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Das Weblog zur Volkskunde des Bankraubs

 
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Ist doch interessant, mit welchen Phantasien Automobilhersteller immer wieder arbeiten:

Commercial for the 2008 Chevy Malibu - "The car you can't ignore"



Aber hier gibt es eine andere Version, die offensichtlich nicht identisch ist. Vermutlich ist die untenstehende Version ein Video vom Set, das Andere der offizielle Spot.

NewVideo Actual Bank Robbery In #Detroit — Absolutely Priceless!!!!


Auf Facebook wird angesichts des Überfalls auf die Spareinlagen der Zyprioten gerade eine Karikatur von Klaus Stuttmann herumgereicht, die wiederum den Brecht in Stellung gegen die Banken bringt.



xbox

Das ist schon fasziniert, wie man quasi über Nacht enteignet werden kann, wenn die richtigen Leute dies fordern. Sollte man / frau sich merken.

Die Zeitungen (Tagesanzeiger, 1.3. 2013) melden: Bruce Reynolds ist gestorben.

"Es ist einer der legendärsten Überfälle der vergangenen 50 Jahre: Der grosse Postzugraub von Grossbritannien. Bruce Reynolds, der Drahtzieher die «Great Train Robbery», ist 81-jährig gestorben.
Bruce Reynolds, der Architekt und Mittäter des grossen Postzugraubs (The Great Train Robbery) von 1963 ist tot. Dies berichtet die englische Zeitung «The Guardian». Reynolds starb im Alter von 81 Jahren, nur wenige Monate bevor sich der legendäre Überfall zum 50. Mal jährt. Sohn Nick gab gegenüber der Zeitung bekannt, dass sich der Gesundheitszustand seines Vaters schon seit einigen Monaten verschlechtert hatte.

xbox Bruce Reynolds war der Anführer jener zwölfköpfigen Bande, die am 8. August 1963 den Postzug der britischen Royal Mail bei Ledburn ausraubte und insgesamt 2,6 Millionen Pfund (nach heutigem Wert 56 Millionen Franken) erbeutete."


Im Guardian (28.2. 2013) wird die Zeit nach dem Gefängnis gewürdigt:

Reynolds was jailed for 25 years, a sentence that even the late Metropolitan police commissioner, Sir Robert Mark, thought was excessive. In fact, one of the reasons the robbery became so well known was the length of sentences doled out by Mr Justice Edmund Davies, who said it was "a crime which in its impudence and enormity is the first of its kind in this country. I propose to do all in my power to ensure that it is the last of its kind … Let us clear out of the way any romantic notions of daredevilry".

In 1995, Reynolds wrote his memoirs which recounted, without sentimentality or self-pity, how he had embarked on a life of crime after initially seeking a job as a journalist but ended up working in the accounts department of the Daily Mail. He chose the title as a homage to one of his favourite writers, Jean Genet, author of The Thief's Journal.

Various television documentaries are now being lined up for the anniversary, with Reynolds approached by many seeking to capitalise on the event. Many of the robbers have already died: Charlie Wilson was shot dead in the Spain in 1990; Buster Edwards killed himself in 1994; Roy James died in 1997; Jimmy Hussey died last year after supposedly making a deathbed confession that he was the gang member who coshed the train driver, Jack Mills, who died of leukaemia seven years later. Ronnie Biggs remains in very poor health following a series of strokes. On the final page of his updated memoir, Crossing the Line, Reynolds remarks of Biggs: "When I see his frail frame, I see my own mortality. C'est la vie!""


