Literatur und Bankraub
Christopher Brookmyres "Die hohe Kunst des Bankraubs" soll sich durch überaus schwarzen Humor auszeichnen. Der Autor ist gerade auf Lesetour.
Die Frankfurter Rundschau (15.10.2013) jedenfalls ist ganz angetan:
"Fußballmuffel aufgepasst, die ersten Seiten von Christopher Brookmyres neuem Krimi "Die hohe Kunst des Bankraubs" werden eine Tortur, warnt Sylvia Staude, aber sie lohnt sich, fügt die Rezensentin wohlmeinend hinzu. Ein wenig fühlt sich Staude an Elmore Leonards Roman "Out of Sight" erinnert, den später Steven Soderbergh verfilmt hat: ein gutaussehender Bankräuber und eine taffe Polizistin sind im wilden Wettstreit, in dem sie immer versuchen, dem anderen einen Schritt voraus zu sein, fühlen sich aber sichtlich zueinander hingezogen und landen zwischendurch auch mal miteinander in der Kiste, was aber keineswegs dem Spiel ein Ende setzt, fasst die Rezensentin zusammen. Für diese raffinierten Ränke kann man sich auch mal ein paar Seiten über die Eigenheiten der Glasgower Fußballvereine abtrotzen, meint Staude."
Der Klappentext:
Aus dem Englischen von Hannes Meyer. Bei so einem Banküberfall möchte man auch mal dabei sein: Fünf Straßenakrobaten mit Clownsmaskenkapriolen von der Fußgängerzone bis in die Schalterhalle einer Glasgower Bank. Einer wirbelt im Salto über die Schutzabsperrung, alle haben plötzlich Waffen in der Hand, und ihr Anführer verkündet freundlich: "Herzlich willkommen, meine Damen und Herren, Sie nehmen teil an einem Banküberfall." Doch die Räuber sind nicht nur Akrobaten, sie haben ihrem "Publikum" auch sonst einiges zu bieten: Die Geiseln werden mit einer Theatervorführung von Warten auf Godot bespaßt, während der Safe-Computer geknackt wird; und am Ende gibt es noch ein lustiges Kunstgemälde-Raten für alle. Die Polizei draußen findet die Geiselnahme naturgemäß weniger amüsant.
Christopher Brookmyres: Die hohe Kunst des Bankraubs.
Galiani Verlag Berlin, Berlin 2013
ISBN 9783869710778
Kartoniert, 384 Seiten, 14,99 EUR
Die Frankfurter Rundschau (15.10.2013) jedenfalls ist ganz angetan:
"Fußballmuffel aufgepasst, die ersten Seiten von Christopher Brookmyres neuem Krimi "Die hohe Kunst des Bankraubs" werden eine Tortur, warnt Sylvia Staude, aber sie lohnt sich, fügt die Rezensentin wohlmeinend hinzu. Ein wenig fühlt sich Staude an Elmore Leonards Roman "Out of Sight" erinnert, den später Steven Soderbergh verfilmt hat: ein gutaussehender Bankräuber und eine taffe Polizistin sind im wilden Wettstreit, in dem sie immer versuchen, dem anderen einen Schritt voraus zu sein, fühlen sich aber sichtlich zueinander hingezogen und landen zwischendurch auch mal miteinander in der Kiste, was aber keineswegs dem Spiel ein Ende setzt, fasst die Rezensentin zusammen. Für diese raffinierten Ränke kann man sich auch mal ein paar Seiten über die Eigenheiten der Glasgower Fußballvereine abtrotzen, meint Staude."
Der Klappentext:
Aus dem Englischen von Hannes Meyer. Bei so einem Banküberfall möchte man auch mal dabei sein: Fünf Straßenakrobaten mit Clownsmaskenkapriolen von der Fußgängerzone bis in die Schalterhalle einer Glasgower Bank. Einer wirbelt im Salto über die Schutzabsperrung, alle haben plötzlich Waffen in der Hand, und ihr Anführer verkündet freundlich: "Herzlich willkommen, meine Damen und Herren, Sie nehmen teil an einem Banküberfall." Doch die Räuber sind nicht nur Akrobaten, sie haben ihrem "Publikum" auch sonst einiges zu bieten: Die Geiseln werden mit einer Theatervorführung von Warten auf Godot bespaßt, während der Safe-Computer geknackt wird; und am Ende gibt es noch ein lustiges Kunstgemälde-Raten für alle. Die Polizei draußen findet die Geiselnahme naturgemäß weniger amüsant.
Christopher Brookmyres: Die hohe Kunst des Bankraubs.
Galiani Verlag Berlin, Berlin 2013
ISBN 9783869710778
Kartoniert, 384 Seiten, 14,99 EUR
vabanque - am Mittwoch, 29. Januar 2014, 09:16 - Rubrik: Literatur und Bankraub
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Christian Gasser (der mit den Mixtapes) hat eine euphorische Kritik des neuen Comics "Hau die Bässe rein, Bruno!" von Hervé Baru in der NZZ (26.8.2011) vom Stapel gelassen:
"Kaum aus dem Knast entlassen, plant Zinedine, ein kleinkalibriger und von intellektuell ebenfalls unterbelichteten Kumpanen umgebener Vorstadt-Gangster, seinen nächsten grossen Coup: einen Überfall auf einen Geldtransporter. Weil dies seine Bande überfordern würde, sucht er die Unterstützung von drei erfahrenen italienischstämmigen Altgaunern. Diese Ganoven im Ruhestand, die längst zu geachteten Mitgliedern der kleinstädtischen Gesellschaft mutiert sind (der eine hat's sogar zum Bürgermeister und zum Präsidenten des lokalen Fussballvereins gebracht), können dem Lockruf des Gelds und vor allem des nervenkitzelnden Abenteuers nicht widerstehen. Und da gibt es noch Slimane, ein Fussballtalent aus Afrika. Slimane wandert illegal in Frankreich ein und versucht als Taglöhner zu überleben."
Gasser fühlt sich jedenfalls bestens amüsiert. Dem Glück will hier niemand im Wege stehen:
"Dass man sich dabei immer wieder an die klassischen französischen Gangsterfilme der sechziger und siebziger Jahre erinnert fühlt, ist kein Zufall – «Hau die Bässe rein, Bruno!» ist nicht zuletzt auch eine Hommage an all die Filme, die Baru zum Lachen gebracht haben. Ganz in diesem Geist ist sein neu auf Deutsch erschienener Band eine Geschichte voll Verwicklungen und Brüche, in der alles (oder zumindest das meiste) schiefgeht, was schiefgehen kann. «Aber wir haben uns gut amüsiert, was?», fasst einer der alten Ganoven das Abenteuer zusammen. Und die anderen brechen in Gelächter aus. Der Leser auch – vor allem wurde er bestens unterhalten."
