das jedenfalls meinte ein Kripomann gegenüber dem Stern (6.6. 2005), der in einem ausführlichen Artikel und vor dem Hintergrund des Falles Wüppesahl die Nähe zwischen Kriminalität und Kriminalitätsbekämpfung erörtert:
" Es stimme schon, sinnierte der Kripomann im Gespräch mit stern.de am Telefon, Polizisten seien "potentielle Verbrecher". Viele Ordnungshüter kämen aus der "Mittelschicht". "Macht, Geld und Prestige" seien für sie "enorm wichtig". Verführerische Gründe, um die Seiten zu wechseln. Außerdem: "Nach ein paar Dienstjahren kennt man ja auch die Tricks".
(...)
Abgesehen von diesem spektakulären Prozess - dessen Ausgang noch völlig offen ist - es ist keineswegs selten, dass Polizisten kriminell werden. Beinahe jeden Monat sorgt ein neuer Fall für Aufsehen:"
Dann folgt eine ganze Latten von Verfahren gegen Polizisten sowie einige "Experten"-Meinungen in Sachen polizeilicher Kriminalität.
Der Artikel betont schließlich den Unterschied zwischen kriminellen Polizisten und anderen Berufsgruppen:
"Um so schockierender ist es, wenn Polizisten als Totschläger, Kinderschänder, Räuber, Vergewaltiger, Dealer, Zuhälter oder Betrüger Schlagzeilen machen. Schwarze Schafe gibt es überall, winken Polizeipräsidenten und Innenminister in solchen Fällen gerne ab, betonen, dass die Polizei eben auch nur ein "Spiegelbild der Gesellschaft" sei.
Beschwichtigungsversuche, die darüber hinweg täuschen sollen, dass es ein besonderes Problem ist, wenn Polizisten, deren Job es ist, Gesetze zu hüten, kriminell werden. Zwar gibt es auch Lehrer, Bäcker oder Fleischer, die Verbrechen begehen. Doch anders als diese Berufsgruppen kennen Polizisten das Strafgesetzbuch nicht nur viel genauer und haben täglich vor Augen, was Recht und Unrecht ist. Polizisten sind eine der wichtigsten Säulen des Rechtsstaates. Gesetzeshüter, die zu Verbrechern werden, gefährden das Rechtssystem. Deshalb ist ein Polizist, der Dealer festnimmt, aber selbst Drogen verkauft, eine viel schlimmere Bedrohung für das Gemeinwohl als ein kiffender Journalist oder eine klauende Verkäuferin. "Polizisten sind nicht per se die besseren Menschen", sagt Polizeiforscher Rafael Behr ("Cop Culture Alltag des Gewaltmonopols") von der Universität Frankfurt."
Schließlich wird darüber räsonniert, warum im Gegensatz zu den USA, die kriminelle Energie deutscher Polizisten keinerlei wissenschaftlicher Erforschung findet.
" Es stimme schon, sinnierte der Kripomann im Gespräch mit stern.de am Telefon, Polizisten seien "potentielle Verbrecher". Viele Ordnungshüter kämen aus der "Mittelschicht". "Macht, Geld und Prestige" seien für sie "enorm wichtig". Verführerische Gründe, um die Seiten zu wechseln. Außerdem: "Nach ein paar Dienstjahren kennt man ja auch die Tricks".
(...)
Abgesehen von diesem spektakulären Prozess - dessen Ausgang noch völlig offen ist - es ist keineswegs selten, dass Polizisten kriminell werden. Beinahe jeden Monat sorgt ein neuer Fall für Aufsehen:"
Dann folgt eine ganze Latten von Verfahren gegen Polizisten sowie einige "Experten"-Meinungen in Sachen polizeilicher Kriminalität.
Der Artikel betont schließlich den Unterschied zwischen kriminellen Polizisten und anderen Berufsgruppen:
"Um so schockierender ist es, wenn Polizisten als Totschläger, Kinderschänder, Räuber, Vergewaltiger, Dealer, Zuhälter oder Betrüger Schlagzeilen machen. Schwarze Schafe gibt es überall, winken Polizeipräsidenten und Innenminister in solchen Fällen gerne ab, betonen, dass die Polizei eben auch nur ein "Spiegelbild der Gesellschaft" sei.
