"Bayerns Innenminister Dr. Beckstein gehört zu den aktivsten Befürwortern eines Killerspieleverbots.
Dr. Andreas Lober ist nicht nur gamaXX-Chef, sondern auch Rechtsanwalt, hat über die Indizierung von Computerspielen promoviert und dem bayerischen Innenminister einige Fragen gestellt:
"gamaXX: Sie sagen selbst, dass Sie "Killerspiele" nicht aus eigenem Spielerlebnis, sondern nur von Vorführungen kennen. Gleichzeitig vertreten Sie die These, dass „Killerspiele“ für die Jugend gefährdender sind als Filme mit einer vergleichbaren Thematik. Müssten Sie die Spiele nicht spielen, um dies beurteilen zu können? Spieler berichten nämlich gerade, dass sich beim aktiven Spiel die Wahrnehmung ändert und die visuelle Gewaltdarstellung in den Hintergrund tritt, vor allem als Symbolik für Treffer u. ä. fungiert.
Dr. Günther Beckstein: Ihr Argument, man müsse selbst Killerspiele gespielt haben, um beurteilen zu können, dass abstoßende Gewaltdarstellungen in den Spielen menschenverachtend sind, ist falsch. Sie wollen doch wohl auch nicht ernsthaft behaupten, dass jemand selbst einen Bankraub begehen muss, um beurteilen zu können, ob dieses Verhalten strafbar ist. Ihre These, bei Computerspielen würden visuelle Gewaltdarstellungen für die Spieler in den Hintergrund treten, ist offensichtlich vorgeschoben: Wenn das so wäre, könnte man doch, ohne den Reiz des Spieles zu beeinträchtigen, auf solche Darstellungen verzichten."
Nun wenn man annehmen könnte, dass es CSU-Politikern wie Beckstein tatsächlich um Prävention geht. Im Grunde geht es Ihnen vielmehr um Ablenkung und Verschleierung. Der gewaltförmige Charakter dieser Gesellschaft darf partout nicht offensichtlich werden. Weder die Gewalt der warenproduzierenden Gesellschaft, noch andere Gewaltverhältnisse dürfen zum Gegenstand der Diskussion werden. Dann sind es halt die Killerspiele. Von den Ursachen für Bankraub ganz zu schweigen. Jedenfalls sonst wäre hier doch die Debatte über die zunehmende Weihnachtsverwahrlosung mindestens eine Anfrage im Bundestag wert gewesen. Oder die Gewaltverherrlichung durch die Balkensepps in bayrischen Schulen, wo jeder Schüler den gekreuzigten Kollegen von Mohammed mindestens neun Jahre lang ertragen muss. Nicht wahr, Herr Beckstein.
Dr. Andreas Lober ist nicht nur gamaXX-Chef, sondern auch Rechtsanwalt, hat über die Indizierung von Computerspielen promoviert und dem bayerischen Innenminister einige Fragen gestellt:
"gamaXX: Sie sagen selbst, dass Sie "Killerspiele" nicht aus eigenem Spielerlebnis, sondern nur von Vorführungen kennen. Gleichzeitig vertreten Sie die These, dass „Killerspiele“ für die Jugend gefährdender sind als Filme mit einer vergleichbaren Thematik. Müssten Sie die Spiele nicht spielen, um dies beurteilen zu können? Spieler berichten nämlich gerade, dass sich beim aktiven Spiel die Wahrnehmung ändert und die visuelle Gewaltdarstellung in den Hintergrund tritt, vor allem als Symbolik für Treffer u. ä. fungiert.
Dr. Günther Beckstein: Ihr Argument, man müsse selbst Killerspiele gespielt haben, um beurteilen zu können, dass abstoßende Gewaltdarstellungen in den Spielen menschenverachtend sind, ist falsch. Sie wollen doch wohl auch nicht ernsthaft behaupten, dass jemand selbst einen Bankraub begehen muss, um beurteilen zu können, ob dieses Verhalten strafbar ist. Ihre These, bei Computerspielen würden visuelle Gewaltdarstellungen für die Spieler in den Hintergrund treten, ist offensichtlich vorgeschoben: Wenn das so wäre, könnte man doch, ohne den Reiz des Spieles zu beeinträchtigen, auf solche Darstellungen verzichten."
Nun wenn man annehmen könnte, dass es CSU-Politikern wie Beckstein tatsächlich um Prävention geht. Im Grunde geht es Ihnen vielmehr um Ablenkung und Verschleierung. Der gewaltförmige Charakter dieser Gesellschaft darf partout nicht offensichtlich werden. Weder die Gewalt der warenproduzierenden Gesellschaft, noch andere Gewaltverhältnisse dürfen zum Gegenstand der Diskussion werden. Dann sind es halt die Killerspiele. Von den Ursachen für Bankraub ganz zu schweigen. Jedenfalls sonst wäre hier doch die Debatte über die zunehmende Weihnachtsverwahrlosung mindestens eine Anfrage im Bundestag wert gewesen. Oder die Gewaltverherrlichung durch die Balkensepps in bayrischen Schulen, wo jeder Schüler den gekreuzigten Kollegen von Mohammed mindestens neun Jahre lang ertragen muss. Nicht wahr, Herr Beckstein.
vabanque - am Dienstag, 26. Dezember 2006, 11:58 - Rubrik: Lotto und Bankraubphantasien