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Das Weblog zur Volkskunde des Bankraubs

 
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Hier eine erste "Ausbeute" von Youtube:

Tony Cash Mon€y Musulin - La Cavale




CLIP TONY MUSULIN LE CONVOYEUR DE FOND




Etwas literarischer:


unter der Überschrift Le casse du siècle" gibts hier noch mehr Merchandising.
Da kann man jede Menge Plunder bestellen ... bis hin zu solchen Autoaufklebern:
tony4

"Die" Medien liebe ihre Gentleman-Diebe. Derzeit berichtet halb Europa über den Fall des Millionen-Diebes Toni Musilin. Der Witz bei der Sache ist natürlich, dass sie es sind, die zur Popularität beitragen und dann wieder über die Effekte ihrer Berichterstattung (Fanseiten auf Facebook) berichten können:
Auch der Zürcher Tagi (9.11.2009) feiert Toni Musilim:



"Gefeierter Dieb liess Millionen liegen


Im Internet wurde der Dieb zum Helden - Mitglieder eines spontan gegründeten Fanclubs feierten ihn für seine gewaltlose Tat. Der Mann hatte seit zehn Jahren für die schwedische Sicherheitsfirma Loomis gearbeitet.


Zum Tagesanzeiger

Im Internetzeitalter geht das Flugs. Kaum sind die Millionen weg, gibt es jetzt schon die ersten Merchandising-Artikel. Das erinnert an den von MC Orgelmüller so köstlich besungenen ungarischen Eishockey-Torwart Attila Ambros:


tony1








TONY M
MEC BLIND






tony2






TONY LOL
le maillot de LOL






tony3


+SANS ARMES NI VIOLENCES
TONY LE MEC BLINDE"


via Abrutishirt


Der Clip zum Shirt:


Spiegel Online (9.11.2009) berichtet, dass das meiste Geld des Millionencoup des Tony Musulin schon wieder gefunden sei:


Die Tat hätte eigentlich gar nicht möglich sein dürfen. Nach den Regeln der Transportgesellschaft darf ein Fahrer nie alleine mit dem Schlüssel für den Laderaum im Transporter bleiben. Außerdem dürfen maximal sieben Millionen Euro geladen werden. Und es war verboten, bei einem Geldtransport von der Zentralbank zur Zentrale noch bei Kunden zu halten.

"Genial und ohne Gewalt"


Doch Musulin hatte die Schlüssel, im Laderaum waren 11,6 Millionen Euro und seine beiden Kollegen stiegen unterwegs aus, um Formulare bei einem Kunden auszufüllen. Der unscheinbare Musulin hatte dafür gesorgt, dass ihm zwei Neulinge zugeteilt wurden.

"Genial und ohne Gewalt, Hut ab", schreibt ein Musulin-Fan in einem Internetforum. Die Polizei geht davon aus, dass Musulin längst im Ausland ist. Doch selbst wenn er gefasst würde: Er riskiert nicht allzu viel. Weil er keine Gewalt angewendet hat, drohen Musulin maximal drei Jahre Haft wegen Diebstahls. "Der Staat könnte von ihm Rechenschaft für seinen Lebenswandel abverlangen", sagte ein hoher Polizeifunktionär dem "Figaro". "Doch wenn er sich in einem Steuerparadies niederlässt, hat er lange Ruhe."

Musulin fuhr am Donnerstag in Lyon mit elf Millionen Euro im Wagen des Geldtransportunternehmens Loomis France einfach davon, als seine zwei Kollegen Geld aus einer weiteren Bank holen sollten. Erst Stunden später wurde der Transporter an einem abgelegenen Ort nahe Bahngleisen gefunden.

Am Montag fand die Polizei neun der 11,6 Millionen Euro in Lyon, wie die Justizbehörden mitteilte. In Anbetracht seiner serbo-kroatischen Herkunft sei der 39-jährige Geldbote möglicherweise Richtung Osteuropa geflohen, hieß es aus Ermittlerkreisen. Die 185 Mitgliedstaaten der internationalen Polizeibehörde Interpol seien alarmiert.

11 Millionen weg
Frankreichs User verliebt in einen Räuber

Der Standard (08. November 2009) weiss:

Geldtransporteur, der mit Millionen verschwand, hat wachsende Internet-Fangemeinde

"Sogar ehrliche Menschen wie ich sind voller Bewunderung." Oder noch begeisterter: "Bravo, bravo und nochmals bravo, ich hoffe, du bist über alle Berge."

Der Adressat solcher Internetreaktionen heißt Tony Musulin, ist 39 Jahre alt und Geldtransporteur, seit 10 Jahren ohne Fehl und Tadel beim selben Unternehmen beschäftigt. Das war er zumindest bis Donnerstag. Da machte er sich mit 11,6 Millionen Euro in Lyon auf und davon. Seither ist er unauffindbar.