Hervé Baru: Hau die Bässe rein, Bruno! Edition 52. 128 S., Softcover, farbig. € 22.
[Unterstützt aber den lokalen Buchhandel, liebe Leute]
Ein aufschlussreiches Interview bei Arte (2011)
"Kaum aus dem Knast entlassen, plant Zinedine, ein kleinkalibriger und von intellektuell ebenfalls unterbelichteten Kumpanen umgebener Vorstadt-Gangster, seinen nächsten grossen Coup: einen Überfall auf einen Geldtransporter. Weil dies seine Bande überfordern würde, sucht er die Unterstützung von drei erfahrenen italienischstämmigen Altgaunern. Diese Ganoven im Ruhestand, die längst zu geachteten Mitgliedern der kleinstädtischen Gesellschaft mutiert sind (der eine hat's sogar zum Bürgermeister und zum Präsidenten des lokalen Fussballvereins gebracht), können dem Lockruf des Gelds und vor allem des nervenkitzelnden Abenteuers nicht widerstehen. Und da gibt es noch Slimane, ein Fussballtalent aus Afrika. Slimane wandert illegal in Frankreich ein und versucht als Taglöhner zu überleben."
Gasser fühlt sich jedenfalls bestens amüsiert. Dem Glück will hier niemand im Wege stehen:
"Dass man sich dabei immer wieder an die klassischen französischen Gangsterfilme der sechziger und siebziger Jahre erinnert fühlt, ist kein Zufall – «Hau die Bässe rein, Bruno!» ist nicht zuletzt auch eine Hommage an all die Filme, die Baru zum Lachen gebracht haben. Ganz in diesem Geist ist sein neu auf Deutsch erschienener Band eine Geschichte voll Verwicklungen und Brüche, in der alles (oder zumindest das meiste) schiefgeht, was schiefgehen kann. «Aber wir haben uns gut amüsiert, was?», fasst einer der alten Ganoven das Abenteuer zusammen. Und die anderen brechen in Gelächter aus. Der Leser auch – vor allem wurde er bestens unterhalten."
Hervé Baru: Hau die Bässe rein, Bruno! Edition 52. 128 S., Softcover, farbig. € 22.
[Unterstützt aber den lokalen Buchhandel, liebe Leute]
Ein aufschlussreiches Interview bei Arte (2011)
contributor - am Montag, 29. August 2011, 20:05 - Rubrik: Literatur und Bankraub
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Dirk Schindelbeck [Quelle]
Dirk Schindelbeck hat in Vabanque, den Beitrag über den Postraub von England anno 1963 beigesteuert
vabanque - am Dienstag, 4. Mai 2010, 09:02 - Rubrik: Literatur und Bankraub
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"Schreiben, um vergessen zu werden" heisst es im Tagesspiegel (6.1. 2009) im angeblich letzten Interview mit Donald Westlake. Dabei erfahren wir ein bisschen etwas über US-Kulturgeschichte:
"Welche gesellschaftliche Funktion erfüllt ein Kriminalroman in den USA?
Westlake: Der amerikanische Krimi handelt vom Individuum und seinem Recht zu handeln – im Gegensatz zum englischen, in dem es immer darum geht, einen Bruch in der Gesellschaft zu kitten. Das Individuum löst in den USA nicht die Probleme der Gesellschaft, und die Gesellschaft wird nicht die Probleme des Individuums lösen. Ob man Polizist ist oder Gangster, Verbrechen aufklärt oder Verbrechen begeht – was zählt, ist der Einzelne.
Auch in Zeiten globaler Wirtschaftskrisen?
Westlake: Diese Fixiertheit auf das Individuum war in den USA nicht immer so. In den 30er Jahren, als die US-Gesellschaft viele Probleme hatte und auch politisch stärker an kollektiven Maßnahmen interessiert war, ging der Erfolg von Romanen über Privatdetektive spürbar zurück. Aber als Mitte der 40er Jahre die aus dem Krieg heimgekehrten Soldaten ihr Leben wieder allein auf sich gestellt meistern mussten, erlebte der Privatdetektivroman ein Comeback und alles, was mit dem Individuum zusammenhing."
Und dann erfahren wir auch noch, was gemeint ist, "wie ein Franzose zu schreiben":
"Ein Filmregisseur sagte einmal, Sie schrieben in Ihren Parker-Romanen wie ein Franzose. Was, glauben Sie, hat er damit gemeint?
Wenn ein amerikanischer Autor über einen Bankräuber schreibt, dann braucht der Dieb immer das erbeutete Geld, um einem kleinen Mädchen im Rollstuhl die lang ersehnte Operation bezahlen zu können. Ein französischer Autor schreibt über einen Bankräuber, weil er Banken ausraubt, Punkt. Deshalb habe ich es als Kompliment aufgefasst, dass ich wie ein Franzose schreibe.
Haben Sie die Verbrechen, die Sie in Ihren Romanen schildern, je beunruhigt?
Nein. Ich achte allerdings darauf, nie jemanden als Opfer zu wählen, der zuviel Sympathie auslöst. Wenn Parker eine Bank ausraubt, wird niemand wegen der Bank in Tränen ausbrechen."
Und dann die Sache mit der "Fortbildung":
"Lesen Kriminelle Krimis?
Ja. Richard Stark hat sehr viel Post aus dem Gefängnis bekommen. Die Insassen hatten eigenartigerweise das Gefühl, dass ich ihre Perspektive verstehe. Solche Briefe bekam ich eher auf die Bücher, die ich unter dem Namen Richard Stark denn als Donald Westlake veröffentlichte. Aus dem State Prison von Walhalla im Bundesstaat Washington schrieb mir mal einer, er habe soundso viele Jahre wegen bewaffneten Raubüberfalls aufgebrummt bekommen und sich eine ganze Reihe meiner Parker-Romane mit ins Gefängnis genommen, um sich mal gründlich fortzubilden."
"Welche gesellschaftliche Funktion erfüllt ein Kriminalroman in den USA?
Westlake: Der amerikanische Krimi handelt vom Individuum und seinem Recht zu handeln – im Gegensatz zum englischen, in dem es immer darum geht, einen Bruch in der Gesellschaft zu kitten. Das Individuum löst in den USA nicht die Probleme der Gesellschaft, und die Gesellschaft wird nicht die Probleme des Individuums lösen. Ob man Polizist ist oder Gangster, Verbrechen aufklärt oder Verbrechen begeht – was zählt, ist der Einzelne.
Auch in Zeiten globaler Wirtschaftskrisen?
