Wieder mal eine Geschichte, die das Zeug für neue Mythen und Verfilmungen hergeben wird. Die Medien berichten über einen neuen "Jahrhundertcoup durch Tunnelbau" (SPIEGEL ONLINE - 08. August 2005, aber auch andere Zeitungen oder Sender wie SF DRS unter Bezug auf eine afp-Meldung)
Bankräubern gelingt Jahrhundertcoup durch Tunnelbau
Der Weg zur Millionen-Beute führte durch den Untergrund: Bankräuber haben in Brasilien einen 200 Meter langen Tunnel gegraben und so rund 52 Millionen Euro (150 Millionen Real) gestohlen. Der Coup ist der größte Bankraub in der Geschichte des Landes.
Brasilia - Das Geld wurde aus der brasilianischen Zentralbank in Fortaleza, der Hauptstadt des Bundesstaates Ceará, entwendet, teilte die Polizei mit. "Das Verbrechen wurde an diesem Morgen entdeckt", hieß es in einer Erklärung der Zentralbank.
Die unbekannten Täter drangen demnach am Wochenende in den 500 Quadratmeter großen Tresorraum der Bank ein. Dazu hatten sie unweit vom Bankgebäude ein Gartengeschäft eröffnet und einen 200 Meter langen Tunnel gegraben. Das Gartengeschäft verschaffte den Tätern den Angaben zufolge die Möglichkeit, große Mengen Erdreich fortzuschaffen, ohne dass dies Misstrauen erweckte.
Die Bankräuber gingen mit großer Präzision vor. "Sie wussten genau, wo sich der Tresorraum befand", sagte einer der Ermittler. Das Wochenende nutzten sie, um die zwei Meter dicken Wände zu durchbrechen. Sie räumten fünf Container mit 50-Real-Scheinen leer. Der Tunnel lag rund vier Meter unter der Erdoberfläche.
Der bislang größte Bankraub in Brasilien wurde 1999 verübt. Damals hatte eine Bande 37 Millionen Real aus einer Niederlassung der Bank Banespa in Sao Paulo geraubt.
Die Schweizer Version der BILD-Zeitung, der Blick (8.8.2005), vermag die Story noch ein bisschen aufzupeppen:
Tunnel in den Tresorraum
FORTALEZA – Was in vielen Comic-Heftchen zum Schmunzeln anregt, ist Bankräubern in Brasilien gelungen. Sie gruben einen 200 Meter langen Tunnel und ergaunerten sich Millionen.
Die Diebe haben sich nicht irgend ein armseliges Geldinstitut ausgesucht. Sondern die stolze brasilianische Zentralbank. Dann gruben sie sich 4 Meter unter der Erde rund 200 Meter weit direkt ins Herz des Hauses: in den Tresorraum.
Dieser ist 500 Quadratmeter gross und wird von 2 Meter dicken Betonwänden (!) geschützt. Doch die Täter hatten Zeit: Der Diebstahl ereignete sich zwischen Geschäftsschluss am Freitagabend und Montagmorgen.
Auch die wurden geknackt. Im Innern des Tresors begann das grosse Geldeinpacken: 150 Millionen Real (81 Millionen Franken) sind weg. Über die Täter ist noch nichts bekannt.
Es ist der grösste Bankraub in der Geschichte des Landes. Die Zentralbank befindet sich in Fortaleza, etwa 2500 Kilometer nordöstlich von Sao Paulo. Der Diebstahl ereignete sich zwischen Geschäftsschluss am Freitagabend und Montagmorgen.
Noch mehr Hintergrundinformation bei Bloomberg.com
Bankräubern gelingt Jahrhundertcoup durch Tunnelbau
Der Weg zur Millionen-Beute führte durch den Untergrund: Bankräuber haben in Brasilien einen 200 Meter langen Tunnel gegraben und so rund 52 Millionen Euro (150 Millionen Real) gestohlen. Der Coup ist der größte Bankraub in der Geschichte des Landes.
