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Das Weblog zur Volkskunde des Bankraubs

 
taz-Interview mit einem Bankräuber (28.6.2004)
"Ich hoffe, dass mir noch Zeit bleibt"
Roland B.

Das Haus III, ein alter Backsteinbau in der Justizvollzugsanstalt Tegel, wird im Knastjargon "Mutterschiff" genannt. Hier sitzen die Häftlinge mit den längsten Strafen - der "Bodensatz der Gesellschaft", sagt Roland B. Das Mutterschiff ist seine Heimat. Von Brandstiftung bis Bankraub hat B., 48, in seinem Leben das halbe Strafgesetzbuch durchdekliniert. Der gelernte Schriftsetzer, aufgewachsen in einem Dorf am Bodensee, der Vater Dorfpolizist, sitzt seit einem Vierteljahrhundert mehr oder weniger ununterbrochen hinter Gittern. Ebenso lange ist er heroinabhängig.

Ihre längsten Strafen - siebeneinhalb und zwölf Jahre - haben Sie wegen diverser Banküberfälle bekommen. Fühlen Sie sich ungerecht behandelt?

Auf die Idee bin ich noch nicht gekommen. Aber man stellt automatisch Vergleiche an. Wenn ich in den Nachrichten höre: Den Haag, Kriegsverbrecherprozess, Vergewaltigung, Brandstiftung, Massenmord - 20 Jahre, dann sage ich mir: Roland, du bist ja noch schlimmer als dieser Typ, weil du mehr Knast hast. Du bist ja ein ganz schlimmer Finger.

Das ganze Interview

 

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