Senioritaet
Der FAZ (6.6. 2005) bleibt es vorbehalten, den Medienrummel um die
„Opa-Bande”, die dieser Tage vor Gericht stehen, zurecht zu rücken. Unter der Überschrift "Die Methusalem-Komplizen" betreibt die FAZ-Autorin Claudia Lehnen ein regelrechtes Stück "Aufklärung". Angesichts der medialen Aufrüstung in Sachen "Seniorenkriminalität.
Ein paar Kernsätze aus ihrem Artikel:
"Dies wird keine Geschichte, die angst macht. Auch wenn alles zunächst ganz danach aussieht. Die Zahl straffälliger Männer über 60 Jahre ist in der vergangenen Dekade laut BKA um mehr als ein Viertel gestiegen. Kamen 1994 knapp zehn ältere Halunken auf eine Million ihrer unbescholtenen Altersgenossen, so sind es heute zwölfeinhalb. Fünf Prozent aller Tatverdächtigen sind über 60 Jahre alt. Die Zahlen hören sich alarmierend an. Vorstellbar, daß beim Altennachmittag der Pfarrei nicht nur harmlose Rentner, sondern auch Bankräuber, Mörder und Totschläger den Sandkuchen in den Kaffee tunken?
(...)
Hysterie um Altenkriminalität unbegründet
Doch auch wenn es in Einzelfällen selbst unter den Senioren "böse Buben" gebe, zu einer Hysterie um Altenkriminalität sieht Christian Pfeiffer, Leiter des Kriminologischen Forschungsinstitutes Niedersachsen, keinen Anlaß. Mehr Senioren-Schurken verzeichne die Statistik vor allem deshalb, weil das Risiko, erwischt zu werden, stetig steige: "Die Polizei wird besser. Die Alten sind weniger trickreich."
Außerdem ist das Trio, das sich in Hagen für seine Taten verantworten muß, eher ein spektakulärer Einzelfall. Auch die "alten Monster, die irgendwelche Leute zusammenschlagen, sind die absolute Ausnahme", sagt Frieder Dünkel, Professor am Kriminologischen Institut der Uni Greifswald. Finden sich doch unter den über 50 Jahre alten Bösewichtern - sie machen laut BKA 9,5 Prozent aller Strafgefangenen Deutschlands aus - hauptsächlich Menschen, die wegen "Bagatellkriminalität" wie Ladendiebstahl oder Verkehrsdelikten einsitzen."
„Opa-Bande”, die dieser Tage vor Gericht stehen, zurecht zu rücken. Unter der Überschrift "Die Methusalem-Komplizen" betreibt die FAZ-Autorin Claudia Lehnen ein regelrechtes Stück "Aufklärung". Angesichts der medialen Aufrüstung in Sachen "Seniorenkriminalität.
Ein paar Kernsätze aus ihrem Artikel:
"Dies wird keine Geschichte, die angst macht. Auch wenn alles zunächst ganz danach aussieht. Die Zahl straffälliger Männer über 60 Jahre ist in der vergangenen Dekade laut BKA um mehr als ein Viertel gestiegen. Kamen 1994 knapp zehn ältere Halunken auf eine Million ihrer unbescholtenen Altersgenossen, so sind es heute zwölfeinhalb. Fünf Prozent aller Tatverdächtigen sind über 60 Jahre alt. Die Zahlen hören sich alarmierend an. Vorstellbar, daß beim Altennachmittag der Pfarrei nicht nur harmlose Rentner, sondern auch Bankräuber, Mörder und Totschläger den Sandkuchen in den Kaffee tunken?
(...)
Hysterie um Altenkriminalität unbegründet
Doch auch wenn es in Einzelfällen selbst unter den Senioren "böse Buben" gebe, zu einer Hysterie um Altenkriminalität sieht Christian Pfeiffer, Leiter des Kriminologischen Forschungsinstitutes Niedersachsen, keinen Anlaß. Mehr Senioren-Schurken verzeichne die Statistik vor allem deshalb, weil das Risiko, erwischt zu werden, stetig steige: "Die Polizei wird besser. Die Alten sind weniger trickreich."