Brasilia - Das Geld wurde aus der brasilianischen Zentralbank in Fortaleza, der Hauptstadt des Bundesstaates Ceará, entwendet, teilte die Polizei mit. "Das Verbrechen wurde an diesem Morgen entdeckt", hieß es in einer Erklärung der Zentralbank.
Die unbekannten Täter drangen demnach am Wochenende in den 500 Quadratmeter großen Tresorraum der Bank ein. Dazu hatten sie unweit vom Bankgebäude ein Gartengeschäft eröffnet und einen 200 Meter langen Tunnel gegraben. Das Gartengeschäft verschaffte den Tätern den Angaben zufolge die Möglichkeit, große Mengen Erdreich fortzuschaffen, ohne dass dies Misstrauen erweckte.
Die Bankräuber gingen mit großer Präzision vor. "Sie wussten genau, wo sich der Tresorraum befand", sagte einer der Ermittler. Das Wochenende nutzten sie, um die zwei Meter dicken Wände zu durchbrechen. Sie räumten fünf Container mit 50-Real-Scheinen leer. Der Tunnel lag rund vier Meter unter der Erdoberfläche.
Der bislang größte Bankraub in Brasilien wurde 1999 verübt. Damals hatte eine Bande 37 Millionen Real aus einer Niederlassung der Bank Banespa in Sao Paulo geraubt.
Die Schweizer Version der BILD-Zeitung, der Blick (8.8.2005), vermag die Story noch ein bisschen aufzupeppen:
Tunnel in den Tresorraum
FORTALEZA – Was in vielen Comic-Heftchen zum Schmunzeln anregt, ist Bankräubern in Brasilien gelungen. Sie gruben einen 200 Meter langen Tunnel und ergaunerten sich Millionen.
Die Diebe haben sich nicht irgend ein armseliges Geldinstitut ausgesucht. Sondern die stolze brasilianische Zentralbank. Dann gruben sie sich 4 Meter unter der Erde rund 200 Meter weit direkt ins Herz des Hauses: in den Tresorraum.
Dieser ist 500 Quadratmeter gross und wird von 2 Meter dicken Betonwänden (!) geschützt. Doch die Täter hatten Zeit: Der Diebstahl ereignete sich zwischen Geschäftsschluss am Freitagabend und Montagmorgen.
Auch die wurden geknackt. Im Innern des Tresors begann das grosse Geldeinpacken: 150 Millionen Real (81 Millionen Franken) sind weg. Über die Täter ist noch nichts bekannt.
Es ist der grösste Bankraub in der Geschichte des Landes. Die Zentralbank befindet sich in Fortaleza, etwa 2500 Kilometer nordöstlich von Sao Paulo. Der Diebstahl ereignete sich zwischen Geschäftsschluss am Freitagabend und Montagmorgen.
Noch mehr Hintergrundinformation bei Bloomberg.com
sparkassenkunde - am Montag, 8. August 2005, 22:49 - Rubrik: Millionencoup
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« ni haine, ni violence et sans arme »
Die Biographie Albert Spaggiaris findet sich in der französischen Ausgabe von Wikpedia:
"Il a été le cerveau du casse du siècle, le cambriolage de la Société générale de Nice. Pendant trois mois, une quinzaine d’hommes, moitié de truands, moitié de politiques, vont creuser un tunnel de 8 mètres en passant par les égouts jusqu’à la salle des coffres. Au cours du week-end du 17 juillet au 19 juillet 1976, trois-cent trente-sept coffres seront ouverts : cinquante millions de francs de l’époque, « ni haine, ni violence et sans arme » comme le dit le message laissé par Spaggiari.
(...)
Albert Spaggiari est le “cerveau” du casse de Nice. Une véritable légende du grand banditisme, et cela de son vivant… En 1976, il a réussi un coup monumental, le cambriolage de la salle des coffres de la Société Générale de Nice en passant par les égouts. Butin, 5 milliards de centimes de franc, 24 millions d’euros…"
Der Artikel wird unter der Kategorie "Article soupçonné de partialité" geführt, was soviel bedeutet: "Les articles listés ci-après ont été soupçonnés de ne pas respecter la neutralité de point de vue la plus absolue et leur contenu est à considérer, plus que d'autres, avec prudence."
