Was denn nun das Beste sei, im Templiner "Silver Lake City" (Brandenburg) wurde ein Besucher Ehepaar des Westerndorfes von einem SPIEGEL TV-Reporter (19.9. 2004) gefragt. "Der Banküberfall lautete die Antwort der Ehefrau." Was dann wiederum SPIEGEL-Chefredakteur Stefan Aust in der Abmoderation dazu bringt, den ollen Brechtspruch wieder hervorzukramen und süffisant bis zynisch auf die ostdeutschen Verhältnisse anzuspielen.
"Von Cargolifter bis Lausitzring reicht die lange Liste der Versuche, das Land Brandenburg wirtschaftlich zu Aufschwung und mehr Arbeitsplätzen zu verhelfen.
Sie scheiterten alle kläglich. Seit einigen Wochen aber gibt es nun neue Hoffnung: in Templin mitten in der grünen Uckermark eröffnete ein Freizeit-Dorf namens "Silver Lake City", vom Land mit 6 Millionen Euro gefördert. Seither gibt es im Ort zweimal täglich bewaffnete Banküberfälle, arbeitslose Hausfrauen, die sich als Can-Can-Tänzerinnen verdingen und insgesamt hundert neue Arbeitsplätze. Ein Erfolgsmodell, das endlich den wilden Westen auch in den Osten bringt."
Es ist wohl kein Zufall, dass ein solches Freizeitpark-Programm ("zweimal täglich bewaffnete Banküberfall") vor dem Hintergrund der ostdeutschen Verhältnissen als symbolische Zuspitzung interpretiert bis inszeniert wird. Frei nach dem Motto: "Wer das Geld hat die Macht - bis dass die Tresortür kracht".
"Von Cargolifter bis Lausitzring reicht die lange Liste der Versuche, das Land Brandenburg wirtschaftlich zu Aufschwung und mehr Arbeitsplätzen zu verhelfen.
Sie scheiterten alle kläglich. Seit einigen Wochen aber gibt es nun neue Hoffnung: in Templin mitten in der grünen Uckermark eröffnete ein Freizeit-Dorf namens "Silver Lake City", vom Land mit 6 Millionen Euro gefördert. Seither gibt es im Ort zweimal täglich bewaffnete Banküberfälle, arbeitslose Hausfrauen, die sich als Can-Can-Tänzerinnen verdingen und insgesamt hundert neue Arbeitsplätze. Ein Erfolgsmodell, das endlich den wilden Westen auch in den Osten bringt."
Es ist wohl kein Zufall, dass ein solches Freizeitpark-Programm ("zweimal täglich bewaffnete Banküberfall") vor dem Hintergrund der ostdeutschen Verhältnissen als symbolische Zuspitzung interpretiert bis inszeniert wird. Frei nach dem Motto: "Wer das Geld hat die Macht - bis dass die Tresortür kracht".
contributor - am Montag, 20. September 2004, 00:19 - Rubrik: Theater