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Das Weblog zur Volkskunde des Bankraubs

 
TV-Spielfilm (12/07) und TV Today (12/07) veröffentlichten in ihren aktuellen Ausgaben eine ausführlicheren Artikel zum am Montag startenden ARD-Bankraub-Doku-Vierteiler. Hierfür griff der Verfasser Christian Holst auf Vabanque und dieses Weblog zurück und führte darüber hinaus ein Interview mit Klaus Schönberger. Bei TV Today gibt es auch eine Fotostrecke mit Bildern aus den Re-Enactments der vier Dokus.

ARD-Doku
© NDR/cinecentrum
Die ausgewählten Fotos sind ein wenig reißerisch und mit entsprechendenen Untertiteln versehen: "Bankraub extrem: Eine ARD-Doku stellt die spektakulärsten Überfälle der BRD-Geschichte nach"

Neu im TV: Geld her, oder es knallt!

Die ARD rollt vier der spektakulärsten deutschen Bankraub-Fälle noch einmal auf

Mal ehrlich: Fast jeder hat sich schon mal vorgestellt, wie es wäre, eine Bank zu überfallen. Reinspazieren, Wasserpistole auf den Kassierer richten, "Geld her!" brüllen und danach für immer alle Sorgen los sein. "Bankraub ist eine fast ebenso verbreitete Fantasie vom schnellen Geld wie der Traum vom Lottogewinn", hat der Hamburger Kulturwissenschaftler Klaus Schönberger herausgefunden. "Darum werden Bankräuber in den Medien oft zu Helden verklärt."

Mit der Wirklichkeit haben Legenden wie die von Bonnie und Clyde aber nur wenig zu tun. "Die meisten Bankräuber sind weder clever noch charismatisch, sondern Leute wie du und ich", weiß Schönberger. Viele Banküberfälle werden von Amateuren begangen, die sich in einer finanziellen Notlage befinden. Das Täterspektrum reicht vom Drogenabhängigen, der Geld für den nächsten Schuss braucht, bis zum verschuldeten Handwerker, der seinen Betrieb vor dem Bankrott retten will.

Erfolg haben damit die wenigsten. Das liegt nicht nur an der vergleichsweise hohen Aufklärungsquote, die 2006 bei 67,4 Prozent lag. Bankraub lohnt sich in den seltensten Fällen. Im Vergleich mit anderen Delikten wie Unterschlagung oder Untreue stehen beim Bankraub Ertrag und Risiko in einem reichlich unattraktiven Verhältnis zueinander. Die meisten Bankräuber erbeuten nicht mehr als ein paar Tausender. Dem stehen drastische Strafen für bewaffneten Raubüberfall von mindestens fünf Jahren Gefängnis gegenüber.

So verwundert es nicht, dass die Zahl der Banküberfälle in Deutschland rückläufig ist. 463 Fälle hat die Kriminalstatistik 2006 registriert. Im Vorjahr waren es noch 547. Verantwortlich für den Rückgang sind auch die immer aufwändigeren Sicherheitsmaßnahmen der Banken.

Doch die sicherheitstechnische Aufrüstung hat noch weitere Folgen. Klaus Schönberger beobachtet eine Tendenz zur Professionalisierung. Während klassische Banküberfälle seltener werden, nehmen Überfälle auf Geldtransporter zu. Häufiger werden auch Anschläge auf Geldautomaten. Solche Coups setzen hohen logistischen Aufwand und viel kriminelle Energie voraus. Für den Normalbürger bleiben solche Maßnahmen gegen die Ebbe auf dem Konto entlastende Tagträume. Dann schon lieber Lotto spielen."


Über die vier Folgen heißt es weiter:

DIE DOKUREIHE IM ERSTEN

Trickreiche oder extrem brutale Banküberfälle stoßen stets auf großes Interesse der Öffentlichkeit. Vier Aufsehen erregende Fälle der deutschen Kriminalgeschichte hat die ARD für ihre Dokureihe rekonstruiert. In ihr kommen nicht nur die Täter zu Wort, sondern auch die Opfer. Die Filme, ein Mix aus authentischem Material und nachgestellten Szenen, zeigen auch, wie die Medien Bankräuber immer wieder stilisiert haben - mal zur maliziösen Femme fatale wie die "Bank-Lady" Gisela Werle, mal zu Superhirnen wie die Tunnelgräber von Berlin.

"Teil 1: "Die Bank-Lady"
Mit Sonnenbrille, Revolver und blonder Perücke erbeutet Gisela Werle von 1965 bis 1967 rund 400 000 Mark. Bei ihrem 19. Überfall wird sie geschnappt: neun - ein halb Jahre Haft.

Teil 2: "Die Todesschüsse"
1971 überfallen zwei Täter eine Münchner Bank und nehmen vier Geiseln. Die Polizei ist überfordert, erschießt eine Geisel und einen der Täter. Der andere wandert für 15 Jahre ins Kittchen.

Teil 3: "Der Tunnel"
Berlin 1995: Bankräuber nehmen 16 Geiseln. Die Polizei umstellt die Bank, doch die Gangster ent - kommen mit 5,6 Millionen Mark durch einen Tunnel. Nach zwei Wochen werden sie gefasst.

Teil 4: "Die Irrfahrt"
Mit zwei Geiseln und 240 000 Euro im Auto fliehen Gangster 2002 nach einem Banküberfall in Uelzen. Ihre Flucht führt sie bis in die Ukraine, wo sie schließlich überwältigt werden."
 

twoday.net AGB

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