Die NZZ (30.07. 2009) lässt Ihren Kritiker über Michael Manns in diesen Tagen in die Kinos kommenden Film Public Enemies als "epochemachender Gangsterfilm" schwelgen, der das Zeug dazu habe, "filmhistorisch in die Fussstapfen von Arthur Penns 'Bonnie and Clyde' (1967) zu treten".
Im Zürcher Tageszeiger (30.07.2009) wird darauf hingewiesen, dass "«Public Enemies» auf einer dokumentarischen Vorlage, der grossangelegten Recherche «America's Greatest Crime Wave and the Birth of the FBI 1933–34» von Bryan Burroughs" beruhe: "Dieser Titel benennt die Dialektik ziemlich genau, die Mann besonders am Herzen liegt."
In Züri-Tip, der Beilage des Tagis, findet sich zudem ein Interview mit dem Regisseur Michael Mann über die historische Figur John Dillingers und da werden uns alle Mythen nochmals aufgetischt:
«Diebe und Cops sind Folklore»
ZT: Der Bankräuber John Dillinger war der Held in der Grossen Depression der 1930er-Jahre. Heute befinden wir uns in einer ähnlichen Krise. Es ist der perfekte Zeitpunkt für ein Comeback von Dillinger.
MM: Genau das denke ich auch. Dillinger wurde aus sehr spezifischen Gründen zu einem Volkshelden. Meine Eltern haben die Grosse Depression erlebt, und ich wurde mit Geschichten darüber gross. Es war noch viel schlimmer als alles, was sich zurzeit ereignet. Momentan haben wir 9 Prozent Arbeits- losigkeit, damals waren es 25 Prozent. In der Gegend um Chicago machten 144 von 160 Banken Bankrott. Leute, die dachten, sie hätten ausgesorgt, griffen in die Hosentasche und merkten, dass sie noch Lebensmittel für zwei Tage kaufen konnten.
ZT: Und dann kam Dillinger ...
MM: Dillinger griff die Banken an, die in den Augen der Leute für die Misere verantwortlich waren.
ZT: Er benahm sich dabei wie ein Gentleman.
MM: Die Autoritäten waren nicht fähig, der Depression ein Ende zu bereiten. Als sie sich auf Dillinger konzentrierten und ihn nicht beseitigen konnten, wurden sie zum Gespött der Leute. Dillinger dagegen war sehr gerissen in der Art und Weise, wie er die Medien benutzte, um ein Held zu werden.
ZT: Er zielte darauf ab, ein Held zu werden?
MM: Er liebte es, geliebt zu werden. Und es gab ihm Sicherheit. Er konnte die Strassen von Chicago entlanggehen, ohne dass jemand die Polizei gerufen hätte.
Ziemlich starker Tobak, was da nochmals rausgekramt wird.
Ach und das auch noch ...
"Pistole von Gangster Dillinger versteigert
95'600 Dollar für Waffe von Kaliber 41 geboten" (NZZ, 29.7.2009)
Im Zürcher Tageszeiger (30.07.2009) wird darauf hingewiesen, dass "«Public Enemies» auf einer dokumentarischen Vorlage, der grossangelegten Recherche «America's Greatest Crime Wave and the Birth of the FBI 1933–34» von Bryan Burroughs" beruhe: "Dieser Titel benennt die Dialektik ziemlich genau, die Mann besonders am Herzen liegt."
In Züri-Tip, der Beilage des Tagis, findet sich zudem ein Interview mit dem Regisseur Michael Mann über die historische Figur John Dillingers und da werden uns alle Mythen nochmals aufgetischt:
«Diebe und Cops sind Folklore»
ZT: Der Bankräuber John Dillinger war der Held in der Grossen Depression der 1930er-Jahre. Heute befinden wir uns in einer ähnlichen Krise. Es ist der perfekte Zeitpunkt für ein Comeback von Dillinger.
MM: Genau das denke ich auch. Dillinger wurde aus sehr spezifischen Gründen zu einem Volkshelden. Meine Eltern haben die Grosse Depression erlebt, und ich wurde mit Geschichten darüber gross. Es war noch viel schlimmer als alles, was sich zurzeit ereignet. Momentan haben wir 9 Prozent Arbeits- losigkeit, damals waren es 25 Prozent. In der Gegend um Chicago machten 144 von 160 Banken Bankrott. Leute, die dachten, sie hätten ausgesorgt, griffen in die Hosentasche und merkten, dass sie noch Lebensmittel für zwei Tage kaufen konnten.
ZT: Und dann kam Dillinger ...
MM: Dillinger griff die Banken an, die in den Augen der Leute für die Misere verantwortlich waren.
ZT: Er benahm sich dabei wie ein Gentleman.
MM: Die Autoritäten waren nicht fähig, der Depression ein Ende zu bereiten. Als sie sich auf Dillinger konzentrierten und ihn nicht beseitigen konnten, wurden sie zum Gespött der Leute. Dillinger dagegen war sehr gerissen in der Art und Weise, wie er die Medien benutzte, um ein Held zu werden.
ZT: Er zielte darauf ab, ein Held zu werden?
MM: Er liebte es, geliebt zu werden. Und es gab ihm Sicherheit. Er konnte die Strassen von Chicago entlanggehen, ohne dass jemand die Polizei gerufen hätte.
Ziemlich starker Tobak, was da nochmals rausgekramt wird.
Ach und das auch noch ...
"Pistole von Gangster Dillinger versteigert
95'600 Dollar für Waffe von Kaliber 41 geboten" (NZZ, 29.7.2009)
sparkassenkunde - am Donnerstag, 30. Juli 2009, 10:34 - Rubrik: Bankraub in Film und Fernsehen