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Das Weblog zur Volkskunde des Bankraubs

 
Immer häufiger hören und lesen wir wir vom Niedergang des Bankraubs. Alljährlich, wenn die Kriminalstatistiken veröffentlicht werden, wird Bilanz gezogen.

Bereits Anfang April (3.4. 2006) berichtete die Presseagentur ddp, dass in Berlin die Zahl der Banküberfälle einen deutlichen Rückgang verzeichnet:

"Polizei und Banken verzeichnen in Berlin seit Jahren einen deutlichen Rückgang bei der Zahl der Banküberfälle. Musste die Kripo 1993 noch 96 Fälle bearbeiten, waren es im vergangenen Jahr gerade mal 13, berichtet die «Berliner Morgenpost» (Montagausgabe). Experten führen dies auf deutlich verbesserte Sicherheitsvorkehrungen zurück.

«Es ist nicht zuletzt den laufend verbesserten Sicherheitskonzepten der Kreditwirtschaft zu verdanken, dass die Zahl der Banküberfälle rückläufig ist», sagte ein Sprecher des Bundesverbandes der Deutschen Volks- und Raiffeisenbanken. Außerdem lassen sich keine großen Summen mehr erbeuten. Heutzutage sind im Schnitt nur noch 3000 bis 4000 Euro Beute möglich. «Diese vergleichsweise niedrige Summe lockt nicht mehr», sagte Kriminaloberrat Manfred Schmandra, der im Landeskriminalamt für Raubüberfälle zuständig ist.


Ähnlich lautet der Tenor in NRW ein paar Tage später. Der WDR (8.4. 2006) berichtet:

"Weniger Banküberfälle in NRW

Banküberfälle lohnen sich offenbar nicht mehr: In NRW ist die Zahl der Überfälle auf Banken und Sparkassen auf den niedrigsten Stand seit über 20 Jahren gesunken. 198 Geldinstitute und Postfilialen wurden im vergangenen Jahr überfallen, zehn Prozent weniger als im Vorjahr. Das geht aus der Kriminalstatistik des Landes hervor.

Bankenvertreter sehen die Ursache für den Rückgang in den verbesserten Sicherheitsstandards der Geldinstitute. So seien die Kassentresore inzwischen alle mit einem Mechanismus zur Zeitverzögerung ausgestattet: "Um 5.000 Euro aus der Kasse zu bekommen, muss man 30 Sekunden warten. Bei 10.000 Euro sind es schon zwei Minuten", erklärte Wolfgang Hornung, Sprecher des Westfälisch-Lippischen Sparkassen- und Giroverbandes. "Ein Bankräuber hat das Problem, dass er nicht so lange warten kann."

Auf Grund der zunehmenden Nutzung von Geldautomaten liege zudem wesentlich weniger Bargeld an den Kassenschaltern als früher. "Dadurch sind die Anreize für Bankräuber anscheinend geringer geworden", sagte Hornung."


Die Profis haben deshalb bereits ihre Aktivitäten in Richtung Geldtransporte (wie etwa in England) sowie in Bankautomatenklau verlagert. Zu befürchten ist ausserdem, dass sich diese Sicherungsmaßnahmen zu den Anfängern nicht rumgesprochen haben, und dass diese Sicherungsmaßnahmen verstärkt zu Geiselnahmen führen könnten.

Etwas anders verhält es sich in Österreich. Zwar hat nach dem Boom von 2004 und 2005 auch hier ein Rückgang eingesetzt. Dennoch wird hier nach wie vor vergleichsweise häufig, insbesondere in Wien, eine Bank ausgeraubt.
 

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