabteilung der Zentralbank muss man ausführlich sein Anliegen erklären, damit der Sachbearbeiter sich überhaupt an den Vorfall erinnert. Mein Verdacht: Bei der anhaltenden Korruption in Brasiliens Politik, wo schwarze Kassen zur Parteinfinanzierung und Stimmenkauf in Höhe von 150 Millionen Euro existiert haben sollen - da interessiert sich die Öffentlichkeit einfach nicht für einen Bankraub, bei dem vergleichsweise "ehrlich" gearbeitet wurde: Immerhin eröffneten die rund ein Dutzend Räuber zur Fassade einen Gartenbaubetrieb, gruben drei Monate lang einen Tunnel bis zum Tresor der Zentralbank und nutzten dann ein Wochenende, um unbemerkt in den Safe einzudringen und in stundenlanger Schlepperei durch die klimatisierte Grube die Banknoten weg zu schaffen - eine organisatorische und logistische Meisterleistung, der die meisten Brasilianer Respekt zollen. Ganz anders als den schmierigen Geldwäschern und Politikern."

Über ihn heisst es:
"Alexander Busch, 41, ist seit zwölf Jahren in Brasilien als Korrespondent für Südamerika mit Sitz in São Paulo tätig. Im Privatleben interessiert er sich für Jazz, Latino-Musik und gute Küche."
Und Bankraub?

Vor kurzem lief dieser Film im Bayrischen Fernsehen - nun auf
ARTE - 29.09.2005 20:40 Uhr
Wiederholung: 02.10.2005 um 00:45
Die Letzten beißen die Hunde
Spielfilm, USA 1974, ARD


Der Bankräuber John "Thunderbolt" Doherty (Clint Eastwood) hat die alte Schule wieder gefunden, in der eine halbe Million Dollar Beute versteckt liegt.

Clint Eastwood, der im Mai 75 Jahre alt wurde, ist längst eine Legende. Michael Cimino arbeitete als Drehbuchautor und Dokumentarfilmer, bevor er von Eastwood als Newcomer die Chance bekam, das Buddy-Movie "Die Letzten beißen die Hunde" (1974) zu realisieren. Es war die Neubelebung eines ganzen Genres.

Der Ganove John "Thunderbolt" Doherty (Clint Eastwood) befindet sich in Priesterkleidern auf der Flucht vor seinen früheren Komplizen Goody (Geoffrey Lewis) und Red (George Kennedy), die hinter ihm her sind, weil sie glauben, er habe eine halbe Million Dollar aus einem gemeinsamen Bankraub verschwinden lassen, ohne mit ihnen zu teilen.

Als Thunderbolt bei einer Schießerei in einem kleinen Ort in Idaho von dem jungen Herumtreiber Lightfoot (Jeff Bridges) gerettet wird, der ihn in sein gerade gestohlenes Auto zerrt, beginnt eine seltsame Freundschaft. Die vermeintlich "betrogenen" Komplizen - Thunderbolt hatte die Beute in einer inzwischen abgerissenen Schule versteckt - kann er schließlich doch noch davon überzeugen, dass er das Verschwinden der Beute nicht verschuldet hat. Trotz der gefährlich unterschiedlichen Temperamente entschließt sich die neue Gang schließlich dazu, in erweiterter Besetzung die Bank noch einmal zu überfallen.

Doch leider misslingt dieser Coup. Von der Polizei gejagt, können nur Thunderbolt und Lightfoot entkommen. Aber auch für Lightfoot endet die Geschichte schließlich lethal.

Detaillierte Infos

Drei Geiselnehmer aus der belgischen und spanischen Anarchisten-Szene sind am Mittwoch in Aachen zu Haftstrafen verurteilt worden. Die Männer hatten im Juni 2004 bei einer Polizeikontrolle in Aachen ein Ehepaar als Geisel genommen und waren geflüchtet. Die beiden 45- und 37-jährigen Hauptangeklagten wurden zu 14 und 13 Jahren Haft verurteilt. Ein 26-jähriger Belgier muss drei Jahre und sechs Monate ins Gefängnis.

Während der Richter das Urteil verlas, übertönten ihn Sympathisanten der Angeklagten im Zuschauerraum mit spanischen Revolutionsliedern. Der Richter verwies sie des Saales. Bei ihrer Flucht hatten die Angeklagten mehrfach auf Polizisten geschossen. Die Anklage lautete auf versuchten Mord und Geiselnahme. Die Staatsanwaltschaft hatte bis zu 15 Jahren Haft gefordert. Eine mitangeklagte Frau wurde der Beihilfe zum Bankraub beschuldigt.

(29.9. 2005)

 

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