New York Times : "Bruce Reynolds, the chief architect of one of 20th-century Britain’s most notorious crimes"

Le Monde:"le cerveau de la mythique attaque du train postal Glasgow-Londres en 1963, est mort"

Es wurde hier bereits darauf hingewiesen. Auf das Bankraub-Playmobil-Set

Nun hat das Thema auch Spiegel Online für sich entdeckt:

Emanzipation bei Playmobil: Mädels, jetzt wird's kriminell!
(...)
Früher gab es bei Playmobil nur Ärztinnen, Feuerwehrfrauen, Krankenschwestern, Bäuerinnen. Seit letztem Jahr gibt es auch Bankräuberinnen. Und wenn dann auch die Mafia, die Camorra und die Hells Angels irgendwann eine Frauenquote eingeführt haben werden, können sie bei Playmobil sagen: Wir waren die ersten! Wir haben an Frauen immer geglaubt, auch in krimineller Hinsicht.

Lange Zeit mussten selbstbewusste Mädchen beim Playmobil-Spielen den Cowboys die Pistolen entwenden und damit ihre Squaws ausstatten. Mit der Bankräuberin haben sie endlich eine eigene Identifikationsfigur bekommen. Sie sieht ein bisschen aus wie Madonna, was die Frisur angeht. Das ist also keine ganz junge Frau mehr, sondern eine mit Erfahrung. Eine Frau, die schon einige Lebensmodelle durchprobiert und jetzt ihre Schlüsse gezogen hat, was das Dasein im Spätkapitalismus angeht.


Kommt nach Marx nun auch der alte Begriff des "Spätkapitalismus" zu neuen Ehren? Und welche Erwartungen werden daran wohl geknüpft sein? Das nun alles zu spät ist, oder ob der Zusammenbruch mal wieder unmittelbar bevorsteht? Schau mer mal ...

Hallo, ich studiere Kulturwissenschaften in Saarbrücken und werde im Sommersemester meine Bachelorarbeit über die mediale Inszenierung Jacques Mesrines schreiben. Dabei möchte ich zum einen darauf eingehen, wie er sich selbst inszenierte (z.B. durch seine Autobiographie) und zum anderen, wie er in den Medien zu einem Gentleman-Gangster oder Robin Hood stilisiert wurde.
Hätte jemand Literaturtipps oder andere Anregungen? Über das Medienphänomen Bankraub bin ich dank dieser Seite und dem darauf basierenden Buch recht gut informiert, aber mir fehlt es noch konkret an Materialien zu Mesrine und seinem Umgang mit den französischen Medien. Vielleicht habe ich ja hier Glück, im Voraus vielen Dank!

Falls Sie Anregungen oder Hinweise für mich haben, können Sie mir auch eine Mail schreiben: s9sjmuel@stud.uni-saarland.de

Bezeichend an der medialen Berichterstattung zu Banküberfällen und Bankraub-Delikten ist ihre Selbstreferenzialität. Bei diesen Schlagzeilen- und TitelmacherInnen gibt es offensichtlich keine andere Realität mehr neben ihnen. So jetzt wieder anlässlich eines bewaffneten aber wohl erfolglosen Raubüberfalls auf einen Geldtransporter in Köln in der Welt (14.2.2013):

Es sind Szenen wie aus einem Film. Maskierte Gangster überfallen zwei Geldtransporter in Köln, es fallen Schüsse. Vor ihrer Flucht zünden sie ihre Autos an. Manches sieht nach Zufall aus.

Spektakulärer Fall in Köln: Am Donnerstagmorgen gegen sieben Uhr rammt in Rodenkirchen ein Pferdetransporter einen Werttransporter der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) und brachte ihn so zum Stehen.

Jetzt geht es weiter. Playmobil zeigt sich politisch korrekt, obwohl es nur ganz wenige Bankräuberinnen gibt, ist ihr neuestes Bankraub-Set auf eine Banklady ausgerichtet.

Spezialeinheit der PLAYMOBIL-Polizei schnappt Bankräuberin!

Gangster aufgepasst! Das Polizei-Team von PLAYMOBIL bekommt Verstärkung für besonders knifflige Einsätze:

xbox

In der Bank mit Geldautomat findet ein Überfall statt! Die Bankkunden heben gerade Geld am funktionierenden Geldautomaten ab und tätigen ihre Überweisungen am Bankschalter. Da stürmt plötzlich eine bewaffnete Bankräuberin herein. "Hände hoch!", ruft sie und befiehlt dem Bankangestellten, den Tresor zu entriegeln und ihr die Goldbarren und Geldvorräte auszuhändigen.