Westlake: Diese Fixiertheit auf das Individuum war in den USA nicht immer so. In den 30er Jahren, als die US-Gesellschaft viele Probleme hatte und auch politisch stärker an kollektiven Maßnahmen interessiert war, ging der Erfolg von Romanen über Privatdetektive spürbar zurück. Aber als Mitte der 40er Jahre die aus dem Krieg heimgekehrten Soldaten ihr Leben wieder allein auf sich gestellt meistern mussten, erlebte der Privatdetektivroman ein Comeback und alles, was mit dem Individuum zusammenhing."
Und dann erfahren wir auch noch, was gemeint ist, "wie ein Franzose zu schreiben":
"Ein Filmregisseur sagte einmal, Sie schrieben in Ihren Parker-Romanen wie ein Franzose. Was, glauben Sie, hat er damit gemeint?
Wenn ein amerikanischer Autor über einen Bankräuber schreibt, dann braucht der Dieb immer das erbeutete Geld, um einem kleinen Mädchen im Rollstuhl die lang ersehnte Operation bezahlen zu können. Ein französischer Autor schreibt über einen Bankräuber, weil er Banken ausraubt, Punkt. Deshalb habe ich es als Kompliment aufgefasst, dass ich wie ein Franzose schreibe.
Haben Sie die Verbrechen, die Sie in Ihren Romanen schildern, je beunruhigt?
Nein. Ich achte allerdings darauf, nie jemanden als Opfer zu wählen, der zuviel Sympathie auslöst. Wenn Parker eine Bank ausraubt, wird niemand wegen der Bank in Tränen ausbrechen."
Und dann die Sache mit der "Fortbildung":
"Lesen Kriminelle Krimis?
Ja. Richard Stark hat sehr viel Post aus dem Gefängnis bekommen. Die Insassen hatten eigenartigerweise das Gefühl, dass ich ihre Perspektive verstehe. Solche Briefe bekam ich eher auf die Bücher, die ich unter dem Namen Richard Stark denn als Donald Westlake veröffentlichte. Aus dem State Prison von Walhalla im Bundesstaat Washington schrieb mir mal einer, er habe soundso viele Jahre wegen bewaffneten Raubüberfalls aufgebrummt bekommen und sich eine ganze Reihe meiner Parker-Romane mit ins Gefängnis genommen, um sich mal gründlich fortzubilden."
contributor - am Dienstag, 6. Januar 2009, 16:42 - Rubrik: Literatur und Bankraub
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der Volkskundlerin bzw. Medienwissenschaftlerin Susanne Regener (oder ist es der große?), Sven Regener, hat im dritten Band seiner Herr Lehmann-Trilogie auch den Fall Patty Hearst und der Symbionese Liberation Army aufgegriffen und in ziemlich langen Sätzen zu Literatur verarbeitet:
"Das ging etwa fünf Minuten so, draußen war alles dunkel und drinnen war es still, wenn man vom gleichmäßigen Röhren von Franks altem Kadett einmal absah. Das waren fünf spannende Minuten, denn Frank konnte direkt spüren, wie sich in Wolli der Druck aufbaute, etwas zu sagen, und wie er zugleich davor zurückschreckte, das Schweigen zu durchbrechen, wie dieses Schweigen also unter Wollis innerem Druck immer mehr anschwoll wie ein Ballon, den ein maßloses Kind manisch aufpustete und der jeden Moment platzen mußte, so daß man die Augen zusammenkniff, das Gesicht verzog und in den Schultern verkrampfte in Erwartung des Knalls, so kam ihm, Frank, das jedenfalls vor während dieser fünf Minuten schweigender Fahrt durch die von keinerlei Licht in der Landschaft gemilderte Dunkelheit, die sie mit knapp hundert Sachen durchröhrten, das sind ganz schön neurotische Gedanken, dachte er, Kinder, Luftballons, schlimm, dachte er, aber was Wunder, wenn man seit Stunden durch Wollis Gelaber zermürbt wird, dachte er, so sehr zermürbt, daß man es sich zurückwünscht, wenn es aufhört, das kennt man sonst nur von Geiseln, die sich irgendwann mit ihren Geiselnehmern identifizieren, dachte er, Patty Hearst, Patty Hearst war so ein Fall gewesen, dachte Frank, er hatte viel darüber gelesen damals, vor Jahren, als das ein großes Ding gewesen war, ihn hatte das sehr fasziniert, dieser ganze Kidnapping-, Geisel- und Gehirnwäschekram, das hatte ihm gefallen, er war noch in der Schule gewesen damals, als Schüler steht man auf sowas, dachte er, er hatte sich sogar ein bißchen in Patty Hearst verliebt damals, weil sie auf dem Bild von dem Banküberfall so sexy ausgesehen hatte, und deshalb sagte er nun, um Wolli nicht weiterhin diesen Qualen ausgesetzt zu wissen, von denen er, als Wollis Geisel, ihn im Patty Hearstschen Sinne natürlich erlöst wissen wollte, einfach das Nächstbeste, was ihm einfiel:
„Patty Hearst!“
„Genau“, sagte Wolli. „Symbionese Liberation Army. Keine Ahnung, was die eigentlich wirklich wollten, da hat ja nun echt keiner durchgeblickt.“
„Ja, ich auch nicht“, sagte Frank. Man darf Wolli nicht unterschätzen, dachte er."
© Eichborn Berlin©
REGENER, SVEN: Der kleine Bruder. Eichborn Berlin, Berlin 2008. 304 S., 19,95 €.
PS. Susanne Regener hat als Habitilationsschrift eine interessante fotohistorische Arbeit über die Geschichte der Fahndungsbilder verfasst: Regener Susanne: Fotografische Erfassung: Zur Geschichte medialer Konstruktionen des Kriminellen, München 1999.
"Das ging etwa fünf Minuten so, draußen war alles dunkel und drinnen war es still, wenn man vom gleichmäßigen Röhren von Franks altem Kadett einmal absah. Das waren fünf spannende Minuten, denn Frank konnte direkt spüren, wie sich in Wolli der Druck aufbaute, etwas zu sagen, und wie er zugleich davor zurückschreckte, das Schweigen zu durchbrechen, wie dieses Schweigen also unter Wollis innerem Druck immer mehr anschwoll wie ein Ballon, den ein maßloses Kind manisch aufpustete und der jeden Moment platzen mußte, so daß man die Augen zusammenkniff, das Gesicht verzog und in den Schultern verkrampfte in Erwartung des Knalls, so kam ihm, Frank, das jedenfalls vor während dieser fünf Minuten schweigender Fahrt durch die von keinerlei Licht in der Landschaft gemilderte Dunkelheit, die sie mit knapp hundert Sachen durchröhrten, das sind ganz schön neurotische Gedanken, dachte er, Kinder, Luftballons, schlimm, dachte er, aber was Wunder, wenn man seit Stunden durch Wollis Gelaber zermürbt wird, dachte er, so sehr zermürbt, daß man es sich zurückwünscht, wenn es aufhört, das kennt man sonst nur von Geiseln, die sich irgendwann mit ihren Geiselnehmern identifizieren, dachte er, Patty Hearst, Patty Hearst war so ein Fall gewesen, dachte Frank, er hatte viel darüber gelesen damals, vor Jahren, als das ein großes Ding gewesen war, ihn hatte das sehr fasziniert, dieser ganze Kidnapping-, Geisel- und Gehirnwäschekram, das hatte ihm gefallen, er war noch in der Schule gewesen damals, als Schüler steht man auf sowas, dachte er, er hatte sich sogar ein bißchen in Patty Hearst verliebt damals, weil sie auf dem Bild von dem Banküberfall so sexy ausgesehen hatte, und deshalb sagte er nun, um Wolli nicht weiterhin diesen Qualen ausgesetzt zu wissen, von denen er, als Wollis Geisel, ihn im Patty Hearstschen Sinne natürlich erlöst wissen wollte, einfach das Nächstbeste, was ihm einfiel:
„Patty Hearst!“
„Genau“, sagte Wolli. „Symbionese Liberation Army. Keine Ahnung, was die eigentlich wirklich wollten, da hat ja nun echt keiner durchgeblickt.“
„Ja, ich auch nicht“, sagte Frank. Man darf Wolli nicht unterschätzen, dachte er."