Außerdem ist das Trio, das sich in Hagen für seine Taten verantworten muß, eher ein spektakulärer Einzelfall. Auch die "alten Monster, die irgendwelche Leute zusammenschlagen, sind die absolute Ausnahme", sagt Frieder Dünkel, Professor am Kriminologischen Institut der Uni Greifswald. Finden sich doch unter den über 50 Jahre alten Bösewichtern - sie machen laut BKA 9,5 Prozent aller Strafgefangenen Deutschlands aus - hauptsächlich Menschen, die wegen "Bagatellkriminalität" wie Ladendiebstahl oder Verkehrsdelikten einsitzen."
vabanque - am Montag, 6. Juni 2005, 19:01 - Rubrik: Senioritaet
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Süddeutsche Zeitung (3.5.2005) und andere berichten ganz groß über den Prozess gegen die sogenannte "Opa-Bande" und das Geständnis zweier Angeklagter (und auch bei Google News ist das heute nachmittag die Topmeldung:
"Ich bin ein Idiot gewesen"
Es sollte nie geschossen werden, das war abgemacht, aber martialisch aufgetreten sind die drei 64, 73 und 74 Jahre alten Verbrecher schon: "Unser Bestreben war, Schrecken zu verbreiten", gestand jetzt einer von ihnen vor Gericht - im Prozess gegen die ältesten Bankräuber der Republik.
Mit umfassenden Geständnissen hat am Dienstag der Prozess gegen die vermutlich ältesten Bankräuber Deutschlands vor dem Landgericht Hagen begonnen. Dem Räuber-Trio im Alter von 64, 73 und 74 Jahren mit bereits langjähriger Haft-Erfahrung werden von der Anklage 14 Banküberfälle in Westfalen vorgeworfen.
Dabei sollen sie innerhalb von sechzehn Jahren mehr als eine Million Euro erbeutet haben. „Unser Bestreben war, Schrecken zu verbreiten“, erklärte der 73-jährige Angeklagte aus Dortmund zum Prozess-Auftakt. Einzig der jüngste Räuber wollte sich zunächst nicht vor Gericht äußern.
Die drei „Opa-Räuber“ waren jeweils schwer bewaffnet unter anderem mit Maschinenpistolen und einer Handgranaten-Attrappe in die Filialen gestürmt und hatten Angestellte und Kunden bedroht. Dabei sei vorher aber abgesprochen gewesen, dass nicht geschossen werde, erklärte der 73-Jährige. Auch sollte es keine Verletzten geben.
„Haupttriebkraft aller meiner Schandtaten war Angst“, gab der Dortmunder als Motiv für die Raubzüge an. Nach insgesamt 40 Jahren Gefängnis bekomme er keine Rente und habe nicht in ein Altersheim gewollt. Mit seinem Anteil an der Beute kaufte er einen Hof bei Bielefeld.
„Ich bin ein Idiot gewesen, ich hätte es nicht nötig gehabt“, meinte sein ein Jahr älterer Komplize aus Iserlohn, der dort bis zu seiner Festnahme im November 2004 eine kleine Motorenwerkstatt betrieb.
(...)
usw.
Die Westfalenpost (3.5. 2005)
"Es ist ja so leicht, eine Bank zu überfallen"
(sam) Bankraub als Altersvorsorge: Vor dem Hagener Landgericht stehen seit gestern drei mehr oder weniger rüstige Senioren - die "Rentner-Bande" (WP berichtete).
Zwischen 1988 und 2004 sollen sie in unterschiedlicher Besetzung 14 Banken überfallen haben. Sie wurden auf einem Parkplatz in Wimbern festgenommen, bevor sie ihren vielleicht letzten Plan in die Tat umsetzen konnten - einen Überfall auf die Mendener Bank in Lendringsen.
Nur einer der drei einschlägig vorbestraften Angeklagten im Alter zwischen 64 und 74 zog es gestern vor zu schweigen - die beiden anderen nahmen kein Blatt vor den Mund, räumten die Überfälle, soweit in ihrer Erinnerung präsent, unverblümt ein und ließen die Verfahrensbeteiligten das ein oder andere Mal schmunzeln.
In seiner Einlassung kommentierte der 73-Jährige beispielsweise: "Sie glauben gar nicht, Herr Vorsitzender, wie einfach das ist, eine Bank zu überfallen, wenn sie das ein paar Mal gemacht haben." Nachvollziehbar: Der Gesamtschaden wird auf 1,3 Millionen Euro geschätzt.