Dank Polizeifahrzeug und -motorrad mit Blinklicht haben die Polizisten freie Fahrt und sind blitzschnell am Einsatzort. Über Funk sind sie mit den Kollegen im SEK-Quartier der neu gestalteten Polizei-Kommandostation mit Alarmanlage (L55 x T36 x H53 cm) in Kontakt. Diese beraten fieberhaft, wie man die Bankräuberin hinter Schloss und Riegel bringen kann. Im Polizeibüro der Kommandostation geht währenddessen der normale Alltag weiter. Die Polizisten nehmen Notrufe an und verhören Verdächtige. Der Ganove in der Gefängniszelle nutzt die Gelegenheit und seilt sich klammheimlich ab. Doch sein Ausbruchsplan scheitert – Lichtsignal und Sound der Alarmanlage verraten ihn sofort. Jetzt ist Schnelligkeit gefragt!

Inzwischen ist die Spezialeinheit bei der Bank angekommen und umzingelt das Gebäude. Der Polizeihubschrauber mit LED-Suchscheinwerfer kreist über dem Einsatzort. Jetzt gibt es Verstärkung aus der Luft: Der Pilot lässt seinen Kollegen per Seilwinde hinab auf das Dach der Bank. Wird sich die Bankräuberin jetzt ergeben?

Mit realitätsgetreuer Ausstattung und zahlreichen Spielfunktionen motiviert die neue Spielwelt zu spannenden und abwechslungsreichen Verbrecherjagden. Die neue Polizei-Kommandostation mit reichhaltigem Zubehör, die coolen Fahrzeuge und die vielfältigen Funktionen sorgen für actionreiches Spielvergnügen.

Für Kinder ab 4 Jahren – Erscheinungsdatum: 24. Februar 2012

5176 Polizei-Kommandostation mit Alarmanlage
5177 Bank mit Geldautomat 5178 Polizeihubschrauber mit LED-Suchscheinwerfer 5179 Polizeifahrzeug mit Blinklicht
5180 Polizeimotorrad mit Blinklicht
5181 Spezialeinheit


Das ist nicht das erste Bankraub-Set von Playmobil:
Spurensicherung
Tresorknacker
Aber auch Lego lässt sich nicht lumpen …


PS. Ach ja die BILD-Zeitung (11.2. 2013) hat es auch schon mitgekriegt ...



xbox

"Cowboy und Indianer war gestern. Geht‘s nach dem Spielzeughersteller Playmobil, heißt es in deutschen Kinderzimmern ab sofort „Hände hoch, Geld her!“
Vergrößern Playmobil Banküberfall Spielzeug-Set Die Figuren gibt's ab 39,99 Euro

Überfall in Plastik! Eine blonde, vermummte Räuberin mit Pistole bedroht einen erschreckten Bankangestellten.

Dazu die komplette Filiale mit Geldautomat und ordentlich Diebesgut – Goldbarren, Plastikgeld-Bündel – fertig ist der perfekte Bankraub für zu Hause"

Hier noch der Hinweis auf einen Bericht zum Berliner Volksbank-Tunneleinbruch von Joseph de Weck auf den Webseiten von Bloomberg (1.2. 2013), der die Berliner Bankraubhistorie bemüht:


Mystery Bank Heist Is Flashback to Berlin’s Murky Underworld


A hidden tunnel, a fake Dutch passport, and strewn contents of smashed up safe-deposit boxes are among the clues confounding police in Berlin trying to solve a bank heist that recalls the German capital’s past as a hotbed of crime and espionage.

