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Das Weblog zur Volkskunde des Bankraubs

 
Ein TAZ-Interview (19.10.2002) im Berliner Lokalteil anlässlich der Beobachtung, dass im Jahr 2002 in Berlin die Zahl der Banküberfälle wieder gestiegen sind. Und natürlich geht es wieder los, mit dem unvermeidlichen Brecht-Zitat:

"Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?", fragte Bertolt Brechts Mackie Messer.
Der Kulturwissenschaftler Klaus Schönberger hat sich mit der Theorie und Praxis des Bankraubwesens beschäftigt

taz: Was interessiert Sie an Banküberfällen?

Klaus Schönberger: Es gibt zwei verbreitete Kollektivfantasien: im Lotto zu gewinnen und eine Bank zu überfallen. Interessant ist auch, dass die soziale Frage neu verhandelt wird. Leute eignen sich etwas an, das ihnen nicht gehört. Sie haben eine andere Vorstellung von der Verteilung, wie auch immer man das bewertet.

Das ganze Interview lesen …

Wie bereits angekündigt, lief am 1. März 2004 bei »Planet Wissen« im WDR/SWR die Themensendung «Bankraub«.
logo_topVom Inhaltlichen ist vielleicht anzumerken, dass die Redaktion offensichtlich bemüht war, nicht in den Verdacht von allzuviel Sympathie zu geraten. Jedenfalls ist der ganzen Sendung die Tendenz anzumerken, zu betonen, wie wenig Sinn es heute noch machen soll, eine Bank zu überrauben. Das sehen die Täter in der Regel anders, insofern sind solche volkspädagogischen Bemühungen in der Regel auch für die Katz. Ehrlicher wäre gewesen, zuzugeben, dass sie das am liebsten auch gerne machen würden ... aber in einer öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt wäre das wohl zu viel verlangt.

Etwas ärgerlich ist allerdings, dass dann bei den Ideen von KollegInnen, wie etwa den AutorInnen des Buches «Vabanque«, das letztlich die Idee und die inhaltliche Grundlage der gesamten Sendung lieferte, weniger skrupulös vorgegangen wird. Dieser Befund bezieht sich in erster Line auf die eine Webpage zur Sendung, auf der ziemlich freizügig Ideen und Formulierungen übernommen wurden - ohne das wirklich sachlich richtig auszuweisen.

Das Leben ist hart, und der nächste Bankraub, äh, Ideenklau - ist immer der Schwerste, Na ja, vielleicht auch kein Zufall bei so einem Thema, aber muss es immer gleich so offenkundig sein?

 

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