Beschwichtigungsversuche, die darüber hinweg täuschen sollen, dass es ein besonderes Problem ist, wenn Polizisten, deren Job es ist, Gesetze zu hüten, kriminell werden. Zwar gibt es auch Lehrer, Bäcker oder Fleischer, die Verbrechen begehen. Doch anders als diese Berufsgruppen kennen Polizisten das Strafgesetzbuch nicht nur viel genauer und haben täglich vor Augen, was Recht und Unrecht ist. Polizisten sind eine der wichtigsten Säulen des Rechtsstaates. Gesetzeshüter, die zu Verbrechern werden, gefährden das Rechtssystem. Deshalb ist ein Polizist, der Dealer festnimmt, aber selbst Drogen verkauft, eine viel schlimmere Bedrohung für das Gemeinwohl als ein kiffender Journalist oder eine klauende Verkäuferin. "Polizisten sind nicht per se die besseren Menschen", sagt Polizeiforscher Rafael Behr ("Cop Culture Alltag des Gewaltmonopols") von der Universität Frankfurt."
Schließlich wird darüber räsonniert, warum im Gegensatz zu den USA, die kriminelle Energie deutscher Polizisten keinerlei wissenschaftlicher Erforschung findet.
vabanque - am Dienstag, 28. Juni 2005, 12:27 - Rubrik: BankerInnen und PolizistInnen
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Die Nordausgabe der taz (24.6.2005) berichtet über die Aussagen Wüppesahls vor Gericht. Demnach habe er sich nur auf diese Geschichte eingelassen, da er eine Spitzelverdacht gegen seinen Freund hegte:
Vom Köder zur Falle
Prozess gegen Thomas Wüppesahl: Gericht glaubt dem Kritischen Polizisten die Angst vor V-Mann
Im Prozess gegen den Kritischen Polizisten Thomas Wüppesahl war gestern vor dem Landgericht der Tag der Verteidigung: Es ging um die Frage, ob Wüppesahl die Planung des Raubmordes tatsächlich nur inszeniert hat, um seinen Freund Andreas Sch. als "V-Mann" zu enttarnen und skandalöse Ermittlungsmethoden bei der Polizei aufzudecken. Den Spitzel-Verdacht hegte er, nachdem während seines Urlaubes 2001 in sein Haus eingebrochen wurde und überwiegend Unterlagen verschwanden. Zudem wollte ein Nachbar damals Wüppesahls Auto gesehen haben, das dieser an Sch. verliehen hatte. (...)
Der ganze Text hier
Ein weiterer taz-Artikel ("Mobbing in drei Akten": 17.6. 2005), in dem der Tenor sich gegen Wüppesahl richtet.
Die Hamburger MoPo (16.6.2005)
Vom Köder zur Falle
Prozess gegen Thomas Wüppesahl: Gericht glaubt dem Kritischen Polizisten die Angst vor V-Mann
Im Prozess gegen den Kritischen Polizisten Thomas Wüppesahl war gestern vor dem Landgericht der Tag der Verteidigung: Es ging um die Frage, ob Wüppesahl die Planung des Raubmordes tatsächlich nur inszeniert hat, um seinen Freund Andreas Sch. als "V-Mann" zu enttarnen und skandalöse Ermittlungsmethoden bei der Polizei aufzudecken. Den Spitzel-Verdacht hegte er, nachdem während seines Urlaubes 2001 in sein Haus eingebrochen wurde und überwiegend Unterlagen verschwanden. Zudem wollte ein Nachbar damals Wüppesahls Auto gesehen haben, das dieser an Sch. verliehen hatte. (...)
Der ganze Text hier
Ein weiterer taz-Artikel ("Mobbing in drei Akten": 17.6. 2005), in dem der Tenor sich gegen Wüppesahl richtet.
Die Hamburger MoPo (16.6.2005)
vabanque - am Dienstag, 28. Juni 2005, 11:55 - Rubrik: BankerInnen und PolizistInnen
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