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Das Weblog zur Volkskunde des Bankraubs

 
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Bezeichend an der medialen Berichterstattung zu Banküberfällen und Bankraub-Delikten ist ihre Selbstreferenzialität. Bei diesen Schlagzeilen- und TitelmacherInnen gibt es offensichtlich keine andere Realität mehr neben ihnen. So jetzt wieder anlässlich eines bewaffneten aber wohl erfolglosen Raubüberfalls auf einen Geldtransporter in Köln in der Welt (14.2.2013):

Es sind Szenen wie aus einem Film. Maskierte Gangster überfallen zwei Geldtransporter in Köln, es fallen Schüsse. Vor ihrer Flucht zünden sie ihre Autos an. Manches sieht nach Zufall aus.

Spektakulärer Fall in Köln: Am Donnerstagmorgen gegen sieben Uhr rammt in Rodenkirchen ein Pferdetransporter einen Werttransporter der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) und brachte ihn so zum Stehen.

Jetzt geht es weiter. Playmobil zeigt sich politisch korrekt, obwohl es nur ganz wenige Bankräuberinnen gibt, ist ihr neuestes Bankraub-Set auf eine Banklady ausgerichtet.

Spezialeinheit der PLAYMOBIL-Polizei schnappt Bankräuberin!

Gangster aufgepasst! Das Polizei-Team von PLAYMOBIL bekommt Verstärkung für besonders knifflige Einsätze:

xbox

In der Bank mit Geldautomat findet ein Überfall statt! Die Bankkunden heben gerade Geld am funktionierenden Geldautomaten ab und tätigen ihre Überweisungen am Bankschalter. Da stürmt plötzlich eine bewaffnete Bankräuberin herein. "Hände hoch!", ruft sie und befiehlt dem Bankangestellten, den Tresor zu entriegeln und ihr die Goldbarren und Geldvorräte auszuhändigen.

Dank Polizeifahrzeug und -motorrad mit Blinklicht haben die Polizisten freie Fahrt und sind blitzschnell am Einsatzort. Über Funk sind sie mit den Kollegen im SEK-Quartier der neu gestalteten Polizei-Kommandostation mit Alarmanlage (L55 x T36 x H53 cm) in Kontakt. Diese beraten fieberhaft, wie man die Bankräuberin hinter Schloss und Riegel bringen kann. Im Polizeibüro der Kommandostation geht währenddessen der normale Alltag weiter. Die Polizisten nehmen Notrufe an und verhören Verdächtige. Der Ganove in der Gefängniszelle nutzt die Gelegenheit und seilt sich klammheimlich ab. Doch sein Ausbruchsplan scheitert – Lichtsignal und Sound der Alarmanlage verraten ihn sofort. Jetzt ist Schnelligkeit gefragt!

Inzwischen ist die Spezialeinheit bei der Bank angekommen und umzingelt das Gebäude. Der Polizeihubschrauber mit LED-Suchscheinwerfer kreist über dem Einsatzort. Jetzt gibt es Verstärkung aus der Luft: Der Pilot lässt seinen Kollegen per Seilwinde hinab auf das Dach der Bank. Wird sich die Bankräuberin jetzt ergeben?

Mit realitätsgetreuer Ausstattung und zahlreichen Spielfunktionen motiviert die neue Spielwelt zu spannenden und abwechslungsreichen Verbrecherjagden. Die neue Polizei-Kommandostation mit reichhaltigem Zubehör, die coolen Fahrzeuge und die vielfältigen Funktionen sorgen für actionreiches Spielvergnügen.

Für Kinder ab 4 Jahren – Erscheinungsdatum: 24. Februar 2012

5176 Polizei-Kommandostation mit Alarmanlage
5177 Bank mit Geldautomat 5178 Polizeihubschrauber mit LED-Suchscheinwerfer 5179 Polizeifahrzeug mit Blinklicht
5180 Polizeimotorrad mit Blinklicht
5181 Spezialeinheit


Das ist nicht das erste Bankraub-Set von Playmobil:
Spurensicherung
Tresorknacker
Aber auch Lego lässt sich nicht lumpen …


PS. Ach ja die BILD-Zeitung (11.2. 2013) hat es auch schon mitgekriegt ...



xbox

"Cowboy und Indianer war gestern. Geht‘s nach dem Spielzeughersteller Playmobil, heißt es in deutschen Kinderzimmern ab sofort „Hände hoch, Geld her!“
Vergrößern Playmobil Banküberfall Spielzeug-Set Die Figuren gibt's ab 39,99 Euro

Überfall in Plastik! Eine blonde, vermummte Räuberin mit Pistole bedroht einen erschreckten Bankangestellten.

