Dem Geist der Zeit verpflichtet
Hier Auszüge aus einem taz-Bericht (29.1. 2005) über eine Krimi-Tagung an der Evangelischen Akademie Iserlohn (den gehen offensichtlich auch die Themen aus):
Wenn der Verbrecher von heute im Unterschied zum Bürger lediglich der ungeduldigere Kapitalist ist, bleibt dem Detektiv nur noch die Flucht in den Alkohol: "Wiederkehr des Bösen? Der Kriminalroman auf neuen Wegen", eine Tagung in der Evangelischen Akademie Iserlohn.
Und den folgenden Kalauer wollen wir mal getrost übersehen:
"Verbrechen lohnt sich - und wer immer noch Schwierigkeiten hat, diesen Allgemeinplatz zu akzeptieren, sollte in die Bestsellerlisten der letzten Jahre schauen: Dan Brown, Donna Leon, Henning Mankell oder Elizabeth George erreichen Millionenauflagen, und auch hierzulande können immer mehr Autoren von ihren Krimis leben."
Und einem Bielefelder Soziologen (Systemtheoretiker?) gelingt die Einsicht des Tages, die nun auch nicht so überraschend kommt:
"Der Bielefelder Soziologe Otthein Rammstedt glaubt auch im Krimi nicht an das Böse als anthropologische Konstante außerhalb der Definitionen einer Gesellschaft, es ist ihr mit seinen Verbrechen immanent und folgt ihrer Zweck-Mittel-Rationalität. Der Krimi zeige sich dem Geist der Zeit verpflichtet, und so sei der Verbrecher im Unterschied zum Bürger lediglich der ungeduldigere Kapitalist. Allein der Detektiv glaube noch an eine Moral jenseits dieser Systemlogik und könne sich, zunehmend desillusioniert, nur noch mit immer mehr Alkohol vor der finalen Verzweiflung retten: von Philip Marlowe zu Bella Block."
Wir empfehlen den Beitrag von Ralph Winkle in Vabanque:
Bankraub als komplexes System - Zugänge zum Kriminalroman (S. 290-299), da ist der Gag mit der Systemtheorie schon mal durchdekliniert worden.
Hier Auszüge aus einem taz-Bericht (29.1. 2005) über eine Krimi-Tagung an der Evangelischen Akademie Iserlohn (den gehen offensichtlich auch die Themen aus):
Wenn der Verbrecher von heute im Unterschied zum Bürger lediglich der ungeduldigere Kapitalist ist, bleibt dem Detektiv nur noch die Flucht in den Alkohol: "Wiederkehr des Bösen? Der Kriminalroman auf neuen Wegen", eine Tagung in der Evangelischen Akademie Iserlohn.
Und den folgenden Kalauer wollen wir mal getrost übersehen:
"Verbrechen lohnt sich - und wer immer noch Schwierigkeiten hat, diesen Allgemeinplatz zu akzeptieren, sollte in die Bestsellerlisten der letzten Jahre schauen: Dan Brown, Donna Leon, Henning Mankell oder Elizabeth George erreichen Millionenauflagen, und auch hierzulande können immer mehr Autoren von ihren Krimis leben."
Und einem Bielefelder Soziologen (Systemtheoretiker?) gelingt die Einsicht des Tages, die nun auch nicht so überraschend kommt:
"Der Bielefelder Soziologe Otthein Rammstedt glaubt auch im Krimi nicht an das Böse als anthropologische Konstante außerhalb der Definitionen einer Gesellschaft, es ist ihr mit seinen Verbrechen immanent und folgt ihrer Zweck-Mittel-Rationalität. Der Krimi zeige sich dem Geist der Zeit verpflichtet, und so sei der Verbrecher im Unterschied zum Bürger lediglich der ungeduldigere Kapitalist. Allein der Detektiv glaube noch an eine Moral jenseits dieser Systemlogik und könne sich, zunehmend desillusioniert, nur noch mit immer mehr Alkohol vor der finalen Verzweiflung retten: von Philip Marlowe zu Bella Block."
Wir empfehlen den Beitrag von Ralph Winkle in Vabanque:
Bankraub als komplexes System - Zugänge zum Kriminalroman (S. 290-299), da ist der Gag mit der Systemtheorie schon mal durchdekliniert worden.
contributor - am Donnerstag, 3. Februar 2005, 21:27 - Rubrik: Literatur und Bankraub
noch kein Kommentar - Kommentar verfassen
Im Zeit-Weblog "Geldseligkeiten" fordert Jörg Stroisch seine LeserInnen auf, ihre Erfahrungen mit Banken zu berichten:
"Ratlosigkeit rund um die privaten Finanzen? Als freier Journalist Jörg Stroisch schreibt über alle Themen, die unser Geld betreffen. Im Blog Geldseligkeiten lädt er Sie zur Diskussion über aktuelle und altbekannte Fragen ein."