© Eichborn Berlin©
REGENER, SVEN: Der kleine Bruder. Eichborn Berlin, Berlin 2008. 304 S., 19,95 €.
PS. Susanne Regener hat als Habitilationsschrift eine interessante fotohistorische Arbeit über die Geschichte der Fahndungsbilder verfasst: Regener Susanne: Fotografische Erfassung: Zur Geschichte medialer Konstruktionen des Kriminellen, München 1999.
vabanque - am Mittwoch, 26. November 2008, 08:34 - Rubrik: Literatur und Bankraub
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liest am 18. September 2008 im Hamburger Literaturhaus
[präsentiert von NDR Info und NDR Kultur] aus seinem Roman „Wie es Gott gefällt“
Andreas Hoppe liest den deutschen Text
Paola Barbon moderiert
„Wenn jetzt zum Beispiel ein Erdbeben käme und hier alles zerstören würde, dann wüsste Tekken nicht, was er machen sollte. Er würde verzweifeln, weil er dann arm wäre, und sich am erstbesten Baum aufhängen. Ich würde gar nichts verlieren. Ein Erdbeben wäre klasse.”
Das Erdbeben, das sich Cristiano, der Sohn von Rhino Zena, wünscht, kommt nicht, aber dafür ein heftiges Unwetter, genau in der Nacht, in der die drei Hauptfiguren ihren großen Coup, einen Banküberfall, landen wollen, der ihre armseligen Leben wieder in Ordnung bringen soll. Eine Nacht, in der alles kulminiert: Alkoholexzesse, Tod, Vergewaltigung, aber auch ein Treffen zweier sich heimlich Liebender. Die schonungslose Beschreibung dieser Nacht nimmt mit 180 Seiten mehr als ein Drittel des Buches ein. Fünf Jahre nach seinem internationalen Erfolg „Ich habe keine Angst”, der verfilmt und in 38 Sprachen übersetzt wurde, legte Ammaniti 2006 in Italien seinen neuen Roman vor, der mit dem renommierten Premio Strega ausgezeichnet wurde und gerade auf deutsch bei S. Fischer erschienen ist.
„Wie es Gott gefällt” ist als Vater-Sohn-Studie angelegt. In gewohnt derber Sprache erzählt Ammaniti vom Vater, einem Trinker und Neonazi, der seinem Sohn übelste Dinge beibringt und abverlangt, ihn aber auch abgöttisch liebt und von dem Sohn, der seinen Vater ebenfalls liebt, und im Grunde für einen „guten Menschen” hält. Nebenbei zeichnet der Autor ein Porträt des heutigen Italiens, wie es sich abseits touristischer Pfade in den Periferien der Städte darstellt: Die Figuren konsumieren mehr, als dass sie leben, in einem Dschungel aus Einkaufszentren, Umgehungsstraßen und abriegelbaren Wohnresidenzen. In diesem Italien ist, so Ammaniti, „etwas kaputt gegangen”. Ausgenutzte illegale Einwanderer aus Afrika werden mehr nachgefragt als die arbeitslosen vierzigjährigen Italiener. Ein Land, in dem „die Politik diese Leute und wie sie leben vergessen hat und wo ein Rassismus aufblüht, der auf Angst und Ignoranz beruht” (Niccolò Ammaniti).
Karten gibt es ab 1. August an allen bekannten Vorverkaufsstellen und in der Buchhandlung Samtleben im Literaturhaus.
Mit freundlicher Unterstützung des Istituto Italiano.
Do 18.09. 20.00 Uhr, 10,-/8,-/6,-
Karten bestellen >>
Literaturhaus - Schwanenwik 38 - 22087 Hamburg
[präsentiert von NDR Info und NDR Kultur] aus seinem Roman „Wie es Gott gefällt“
Andreas Hoppe liest den deutschen Text
Paola Barbon moderiert
„Wenn jetzt zum Beispiel ein Erdbeben käme und hier alles zerstören würde, dann wüsste Tekken nicht, was er machen sollte. Er würde verzweifeln, weil er dann arm wäre, und sich am erstbesten Baum aufhängen. Ich würde gar nichts verlieren. Ein Erdbeben wäre klasse.”
Das Erdbeben, das sich Cristiano, der Sohn von Rhino Zena, wünscht, kommt nicht, aber dafür ein heftiges Unwetter, genau in der Nacht, in der die drei Hauptfiguren ihren großen Coup, einen Banküberfall, landen wollen, der ihre armseligen Leben wieder in Ordnung bringen soll. Eine Nacht, in der alles kulminiert: Alkoholexzesse, Tod, Vergewaltigung, aber auch ein Treffen zweier sich heimlich Liebender. Die schonungslose Beschreibung dieser Nacht nimmt mit 180 Seiten mehr als ein Drittel des Buches ein. Fünf Jahre nach seinem internationalen Erfolg „Ich habe keine Angst”, der verfilmt und in 38 Sprachen übersetzt wurde, legte Ammaniti 2006 in Italien seinen neuen Roman vor, der mit dem renommierten Premio Strega ausgezeichnet wurde und gerade auf deutsch bei S. Fischer erschienen ist.
