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Das Weblog zur Volkskunde des Bankraubs

 
Dem Bankraub auf der Spur
ist wienweb.at (6.3 2005);

"Banküberfälle gehören in Wien zum traurigen Alltag. Im Jahr 2005 wurden bereits 18 Geldinstitute überfallen. Damit steuert die Bundeshauptstadt nach dem Rekordjahr 2004 erneut auf rekordverdächtigem Kurs. (...) Ende Februar 2004 gab es in Wien noch keine zehn Banküberfälle. Und das, obwohl 2004 mit 67 Überfällen ein Rekordjahr war. Ein - auch im internationalen Vergleich - unerreichter Spitzenwert. (...) Wie reagiert die Polizei?

Erst einmal mit einem Gipfel. Am Montag vergangener Woche trafen sich Spitzenrepräsentanten der Wiener Exekutive um 10.00 Uhr am Schottenring mit Innenministerin Liese Prokop und stellten sich der Presse. Konkrete Antworten blieb man freilich schuldig."


Nachahmungsbankräuber und Professionalisierung sind zwei Erklärungen, überaltete Sicherheitssysteme der Banken eine weitere:

"Doch nicht nur Nachahmungstäter machen laut dem Wiener Kriminologen Christian Grafl den Panzerknacker-Boom aus. Grafl macht auch professionelle Gruppen, die der organisierten Kriminalität zuzurechnen sind, verantwortlich dafür."

Ausserdem habe die Polizeitcomputer ausgespuckt, dass Freitag, der Tag des Bankraubs ist.

Anlässlich des Bankraubs Nr. 18 in Wien kündigt die Polizei
"Strategien gegen den Bankraub-Hype" an:

Bei der Pressekonferenz am Schottenring kündigte indes der Wiener Kriminalamtsdirektor Roland Horngacher neue Strategien gegen den Bankraub-Hype an. "Wir sind in Phase 2", sagte Horngacher und meinte damit eine intensivere Überwachung der Bankinstitute durch die Exekutive. Über Phase 3 wird nachgedacht. Das würde bedeuten, dass die Banken von sich aus effektivere Vorkehrungen gegen Banküberfälle treffen müssen.

Interview von wienweb.at (6.3. 2005) mit Brigadier Gerhard Lang. Er ist im Bundeskriminalamt zuständig für Strategieentwicklung gegen die Verbrechensbekämpfung in Österreich. Unter anderem wird er gefragt:

"Haben Sie eine Erklärung, warum Kriminalität in Österreich seit Monaten so häufig in der Öffentlichkeit diskutiert wird, obwohl nach offizieller Lesart die Verbrechen zurückgehen?"

Dabei kommt heraus, dass es das Wiener BKA ist, dass bewusst in die Öffentlichkeit gegangen ist:

"Bis 2003 gab es keine Kriminalstatistik, zumindest nicht eine monatliche Veröffentlichung. Wir haben im Dezember 2003 damit begonnen, monatlich die Statistik zu veröffentlichen. Bis dahin ist das nur einmal jährlich passiert. (..,) Wir setzen uns damit bewusst der Öffentlichkeit aus und machen die Diskussion und die Probleme transparent. Daher die häufigen Diskussionen in den Medien darüber. "

Offensichtlich haben wir es mit einer regelrechten Mobilisierungskampagne seitens der Polizei zu tun:

"Gleichzeitig wendet sich die Exekutive verstärkt an die Bevölkerung und sagt: Prävention ist wichtig, auch der Bürger kann Vorkehrungen gegen Verbrecher treffen. "

Zur Frage der Häufung der Banküberfälle in Wien:

"wienweb.at: Gibt es bei der Wiener Polizei eine Erklärung dafür, warum Wien bei Banküberfällen im internationalen Spitzenfeld liegt?

Lang: Das ist ein Phänomen, das wir im internationalen Vergleich beobachten und auch mit Sicherheitsexperten aus anderen Metropolen diskutieren. Sie können es, aus der Sicht der Täter, vielleicht mit zwei Lokalen vergleichen. Ein Lokal ist voll besetzt, so, dass Sie vielleicht nicht einmal mehr einen Sitzplatz bekommen. Das andere ist leer und hat keine Gäste. In welches gehen Sie? Wohl trotzdem in das voll gefüllte.

wienweb.at: Das heißt, es geht um den Nachahmungseffekt?

Lang: Richtig. Wenn es teilweise relativ leicht funktioniert, eine Bank mit nur einem Zettel zu überfallen - wie geschehen - dann zieht das natürlich weitere Täter, die finanzielle Probleme haben, an. Unsere beste Abschreckung ist die Festnahme von Bankräubern. Aber die Polizei fordert auch die Unterstützung durch die Banken. Viele Banken haben überaltete Überwachungssysteme, auch, weil sie gegen Überfälle versichert sind. Die Videobilder sind oft sehr schlecht. Natürlich soll eine Bank kein Fort Knox werden, aber mehr Investitionen in die Sicherheit sind etwas, das wir fordern und den Banken auch sagen. Ich gehe davon aus, dass sich die Banken etwas überlegen müssen.

wienweb.at: Zu welcher Uhrzeit werden meistens die Banken überfallen?

Lang: Es gibt drei auffallende statistische Werte. Einmal vor dem Aufsperren am Morgen. Der zweite signifikante Zeitpunkt ist vor dem Zusperren vor der Mittagspause. Und noch ein dritter Höhepunkt am Nachmittag, ich weiß aber jetzt nicht genau, wann."


Noch ein paar Zahlen, die zeigen, dass die Kriminalität in Österreich insgesamt zurückgegangen ist.
immo de meinte am 11. Mär, 13:17:
wenn es nicht so schlimm wäre
könnte man fast darüber lachen.

Ich kommentierte das ganze weiter im Immoblogg
http://immoblogg.blogg.de/eintrag.php?id=135 
 

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