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Das Weblog zur Volkskunde des Bankraubs

 
lautet eine Kritik der Dokumentation "Reconstruction" über die Zwangsschauspieler in einer stalinistischen rumänischen Bankraub-Doku-Soap von Anfang der 60ßer Jahren in der Frankfurter Allgemeinen vom 30.9.2004. Weitere Hinweise zur Inhalt der Dokumentation von Irène Lusztig in diesem Blog (notwendig zum Verständnis folgender Zeilen).

Die Kritik von Eva-Maria Lenz erscheint mir weitgehend nachvollziehbar. Sie beschreibt zunächst die persönlichen Bindungen zu diesem Fall und macht dort auch gleich ein Problem der Dokumentation ausfindig. Außerdem bemänglet die Kritikerin den Mangel an Klarheit. Viele Fragen bleiben ungestellt oder ihre Unauflösbarkeit wurde nicht dargestellt.

"Überhaupt hielt ihr Film nicht, was die zupackenden Eingangssequenzen versprachen. Denn statt die Detektion voranzutreiben, umkreist er sie mit disparaten Materialen: mit Impressionen aus dem heutigen Bukarest, locker gestreute alte Fotos, Burckstücken faschistischer Katastrophen, Paradebeispielen kommunistischer Aufmärsche, Stippvisiten in der Familiengeschichte und Szenen des Propagandafilms. (...)
Einerseits interessierte sie sich zu wenig für internationale Kontakte der Verurteilten. Andererseits suchte sie in Bukarest weder Zeitungsnachrichten noch die damaligen Geldtransporteure. Wie sie. fern von Modalitäten und Motiven, aus einem Abhörprotokoll auf Bankraub schloß, überzeugt kaum. Insbesondere erklärt sie nicht, warum etwa Verurteilte wie der Universitätsprofessur oder der hochrangigen Securitate-Offizier, der Schwager des Innenministers, ausgerechnet auf so banale Weise ihre Position riskiert haben sollten."

im Burgenland. Das behauptet die Kronezeitung (28.10.2004) und irgendwie glauben die wahrscheinlich wirklich das Bankraub irgendwas mit Sex zu tun haben muss. Die Assoziationen und Phantasien sprechen jedenfalls für sich.

Filmreife Flucht im Stil des berühmten Film-Gaunerpärchens Bonnie und Clyde! Nach dem spektakulären Überfall auf eine Bank im Burgenland wird der Räuber, ein Wiener (23), gejagt. Er soll sich mit seiner Freundin (25) und zwei Töchtern in einem blauen Ami-Schitten nach Italien abgesetzt haben. Großfahndung!

Als Pirat maskiert und lässig mit einer brennenden Zigarette im Mund, war der Familienvater vor einer Woche in eine Bank in Leithaprodersdorf spaziert. Mit dem Zettelschmäh erbeutete der Täter 15.800 Euro.

ist der österreichische Ausdruck für Bankräuber, die, um wenigst möglichst Aufmerksamkeit zu erregen, den Kassierer/innen eine schriftliche Mitteilung mit entsprechender Aufforderung und Drohung vor die Nase halten.

Die Sonntags-Krone (31.10.2004) berichtet von einem abgeblitzten "Zettelschmäh-Räuber" in ziemlich reißerischer Aufmachung. Eine "mutige Angestellte" hatte einen entsprechenden Überfall durch Arbeitsverweigerung gekontert: "Darauf flüchtete der verdutzte Bankräuber ohne Beute" sagte ein Ermittler der Kriminaldirektion 1 mit dem bezeichnenden Namen "Gruppe Fleischhacker".

Mit ewas weniger Schmackes berichtet der Online-Dienst WienWeb.at (30.10.2004)

weiß die WELT am Sonntag (31.10.2004).

Mysteriös bleiben die Vorwürfe nach wie vor für einige, die den als "schwierig" bekannten Vorsitzenden der "Kritischen Polizisten" näher kennen.

"Erdrückend sollen die Beweise, eindeutig die abgehörten Dialoge sein, so die Staatsanwaltschaft. Und doch klingt das alles wie eine schlechte Räuberpistole. Wer Wüppesahl kannte, wie etwa Joachim Lenders, Vorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft in Hamburg, hätten ihm vieles zugetraut, doch so eine brutale Tat ist auch für ihn unfaßbar: "Er ist ein Querulant. Aber das ist kaum vorstellbar." Freunde vermuten gar, dem streitbaren Wüppesahl sei eine Falle gestellt worden."

Und die haben uns gerade noch gefehlt: Der Focus 45/2004, S. 42-43, die BILD-Zeitung für Abiturienten, der statt "Fakten, Fakten, Fakten" eigentlich immer "Ficken, Ficken, Ficken" meint. Unter der Überschrift "Kritischer Polizist" finden sich dort all die Vermutungen, die die BILD-Zeitung bereits ausgetappt hat. Aber um das Niveau ihrer Leserschaft nicht zu überstrapazieren, sind sie sich nicht zu blöde das angebliche Tatwerkzeug, ein Hackebeil, vermutlich aus dem Manufactum-Katalog entnommen, abzubilden.

 

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