Police in the city, the scene of the infamous Sass brothers’ bank raid in 1929 and a robbery at a Commerzbank AG branch in 1995, said a group of criminals toiled in secret for months from an adjacent underground garage. They dug a 45-meter (147.6 feet) tunnel before breaking into the vault at a Berliner Volksbank eG outlet in the Steglitz-Zehlendorf area last month. The bank’s insurance arm is offering a maximum 25,000 euros ($33,710) for information leading to the recovery of the loot.

A pedestrian walks past a locked branch of Berliner Volksbank following a robbery of the bank in the Steglitz-Zehlendorf area of
Police in Berlin said a group of criminals secretly toiled for months from an adjacent underground garage to dig a 45-meter tunnel before breaking into the vault at a Berliner Volksbank eG outlet in the Steglitz-Zehlendorf area last month.

Adding to Berlin’s folklore of underground escapades, the perpetrators probably used picks and shovels to dig out 120 tons of earth and build the cavity, stabilized with props and sidewalls three meters below the ground, and penetrated the vault’s 80 centimeter-thick reinforced concrete back wall with a water-cooled core drill, police said. They made off without a trace after raiding more than 300 deposit boxes on the weekend of Jan. 12.

Der ganze Artikel

fragt am Ende die SWR-Journalistin Elisabeth Brückner in der Kultur-Sendung Kontext auf SWR 2.

Die Sendung ist zur Abwechslung mal gut recherchiert und die ZuhörerInnen erfahren sowohl zu den Tunnelräubern auch zum Bankraub allgemein Substanzielles und Zahlen.

Die Panzerknacker: Bankraub und der Traum vom schnellen Geld

Der Coup ist hollywoodreif: Unbekannte Täter graben von einer Tiefgarage aus einen 45 Meter langen Tunnel direkt unter den Tresorraum einer Volksbank und räumen die Schließfächer aus. Das war Mitte Januar in Berlin. Die Täter sind weiter auf der Flucht. Obwohl schwerkriminell, wird den Tunnelgräbern in der Öffentlichkeit doch ein gewisses Maß an Respekt entgegengebracht. Was das Moralische angeht, lieferte einst Bert Brecht Rückendeckung mit dem berühmt gewordenen Satz: „Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank“?
Dass die Öffentlichkeit das Knacken von Banktresoren mit einer gewissen Zugewandtheit verfolgt, mag auch daran liegen, dass die Tat die Verteilung gesellschaftlichen Reichtums in Frage stellt und dass jeder Bankraub daran erinnert, dass die Verhältnisse veränderbar sind. Der Kulturwissenschaftler Klaus Schönberger beschreibt in seinem Buch „Vabanque - Bankraub, Theorie, Praxis, Geschichte“ die Träumerei von einem gelungenen Bankraub als „konkrete Utopie im Sinne Ernst Blochs“.


Sendung vom Freitag, 8.2. | 19.05 Uhr | SWR2
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Bemerkenswert: Die Welt am Sonntag (20.1. 2013) spricht mit dem Kulturwissenschaftler Klaus Schönberger über die Hochachtung für die Einbrecher von Berlin-Steglitz. In der Printausgabe der gestrigen Sonntagsausgabe heisst die Überschrift: "Leider eine Meisterleistung", online ist der Artikel mit "Die gewisse Bewunderung für den ganz großen Coup" und gibts auch noch eine Fotostrecke über "Die spektakulärsten Tunnelraubzüge":

"In Berlin haben Bankräuber unbemerkt einen Tunnel gegraben und einen Tresorraum aufgebrochen. Bankräuber gehören zu den "sympathischeren" Kriminellen, denn oft lösen sie eine gewisse Bewunderung aus."


Zum Artikel

überschreibt die Welt (19.1. 2013) ihre Recherche an diesem Freitag:

"Beim Bankraub in Berlin-Steglitz haben die Täter physikalische Probleme bewältigt, die sich Experten kaum erklären können. Wie haben die das nur gemacht?"

Der ganze Artikel, der sich gleichermaßen anerkennend über die Leistung der Einbrecher_innen äußert.

 

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