"Ich bin ein Idiot gewesen"
Es sollte nie geschossen werden, das war abgemacht, aber martialisch aufgetreten sind die drei 64, 73 und 74 Jahre alten Verbrecher schon: "Unser Bestreben war, Schrecken zu verbreiten", gestand jetzt einer von ihnen vor Gericht - im Prozess gegen die ältesten Bankräuber der Republik.
Mit umfassenden Geständnissen hat am Dienstag der Prozess gegen die vermutlich ältesten Bankräuber Deutschlands vor dem Landgericht Hagen begonnen. Dem Räuber-Trio im Alter von 64, 73 und 74 Jahren mit bereits langjähriger Haft-Erfahrung werden von der Anklage 14 Banküberfälle in Westfalen vorgeworfen.
Dabei sollen sie innerhalb von sechzehn Jahren mehr als eine Million Euro erbeutet haben. „Unser Bestreben war, Schrecken zu verbreiten“, erklärte der 73-jährige Angeklagte aus Dortmund zum Prozess-Auftakt. Einzig der jüngste Räuber wollte sich zunächst nicht vor Gericht äußern.
Die drei „Opa-Räuber“ waren jeweils schwer bewaffnet unter anderem mit Maschinenpistolen und einer Handgranaten-Attrappe in die Filialen gestürmt und hatten Angestellte und Kunden bedroht. Dabei sei vorher aber abgesprochen gewesen, dass nicht geschossen werde, erklärte der 73-Jährige. Auch sollte es keine Verletzten geben.
„Haupttriebkraft aller meiner Schandtaten war Angst“, gab der Dortmunder als Motiv für die Raubzüge an. Nach insgesamt 40 Jahren Gefängnis bekomme er keine Rente und habe nicht in ein Altersheim gewollt. Mit seinem Anteil an der Beute kaufte er einen Hof bei Bielefeld.
„Ich bin ein Idiot gewesen, ich hätte es nicht nötig gehabt“, meinte sein ein Jahr älterer Komplize aus Iserlohn, der dort bis zu seiner Festnahme im November 2004 eine kleine Motorenwerkstatt betrieb.
(...)
usw.
Die Westfalenpost (3.5. 2005)
"Es ist ja so leicht, eine Bank zu überfallen"
(sam) Bankraub als Altersvorsorge: Vor dem Hagener Landgericht stehen seit gestern drei mehr oder weniger rüstige Senioren - die "Rentner-Bande" (WP berichtete).
Zwischen 1988 und 2004 sollen sie in unterschiedlicher Besetzung 14 Banken überfallen haben. Sie wurden auf einem Parkplatz in Wimbern festgenommen, bevor sie ihren vielleicht letzten Plan in die Tat umsetzen konnten - einen Überfall auf die Mendener Bank in Lendringsen.
Nur einer der drei einschlägig vorbestraften Angeklagten im Alter zwischen 64 und 74 zog es gestern vor zu schweigen - die beiden anderen nahmen kein Blatt vor den Mund, räumten die Überfälle, soweit in ihrer Erinnerung präsent, unverblümt ein und ließen die Verfahrensbeteiligten das ein oder andere Mal schmunzeln.
In seiner Einlassung kommentierte der 73-Jährige beispielsweise: "Sie glauben gar nicht, Herr Vorsitzender, wie einfach das ist, eine Bank zu überfallen, wenn sie das ein paar Mal gemacht haben." Nachvollziehbar: Der Gesamtschaden wird auf 1,3 Millionen Euro geschätzt.
sparkassenkunde - am Dienstag, 3. Mai 2005, 18:16 - Rubrik: Senioritaet
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Die Bild-Zeitung, die in Sachen Bankraub der Kronenzeitung in Wien kaum das Wasser reichen kann, verspricht eine Enthüllungsstorym die schließlich ziemlich dürftig ausfällt (BILD, 10.4. 2005). Da wird dann nochmals die Story von der "Opa-Bande" bemüht, wo doch jede/r, der bei Verstand ist und einigermaßen kopfrechnen kann, sich fragt, worin denn da das Spektakuläre liegen soll, wenn drei Männer über zehn Jahre hinweg immer mal wieder eine Bank ausgeraubt haben? Aber wenn es keine Sensationen gibt, dann werden halt Sachverhalte dazu verklärt:
"Zehn Überfälle
Ältester Bankräuber packt aus
Beutezug: Jahrelang hielt die dreiköpfige „Opa-Bande“ (heute 74, 73 und 63 Jahre alt) mit ihrer Raubserie die Polizei in Atem
Iserlohn – Keine Frage: Im Bus würde man dem humpelnden Senior mit den müden Augen und den ergrauten Bartstoppeln spontan seinen Sitzplatz anbieten. Doch Rudi R. (74) ist kein mitleidbedürftiger Rentner – selbst wenn er unter Arthrose (Gelenkverschleiß) und den Folgen eines Oberschenkelhalsbruchs leidet: Der gebrechliche Mann ist Deutschlands ältester Bankräuber."
