Bereits vor zwei Jahren wurde in diesem Blog über das Geschäftsgebaren gegenüber ausgeraubten Post-Agentur-BetreiberInnen seitens der Deutschen Post berichtet
Inzwischn hat auch die Redaktion von Monitor (WDR) das Thema aufgegriffen. Anläßlich der der Sendung vom 27.07.2006 heißt es auf den Monitor-Online-Seiten:
Postagentur-Betreiber werden nach Überfällen von der Post
im Stich gelassen und bleiben auf dem Schaden sitzen.
Privatrisiko: Überfälle auf Postagenturen
"Bier, bunte Blätter, Briefmarken. Gibt es am Kiosk um die Ecke mit eingebauter Postagentur. Die Post hat es clever gemacht. Vor zehn Jahren trennte sie sich von teuren Beamten hinter den Schaltern, und anstatt in jedem Dorf eine Filiale zu betreiben, spannt sie nun kleine Einzelhändler als Bänker ein. Warum sich über diese effektive Lösung nicht nur der Weltkonzern, sondern auch Deutschlands Bankräuber freuen, zeigen Mike Külpmann und Eva Müller."
Die Getränkehändlerin Yvonne Rank stempelt für die Post. Seit zwei Jahren darf sie sich "Partneragentur" nennen und für den ehemaligen Staatsbetrieb nicht nur Päckchen entgegen nehmen und Briefmarken kleben, sondern auch Tausende von Euro verwalten. Denn meistens gehört zur Postfiliale die Postbank mit dazu, und die Kleinunternehmerin ist durch ihren Agenturvertrag zur Bankerin im Nebenjob geworden - mit allen Risiken. 23.000 Euro stahlen Diebe vor drei Monaten und nahmen gleich den ganzen Tresor mit. Das ist fast ihr Jahresgehalt, das sie der Post nun aus eigener Tasche zurückzahlen muss:
Yvonne Rank: "Ja, das war ein Schock für uns, weil auf einmal heißt es, dass der Tresor 100 Kilo zu leicht ist und dass die Versicherung deswegen den Schaden nicht übernehmen will. Nur den haben wir ja von der Post gestellt gekriegt."
Reporterin: "Also keine Entschädigung trotz Posttresor?"
Yvonne Rank: "Wir haben erst gedacht, die verarschen uns. Ja."
Kein Scherz: Von der Post bekommt man ein schickes Reklameschild, Regalsysteme mit Postlogo und viele gelbe Werbebroschüren. Aber für die Sicherheit gab's nur einen - aus Sicht der Versicherung - zu leichten Tresor, keinen Alarmknopf unter der Ladentheke, keine Überwachungskameras, keine Alarmanlage und kein Rolltor vor der Eingangstür. Das ist für alle anderen Banken gesetzlich vorgeschrieben. Die Post spart an dieser Stelle: Yvonne Rank trägt das ganze Risiko alleine. Sie bekommt nur 500 Euro Postbank-Provision im Monat. Davon kann sich niemand Sicherheitstechnik für zigtausend Euro leisten.
Wir erleben offenbar immer häufiger die Tendenz, die Risiken abzuwälzen. Bei den Banken besteht durch die verzögerte Geldausgabe und andere Sicherheitsmaßnahmen für die Kunden eine erhöhtes Risiko. Und hier wird das finanzielle Risiko auf die scheinselbständigen Agenturbetreiber gesourct und damit privatisiert.
Zu weiteren Interviews in dieser Sendung
Inzwischn hat auch die Redaktion von Monitor (WDR) das Thema aufgegriffen. Anläßlich der der Sendung vom 27.07.2006 heißt es auf den Monitor-Online-Seiten:
Postagentur-Betreiber werden nach Überfällen von der Post
im Stich gelassen und bleiben auf dem Schaden sitzen.
Privatrisiko: Überfälle auf Postagenturen
"Bier, bunte Blätter, Briefmarken. Gibt es am Kiosk um die Ecke mit eingebauter Postagentur. Die Post hat es clever gemacht. Vor zehn Jahren trennte sie sich von teuren Beamten hinter den Schaltern, und anstatt in jedem Dorf eine Filiale zu betreiben, spannt sie nun kleine Einzelhändler als Bänker ein. Warum sich über diese effektive Lösung nicht nur der Weltkonzern, sondern auch Deutschlands Bankräuber freuen, zeigen Mike Külpmann und Eva Müller."
Die Getränkehändlerin Yvonne Rank stempelt für die Post. Seit zwei Jahren darf sie sich "Partneragentur" nennen und für den ehemaligen Staatsbetrieb nicht nur Päckchen entgegen nehmen und Briefmarken kleben, sondern auch Tausende von Euro verwalten. Denn meistens gehört zur Postfiliale die Postbank mit dazu, und die Kleinunternehmerin ist durch ihren Agenturvertrag zur Bankerin im Nebenjob geworden - mit allen Risiken. 23.000 Euro stahlen Diebe vor drei Monaten und nahmen gleich den ganzen Tresor mit. Das ist fast ihr Jahresgehalt, das sie der Post nun aus eigener Tasche zurückzahlen muss:
Yvonne Rank: "Ja, das war ein Schock für uns, weil auf einmal heißt es, dass der Tresor 100 Kilo zu leicht ist und dass die Versicherung deswegen den Schaden nicht übernehmen will. Nur den haben wir ja von der Post gestellt gekriegt."
Reporterin: "Also keine Entschädigung trotz Posttresor?"
Yvonne Rank: "Wir haben erst gedacht, die verarschen uns. Ja."
Kein Scherz: Von der Post bekommt man ein schickes Reklameschild, Regalsysteme mit Postlogo und viele gelbe Werbebroschüren. Aber für die Sicherheit gab's nur einen - aus Sicht der Versicherung - zu leichten Tresor, keinen Alarmknopf unter der Ladentheke, keine Überwachungskameras, keine Alarmanlage und kein Rolltor vor der Eingangstür. Das ist für alle anderen Banken gesetzlich vorgeschrieben. Die Post spart an dieser Stelle: Yvonne Rank trägt das ganze Risiko alleine. Sie bekommt nur 500 Euro Postbank-Provision im Monat. Davon kann sich niemand Sicherheitstechnik für zigtausend Euro leisten.
Wir erleben offenbar immer häufiger die Tendenz, die Risiken abzuwälzen. Bei den Banken besteht durch die verzögerte Geldausgabe und andere Sicherheitsmaßnahmen für die Kunden eine erhöhtes Risiko. Und hier wird das finanzielle Risiko auf die scheinselbständigen Agenturbetreiber gesourct und damit privatisiert.
Zu weiteren Interviews in dieser Sendung
sparkassenkunde - am Samstag, 5. August 2006, 00:50 - Rubrik: Bankraub-Trends
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