Der ganze Artikel

Facebook-Links (1), (2), (3)

Die NZZ (26.10.2009) erinnert anlässlich der Wahlen in Uruguay daran, dass der "Alt-Guerillero Mújica" einst bei den Tupamaros kämpfte, ziemlich lange im Knast sass und darüber hinaus an einigen Banküberfällen zur Geldbeschaffung beteiligt gewesen ist.

"In Uruguay kommt es zur Stichwahl um das Präsidentenamt. Der frühere Guerilla-Kämpfer José Mújica gewann die erste Runde zwar klar, verfehlte aber die absolute Mehrheit. Die Amnestie für Schergen der Militärdiktatur wird nicht aufgehoben.

(sda/dpa) Nach Auszählung von rund einem Fünftel der Stimmen kam der 74-Jährige Kandidat des regierenden Linksbündnisses Frente Amplio (FA, Breit Front) auf 40,6 Prozent der Stimmen. «Unsere Anhänger fordere ich zu einer weiteren Anstrengung auf», sagte Mújica. Aber das Ergebnis gebe «Anlass zur Hoffnung». Mújica war Mitglied der Guerilla-Gruppe Tupamaros und nahm an Überfällen, Entführungen und Bankrauben teil. Er sass insgesamt 15 Jahre in Haft.

Am 29. November kommt es zur Stichwahl zwischen Mújica und dem Zweitplatzierten der Wahl, dem konservativen Ex-Präsidenten Luis Alberto Lacalle.


(...)

Via Indymedia lesen wir: (umpaumpa 02.10.2009 22:12)

Alfredo Bonanno und ein bisher nicht genannter Mann griechischer Herkunft wurden in Trikala - Griechenland festgenommen. Ihnen wird ein Bankueberfall vorgeworfen.
Der italienische Anarchist Alfredo Maria Bonanno wurde gestern gemeinsam mit einer anderen Person aus Griechenland verhaftet. Ihnen wird ein bewaffneter Raubueberfall in einem Bankinstitut der Stadt Trikala vorgeworfen.

Die genaueren Informationen sind bisher zu vage um diese hier zu berichten.
Soweit nur die Basics. Laut seiner Lebensgefaehrtin geht es Bonanno gut soweit.

A. Bonanno ist bekannt fuer seine provokative Form des Schreibens. 1977 wurde er fuer seinen Text "Die bewaffnete Freude" deswegen 1 1/2 Jahre eingesperrt.

Er ist Autor vieler Texte, unter anderen, "Die anarchistische Spannung," "Lasst uns die Arbeit zerstoeren," "Vom Zentrum zur Peripherie," "Distruggiamo la religione," etc.

1997 wurde er vom italienischen Staatsanwalt Marini und den italienischen Behoerden als Fuehrer einer fiktiven anarchistischen Bande (ORAI-Revolutionaere Anarchistische Insurrektionalistische Organisation) bezeichnet und zu 6 Jahren Knast verurteilt.
Damals schon wurden Reden die er im Hoersaal der Uni von Thessaloniki - Griechenland hielt, als "Geheimtreffen" bezeichnet und gegen ihn im italienischen Verfahren verwendet.
2003 musste er dafuer 2 Jahre in Triest absitzen und weiters in Hausarrest.
Nach letzten Infos wird er am Montag dem Richter vorgefuehrt.

Ueber die zweite Person ist nur das Alter offiziell bekanntgegeben: 46 Jahre. "


Hier eine italienische Quelle, in der Bonanno als zentraler Theoretiker eines gewaltbereiten Anarchismus bezeichnet wird.

Und alle so: "Banküberfall!"

Aufruf zum Eduard Zimmermann-Aktenzeichen XY-Gedenk-Flashmob

Wo: Deutsche Bank, Berlin-Alexanderplatz
Wann: Heute, 16 Uhr

Mitzubringen sind Maske, Pistole und Fluchtwagen.

Ablauf: Punkt 16 Uhr rennen alle maskiert in die Bank und schreien: "Das ist ein Banküberfall! Her mit den Moneten!" Um 16.05 werden wir die Bank mit der Beute wieder verlassen und mit dem Fluchtwagen flüchten.

Achtung, der Flashmob ist nicht offiziell angemeldet, wer erwischt wird, könnte Ärger mit der Polizei bekommen.

Heute abend, Donnerstag, 10. September 2009, 23 Uhr
auf 1live

Jacques Mesrine brachte es vom kleinen Ganoven aus dem Pariser Milieu zum meistgesuchten Killer Frankreichs. Ihm gelangen drei spektakuläre Gefängnisausbrüche, bis er 1979 von einer Spezialeinheit der Pariser Polizei auf offener Straße in seinem Auto erschossen wurde.