„Wie es Gott gefällt” ist als Vater-Sohn-Studie angelegt. In gewohnt derber Sprache erzählt Ammaniti vom Vater, einem Trinker und Neonazi, der seinem Sohn übelste Dinge beibringt und abverlangt, ihn aber auch abgöttisch liebt und von dem Sohn, der seinen Vater ebenfalls liebt, und im Grunde für einen „guten Menschen” hält. Nebenbei zeichnet der Autor ein Porträt des heutigen Italiens, wie es sich abseits touristischer Pfade in den Periferien der Städte darstellt: Die Figuren konsumieren mehr, als dass sie leben, in einem Dschungel aus Einkaufszentren, Umgehungsstraßen und abriegelbaren Wohnresidenzen. In diesem Italien ist, so Ammaniti, „etwas kaputt gegangen”. Ausgenutzte illegale Einwanderer aus Afrika werden mehr nachgefragt als die arbeitslosen vierzigjährigen Italiener. Ein Land, in dem „die Politik diese Leute und wie sie leben vergessen hat und wo ein Rassismus aufblüht, der auf Angst und Ignoranz beruht” (Niccolò Ammaniti).
Karten gibt es ab 1. August an allen bekannten Vorverkaufsstellen und in der Buchhandlung Samtleben im Literaturhaus.
Mit freundlicher Unterstützung des Istituto Italiano.
Do 18.09. 20.00 Uhr, 10,-/8,-/6,-
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Literaturhaus - Schwanenwik 38 - 22087 Hamburg
vabanque - am Freitag, 12. September 2008, 15:12 - Rubrik: Literatur und Bankraub
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Der Tübinger Multimediakünstler Bernd Kasparak hat eine ganze Reihe von Microhörspielen aus der Serie "Tierisches Treiben" im Archiv "Wurfsendungen" des Deutschlandradios deponiert: "Wurfsendungen werfen wir werktäglich sechsmal ins Programm."
Hier interessiert vor allem der "Kriminelle Dialog".
Hier interessiert vor allem der "Kriminelle Dialog".
vabanque - am Freitag, 12. Oktober 2007, 09:33 - Rubrik: Literatur und Bankraub
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Manchmal wird man in merkwürdige Dinge mit hineingezogen. Seit einigen Tagen bekommen wir Anfragen von niederländischen JournalistInnen, die das im Januar hier besprochene Book-on-Demand-Book (Lulu.com) von einem gewissen Carter McCoy suchen.
Der mutmaßliche Verfasser (Pseudonym Carter McCoy) steht derzeit in Niederlanden wegen des Mordes an Louis Seveke (englisch) vor Gericht (zum Prozess vgl. a. die taz-Berichte vom 3.7. 2007 u. vom 4.7. 2007). In diesem Zusammenhang spielt auch das hier jüngst verhandelte Buch eine Rolle. Es soll eine Art Tagebuch des einstigen Bankräubers und Mordverdächtigen darstellen.
Der Eintrag zu diesem stammt von einem gewissen "thomasw." Leider war der Versuch einer Kontaktaufnahme bisher erfolglos. Ich würde "thomasw." - aber auch andere, die damals sich ein Exemplar des Buches besorgt haben, bitten, mit Eveline Lubbers (s.u.)und den BetreiberInnen dieses Blogs via folgenden E-Mail-Adressen Kontakt aufzunehmen:
1. evel[at]xs4all.[dot]nl
2. klaus.schoenberger[at]gmx[dot]net
Wir geben hier die Anfrage von Eveline Lubbers weiter, die mit dem Mordopfer befreundet war und mit ihm bei der verdienstvollen Institution Jansen & Janssen (s. u.) zusammengearbeitet hat und die für die Familie, die Freunde und die KollegInnen die Hintergründe des Mordes recherchiert.
-------------------------------------------------------------------------
Dear Friends,
Has anyone here seen the book "Thank you, see ya!" by someone calling himself Carter McCoy?
On the Va Banque website there was some discussion about this bank robber who wrote a book about his live, look here:
http://vabanque.twoday.net/stories/3201705/
(text below)
The author wrote about his life as a bankrobber, he was wanted and on the Dutch Crime Watch TV Opsporing Verzocht earlier this year.
He has been arrested in an internet cafe in Barcelona and has since confessed to the murder of my acvist-collegue and friend Louis Seveke in Nijmegen 18 months ago. Plus 7 robs and 5 activist fire bombs.
I worked with Louis on and off for many years monitoring police and intelligence services, when I was with buro Jansen & Janssen.
The writer/killer was on trial this week (& referred back to the psych forensic centre Pieter Baan for his Asperger/autistic syndrom).
He confessed to the murder in his diary/book - and at the trial it was revealed this document had been published on Internet.
It's no longer available on lulu.com, I've been spending quite some time on the WayBackMachine - but no luck.
He claims Louis accused him of being an infiltrator, but our research didn't find any backup for that - must have happened inside his head only... for him reason enough to kill him with a shotgun at close
range.
The book is part of his confession in the trial, so important for our investigation, but more so for closure for his family and friends...
Maybe someone downloaded or bought the book??
Would be of great help for family and friends.
Eveline Lubbers
www.evel.nl
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thomasw - am Donnerstag, 18. Januar 2007, 12:41 - Rubrik: Literatur und Bankraub
"Thank you, see ya!
"Thank you, see ya!" ist ein Buch über ein Einzelgänger, auf die Suche nach Freiheit, Glück und das kleine bishen Liebe. Es erzählt über einen Bankraub, eine Prinzessin und die Flucht ins Paradies. Und letztendlich auch über Trank und Huren. Und viel von dem.
CarterMcCoy_2 Soweit das Kommentar der Autor 'Carter McCoy'. Ich habe das Buch gekauft bei Lulu.com. Bankraub hat mich immer fasziniert und es soll sich im diesen Fall um 'True Crime' handeln. Wirklich passiert, dass übertrifft jeder Fiction. Aber es wurde mir klar das 'McCoy' als Schriftsteller nicht so talentiert ist wie als Bankräuber. Der Stil ist nicht sehr leicht. Aber die Geschichte darüber hinaus, ist sehr lesenswert.
Ein interessanter Aspekt ist das 'McCoy' ein ex-Anarchist ist der sich als Bankräuber engagiert, nicht um endlich auch reich zu werden, aber um sich nicht vom System unterwerfen zu lassen. Mann könnte das Buch lesen als ein anti-kapitalistisches Manifest.
Auf jeden Fall beschreibt er wie er zwei Banken beraubt -eigentlich ist es ein ganz klarer Handlungsanleitung wie mann hervorgehen soll. Aber letztendlich geht es auch bei ihm um die Liebe, besser gesagt das ausbleiben der Liebe, die Einsamkeit und die Untergang.
Wie gesagt, der Stil ist nicht so gut aber den Inhalt macht es gut. Für denen die Autobiografien lieben. Oder Bankraub.
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Anmerkung: (vabanque)
Das sieht nach Print on demand aus ...
156 Seiten, 4.25" x 6.88", perfect Bindung, Schwarzweiß Druckfarbe
Verleger: Carter McCoy
Copyright: © 2006 by Carter McCoy
Sprache: English
Land: Belgium
thomasw meinte am 24. Jan, 14:38:
Bis nächste Mal!