"Zehn Überfälle
Ältester Bankräuber packt aus
Beutezug: Jahrelang hielt die dreiköpfige „Opa-Bande“ (heute 74, 73 und 63 Jahre alt) mit ihrer Raubserie die Polizei in Atem
Iserlohn – Keine Frage: Im Bus würde man dem humpelnden Senior mit den müden Augen und den ergrauten Bartstoppeln spontan seinen Sitzplatz anbieten. Doch Rudi R. (74) ist kein mitleidbedürftiger Rentner – selbst wenn er unter Arthrose (Gelenkverschleiß) und den Folgen eines Oberschenkelhalsbruchs leidet: Der gebrechliche Mann ist Deutschlands ältester Bankräuber."
vabanque - am Sonntag, 10. April 2005, 17:58 - Rubrik: Senioritaet
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Die auch noch!
report MÜNCHEN am 24.01. um 21.05 Uhr
u.a. mit folgendem Thema:
Bankraub mit 65 - Rentnerbanden auf dem Vormarsch
Eine "Opa-Bande" im Alter zwischen 64 und 74 Jahren, die schwerbewaffnet 16 Banküberfälle begeht. Eine 70-jährige Oma, die mit Überfällen ihre Rente aufbessert. Immer mehr Senioren werden kriminell und müssen ihren Lebensabend im Knast verbringen. Das belegt auch eine aktuelle Studie des LKA Nordrhein-Westfalen. Wie erklärt sich diese Entwicklung und was bedeutet sie für den Strafvollzug?
Diese Studie werden wir uns noch genauer anschauen. Hier gibt es weitere Beiträge dieses Weblogs zum Thema "Seniorenbankräuber".
vabanque - am Montag, 24. Januar 2005, 16:30 - Rubrik: Senioritaet
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Die Invasion der greisen Ganoven
"Alarmierende Statistik des LKA: Zahl der Tatverdächtigen nahm in neun Jahren um 48,2 Prozent zu"
so titelt der Kölner Express (7.12.2004)
Dann werden die sattsamm bekannten Oma- und Opa-Überfälle erwähnt und schließlich behauptet: "Die „greisen Ganoven“ sind auf dem Vormarsch." Dann liefert das LKA NRW die benötigten Zahlen zur Schlagzeile zur "Seniorenkriminalität", die sich aber zumeist auf andere als auf Bankraub-Delikte bezieht:
"Beim Landeskriminalamt hat man die Seniorenkriminalität untersucht und ist zu erschreckenden Ergebnissen gekommen: „Die Anzahl der Tatverdächtigen ab 60 Jahren stieg im Zeitraum 1994 bis 2003 von 20 281 auf 30 048 – also um 48,2 Prozent“, heißt es in der Untersuchung.
Die Taten sind meist weniger spektakulär als bei den Bankräubern: „Die Tatverdächtigen über 60 treten meist mit Diebstahlsdelikten in Erscheinung – 2003 waren es landesweit 14 452“, hat das LKA festgestellt.
„Beträchtliche Anstiege wurden bei Vermögens- und Fälschungsdelikten (1994: 1834; 2003: 4059) sowie Körperverletzungen (1994: 1481; 2003: 4021) verzeichnet.“
(...)
Wie ist der enorme Anstieg der Seniorenkriminalität zu erklären? „Bei den Eigentumsdelikten hat es sicher nur zum Teil damit zu tun, dass es den Rentnern heute finanziell nicht so gut geht“, meint Diplompsychologin Suzan Ergün.
„Sicher spielt auch die zunehmende Vereinsamung der alten Menschen eine Rolle. Und bei Altersdemenz wird auch häufig Hemmungslosigkeit bis hin zu asozialem Verhalten beobachtet."
Wie wäre es denn mit asozialen gesellschaftlichen Existenzbedingungen ...