Dazu die komplette Filiale mit Geldautomat und ordentlich Diebesgut – Goldbarren, Plastikgeld-Bündel – fertig ist der perfekte Bankraub für zu Hause"

Hier noch der Hinweis auf einen Bericht zum Berliner Volksbank-Tunneleinbruch von Joseph de Weck auf den Webseiten von Bloomberg (1.2. 2013), der die Berliner Bankraubhistorie bemüht:


Mystery Bank Heist Is Flashback to Berlin’s Murky Underworld


A hidden tunnel, a fake Dutch passport, and strewn contents of smashed up safe-deposit boxes are among the clues confounding police in Berlin trying to solve a bank heist that recalls the German capital’s past as a hotbed of crime and espionage.

Police in the city, the scene of the infamous Sass brothers’ bank raid in 1929 and a robbery at a Commerzbank AG branch in 1995, said a group of criminals toiled in secret for months from an adjacent underground garage. They dug a 45-meter (147.6 feet) tunnel before breaking into the vault at a Berliner Volksbank eG outlet in the Steglitz-Zehlendorf area last month. The bank’s insurance arm is offering a maximum 25,000 euros ($33,710) for information leading to the recovery of the loot.

A pedestrian walks past a locked branch of Berliner Volksbank following a robbery of the bank in the Steglitz-Zehlendorf area of
Police in Berlin said a group of criminals secretly toiled for months from an adjacent underground garage to dig a 45-meter tunnel before breaking into the vault at a Berliner Volksbank eG outlet in the Steglitz-Zehlendorf area last month.

Adding to Berlin’s folklore of underground escapades, the perpetrators probably used picks and shovels to dig out 120 tons of earth and build the cavity, stabilized with props and sidewalls three meters below the ground, and penetrated the vault’s 80 centimeter-thick reinforced concrete back wall with a water-cooled core drill, police said. They made off without a trace after raiding more than 300 deposit boxes on the weekend of Jan. 12.

Der ganze Artikel

fragt am Ende die SWR-Journalistin Elisabeth Brückner in der Kultur-Sendung Kontext auf SWR 2.

Die Sendung ist zur Abwechslung mal gut recherchiert und die ZuhörerInnen erfahren sowohl zu den Tunnelräubern auch zum Bankraub allgemein Substanzielles und Zahlen.

Die Panzerknacker: Bankraub und der Traum vom schnellen Geld

Der Coup ist hollywoodreif: Unbekannte Täter graben von einer Tiefgarage aus einen 45 Meter langen Tunnel direkt unter den Tresorraum einer Volksbank und räumen die Schließfächer aus. Das war Mitte Januar in Berlin. Die Täter sind weiter auf der Flucht. Obwohl schwerkriminell, wird den Tunnelgräbern in der Öffentlichkeit doch ein gewisses Maß an Respekt entgegengebracht. Was das Moralische angeht, lieferte einst Bert Brecht Rückendeckung mit dem berühmt gewordenen Satz: „Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank“?
Dass die Öffentlichkeit das Knacken von Banktresoren mit einer gewissen Zugewandtheit verfolgt, mag auch daran liegen, dass die Tat die Verteilung gesellschaftlichen Reichtums in Frage stellt und dass jeder Bankraub daran erinnert, dass die Verhältnisse veränderbar sind. Der Kulturwissenschaftler Klaus Schönberger beschreibt in seinem Buch „Vabanque - Bankraub, Theorie, Praxis, Geschichte“ die Träumerei von einem gelungenen Bankraub als „konkrete Utopie im Sinne Ernst Blochs“.


Sendung vom Freitag, 8.2. | 19.05 Uhr | SWR2
Audio herunterladen

Bemerkenswert: Die Welt am Sonntag (20.1. 2013) spricht mit dem Kulturwissenschaftler Klaus Schönberger über die Hochachtung für die Einbrecher von Berlin-Steglitz. In der Printausgabe der gestrigen Sonntagsausgabe heisst die Überschrift: "Leider eine Meisterleistung", online ist der Artikel mit "Die gewisse Bewunderung für den ganz großen Coup" und gibts auch noch eine Fotostrecke über "Die spektakulärsten Tunnelraubzüge":

"In Berlin haben Bankräuber unbemerkt einen Tunnel gegraben und einen Tresorraum aufgebrochen. Bankräuber gehören zu den "sympathischeren" Kriminellen, denn oft lösen sie eine gewisse Bewunderung aus."