Es kommt noch etwas dazu: Gestern schaute ich den Sendung "Opsporing Verzocht", etwas wie Aktenzeichen XY Ungelöst in Deutschland, aber dann in Holland (ich bin auch Holländer, was mein wahrscheinlich etwas merkwürdiges Deutsch erklärt).
Und darin war die Polizei auf der Suche nach ein Bankrauber der ganz ruhig hervorgeht und sogar einmal, beim verlassen der Bank, "Bis nächstes Mal" gesagt hat. Und das ist genau wie im Buch! Darum heisst das Buch auch "Danke schön, bis nächste Mal". Die geschichte spielt sich ja auch in Belgiën und Holland ab (es ist eine Übersetzung). Es könnte sein dass es hier um denselben Mann geht, das macht die Geschichte sogar noch interessanter oder merkwürdiger. Es gibt genug Bankrauber die ein Buch schreiben wenn sie letztendlich ins Gefängnis sitzen (Stephen Reid, Attila Ambrus, und so weiter) aber nicht wenn sie noch frei herum laufen. Vielleicht ist es darum bei Lulu ausgegeben. Printing On Demand heisst ja auch dass man ein Buch anonym und selber ausgeben kann, und keine Ausgeber nötig hat.
http://www.tiscali.nl/actueel/cnews/opsporing/default.asp?pid=18
Es wird sich mit den Zeit herausstellen ob den hier gesuchten Bankrauber auch den Autor ist.
Die ersten Artikel über den Mord stocherten doch noch ziemlich im Dunkeln (Jungle World, 6.9. 2006)
Eine deutschsprachige Nachricht zu dem Mord findet sich bei www.freace.de.
Etwas vorsichtiger in der ersten Diktion, der Tagesspiegel (18.11. 2005)
Zu Jansen & Janssen:
"Das Büro Jansen & Janssen archiviert und recherchiert Information zu Polizei und Geheimdiensten in den Niederlanden. Die Daten, welche aus Presse, Fachliteratur oder weniger zugänglichen Quellen stammen, sind über Computer abrufbar - zumindest für diejenigen, die Polizei und Geheimdiensten kritisch gegenüberstehen.
Jansen & Janssen haben bislang folgende Publikationen herausgegeben: »Regenjassen Demokratie« (dt., Regenmantel Demokratie), war eine Untersuchung zur Infiltration des niederländischen Verfassungsschutzes in der linken Szene. Den Praktiken des Geheimdienstes gegen Asylsuchende war die Broschüre »De Vluchteling Achtervolgd« (Die verfolgten Flüchtlinge) gewidmet. 1993 wurde »Opening van Zaken« (Taschen öffnen) veröffentlicht, ein alternativer Verfassungsschutzbericht. Hier kommt vor allem die Jagd des Staates nach der RARA (Radikale Anti-Rassistische Aktion) ausführlich zur Sprache. Die RARA trat erstmals 1985 in Erscheinung und beging Anschläge gegen Unternehmen wie Shell, die mit dem südafrikanischen Apartheidsaat kooperierten.
Postfach 10591, 1001 EN Amsterdam "
Der mutmaßliche Verfasser (Pseudonym Carter McCoy) steht derzeit in Niederlanden wegen des Mordes an Louis Seveke (englisch) vor Gericht (zum Prozess vgl. a. die taz-Berichte vom 3.7. 2007 u. vom 4.7. 2007). In diesem Zusammenhang spielt auch das hier jüngst verhandelte Buch eine Rolle. Es soll eine Art Tagebuch des einstigen Bankräubers und Mordverdächtigen darstellen.
Der Eintrag zu diesem stammt von einem gewissen "thomasw." Leider war der Versuch einer Kontaktaufnahme bisher erfolglos. Ich würde "thomasw." - aber auch andere, die damals sich ein Exemplar des Buches besorgt haben, bitten, mit Eveline Lubbers (s.u.)und den BetreiberInnen dieses Blogs via folgenden E-Mail-Adressen Kontakt aufzunehmen:
1. evel[at]xs4all.[dot]nl
2. klaus.schoenberger[at]gmx[dot]net
Wir geben hier die Anfrage von Eveline Lubbers weiter, die mit dem Mordopfer befreundet war und mit ihm bei der verdienstvollen Institution Jansen & Janssen (s. u.) zusammengearbeitet hat und die für die Familie, die Freunde und die KollegInnen die Hintergründe des Mordes recherchiert.
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Dear Friends,
Has anyone here seen the book "Thank you, see ya!" by someone calling himself Carter McCoy?
On the Va Banque website there was some discussion about this bank robber who wrote a book about his live, look here:
http://vabanque.twoday.net/stories/3201705/
(text below)
The author wrote about his life as a bankrobber, he was wanted and on the Dutch Crime Watch TV Opsporing Verzocht earlier this year.
He has been arrested in an internet cafe in Barcelona and has since confessed to the murder of my acvist-collegue and friend Louis Seveke in Nijmegen 18 months ago. Plus 7 robs and 5 activist fire bombs.
I worked with Louis on and off for many years monitoring police and intelligence services, when I was with buro Jansen & Janssen.
The writer/killer was on trial this week (& referred back to the psych forensic centre Pieter Baan for his Asperger/autistic syndrom).
He confessed to the murder in his diary/book - and at the trial it was revealed this document had been published on Internet.
It's no longer available on lulu.com, I've been spending quite some time on the WayBackMachine - but no luck.
He claims Louis accused him of being an infiltrator, but our research didn't find any backup for that - must have happened inside his head only... for him reason enough to kill him with a shotgun at close
range.
The book is part of his confession in the trial, so important for our investigation, but more so for closure for his family and friends...
Maybe someone downloaded or bought the book??
Would be of great help for family and friends.
Eveline Lubbers
www.evel.nl
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thomasw - am Donnerstag, 18. Januar 2007, 12:41 - Rubrik: Literatur und Bankraub
"Thank you, see ya!
"Thank you, see ya!" ist ein Buch über ein Einzelgänger, auf die Suche nach Freiheit, Glück und das kleine bishen Liebe. Es erzählt über einen Bankraub, eine Prinzessin und die Flucht ins Paradies. Und letztendlich auch über Trank und Huren. Und viel von dem.
CarterMcCoy_2 Soweit das Kommentar der Autor 'Carter McCoy'. Ich habe das Buch gekauft bei Lulu.com. Bankraub hat mich immer fasziniert und es soll sich im diesen Fall um 'True Crime' handeln. Wirklich passiert, dass übertrifft jeder Fiction. Aber es wurde mir klar das 'McCoy' als Schriftsteller nicht so talentiert ist wie als Bankräuber. Der Stil ist nicht sehr leicht. Aber die Geschichte darüber hinaus, ist sehr lesenswert.
