In Österreich bebt es. Sozialdemokratie, Gewerkschaften (ÖGB) und Bawag-Affäre. Letztere führte bereits zu heftigen Erschütterungen im Organisationsgefüge des ÖGB. Der langjährige ÖGB-Vorsitzende musste zurücktreten. Die Österreicher heben das Geld bei der Gewerkschaftsbank ab. Die Bank steht kurz vor dem Aus.
Anläßlich des 1. Mais. veröffentlichte der Standard (29.4. 2006) ein Dossier "Echte Rote", in dem vier Sozialdemokraten Auskunft über ihre Befindlichkeit geben. Darunter auch der
"Der pragmatische Weltverbesserer" Willi Mernyi (Kampagnenreferats-Leiter des ÖGB), der "seinen Traum von der klassenlosen Gesellschaft nie aufgegeben" haben will. Im Zusammenhang mit der Bawag-Affäre lesen wir mal wieder den alten Brecht-Spruch in der üblichen Abwandlung:
"Derzeit ist Mernyi weniger mit Aktion als mit Reaktion beschäftigt: Er telefoniert all denen nach, die wegen der Bawag-Affäre aus der Gewerkschaft austreten. Und findet, als ewiger Optimist, auch daran etwas Positives: "Manche haben eine derart klasse Kapitalismuskritik, da fragt man sich, warum die nicht schon lange bei uns aktiv waren." Vielleicht, weil der ÖGB sich eher dem Kapitalismus als der Kapitalismuskritik widmete? – Darauf antwortet Mernyi mit einem Satz aus seinem reichen Zitatenschatz: "Bert Brecht hatte schon Recht. Es ist das größere Verbrechen, eine Bank zu gründen, als eine Bank auszurauben.""
Dass das mitunter das Gleiche sein kann, hat uns die österreichische Gewerkschaftsbürokratie nunmehr anschaulich vor Augen geführt. Derweil wittern die österreichischen Rechten zurecht ein gefundenes Wahlkampfthema:
Karikatur aus dem Standard (29.04.2006) von Oliver Schopf
Anläßlich des 1. Mais. veröffentlichte der Standard (29.4. 2006) ein Dossier "Echte Rote", in dem vier Sozialdemokraten Auskunft über ihre Befindlichkeit geben. Darunter auch der
"Der pragmatische Weltverbesserer" Willi Mernyi (Kampagnenreferats-Leiter des ÖGB), der "seinen Traum von der klassenlosen Gesellschaft nie aufgegeben" haben will. Im Zusammenhang mit der Bawag-Affäre lesen wir mal wieder den alten Brecht-Spruch in der üblichen Abwandlung:
"Derzeit ist Mernyi weniger mit Aktion als mit Reaktion beschäftigt: Er telefoniert all denen nach, die wegen der Bawag-Affäre aus der Gewerkschaft austreten. Und findet, als ewiger Optimist, auch daran etwas Positives: "Manche haben eine derart klasse Kapitalismuskritik, da fragt man sich, warum die nicht schon lange bei uns aktiv waren." Vielleicht, weil der ÖGB sich eher dem Kapitalismus als der Kapitalismuskritik widmete? – Darauf antwortet Mernyi mit einem Satz aus seinem reichen Zitatenschatz: "Bert Brecht hatte schon Recht. Es ist das größere Verbrechen, eine Bank zu gründen, als eine Bank auszurauben.""
Dass das mitunter das Gleiche sein kann, hat uns die österreichische Gewerkschaftsbürokratie nunmehr anschaulich vor Augen geführt. Derweil wittern die österreichischen Rechten zurecht ein gefundenes Wahlkampfthema:
Karikatur aus dem Standard (29.04.2006) von Oliver Schopf
vabanque - am Dienstag, 2. Mai 2006, 14:40 - Rubrik: Brecht-Zitat