Zum Artikel

überschreibt die Welt (19.1. 2013) ihre Recherche an diesem Freitag:

"Beim Bankraub in Berlin-Steglitz haben die Täter physikalische Probleme bewältigt, die sich Experten kaum erklären können. Wie haben die das nur gemacht?"

Der ganze Artikel, der sich gleichermaßen anerkennend über die Leistung der Einbrecher_innen äußert.

Inzwischen hat die im Berliner SoKo "Tunnel" Angaben zum Turnnelbau der Stegliter Maulwürfe gemacht. Und siehe da, es war solide "deutsche" Wertarbeit. Der Tunnel ist sogar noch länger ausgefallen, als zuvor angenommen wurde. Auch die Polizei zollt der Arbeit der Einbrecher Respekt:

Die Berliner Morgenpost (18.1. 2013) und andere Zeitungen publizieren diverse Fotos


xbox

Die Fahndung nimmt Konturen an und auch in den Tunnel traut sich die SoKo Tunnel jetzt hinein:





Rohfilmmaterial






Hier gibts Bewunderer auf Youtube
"RESPEKT"





Hier wird über die nationale Zugehörigkeit der Akteure spekuliert. Deutsche können das nicht gewesen sein, weil hier jemand richtig malocht hat:





Wie die Wühlmäuse: "Fein gemacht"


Über Firmenhymnen von Banken haben wir schon berichtet, aber jetzt wirds immer doller. Die österreichische Raiffeisenbank Radstadt muss man erst mal toppen:



Das findet man auch in der Bankenstadt Zürich: "hr eigener Firmen-Song ist auf Youtube zum Hit geworden – wohl nicht ganz freiwillig."

Update: Das Video findet sich noch hier: http://www.news.at/a/raiffeisenbank-radstadt-skurriles-video

RBB (14.1. 2013) berichtet über einen Klassiker des Bankraubs, der eigentlich kein Raub, sondern ein Einbruch ist:

Bankräuber graben über 30 Meter langen Tunnel

Unbekannte Täter sind am Montagmorgen über einen unterirdischen Tunnel in eine Bankfiliale in Berlin-Steglitz eingebrochen.

Die Räuber durchbrachen laut Polizei in einer Tiefgarage eine Wand und gruben den etwa 30 Meter langen Tunnel, der in den Tresorraum der Volksbank-Filiale führte. Der Coup war offenbar von langer Hand vorbereitet.

Im Tresorraum brachen die Täter am Montagmorgen Schließfächer auf und erbeuteten Wertsachen. Was genau sie mitgehen ließen, muss noch geklärt werden. Die Höhe des Schadens ist bisher unbekannt.


Der ganze Bericht

So beschreibt es der Pressesprecher der Berliner Polizei:




Und dann kommt natürlich wieder der Film ins Spiel. Dieses Mal beim Berliner Kurier (14.1.2013)

"Bankraub wie im Film
Der dreiste Tunnel-Raub von Steglitz"


und mit wenig gekonnter Zeichnung (mit der man wohl nicht ans Ziel gekommen wäre):

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Und jetzt dürften dann bald die Gebrüder Sass ins Spiel kommen bzw. erinnert werden.

ein kooperatives Westernspiel von Florian Racky für drei bis sechs Spieler ab 12 Jahren

Dauer: 90 min


xbox Der Wilde Westen - aus einschlägigen Filmen kennen Sie den hoffnungsfrohen Siedler, der durch harte Arbeit etwas erreichen möchte. Oder den Goldgräber, der vom Glück und einem Lebensabend im Wohlstand träumt. Und natürlich die Bösewichter, die vom Erfolg der anderen etwas abhaben wollen. In diesem Spiel gewinnen alle Spieler zusammen, wenn sie in fünf Runden durch Falschspiel, Postkutschenüberfälle und Bankraub genug Geld für einen geruhsamen Lebensabend "verdient" haben. Alle? Nein, einer übernimmt die Rolle des Marshals und tritt mit seinen Sheriffs für Recht und Ordnung ein.