"Alarmierende Statistik des LKA: Zahl der Tatverdächtigen nahm in neun Jahren um 48,2 Prozent zu"
so titelt der Kölner Express (7.12.2004)
Dann werden die sattsamm bekannten Oma- und Opa-Überfälle erwähnt und schließlich behauptet: "Die „greisen Ganoven“ sind auf dem Vormarsch." Dann liefert das LKA NRW die benötigten Zahlen zur Schlagzeile zur "Seniorenkriminalität", die sich aber zumeist auf andere als auf Bankraub-Delikte bezieht:
"Beim Landeskriminalamt hat man die Seniorenkriminalität untersucht und ist zu erschreckenden Ergebnissen gekommen: „Die Anzahl der Tatverdächtigen ab 60 Jahren stieg im Zeitraum 1994 bis 2003 von 20 281 auf 30 048 – also um 48,2 Prozent“, heißt es in der Untersuchung.
Die Taten sind meist weniger spektakulär als bei den Bankräubern: „Die Tatverdächtigen über 60 treten meist mit Diebstahlsdelikten in Erscheinung – 2003 waren es landesweit 14 452“, hat das LKA festgestellt.
„Beträchtliche Anstiege wurden bei Vermögens- und Fälschungsdelikten (1994: 1834; 2003: 4059) sowie Körperverletzungen (1994: 1481; 2003: 4021) verzeichnet.“
(...)
Wie ist der enorme Anstieg der Seniorenkriminalität zu erklären? „Bei den Eigentumsdelikten hat es sicher nur zum Teil damit zu tun, dass es den Rentnern heute finanziell nicht so gut geht“, meint Diplompsychologin Suzan Ergün.
„Sicher spielt auch die zunehmende Vereinsamung der alten Menschen eine Rolle. Und bei Altersdemenz wird auch häufig Hemmungslosigkeit bis hin zu asozialem Verhalten beobachtet."
Wie wäre es denn mit asozialen gesellschaftlichen Existenzbedingungen ...
sparkassenkunde - am Donnerstag, 9. Dezember 2004, 10:43 - Rubrik: Senioritaet
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DALLAS. Der als "ältester Bankräuber der USA" bekannt gewordene J. L. Hunter "Red" Rountree ist tot. Er starb bereits am 12. Oktober im Alter von 92 Jahren, wie ein Sprecher eines Krankenhauses für Häftlinge in Springfield im US-Staat Missouri bestätigte. Rountree sei dort kurz nach seiner Verurteilung im Januar wegen eines Bankraubs in Abilene, Texas, eingeliefert worden. Rountree hatte erst mit 86 Jahren die erste Bank überfallen. In einem Interview sagte er, der Kassierer bei dem Überfall in Abilene habe ihn gefragt: "Soll das ein Witz sein?" Er habe aber dennoch die Anweisungen befolgt. Rountree wurde später verhaftet und zu zwölfeinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. "Sie wollen wissen, warum ich Banken überfalle?", fragte Rountree in dem Interview. "Es macht Spaß. Ich fühle mich gut dabei, furchtbar gut."
taz, 26.11. 2004
Der Rest der AP-Meldung findet sich bei Yahoo (23.11. 2004):
"Geboren am 11. Dezember 1911 bei Brownsville in Texas machte er zunächst ein Vermögen mit der in Houston gegründeten Firma Rountree Machinery. Etwa ein Jahr nach dem Tod seiner Frau 1986 heiratete der damals 76-Jährige eine 31-jährige Frau. Er gab nach eigenen Angaben eine halbe Million Dollar für Drogenentzugsprogramme für seine junge Frau aus. 1998 überfiel er dann in Biloxi, Missouri, seine erste Bank, wurde verhaftet und zu drei Jahren auf Bewährung verurteilt. Ein Jahr später überfiel er eine Bank in Pensacola, Florida. Diesmal wurde er zu drei Jahren ohne Bewährung verurteilt. 2002 wurde er aus der Haft entlassen und im August 2003 überfiel er die Bank in Abilene.