Auf der Diskussionsseite zu diesem Artikel wird dann auch kritisiert:
""sa tombe est toujours abondament fleurie" "Nice, la cité de Catherine SEGURANE" "véritable légende du grand banditisme" "un coup monumental" "dans les égouts, les héros ont fini par apprivoiser les rats" " voyou à la Française comme on n'en fait plus, de ceux qui ont de la classe: veste de blazzer impeccablemement coupées" " populaire, et toujours du bon côté. Il apparaît à la fois séducteur désinvolte à la Arsène Lupin et militant des causes nationalistes" ... cette litanie de compliments et de superlatifs est une insulte à tous les grands savants qui n'ont que quelques lignes dans l'encyclopédie. Cham 14 juillet 2005 à 17:16 (CEST)"
In der Tat sollte ein Lexikonartikel über Spaggiari nicht den zeitgenössischen Diskurs verdoppeln. Aber ist das nicht ein grundsätzliches Problem von Wikipedia, dass es vor allem deshalb funktioniert, weil die SchreiberInnen sich für eine Sache besonders begeistern? Insofern verdoppelt der Beitrag die mediale Bewunderung für diesen Coup, dabei müsste die Bewunderung Gegenstand der Darstellung werden.
Die Biographie Albert Spaggiaris findet sich in der französischen Ausgabe von Wikpedia:
"Il a été le cerveau du casse du siècle, le cambriolage de la Société générale de Nice. Pendant trois mois, une quinzaine d’hommes, moitié de truands, moitié de politiques, vont creuser un tunnel de 8 mètres en passant par les égouts jusqu’à la salle des coffres. Au cours du week-end du 17 juillet au 19 juillet 1976, trois-cent trente-sept coffres seront ouverts : cinquante millions de francs de l’époque, « ni haine, ni violence et sans arme » comme le dit le message laissé par Spaggiari.
(...)
Albert Spaggiari est le “cerveau” du casse de Nice. Une véritable légende du grand banditisme, et cela de son vivant… En 1976, il a réussi un coup monumental, le cambriolage de la salle des coffres de la Société Générale de Nice en passant par les égouts. Butin, 5 milliards de centimes de franc, 24 millions d’euros…"
Der Artikel wird unter der Kategorie "Article soupçonné de partialité" geführt, was soviel bedeutet: "Les articles listés ci-après ont été soupçonnés de ne pas respecter la neutralité de point de vue la plus absolue et leur contenu est à considérer, plus que d'autres, avec prudence."
Auf der Diskussionsseite zu diesem Artikel wird dann auch kritisiert:
""sa tombe est toujours abondament fleurie" "Nice, la cité de Catherine SEGURANE" "véritable légende du grand banditisme" "un coup monumental" "dans les égouts, les héros ont fini par apprivoiser les rats" " voyou à la Française comme on n'en fait plus, de ceux qui ont de la classe: veste de blazzer impeccablemement coupées" " populaire, et toujours du bon côté. Il apparaît à la fois séducteur désinvolte à la Arsène Lupin et militant des causes nationalistes" ... cette litanie de compliments et de superlatifs est une insulte à tous les grands savants qui n'ont que quelques lignes dans l'encyclopédie. Cham 14 juillet 2005 à 17:16 (CEST)"
In der Tat sollte ein Lexikonartikel über Spaggiari nicht den zeitgenössischen Diskurs verdoppeln. Aber ist das nicht ein grundsätzliches Problem von Wikipedia, dass es vor allem deshalb funktioniert, weil die SchreiberInnen sich für eine Sache besonders begeistern? Insofern verdoppelt der Beitrag die mediale Bewunderung für diesen Coup, dabei müsste die Bewunderung Gegenstand der Darstellung werden.
vabanque - am Montag, 8. August 2005, 12:20 - Rubrik: Biographien des Bankraubs
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