Jeder Spieler hat einen Satz Bewegungskarten, mit denen er sich unbemerkt durch den Wilden Westen bzw. über den Spielplan bewegen kann. Untereinander können sich die Spieler abstimmen, nur der Marshal bleibt außen vor - der kann mit seinen Sheriffs zwar Postkutschen und Banken bewachen, die Aufenthaltsorte der anderen Spieler bekommt er aber zunächst nur bei einem Überfall mit. Aber auch der Marshal bewegt sich unsichtbar für die anderen Spieler, und Wehe dem, der sich erwischen lässt!

Am Ende jeder Runde werden die Bewegungen aufgedeckt, und dann zeigt sich, ob ein guter Plan funktioniert: Sind in einer Bank oder bei einer Postkutsche mehr Desperados als Sheriffs, war der Überfall erfolgreich. Hat der Marshal aber unterwegs schon Desperados verhaftet, werden sie das Ziel nicht erreichen - und der Überfall vereitelt. Mit Strategie, Einschätzungsvermögen und auch ein bisschen Glück sorgen Sie - je nachdem, auf welcher Seite Sie stehen - entweder für Angst und Schrecken oder dafür, dass aus dem Wilden Westen der Brave Westen wird.


xbox SPIELMATERIAL
1 Spielplan
2 Postkutschen
5 zweiseitige Fahrpläne
14 Pokerplättchen
10 Postkutschenplättchen
12 Bankenplättchen
1 weiße Marshalfigur
5 schwarze Sherifffigurens
5 Desperadofiguren
5 Holzscheiben
5 Fahndungsplakate
1 Marshalstern
120 Bewegungskarten

Art.-Nr.: 0014
erhältlich im Spielwarenhandel
© Argentum Verlag Köln, 2012

Wir werden immer wieder mit diesem einen Grund für einen Banküberfall konfrontiert. Wenn es dann wieder so weit ist, dann kämpft auch BILD wieder für diesen Robin Hood und ereifert sich für das eine Mal nicht über eine Bewährungsstrafe:

"Richter: „Motiv ehrenwert“"
Opa (60) überfällt Bank für kranke Enkelin!


Bielefeld – Im März überfiel ein 60-Jähriger im ostwestfälischen Hiddenhausen eine Volksbank-Filiale. Das Motiv: seine herzkranke Enkelin!

Jetzt ist das Urteil am Landgericht Bielefeld gefallen - zwei Jahre Bewährungsstrafe!

Damit kommt der nicht vorbestrafte Arbeitslose noch einmal glimpflich davon. Richter Georg Zimmermann berücksichtige bei seiner Entscheidung, dass es bei dem versuchten Raub geblieben war und nannte das Motiv des Angeklagten „ehrenwert“.

DER „EHRENWERTE ÜBERFALL“

Am Tattag hatte der Angeklagte die Bankfiliale mit Mütze, Sonnenbrille und angeklebtem Bart verkleidet betreten und von einer Angestellten 50 000 Euro verlangt. Als diese sich weigerte, zückte der Angeklagte eine Pistole, forderte aber nur noch 10 000 Euro.

Am Ende wurde es dem Opa wohl zu heiß. „Jetzt rufen Sie bestimmt die Polizei", sagte er und verschwand. Drei Tage später stellte er sich der Polizei.

Später hatte der Opa angegeben, Geld für seine mittlerweile 8-jährige Enkelin beschaffen zu wollen. Die Kleine war mit einem Herzfehler zur Welt gekommen. Nun brauche sie dringend eine Therapie. Die Krankenkasse wolle aber nicht zahlen!


Aber unterschlagen wir nicht, dass auch andere (Spiegel und Stern) hier nicht anders reagieren.

Das nennt man glaube ich KOLLATERALSCHADEN oder mit dem Kopf durch die Wand.


xbox

Im schönen Münsterland, genauer in Nottuln-Darup, ging eine ganze Sparkassenfiliale in die Luft, weil die Bankräuber das mit dem Dosieren nicht so im Griff haben. Unter der Überschrift "Räuber sprengen komplette Sparkassen-Filiale" berichtet Spiegel online (24.9.2012):

"Nottuln-Darup - Sie wollten offenbar einen Bankautomaten knacken, zerstörten aber eine ganze Bankfiliale: Unbekannte haben im nordrhein-westfälischen Nottuln-Darup eine Sparkasse verwüstet.

Die Täter hätten bei ihrer Aktion offensichtlich viel zu viel Sprengstoff benutzt, sagte ein Polizeisprecher. Die gesamte Geschäftsstelle sei verwüstet worden, Trümmer bis zu 80 Meter weit geflogen. Zwei gegenüberliegende Gebäude wurden beschädigt. Menschen wurden nicht verletzt."




