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Das Weblog zur Volkskunde des Bankraubs

 
Mal wieder so eine Ankündigung ganz nach dem Geschmack dieses Blogs:

Heute abend auf kabel eins: 29.04.2008, 20:15 Uhr

Banditen! Der Charme der Kriminellen
"Banditen!" dürfte die geschätzte vierhundertneunzigtausendste Produktion gewesen sein, die sich um einen Banküberfall dreht. Auf Filmemacher scheint diese Idee immer und immer wieder magische Wirkung zu haben. Barry Levinsons Komödie "Banditen!" (2001), die kabel eins nun wiederholt, beobachtet das Team Bruce Willis und Billy Bob Thornton bei der Arbeit. Kaum zu glauben, dass jemand zu diesem Thema noch amüsante zwei Stunden Unterhaltung präsentiert. Aber wahr.

Erinnerungen werden wach an die legendäre Vorstellung von Paul Newman und Robert Redford, die als Butch Cassidy und Sundance Kid die Herzen der Zuschauer eroberten. Oder auch an Robert De Niro und Billy Crystal, die sich in Levinsons "Reine Nervensache" ebenfalls wunderbar ergänzten. Doch Bruce Willis (Joe) und Billy Bob Thornton (Terry) sind nicht Patient und Psychiater, zumindest nicht auf den ersten Blick, sondern das neue Banditen-Dreamteam.

Banditen. Schon das Wort ist niedlich. Ein Bandit ist kein gefährlicher Krimineller, eher ein liebenswerter Gauner, ein verschmitzter Kerl, dem man nicht böse ist. So haut Bruce Willis Menschen im Boxring einfach um, während Billy Bob Thornton ihm fürsorglich "Anger Management" zuruft. Wenn Willis mit einem Lastwagen durch Vorgärten prescht, regt Thornton dazu an, doch mal eine Straße zu suchen. Die Mimik, die kleinen Gesten stimmen. Jeder Dialog sitzt, und die Situationskomik wirkt spontan.

Es ist pures Vergnügen, den beiden Banditen zuzusehen, wie sie aus dem Gefängnis ausbrechen und ran ans Geld wollen. Dazu kommt Barry Levinson als Regisseur, der mit Überraschungseffekten die Atmosphäre anheizt. Wenn alle Zuschauer die beiden Männer lieben, wird eine dritte Person eingeführt: eine Frau (Cate Blanchett, ab Mai in "Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels" zu sehen). Billy Bob gerät am falschen Tag an die falsche Dame, die gerade eine massive Beziehungskrise durchlebt. Sie lässt sich nicht einschüchtern und gehört fortan zur Mannschaft."

wenn man einer der ekelerregendsten Schmierblätter Wiens Glauben schenken darf. Die in den U-Bahnen ausliegende Gratiszeitung "Heute", ein Machwerk aus dem Hause Dichand (allerdings übt hier die Tochter für's Leben: der Apfel fällt nicht weit vom Stamm) berichtete am 28.4. 2008, dass am vergangenen Freitag heuer bereits der 26. Bankraub in Wien stattgefunden habe:

"Aufklärungsquote im Keller" - Zahl der Überfälle im Aufwind:
"Nur neun der heuer bereits 26 Coups konnten geklärt werden. Und. Was die Zahl der Banküberfälle betrifft, befinden wir uns auf Rekordkurs. Ende April 2007, dem bisherigen Extremjahr, zählten die Statistiker vier weniger, nämlich 'nur' 22."

Das ist mal wieder typisch. Kaum kann jemand auf 26 zählen, wird er hier zum "Statistiker" geadelt. Neulich phantasierte das andere Boulevardblatt "Österreich" Rapid Wien zu einem der fünf stärksten
europäischen Fußballclubs. Grundlage der "Zählung". Sie hatten annähernd so viele oder mehr Meisterschaften gewonnen, wie andere europäische Fußballklubs.

 

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