Ein interessanter Aspekt ist das 'McCoy' ein ex-Anarchist ist der sich als Bankräuber engagiert, nicht um endlich auch reich zu werden, aber um sich nicht vom System unterwerfen zu lassen. Mann könnte das Buch lesen als ein anti-kapitalistisches Manifest.
Auf jeden Fall beschreibt er wie er zwei Banken beraubt -eigentlich ist es ein ganz klarer Handlungsanleitung wie mann hervorgehen soll. Aber letztendlich geht es auch bei ihm um die Liebe, besser gesagt das ausbleiben der Liebe, die Einsamkeit und die Untergang.
Wie gesagt, der Stil ist nicht so gut aber den Inhalt macht es gut. Für denen die Autobiografien lieben. Oder Bankraub.
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Anmerkung: (vabanque)
Das sieht nach Print on demand aus ...
156 Seiten, 4.25" x 6.88", perfect Bindung, Schwarzweiß Druckfarbe
Verleger: Carter McCoy
Copyright: © 2006 by Carter McCoy
Sprache: English
Land: Belgium
thomasw meinte am 24. Jan, 14:38:
Bis nächste Mal!
Es kommt noch etwas dazu: Gestern schaute ich den Sendung "Opsporing Verzocht", etwas wie Aktenzeichen XY Ungelöst in Deutschland, aber dann in Holland (ich bin auch Holländer, was mein wahrscheinlich etwas merkwürdiges Deutsch erklärt).
Und darin war die Polizei auf der Suche nach ein Bankrauber der ganz ruhig hervorgeht und sogar einmal, beim verlassen der Bank, "Bis nächstes Mal" gesagt hat. Und das ist genau wie im Buch! Darum heisst das Buch auch "Danke schön, bis nächste Mal". Die geschichte spielt sich ja auch in Belgiën und Holland ab (es ist eine Übersetzung). Es könnte sein dass es hier um denselben Mann geht, das macht die Geschichte sogar noch interessanter oder merkwürdiger. Es gibt genug Bankrauber die ein Buch schreiben wenn sie letztendlich ins Gefängnis sitzen (Stephen Reid, Attila Ambrus, und so weiter) aber nicht wenn sie noch frei herum laufen. Vielleicht ist es darum bei Lulu ausgegeben. Printing On Demand heisst ja auch dass man ein Buch anonym und selber ausgeben kann, und keine Ausgeber nötig hat.
http://www.tiscali.nl/actueel/cnews/opsporing/default.asp?pid=18
Es wird sich mit den Zeit herausstellen ob den hier gesuchten Bankrauber auch den Autor ist.
Die ersten Artikel über den Mord stocherten doch noch ziemlich im Dunkeln (Jungle World, 6.9. 2006)
Eine deutschsprachige Nachricht zu dem Mord findet sich bei www.freace.de.
Etwas vorsichtiger in der ersten Diktion, der Tagesspiegel (18.11. 2005)
Zu Jansen & Janssen:
"Das Büro Jansen & Janssen archiviert und recherchiert Information zu Polizei und Geheimdiensten in den Niederlanden. Die Daten, welche aus Presse, Fachliteratur oder weniger zugänglichen Quellen stammen, sind über Computer abrufbar - zumindest für diejenigen, die Polizei und Geheimdiensten kritisch gegenüberstehen.
Jansen & Janssen haben bislang folgende Publikationen herausgegeben: »Regenjassen Demokratie« (dt., Regenmantel Demokratie), war eine Untersuchung zur Infiltration des niederländischen Verfassungsschutzes in der linken Szene. Den Praktiken des Geheimdienstes gegen Asylsuchende war die Broschüre »De Vluchteling Achtervolgd« (Die verfolgten Flüchtlinge) gewidmet. 1993 wurde »Opening van Zaken« (Taschen öffnen) veröffentlicht, ein alternativer Verfassungsschutzbericht. Hier kommt vor allem die Jagd des Staates nach der RARA (Radikale Anti-Rassistische Aktion) ausführlich zur Sprache. Die RARA trat erstmals 1985 in Erscheinung und beging Anschläge gegen Unternehmen wie Shell, die mit dem südafrikanischen Apartheidsaat kooperierten.
Postfach 10591, 1001 EN Amsterdam "
vabanque - am Montag, 9. Juli 2007, 19:18 - Rubrik: Literatur und Bankraub
"Thank you, see ya!" ist ein Buch über ein Einzelgänger, auf die Suche nach Freiheit, Glück und das kleine bishen Liebe. Es erzählt über einen Bankraub, eine Prinzessin und die Flucht ins Paradies. Und letztendlich auch über Trank und Huren. Und viel von dem.
Soweit das Kommentar der Autor 'Carter McCoy'. Ich habe das Buch gekauft bei Lulu.com. Bankraub hat mich immer fasziniert und es soll sich im diesen Fall um 'True Crime' handeln. Wirklich passiert, dass übertrifft jeder Fiction. Aber es wurde mir klar das 'McCoy' als Schriftsteller nicht so talentiert ist wie als Bankräuber. Der Stil ist nicht sehr leicht. Aber die Geschichte darüber hinaus, ist sehr lesenswert.
Ein interessanter Aspekt ist das 'McCoy' ein ex-Anarchist ist der sich als Bankräuber engagiert, nicht um endlich auch reich zu werden, aber um sich nicht vom System unterwerfen zu lassen. Mann könnte das Buch lesen als ein anti-kapitalistisches Manifest.
Auf jeden Fall beschreibt er wie er zwei Banken beraubt -eigentlich ist es ein ganz klarer Handlungsanleitung wie mann hervorgehen soll. Aber letztendlich geht es auch bei ihm um die Liebe, besser gesagt das ausbleiben der Liebe, die Einsamkeit und die Untergang.
Wie gesagt, der Stil ist nicht so gut aber den Inhalt macht es gut. Für denen die Autobiografien lieben. Oder Bankraub.
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Anmerkung: (vabanque)
Das sieht nach Print on demand aus ...
156 Seiten, 4.25" x 6.88", perfect Bindung, Schwarzweiß Druckfarbe
Verleger: Carter McCoy
Copyright: © 2006 by Carter McCoy
Sprache: English
Land: Belgium
Soweit das Kommentar der Autor 'Carter McCoy'. Ich habe das Buch gekauft bei Lulu.com. Bankraub hat mich immer fasziniert und es soll sich im diesen Fall um 'True Crime' handeln. Wirklich passiert, dass übertrifft jeder Fiction. Aber es wurde mir klar das 'McCoy' als Schriftsteller nicht so talentiert ist wie als Bankräuber. Der Stil ist nicht sehr leicht. Aber die Geschichte darüber hinaus, ist sehr lesenswert.