Während der Spiegel von zuviel Sprengstoff schwadroniert, weiss die Bild-Zeitung jedenfalls, dass zuviel Gas die Ursache gewesen sein könnte:



Wahrscheinlich waren es dieses Mal nicht die Medien oder die Computerspiele, die als Vorbild herhalten müssen, sondern dieses brave Plattdeutsche Theater-Laienspielschar aus Nottuln, die zeitnah 1000 Zuschauern Anregungen geboten haben könnten, über die die Westfälischen Nachrichten einen Tag (23.09.2012) berichtete:

"Edu Nickel staunt nicht schlecht, als er im Urlaubsgepäck seiner Enkelin eine große Menge Bargeld aus einem Bankraub findet. Während er noch überlegt, was er mit dem Geld anstellen soll, sind ihm die Bankräuber, die ihr Geld zurückhaben wollen, schon auf den Fersen . . ."

wird hier im Auftrag der Sparda-Bank Südwest eG zwecks der Nachwuchswerbung besungen als "Sparda Bank - Sparda Movie Stars":

Besonders gelungen der Refrain:

"Komm schließ doch schon an. Und trau dich ran. Entdecke das Schöne als Bankkauffrau und Bankkaufmann. Heeeeey... Heeeey..."




Da ist mal wieder Fremdschämen angesagt ...


PS. Aber vielleicht ist das ja auch was für den Firmenhymnen-Theoretiker Rudi Maier (wenn es auch nicht ganz genau bei ihm reinpassen könnte)

Derzeit wird landauf landab eine Studie dreier britischer Ökonomen (Barry Reilly, Neil Rickman & Robert Witt: "Robbing Banks does pay - but not very much") in den Medien zitiert, die besagt, dass das Einkommen von Bankräuber_innen rechtschaffend mager ausfällt.
Die Süddeutsche Zeitung (12.6. 2012) spricht von "Niedriglohn", Typisch Spiegel online (14.6. 2012), die betonen: "Schusswaffen steigern den Gewinn".

Aber die Autoren der Studien betonen:
"Crime is an economic activity like any other. What are the risks and rewards of the average bank job?"

Die britische Webzeitschrift "ars" (14.6. 2012) freute sich unter der Rubrik "technica" über den Coup der drei Statistiker:

"Economists demonstrate exactly why bank robbery is a bad idea
The typical return on a bank holdup is, "frankly, rubbish."

Und weiter das unverhohlene Vergnügen kann eingangs im Bericht über die Erkenntnisse nicht unterdrückt werden:

"In most papers we at Ars cover, we'll be pleasantly surprised to find a single clever turn of phrase that has survived multiple rounds of editing and peer review. So it was an unexpected surprise to come across a paper where the authors, all professors of economics, have spent the entire text with tongues so firmly planted in their cheeks that they threatened to burst out, alien-style. It surprised me even more to find it in a journal that is produced on behalf of the Royal Statistical Society and American Statistical Association. Credit to the statisticians, though, for the journal's clever name: Significance."

Und am Ende geht natürlich nichts über das Eigenlob:

"Possibly so, but it's probably a stretch to go from that to their final conclusion: "The lesson of which would seem to be: successful criminals study econometrics. Statistics can help in all walks of life."

Aber sagen wir mal so. Für derlei Erkenntnisse bedarf es nicht der Statistik und der Ökonomie. über seine geringen Ertragschancen kann sich der interessierte BankräUber (aus statistischen Gründen wählen wir hier die männliche Form), bereits seit geraumer Zeit hier in diesem Blog informieren. So weiss er beispielsweise, daß in GB das bekannt ist, daß die eigentlichen Gewinne beim Überfall von Geldtransportern realisiert werden können.

Und natürlich müsste die Statistik zugleich nochmals anders aufgedröselt werden. Sie berücksichtigt nicht hinreichend den Ausbildungsstand, sprich das Qualifikationsniveaus . Die meisten Bankräuber sind Amateure. Dieselben werden erstens schnell erwischt und verfügen zum zweiten nicht über das notwendige Knowhow.

Vielleicht sollte man an dieser Stelle nochmals daran erinnern, dass es nach wie vor so ist, daß innerhalb und mit ganz legalen Mitteln in den Banken derzeit die erfolgreichsten Raubzüge stattfinden.
Aber das ist eine andere Geschichte ...

 

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