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Das Weblog zur Volkskunde des Bankraubs

 
Lego und Bankraub, das schließt sich keineswegs aus, wie treue LeserInnen dieses Blogs wissen (ans Ende scrollen - da finden sich die Links). Nun, das der Übergang zwischen Spiel und Ernst, Virtual World und Real World, Fiktion und Wirklichkeit durchaus fließend sind, darauf weist uns ein Artikel aus der gestrigen Wiener Zeitung (9.3.2007) über den Wiener Bildhauer Manfred Erjautz:

"Sein "zweiter Legofrühling" ist damals beim Bruno Gironcoli an der Akademie ausgebrochen, in der Meisterschule für Bildhauerei. "Du liegst zu Hause vorm Fernseher, und dann, stott irgendwelche Chips zu essen oder so, hob i herumgspüt." Das klingt jetzt schlüpfriger, als es wahrscheinlich gewesen ist. Obwohl: Schusswaffen (und eine solche, konkret: die Kopie der Handfeuerwaffe von den New Yorker Polizistinnen, war das Erstlingswerk dieses neuerlichen "Lego-Erwachens") gelten ja gemeinhin als Metaphern der erektilen, projektilen (schießwütigen) Männlichkeit. James Bond leidet, so gesehen, an Priapismus.

"Zweck woa eigentlich dieser Oabeit, an Banküberfall verübm zu können." Ungläubig frag ich lieber nach, ob ich mich nicht eh verhört hab: Wie? Noch amal. – "Einen BANKÜBERFALL verübm zu können." – Äh . . . DAMIT?! – "Ja." - Und Sie ham das dann tatsächlich . . . nein, Sie hams NICHT gmacht. - "Doch." Hobbypsychologen werden ihm nun einen Peter-Pan-ich-will-einfach-nicht-erwachsen-werden-Komplex attestieren. Mit einem Hauch von Charles Bronson: Ein Mann sieht Lego (und da sind ja auch ROTE Steine darunter).


Bankraub mit Legopuffn

Im Endeffekt wurde es dann doch nix mit der Bank (zwecks Drehens eines Videos aus der Sicht der Überwachungskamera). Weil der befreundete "Komplize" abgesprungen ist. "Jedenfois is der Bankangestellte dann tatsächlich überfallen worden bzw. woa VERWICKELT in eine Geschichte und WOLLTE dann aus verständlichen Gründen nimma." Also hat der Erjautz eine SELBSTGEBASTELTE Bankfiliale ausgeraubt. "Zum Beispü dieser Streifmvorhang do hintn, diese Lamellentrennwände, des san Klopapierstreifm."

Der Erjautz stürmt mit der Legopuffn zum Schalter, mit einem leeren Lego-Sackerl, und kriegt ein volles retour. Ist wie das Ausleben einer Verzweiflungsfantasie. Beschaffungskriminalität. Um sich die Legospielsucht zu finanzieren. Diese Steine können schließlich sauteuer sein – Legosteine sind trotzdem nicht "a girls best friend".

Und die Firma Lego im dänischen Billund war auch nicht gerade kooperativ. Hat gemeint, diese bedenkliche Waffenproduktion zu unterstützen, wäre nicht mit der Firmenphilosophie vereinbar. Und das, obwohl der Erjautz fließend Legosteinisch spricht: "Also des is a Einserstein. Weil er ein Nopperl hat. Da gibts a spezielle Sprache." Triumphierend hält mir der Erjautz jetzt brisantes Fotomaterial hin. Wo ein Lego-Gründervater mit eindeutigem Handzeichen drei Smith & Wesson bestellt? Schlimmer: Neben einer alten Spielzeugpistole liegt Munition mit der kompromittierenden Aufschrift "Lego". Na bumm.

"Bumm!" macht seine erste echt gefährliche, wahrhaft ballistische Krachen auch. Die "TK 1". Ein richtiger Schießprügel, den er gemeinsam mit seinem Bruder Thomas Köhler, einem Büchsenmacher, entwickelt hat. Dagegen gilt für seinen elektrischen Stuhl ( "Der is in ana Vitrine. Damit ma si NED draufsetzt" ) ja geradezu die Unschuldsvermutung. Die "TK 1": "Im hinteren Bereich hat sie einen Batteriekastn, der liefert Strom zu an klan Motor, dieser kleine Motor bewegt ein Schneckengetriebe, und dieses Schneckengetriebe stößt auf a Kohlensäurepatrone. Des haaßt, auf a Gas eigentlich. Diese Patrone verwendet ma für Schlagobers zum Beispü. Und die beschleunigt diesen klanen Legostein." Folglich: Peng! (Oder: Plop!)"


Weitere Links zum Thema Lego und Banküberfall in diesem Blog:

LEGO 1352 Studios: Banküberfall mit Explosion

Kino im Klötzchenformat

PLAYMOBIL: SuperSet Spurensicherung

 

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