Rountree wurde nach Angaben eines Gefängnissprechers auf einem Friedhof bei Springfield beerdigt."
taz, 26.11. 2004
Der Rest der AP-Meldung findet sich bei Yahoo (23.11. 2004):
"Geboren am 11. Dezember 1911 bei Brownsville in Texas machte er zunächst ein Vermögen mit der in Houston gegründeten Firma Rountree Machinery. Etwa ein Jahr nach dem Tod seiner Frau 1986 heiratete der damals 76-Jährige eine 31-jährige Frau. Er gab nach eigenen Angaben eine halbe Million Dollar für Drogenentzugsprogramme für seine junge Frau aus. 1998 überfiel er dann in Biloxi, Missouri, seine erste Bank, wurde verhaftet und zu drei Jahren auf Bewährung verurteilt. Ein Jahr später überfiel er eine Bank in Pensacola, Florida. Diesmal wurde er zu drei Jahren ohne Bewährung verurteilt. 2002 wurde er aus der Haft entlassen und im August 2003 überfiel er die Bank in Abilene.
Rountree wurde nach Angaben eines Gefängnissprechers auf einem Friedhof bei Springfield beerdigt."
sparkassenkunde - am Montag, 29. November 2004, 00:03 - Rubrik: Senioritaet
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Na klar, könnte man sagen, die Anzahl der Alten nimmt auch immer mehr zu. Inzwischen wird auch ein Bezug zu ihrer sozialen Lage hergestellt. So etwa in der Süddeutschen Zeitung (15.11.2004):
"Knast für alte Gauner
Sie begehen Ladendiebstähle, überfallen Banken oder fahren schwarz: Straftäter der Klasse Ü60. In Niedersachsen könnte für solche Fälle bald die passende Unterkunft entstehen. Dort prüft man den Bau eines Senioren-Gefängnisses.
(...)
Mit der Bevölkerung im Allgemeinen werden auch die Kriminellen im Besonderen immer älter. Viele Senioren, die bis ins Alter ein unbescholtenes Leben führten, bessern sich das allzu karge Altersgeld mit Gaunereien auf. Vor allem Ladendiebstähle und Schwarzfahren sind beliebte Delikte in der Klasse Ü60.
Eher selten ist eine filmreife Renter-Gang, wie sie der Polizei vergangene Woche ins Netz ging. Die drei Männer im Alter von 63, 72 und 74 Jahren erbeutete bei insgesamt sechs Banküberfällen in Nordrhein-Westfalen 400.000 Euro - mit Pistolen, Handgranaten und Vorschlaghammer. Über Alterskriminalität sind nur wenige Zahlen bekannt.
Das Statistische Bundesamt meldet seit Mitte der neunziger Jahre einen Anstieg der Kriminalität bei den über 60-Jährigen um 28 Prozent. Das Land Sachsen weist allein 2003 über 8000 ältere Herrschaften unter Tatverdacht aus.
Was noch kommen könnte, zeigt ein Blick nach Japan. Vergangenes Jahr wurden dort 30.000 mindestens 65 Jahre alte Straftäter festgenommen, und die Zahl der polizeiauffälligen Pensionäre stieg in den vergangenen zehn Jahren um 320 Prozent.
Forscher der Universität Fukushima haben herausgefunden, dass für viele ältere Menschen das geregelte Leben im Knast einfacher und sicherer ist als in Freiheit. Logische Konsequenz: eine späte Karriere auf der schiefen Bahn und das erste Altersgefängnis des Landes in Onichimi.
So weit ist es in Niedersachsen noch nicht, bis Ostern 2005 sollen das Vorhaben und mögliche Standorte geprüft werden. Für die Bankräuberin aus Düsseldorf käme die Verlockung einer seniorengerechten Zelle wohl ohnehin zu spät."
"Knast für alte Gauner
Sie begehen Ladendiebstähle, überfallen Banken oder fahren schwarz: Straftäter der Klasse Ü60. In Niedersachsen könnte für solche Fälle bald die passende Unterkunft entstehen. Dort prüft man den Bau eines Senioren-Gefängnisses.
(...)
Mit der Bevölkerung im Allgemeinen werden auch die Kriminellen im Besonderen immer älter. Viele Senioren, die bis ins Alter ein unbescholtenes Leben führten, bessern sich das allzu karge Altersgeld mit Gaunereien auf. Vor allem Ladendiebstähle und Schwarzfahren sind beliebte Delikte in der Klasse Ü60.