Am 02.02.2005 heißt es:
Wahre Profis gründen eine Bank
"Bankraub ist eine Initiative von Dilettanten. Wahre Profis gründen eine Bank." – Berholt Brecht
In letzter Zeit kommen Banken wieder ins Gerede:
Dann folgen ein paar Beispiele ... und schließlich die Frage und Aufforderung ...
"Stimmt das Zitat nach Bertholt Brecht also, berauben uns die Banken?
Schreiben Sie mir von Ihren Erlebnissen mit den Banken! Welche Produkte wurden Ihnen als Altersvorsorge empfohlen (doch nicht etwa Renten- und Kapitallebensversicherungen?) Welche Art der Immobilienfinanzierung sollten Sie abschließen (doch nicht etwa das vorfinanzierte Bauspardarlehen?). Schreiben Sie auch gute Erfahrungen, denn eine generelle Verurteilung der gesamten Branche ist ungerecht! Ich selbst mache gerade sehr gute Erfahrungen mit einer Großbank, obwohl ich als 'kleiner' Selbstständiger eigentlich zu einer sehr unattraktiven Zielgruppe gehöre."
"Ratlosigkeit rund um die privaten Finanzen? Als freier Journalist Jörg Stroisch schreibt über alle Themen, die unser Geld betreffen. Im Blog Geldseligkeiten lädt er Sie zur Diskussion über aktuelle und altbekannte Fragen ein."
Am 02.02.2005 heißt es:
Wahre Profis gründen eine Bank
"Bankraub ist eine Initiative von Dilettanten. Wahre Profis gründen eine Bank." – Berholt Brecht
In letzter Zeit kommen Banken wieder ins Gerede:
Dann folgen ein paar Beispiele ... und schließlich die Frage und Aufforderung ...
"Stimmt das Zitat nach Bertholt Brecht also, berauben uns die Banken?
Schreiben Sie mir von Ihren Erlebnissen mit den Banken! Welche Produkte wurden Ihnen als Altersvorsorge empfohlen (doch nicht etwa Renten- und Kapitallebensversicherungen?) Welche Art der Immobilienfinanzierung sollten Sie abschließen (doch nicht etwa das vorfinanzierte Bauspardarlehen?). Schreiben Sie auch gute Erfahrungen, denn eine generelle Verurteilung der gesamten Branche ist ungerecht! Ich selbst mache gerade sehr gute Erfahrungen mit einer Großbank, obwohl ich als 'kleiner' Selbstständiger eigentlich zu einer sehr unattraktiven Zielgruppe gehöre."
sparkassenkunde - am Donnerstag, 3. Februar 2005, 16:59 - Rubrik: Brecht-Zitat
noch kein Kommentar - Kommentar verfassen
Diverse Medien (Welt, NZZ, und Spiegel) berichten am 3.2. 2004:
Ein schwedischer Polizist hat einen bewaffneten Banküberfall gestanden, in dem er selbst die Ermittlungen führte. Nach Angaben eines Gerichts der Stadt Bollnas vom Dienstag bekannte sich der 36-Jährige für schuldig, Mitte Dezember eine Bank ausgeraubt und dabei eine „beträchtliche“ Summe erbeutet zu haben.
Nur eine Stunde nach der Tat sei der Mann an den Tatort zurückgekehrt, um die Ermittlungen in dem Fall zu leiten. Kollegen waren dem Gericht zufolge misstrauisch geworden, nachdem der Beamte sich ein neues Auto für umgerechnet rund 24.000 Euro gekauft und in bar mit Banknoten aus dem Überfall gezahlt hatte.
Ein schwedischer Polizist hat einen bewaffneten Banküberfall gestanden, in dem er selbst die Ermittlungen führte. Nach Angaben eines Gerichts der Stadt Bollnas vom Dienstag bekannte sich der 36-Jährige für schuldig, Mitte Dezember eine Bank ausgeraubt und dabei eine „beträchtliche“ Summe erbeutet zu haben.
Nur eine Stunde nach der Tat sei der Mann an den Tatort zurückgekehrt, um die Ermittlungen in dem Fall zu leiten. Kollegen waren dem Gericht zufolge misstrauisch geworden, nachdem der Beamte sich ein neues Auto für umgerechnet rund 24.000 Euro gekauft und in bar mit Banknoten aus dem Überfall gezahlt hatte.
contributor - am Donnerstag, 3. Februar 2005, 14:01 - Rubrik: BankerInnen und PolizistInnen
noch kein Kommentar - Kommentar verfassen