Ein interessanter Aspekt ist das 'McCoy' ein ex-Anarchist ist der sich als Bankräuber engagiert, nicht um endlich auch reich zu werden, aber um sich nicht vom System unterwerfen zu lassen. Mann könnte das Buch lesen als ein anti-kapitalistisches Manifest.
Auf jeden Fall beschreibt er wie er zwei Banken beraubt -eigentlich ist es ein ganz klarer Handlungsanleitung wie mann hervorgehen soll. Aber letztendlich geht es auch bei ihm um die Liebe, besser gesagt das ausbleiben der Liebe, die Einsamkeit und die Untergang.
Wie gesagt, der Stil ist nicht so gut aber den Inhalt macht es gut. Für denen die Autobiografien lieben. Oder Bankraub.
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Anmerkung: (vabanque)
Das sieht nach Print on demand aus ...
156 Seiten, 4.25" x 6.88", perfect Bindung, Schwarzweiß Druckfarbe
Verleger: Carter McCoy
Copyright: © 2006 by Carter McCoy
Sprache: English
Land: Belgium
thomasw - am Donnerstag, 18. Januar 2007, 12:41 - Rubrik: Literatur und Bankraub
Unter der Überschrift "Spannende Ferien für Bücherwürmer -
Kinderbuch-Autorinnen lesen in Gruften und auf Schiffen" weist uns die Hamburger MoPo (28.7. 2006) auf folgende Lesung hin:
"Die Gruft unter dem Michel, das Hoheluftschiff oder ein Zirkuszelt - sie alle bieten schöne Kulissen, um die Fantasie zu beflügeln. Und wenn dann noch bekannte Kinderbuchautoren aus ihren Büchern lesen, ist der Tag perfekt. Vom 3. bis 15. August können Kinder wieder bei "Abenteuer entstehen im Kopf" mitmachen. Aber lange fackeln is nich: Viele Karten sind schon verkauft, also schnell anmelden unter Tel. 30392470. Eintritt jeweils zwei Euro für Kinder, drei für Erwachsene. Die Lesungen dauern jeweils etwa 90 Minuten.
-"Die Detektive von Cismar und der Bankraub": Simone Klages liest am 3. August um 16.30 Uhr im Zirkus Zaretti (Meenkwiese, U1 Lattenkamp) aus ihrem Kinderbuch. Für Kinder ab 8 Jahren."
Zum Buch:
Buch des Monats 8/2002, Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur Volkach: Schönste deutsche Bücher 2002
"Franzi verbringt auch ihre Herbstferien in Cismar, dem kleinen Dorf, das nur auf den ersten Blick ganz harmlos-ruhig scheint. Kaum hat die Familie ihr Quartier bei Lotte Hopps bezogen und Franzi sich auf die Suche nach ihren Kollegen Hein und Hinnerk gemacht, da wird die Bank von Cismar überfallen. Männer mit Mickymaus-Masken sollen es gewesen sein. Zwar werden die Täter schnell gefasst, doch die Beute bleibt verschwunden. Ein klarer Fall für die Detektive von Cismar: Franzi, Hein und Hinnerk, die zu einem eigenen Detektiv-Wohnwagen kommen, machen sich auf die Suche - nach dem Geld und dem Komplizen.
Doch Fragen über Fragen tauchen auf: Was hat es mit dem oberverdächtigen Verhalten von Opa Henkel auf sich, der plötzlich nur so mit Geld um sich wirft, und was ist mit Hund Aldis Keksabhängigkeit? Wer bitteschön sind die Ventileklauer vom Klosterseestrand und was hat das Ganze mit dem Kindererholungsheim zu tun? Welche Rolle spielt dabei MariTe und warum lügt Grungo? Der nämlich erweist sich als absolute Niete und hundertmal so lästig wie Franzis Bruder mit seinen Turboschnecken. Für die drei unermüdlichen Detektive von Cismar gehen die Abenteuer damit erst richtig los. Am Ende aber klärt sich alles, alles, alles auf!"
Zur Webseite von Simone Klages
Kinderbuch-Autorinnen lesen in Gruften und auf Schiffen" weist uns die Hamburger MoPo (28.7. 2006) auf folgende Lesung hin:
"Die Gruft unter dem Michel, das Hoheluftschiff oder ein Zirkuszelt - sie alle bieten schöne Kulissen, um die Fantasie zu beflügeln. Und wenn dann noch bekannte Kinderbuchautoren aus ihren Büchern lesen, ist der Tag perfekt. Vom 3. bis 15. August können Kinder wieder bei "Abenteuer entstehen im Kopf" mitmachen. Aber lange fackeln is nich: Viele Karten sind schon verkauft, also schnell anmelden unter Tel. 30392470. Eintritt jeweils zwei Euro für Kinder, drei für Erwachsene. Die Lesungen dauern jeweils etwa 90 Minuten.
-"Die Detektive von Cismar und der Bankraub": Simone Klages liest am 3. August um 16.30 Uhr im Zirkus Zaretti (Meenkwiese, U1 Lattenkamp) aus ihrem Kinderbuch. Für Kinder ab 8 Jahren."
Zum Buch:
Buch des Monats 8/2002, Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur Volkach: Schönste deutsche Bücher 2002
"Franzi verbringt auch ihre Herbstferien in Cismar, dem kleinen Dorf, das nur auf den ersten Blick ganz harmlos-ruhig scheint. Kaum hat die Familie ihr Quartier bei Lotte Hopps bezogen und Franzi sich auf die Suche nach ihren Kollegen Hein und Hinnerk gemacht, da wird die Bank von Cismar überfallen. Männer mit Mickymaus-Masken sollen es gewesen sein. Zwar werden die Täter schnell gefasst, doch die Beute bleibt verschwunden. Ein klarer Fall für die Detektive von Cismar: Franzi, Hein und Hinnerk, die zu einem eigenen Detektiv-Wohnwagen kommen, machen sich auf die Suche - nach dem Geld und dem Komplizen.
Doch Fragen über Fragen tauchen auf: Was hat es mit dem oberverdächtigen Verhalten von Opa Henkel auf sich, der plötzlich nur so mit Geld um sich wirft, und was ist mit Hund Aldis Keksabhängigkeit? Wer bitteschön sind die Ventileklauer vom Klosterseestrand und was hat das Ganze mit dem Kindererholungsheim zu tun? Welche Rolle spielt dabei MariTe und warum lügt Grungo? Der nämlich erweist sich als absolute Niete und hundertmal so lästig wie Franzis Bruder mit seinen Turboschnecken. Für die drei unermüdlichen Detektive von Cismar gehen die Abenteuer damit erst richtig los. Am Ende aber klärt sich alles, alles, alles auf!"
Zur Webseite von Simone Klages
vabanque - am Sonntag, 30. Juli 2006, 12:43 - Rubrik: Literatur und Bankraub
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