Eher selten ist eine filmreife Renter-Gang, wie sie der Polizei vergangene Woche ins Netz ging. Die drei Männer im Alter von 63, 72 und 74 Jahren erbeutete bei insgesamt sechs Banküberfällen in Nordrhein-Westfalen 400.000 Euro - mit Pistolen, Handgranaten und Vorschlaghammer. Über Alterskriminalität sind nur wenige Zahlen bekannt.
Das Statistische Bundesamt meldet seit Mitte der neunziger Jahre einen Anstieg der Kriminalität bei den über 60-Jährigen um 28 Prozent. Das Land Sachsen weist allein 2003 über 8000 ältere Herrschaften unter Tatverdacht aus.
Was noch kommen könnte, zeigt ein Blick nach Japan. Vergangenes Jahr wurden dort 30.000 mindestens 65 Jahre alte Straftäter festgenommen, und die Zahl der polizeiauffälligen Pensionäre stieg in den vergangenen zehn Jahren um 320 Prozent.
Forscher der Universität Fukushima haben herausgefunden, dass für viele ältere Menschen das geregelte Leben im Knast einfacher und sicherer ist als in Freiheit. Logische Konsequenz: eine späte Karriere auf der schiefen Bahn und das erste Altersgefängnis des Landes in Onichimi.
So weit ist es in Niedersachsen noch nicht, bis Ostern 2005 sollen das Vorhaben und mögliche Standorte geprüft werden. Für die Bankräuberin aus Düsseldorf käme die Verlockung einer seniorengerechten Zelle wohl ohnehin zu spät."
vabanque - am Montag, 15. November 2004, 18:28 - Rubrik: Senioritaet
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So auch die Stuttgarter Nachrichten (9.11. 2004) . Zur Erinnerung, drei angeblich schon seit den 60er Jahren aktive und inzwischen in die Jahre gekommene Bankräuber wurden jüngst auf frischer Tat ertappt (vgl. die erste Meldung ber ihren nachhaltigen Gelderwerb in diesem Blog):
"Wenn jemand im Kassenraum eine Pistole demonstrativ durchlädt, braucht der nicht mehr viel zu sagen", beschrieb Biermann das Vorgehen der Bande. Trotz der langjährigen Bankraub-Serie habe es lange gedauert, bis die Polizei auch Täter über 60 Jahren ins Auge gefasst habe, sagte Biermann. Die mehrfach vorbestraften Männer sind nach Polizeiangaben seit mehr als 30 Jahren "im Geschäft".
Neben den sechs Überfällen, die der Älteste des Trios bereits zugegeben habe, rechnen die Ermittler der Rentner-Bande noch zehn weitere Banküberfälle hinzu. Dann würde sich die Summe der Beute, von der ein sechsstelliger Bargeldbetrag sichergestellt wurde, auf 1,3, Millionen Euro erhöhen. "Das ist aber noch nicht bewiesen", sagte Biermann.
Das beeindruckt natürlich auch die Wiener Kronen-Zeitung
Das unscharfe dpa.photo mit den angeblichen Opas, das die Stuttgarter Nachrichten etwas kleiner anbietet, wird bei denen auch noch aufgeblasen präsentiert.
BILD-T-Online spricht von der "Panzerknacker-AG" (wohl so eine Steigerungsform der Ich-AG) und zeigt sich angesichts der angenommenen Beute (1,3 Millonen EUR) ob des bescheidenden Lebenswandels fast gerührt:
"Die kriminelle Karriere der „Panzerknacker AG“ begann vor mindestens 40 Jahren, die Täter saßen 7 bis 16 Jahre lang im Gefängnis. Seit 16 Jahren ging das Trio gemeinsam auf Tour. Die Polizei glaubt, daß die Opas mindestens 15 Überfälle begangen und rund 1,3 Mio. Euro Beute gemacht haben.
Ein Polizei-Sprecher: „Trotzdem lebten sie bescheiden. Die Rentner haben das Geld wohl als Altersvorsorge zurückgelegt...“ "
Von "Rentnerbande", "Seniorenräuber", "Opabande", "Kriminellen Greisen" und auch "Altersvorsorge" usw. ist die Rede.
"Wenn jemand im Kassenraum eine Pistole demonstrativ durchlädt, braucht der nicht mehr viel zu sagen", beschrieb Biermann das Vorgehen der Bande. Trotz der langjährigen Bankraub-Serie habe es lange gedauert, bis die Polizei auch Täter über 60 Jahren ins Auge gefasst habe, sagte Biermann. Die mehrfach vorbestraften Männer sind nach Polizeiangaben seit mehr als 30 Jahren "im Geschäft".
