liest am 18. September 2008 im Hamburger Literaturhaus
[präsentiert von NDR Info und NDR Kultur] aus seinem Roman „Wie es Gott gefällt“
Andreas Hoppe liest den deutschen Text
Paola Barbon moderiert
„Wenn jetzt zum Beispiel ein Erdbeben käme und hier alles zerstören würde, dann wüsste Tekken nicht, was er machen sollte. Er würde verzweifeln, weil er dann arm wäre, und sich am erstbesten Baum aufhängen. Ich würde gar nichts verlieren. Ein Erdbeben wäre klasse.”
Das Erdbeben, das sich Cristiano, der Sohn von Rhino Zena, wünscht, kommt nicht, aber dafür ein heftiges Unwetter, genau in der Nacht, in der die drei Hauptfiguren ihren großen Coup, einen Banküberfall, landen wollen, der ihre armseligen Leben wieder in Ordnung bringen soll. Eine Nacht, in der alles kulminiert: Alkoholexzesse, Tod, Vergewaltigung, aber auch ein Treffen zweier sich heimlich Liebender. Die schonungslose Beschreibung dieser Nacht nimmt mit 180 Seiten mehr als ein Drittel des Buches ein. Fünf Jahre nach seinem internationalen Erfolg „Ich habe keine Angst”, der verfilmt und in 38 Sprachen übersetzt wurde, legte Ammaniti 2006 in Italien seinen neuen Roman vor, der mit dem renommierten Premio Strega ausgezeichnet wurde und gerade auf deutsch bei S. Fischer erschienen ist.
„Wie es Gott gefällt” ist als Vater-Sohn-Studie angelegt. In gewohnt derber Sprache erzählt Ammaniti vom Vater, einem Trinker und Neonazi, der seinem Sohn übelste Dinge beibringt und abverlangt, ihn aber auch abgöttisch liebt und von dem Sohn, der seinen Vater ebenfalls liebt, und im Grunde für einen „guten Menschen” hält. Nebenbei zeichnet der Autor ein Porträt des heutigen Italiens, wie es sich abseits touristischer Pfade in den Periferien der Städte darstellt: Die Figuren konsumieren mehr, als dass sie leben, in einem Dschungel aus Einkaufszentren, Umgehungsstraßen und abriegelbaren Wohnresidenzen. In diesem Italien ist, so Ammaniti, „etwas kaputt gegangen”. Ausgenutzte illegale Einwanderer aus Afrika werden mehr nachgefragt als die arbeitslosen vierzigjährigen Italiener. Ein Land, in dem „die Politik diese Leute und wie sie leben vergessen hat und wo ein Rassismus aufblüht, der auf Angst und Ignoranz beruht” (Niccolò Ammaniti).
Karten gibt es ab 1. August an allen bekannten Vorverkaufsstellen und in der Buchhandlung Samtleben im Literaturhaus.
Mit freundlicher Unterstützung des Istituto Italiano.
Do 18.09. 20.00 Uhr, 10,-/8,-/6,-
Karten bestellen >>
Literaturhaus - Schwanenwik 38 - 22087 Hamburg
[präsentiert von NDR Info und NDR Kultur] aus seinem Roman „Wie es Gott gefällt“
Andreas Hoppe liest den deutschen Text
Paola Barbon moderiert
„Wenn jetzt zum Beispiel ein Erdbeben käme und hier alles zerstören würde, dann wüsste Tekken nicht, was er machen sollte. Er würde verzweifeln, weil er dann arm wäre, und sich am erstbesten Baum aufhängen. Ich würde gar nichts verlieren. Ein Erdbeben wäre klasse.”
Das Erdbeben, das sich Cristiano, der Sohn von Rhino Zena, wünscht, kommt nicht, aber dafür ein heftiges Unwetter, genau in der Nacht, in der die drei Hauptfiguren ihren großen Coup, einen Banküberfall, landen wollen, der ihre armseligen Leben wieder in Ordnung bringen soll. Eine Nacht, in der alles kulminiert: Alkoholexzesse, Tod, Vergewaltigung, aber auch ein Treffen zweier sich heimlich Liebender. Die schonungslose Beschreibung dieser Nacht nimmt mit 180 Seiten mehr als ein Drittel des Buches ein. Fünf Jahre nach seinem internationalen Erfolg „Ich habe keine Angst”, der verfilmt und in 38 Sprachen übersetzt wurde, legte Ammaniti 2006 in Italien seinen neuen Roman vor, der mit dem renommierten Premio Strega ausgezeichnet wurde und gerade auf deutsch bei S. Fischer erschienen ist.
„Wie es Gott gefällt” ist als Vater-Sohn-Studie angelegt. In gewohnt derber Sprache erzählt Ammaniti vom Vater, einem Trinker und Neonazi, der seinem Sohn übelste Dinge beibringt und abverlangt, ihn aber auch abgöttisch liebt und von dem Sohn, der seinen Vater ebenfalls liebt, und im Grunde für einen „guten Menschen” hält. Nebenbei zeichnet der Autor ein Porträt des heutigen Italiens, wie es sich abseits touristischer Pfade in den Periferien der Städte darstellt: Die Figuren konsumieren mehr, als dass sie leben, in einem Dschungel aus Einkaufszentren, Umgehungsstraßen und abriegelbaren Wohnresidenzen. In diesem Italien ist, so Ammaniti, „etwas kaputt gegangen”. Ausgenutzte illegale Einwanderer aus Afrika werden mehr nachgefragt als die arbeitslosen vierzigjährigen Italiener. Ein Land, in dem „die Politik diese Leute und wie sie leben vergessen hat und wo ein Rassismus aufblüht, der auf Angst und Ignoranz beruht” (Niccolò Ammaniti).
Karten gibt es ab 1. August an allen bekannten Vorverkaufsstellen und in der Buchhandlung Samtleben im Literaturhaus.
Mit freundlicher Unterstützung des Istituto Italiano.
Do 18.09. 20.00 Uhr, 10,-/8,-/6,-
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vabanque - am Freitag, 12. September 2008, 15:12 - Rubrik: Literatur und Bankraub
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