Eröffnung: Samstag, 9. Mai, 16 Uhr
10. Mai – 21. Juni 2009
Kuratiert von Daniel Kurjakovic
Limmatstrasse 44, 8005 Zürich
Mo bis Fr 8 – 17 Uhr
(Pressemitteilung downloaden)
Das Projekt mit dem mehrdeutigen Titel «Reserven» von Franziska Koch besteht aus einer eigens für den Kunsthof Zürich konzipierten filmischen Arbeit und einer Installation. Für «Reserven» hat Franziska Koch ausführliche Recherchen im Umfeld der Goldreserven der Schweizer Nationalbank und deren exemplarischer Rolle innerhalb der aktuellen ökonomischen Situation betrieben, um sich, wie sie sagt, «mit der Frage nach der Bestimmung der Goldreserven der Nationalbank auseinanderzusetzen, genauer: nach dem Golddepot, das sich anscheinend an einem unterirdischen Ort befinden soll». Die Frage nach dem Wert (ein Begriff, der bekanntermassen über verschiedene Disziplinen hinweg relevant bleibt) übersteigt dabei den vordergründigen, ökonomischen Zusammenhang der Goldreserven und eröffnet eine allgemeinere Problematik: Wie bestimmen Gesellschaften Werte oder genauer: inwiefern bestimmen Metastrukturen, die für Individuen kaum noch nachvollziehbar sind, die Werte, welche wiederum die Existenzweise von Individuen formen? Franziska Koch verknüpft die generelle Problematik dabei mit handfesten, auf Fakten abzielenden Fragen, die zwar nicht gelöst werden, aber innerhalb des ästhetischen Szenarios von «Reserven» verhandelt werden können: «Von wem wird Gold erworben und warum? Woher kommt das Gold und welche Vorgeschichte haben die Goldreserven? - Wie werden Goldverkäufe physisch verschoben? Werden sie überhaupt verschoben oder bleiben sie in Depots liegen und werden dort verwaltet? – Wo sind die schweizerischen Goldreserven der Nationalbank gelagert? – Wie muss man sich Goldeinlagerungen und deren Sicherheitssysteme vorstellen? Kellerabteile? Tresore? (Wie tönt es an diesen Orten?)».
Die relative Unsichtbarkeit und Unfassbarkeit des Themas führt bei Franziska Koch zu einer Installation, in der die unbekannten Faktoren der gesellschaftlichen Sachlage in Antriebselemente eines ästhetischen Handlungszusammenhangs verwandelt werden. (Daniel Kurjakovic)
Der KUNSTHOF ZÜRICH ist eine Ausstellungsinstitution für Gegenwartskunst im Aussenraum und wird von der Studienvertiefung Bildende Kunst, Zürcher Hochschule der Künste betreut.
10. Mai – 21. Juni 2009
Kuratiert von Daniel Kurjakovic
Limmatstrasse 44, 8005 Zürich
Mo bis Fr 8 – 17 Uhr
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Das Projekt mit dem mehrdeutigen Titel «Reserven» von Franziska Koch besteht aus einer eigens für den Kunsthof Zürich konzipierten filmischen Arbeit und einer Installation. Für «Reserven» hat Franziska Koch ausführliche Recherchen im Umfeld der Goldreserven der Schweizer Nationalbank und deren exemplarischer Rolle innerhalb der aktuellen ökonomischen Situation betrieben, um sich, wie sie sagt, «mit der Frage nach der Bestimmung der Goldreserven der Nationalbank auseinanderzusetzen, genauer: nach dem Golddepot, das sich anscheinend an einem unterirdischen Ort befinden soll». Die Frage nach dem Wert (ein Begriff, der bekanntermassen über verschiedene Disziplinen hinweg relevant bleibt) übersteigt dabei den vordergründigen, ökonomischen Zusammenhang der Goldreserven und eröffnet eine allgemeinere Problematik: Wie bestimmen Gesellschaften Werte oder genauer: inwiefern bestimmen Metastrukturen, die für Individuen kaum noch nachvollziehbar sind, die Werte, welche wiederum die Existenzweise von Individuen formen? Franziska Koch verknüpft die generelle Problematik dabei mit handfesten, auf Fakten abzielenden Fragen, die zwar nicht gelöst werden, aber innerhalb des ästhetischen Szenarios von «Reserven» verhandelt werden können: «Von wem wird Gold erworben und warum? Woher kommt das Gold und welche Vorgeschichte haben die Goldreserven? - Wie werden Goldverkäufe physisch verschoben? Werden sie überhaupt verschoben oder bleiben sie in Depots liegen und werden dort verwaltet? – Wo sind die schweizerischen Goldreserven der Nationalbank gelagert? – Wie muss man sich Goldeinlagerungen und deren Sicherheitssysteme vorstellen? Kellerabteile? Tresore? (Wie tönt es an diesen Orten?)».
Die relative Unsichtbarkeit und Unfassbarkeit des Themas führt bei Franziska Koch zu einer Installation, in der die unbekannten Faktoren der gesellschaftlichen Sachlage in Antriebselemente eines ästhetischen Handlungszusammenhangs verwandelt werden. (Daniel Kurjakovic)
Der KUNSTHOF ZÜRICH ist eine Ausstellungsinstitution für Gegenwartskunst im Aussenraum und wird von der Studienvertiefung Bildende Kunst, Zürcher Hochschule der Künste betreut.
vabanque - am Montag, 4. Mai 2009, 17:26 - Rubrik: Kunst und Bankraub