Neben den sechs Überfällen, die der Älteste des Trios bereits zugegeben habe, rechnen die Ermittler der Rentner-Bande noch zehn weitere Banküberfälle hinzu. Dann würde sich die Summe der Beute, von der ein sechsstelliger Bargeldbetrag sichergestellt wurde, auf 1,3, Millionen Euro erhöhen. "Das ist aber noch nicht bewiesen", sagte Biermann.
Das beeindruckt natürlich auch die Wiener Kronen-Zeitung
Das unscharfe dpa.photo mit den angeblichen Opas, das die Stuttgarter Nachrichten etwas kleiner anbietet, wird bei denen auch noch aufgeblasen präsentiert.
BILD-T-Online spricht von der "Panzerknacker-AG" (wohl so eine Steigerungsform der Ich-AG) und zeigt sich angesichts der angenommenen Beute (1,3 Millonen EUR) ob des bescheidenden Lebenswandels fast gerührt:
"Die kriminelle Karriere der „Panzerknacker AG“ begann vor mindestens 40 Jahren, die Täter saßen 7 bis 16 Jahre lang im Gefängnis. Seit 16 Jahren ging das Trio gemeinsam auf Tour. Die Polizei glaubt, daß die Opas mindestens 15 Überfälle begangen und rund 1,3 Mio. Euro Beute gemacht haben.
Ein Polizei-Sprecher: „Trotzdem lebten sie bescheiden. Die Rentner haben das Geld wohl als Altersvorsorge zurückgelegt...“ "
Von "Rentnerbande", "Seniorenräuber", "Opabande", "Kriminellen Greisen" und auch "Altersvorsorge" usw. ist die Rede.
vabanque - am Donnerstag, 11. November 2004, 10:54 - Rubrik: Senioritaet
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n-tv- (8.11. 2004) berichtet über ein offenbar seit 1967 bestehendes Bankräuber-Trio:
Dreiste Opas geschnappt
Ein Senioren-Bankräuber-Trio ist der Polizei in Nordrhein-Westfalen ins Netz gegangen. Die drei 63, 72 und 74 Jahre alten Männer wurden von der "Ermittlungsgruppe OPA" auf dem Weg zu einem Banküberfall in Menden festgenommen. Das von der Staatsanwaltschaft als "nicht ungefährlich" bezeichnete Bankräuber- Trio soll bereits seit 1967 "im Geschäft" sein.
Die Ermittler legen den aus Iserlohn und Bielefeld stammenden Männern eine Reihe von Banküberfällen in Westfalen und Ostwestfalen zur Last, berichtete die Lüdenscheider Polizei am Montag. Nähere Einzelheiten wurden nicht bekannt gegeben.
Seit der Festnahme, die bereits am vergangenen Donnerstag erfolgte, sitzen die Senioren in Untersuchungshaft. Das Trio hatte die Beamten schon länger beschäftigt. Neben der "Ermittlungsgruppe OPA" sei auch die Herforder Polizei an der Vereitelung des Bankraubes beteiligt gewesen.
Dreiste Opas geschnappt
Ein Senioren-Bankräuber-Trio ist der Polizei in Nordrhein-Westfalen ins Netz gegangen. Die drei 63, 72 und 74 Jahre alten Männer wurden von der "Ermittlungsgruppe OPA" auf dem Weg zu einem Banküberfall in Menden festgenommen. Das von der Staatsanwaltschaft als "nicht ungefährlich" bezeichnete Bankräuber- Trio soll bereits seit 1967 "im Geschäft" sein.
Die Ermittler legen den aus Iserlohn und Bielefeld stammenden Männern eine Reihe von Banküberfällen in Westfalen und Ostwestfalen zur Last, berichtete die Lüdenscheider Polizei am Montag. Nähere Einzelheiten wurden nicht bekannt gegeben.
Seit der Festnahme, die bereits am vergangenen Donnerstag erfolgte, sitzen die Senioren in Untersuchungshaft. Das Trio hatte die Beamten schon länger beschäftigt. Neben der "Ermittlungsgruppe OPA" sei auch die Herforder Polizei an der Vereitelung des Bankraubes beteiligt gewesen.
vabanque - am Montag, 8. November 2004, 19:46 - Rubrik: Senioritaet
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