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Das Weblog zur Volkskunde des Bankraubs

 
Im Berliner Lokalteil der taz (21.2. 2006) findet sich ein kurzer Text zur Verurteilung derjenigen 70jährigen Dame, die sich unlängst zu einem Banküberfall hinreißen ließ. Abgesehen mal davon, dass sich auch die taz an diesem Exotismus-Trip der übrigen Medien beteiligt, ist der folgende Text immerhin informativ, da er nochmals ein paar Fakten auf den Punkt bringt:


BANKRAUB GILT ALS MÄNNERDELIKT

Frau, 70 Jahre alt und dazu noch Alleintäterin - der Fall der Bankräuberin Regina L. ist in jeder Hinsicht besonders. Bankraub ist ein Männerdelikt. Wenn Frauen beteiligt sind, dann allenfalls als Mitläuferinnen. Und Bankräuber sind eher jung an Jahren, weil es von Vorteil ist, schnell rennen zu können. "Das eine 70-Jährige allein eine Bank überfällt, ist sehr, sehr ungewöhnlich", sagt der Leiter des Dezernats für Raubtaten im Landeskriminalamt, Manfred Schmandra.


Die meisten Überfälle erfolgen mit dem Auto.

"Die Zahl der Überfälle auf Banken, wozu auch Geld- und Postinstitute gehören, geht in Berlin seit Jahren kontinuierlich zurück. 2005 ist mit 15 Taten der absolute Tiefstand seit der Wende verzeichnet worden. Die hohen Sicherheitsvorkehrungen, die Einführung der automatischen Kassentresore und Geldautomaten lassen den Bankraub zu einem aussterbenden Gewerbe werden. "Es lohnt sich nicht mehr", sagt Schmandra. 1993 wurden noch 123 Taten registriert. Seither geht die Zahl stetig zurück. 2001 waren es nur noch 23 Taten. 2002 allerdings, als der Euro in Umlauf kam, ging die Kurve noch einmal steil nach oben - fast so, als sei in Ganovenkreisen auf die Geldumstellung gewartet worden.

Warten wir es einmal ab. In der Regel folgt die Entwicklung ähnlich wie die Rüstungsspirale. Aber weniger die Sicherheitsmaßnahmen, als vielmehr die zunehmende Tendenz zum bargeldlosen Verkehr dürften dem fordistischen Bankraub auf Dauer den Boden entziehen.
 

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