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Das Weblog zur Volkskunde des Bankraubs

 
Na klar, könnte man sagen, die Anzahl der Alten nimmt auch immer mehr zu. Inzwischen wird auch ein Bezug zu ihrer sozialen Lage hergestellt. So etwa in der Süddeutschen Zeitung (15.11.2004):

"Knast für alte Gauner

Sie begehen Ladendiebstähle, überfallen Banken oder fahren schwarz: Straftäter der Klasse Ü60. In Niedersachsen könnte für solche Fälle bald die passende Unterkunft entstehen. Dort prüft man den Bau eines Senioren-Gefängnisses.
(...)
Mit der Bevölkerung im Allgemeinen werden auch die Kriminellen im Besonderen immer älter. Viele Senioren, die bis ins Alter ein unbescholtenes Leben führten, bessern sich das allzu karge Altersgeld mit Gaunereien auf. Vor allem Ladendiebstähle und Schwarzfahren sind beliebte Delikte in der Klasse Ü60.

Eher selten ist eine filmreife Renter-Gang, wie sie der Polizei vergangene Woche ins Netz ging. Die drei Männer im Alter von 63, 72 und 74 Jahren erbeutete bei insgesamt sechs Banküberfällen in Nordrhein-Westfalen 400.000 Euro - mit Pistolen, Handgranaten und Vorschlaghammer. Über Alterskriminalität sind nur wenige Zahlen bekannt.

Das Statistische Bundesamt meldet seit Mitte der neunziger Jahre einen Anstieg der Kriminalität bei den über 60-Jährigen um 28 Prozent. Das Land Sachsen weist allein 2003 über 8000 ältere Herrschaften unter Tatverdacht aus.

Was noch kommen könnte, zeigt ein Blick nach Japan. Vergangenes Jahr wurden dort 30.000 mindestens 65 Jahre alte Straftäter festgenommen, und die Zahl der polizeiauffälligen Pensionäre stieg in den vergangenen zehn Jahren um 320 Prozent.

Forscher der Universität Fukushima haben herausgefunden, dass für viele ältere Menschen das geregelte Leben im Knast einfacher und sicherer ist als in Freiheit. Logische Konsequenz: eine späte Karriere auf der schiefen Bahn und das erste Altersgefängnis des Landes in Onichimi.

So weit ist es in Niedersachsen noch nicht, bis Ostern 2005 sollen das Vorhaben und mögliche Standorte geprüft werden. Für die Bankräuberin aus Düsseldorf käme die Verlockung einer seniorengerechten Zelle wohl ohnehin zu spät."

Die Online-Ausgabe der Kronenzeitung (15.11.2004) meldet Bankraub Nr. 56 für Wien:

Bankräuber zünden ihr Fluchtauto an
Am Montag kam es im dritten Wiener Gemeindebezirk zum 56. Banküberfall in der Bundeshauptstadt im heurigen Jahr. Diesmal wurde eine Filiale der BA-CA am Rennweg überfallen. Während des Bankraubs wollte eine Oma, die anscheinend nichts von dem Überfall mitbekommen hat, Geld an der Kasse beheben (siehe Bild). Die Täter sind flüchtig, die Polizei fand lediglich das in Flammen stehende Fluchtfahrzeug.


Im Mittelpunkt der Berichterstattung steht eine etwas wahrnehmungsbeeinträchtigte Frau ("Oma"), die von all dem alles nichts mitbekommen haben soll.

Zwischenzeitlich ist der Kronenzeitung offensichtlich das Zählen vergangen. Wir haben noch einen Bericht in der Sonntagskrone (7.11. 2004) über nicht laufende Videokameras in einem Geldinstitut in Wien-Hernals ("Pistolenmänner bei Raub nicht gefilmt")

Etwas informativer ist dieses Mal der Standard, der die APA-Meldung bringt:

Bankräuber verwischen Spuren: Fluchtwagen angezündet

Trio raubte Bank in Wien-Landstraße aus - Täter mit Hut und falschen Bärten getarnt

Wien - Wenig Spuren wollten drei Bankräuber am Montagvormittag in Wien-Landstraße hinterlassen: Nach ihrem Coup in einer Bank Austria/CA-Filiale am Rennweg 33a zündeten sie wenige Gassen weiter ihr gestohlenes Fluchtauto an und rannten zu Fuß weiter. Bei dem Banküberfall wurde laut Ermittlern der Kriminaldirektion 1 niemand verletzt.

Um 10.49 Uhr stürmten zwei mit Hut und falschen Oberlippen- sowie Kinnbärten getarnte Männer in das Geldinstitut. Der eine bedrohte Kunden und Angestellte mit einer Faustfeuerwaffe, während sein Komplize sich bei der Kassa selbst bediente und einen nach ersten Aussagen nicht außergewöhnlich hohen Betrag erbeutete. Dann verließen die beiden die Bank, der Bewaffnete ließ seine - vermutlich unechte - Pistole zurück.

Audi A6 verbrannt

Vor der Filiale wartete ein dritter Mann in einem silbergrauen Audi A6 auf seine Kumpanen. Gemeinsam fuhren sie bis in die Gerlgasse 17. Dort sprangen sie aus dem Wagen und zündeten ihn an. Dann verschwanden die Räuber spurlos.

Wann das Auto gestohlen wurde, konnten die Ermittler zunächst nicht genau sagen. Der Besitzer, ein 75-jähriger Universitätsmitarbeiter, wusste bisher nichts von dem Abhandenkommen seines Pkw. Die beiden Räuber in der Bank wurden als 40 bis 45 Jahre alt und eher kräftig beschrieben. Bekleidet waren sie unter anderem mit einem hellbraunen bzw. einem beigen Parka.(APA)

So jetzt gibt es ein paar portugiesische Links zum Tunnelcoup von Sao Paulo (Anfang Oktober)

Grupo invade empresa em SP, faz 70 reféns e rouba R$ 6 milhões (Persis Telekom, 12.10.2004)

Ein Bericht von der Polizeigewerkschaft:(Mural SINPEF-RS
SICREDIPOL FINANCIA COMPRA DE ARMAS PARA POLICIAIS FEDERAIS)
GRUPO CAVA TÚNEL DE 110 METROS E ROUBA R$4,7 MI

Hier die ersten Verdächtigen

Montag, 15.11.2004 , 17-18 Uhr

Karl Painer, ehemaliger Bankräuber und Autor eines enzyklopädischen Werkes in Sachen Bankraub in Österreich wird uns heute abend auf Pro 7 "taff" erscheinen. Nach Themen wie "GQ Men of the year", "Bauer Rolf sucht eine Frau" oder "Promigeheimnissen" wird sich heute nachmittag dem Thema Bankraub gewidmet:

"UDF-System Cheftrainer Painer Karl analysiert einen Bankraub mit Kalaschnikow welcher vor wenigen Tagen in München durchgeführt wurde. Die Redaktion befragt auch über die Möglichkeiten der Bankmitarbeiter Weiterbildung zum Thema Sicherheit und spricht über die angebotenen Kurse von UDF-System.

 

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