Nach der Verfilmung von Jacques Mesrines Leben ("Public Enemy No. 1") gibt es nun seine Autobiographie auch als Hörspiel:

Ein wahrer Lebensbericht: Jacques Mesrine wurde in den 70er Jahren zum Staatsfeind Nr. 1 in Kanada und in Frankreich. In Frankreich wurde für seine Autobiographie sogar ein eigenes Gesetz erlassen. Es besagt, dass niemand, der über seine Verbrechen Bücher schreibt, daraus Gewinne erzielen darf.

An Verbrechen hat Mesrines im Gefängnis verfasster, knallharter Lebensbericht einiges zu bieten: Diebstahl, Einbruch, Erpressung und schließlich kaltblütiger Mord. Der Todestrieb wird zu Mesrines ständigem Begleiter. Mesrine steht zum "Abrechnungsmord", zum Ehrenkodex der Gangster, zu seinem verkorksten und mit falschen Heldenidealen verbundenen Leben. Der schockierende und spannende Lebensbericht eines nicht eben angenehmen Zeitgenossen.


von Jacques Mesrine
aus dem Französischen von Angela Schmidt und Pierre Gallissaires
Bearbeitung und Regie: Walter Adler
Produktion: WDR 2009
Länge: 55 Minuten
Redaktion: Isabel Platthaus/Natalie Szallies

Dirk Schindelbeck über Ronald Biggs Superstar, dem so ziemlich einziog vernünftigen deutschsprachigen Text über den jüngst entlassenen Posträuber aus den sechziger Jahren (Zuerst erschienen in Vabanque):

"Im folgenden finden Sie meinen klassischen Text aus dem Jahr 2000. Er wurde unlängst - anlässlich der bevorstehenden Haftentlassung von Ronnie Biggs aus dem Gefängnis und seines 80. Geburtstags - wieder sehr aktuell. Immerhin scheinen eine Reihe von Journalisten inzwischen in meinen Text hineingeschaut zu haben. Die Legende, er sei der legendäre Anführer der Posträuber-Bande gewesen, über Jahrzehnte hin beharrlich von den Medien verbreitet, findet sich nun seltener. Gleichwohl gibt es immer noch genug Zeitungen und Zeitschriften, die sich die Lektüre der Mutter aller Biggs-Texte bislang erspart haben und weiterhin falsche Fakten verbreiten."


Zum Aufsatz

sowie eine Neufassung des berühmt-berüchtigten Brechtzitates:

"Was ist das Töten eines Bankers gegen den Job eines Bankers" -

Und dann wird es wieder heissen: Aber ist das nicht ein Aufruf zur Gewalt?

Hier der Film von Dominik Locher und Katharina Cromme
mit Roland Wagner in der Rolle als Bänker.



Tja und dann am Schluss auch noch die Neufassung von Mackie Messer

meldete gerade die Süddeutsche Zeitung (6.8.2009):

Biggs' Verteidiger Giovanni Di Stefano sagte im Sender "Sky News" jedoch: "Er wird entlassen, um zu sterben, dass kann nicht als Sieg angesehen werden."

Der schwerkranke Biggs wird am Wochenende 80 Jahre alt. Biggs hat in den vergangenen Jahren mehrere Schlaganfälle erlitten. Zuletzt lag er wegen einer gebrochenen Hüfte und Verdacht auf Lungenentzündung in einem Krankenhaus.

Die britische Justiz lässt sich nicht gerne auf der Nase herumtrampeln.
Der todkranke Ronnie Biggs wird wohl im Knast sein Leben beenden (Tagesanzeiger, 4.8. 2009):

"Vom Kult-Räuber zum todkranken Greis
Gefängnis oder Spital - für Ronnie Biggs macht es keinen Unterschied, wo er seinen 80. Geburtstag feiert. Der legendäre britische Postzugräuber ist todkrank und kann sich nicht mehr bewegen."

Zum ganzen Artikel

Die NZZ (30.07. 2009) lässt Ihren Kritiker über Michael Manns in diesen Tagen in die Kinos kommenden Film Public Enemies als "epochemachender Gangsterfilm" schwelgen, der das Zeug dazu habe, "filmhistorisch in die Fussstapfen von Arthur Penns 'Bonnie and Clyde' (1967) zu treten".

Im Zürcher Tageszeiger (30.07.2009) wird darauf hingewiesen, dass "«Public Enemies» auf einer dokumentarischen Vorlage, der grossangelegten Recherche «America's Greatest Crime Wave and the Birth of the FBI 1933–34» von Bryan Burroughs" beruhe: "Dieser Titel benennt die Dialektik ziemlich genau, die Mann besonders am Herzen liegt."

In Züri-Tip, der Beilage des Tagis, findet sich zudem ein Interview mit dem Regisseur Michael Mann über die historische Figur John Dillingers und da werden uns alle Mythen nochmals aufgetischt:

«Diebe und Cops sind Folklore»

ZT: Der Bankräuber John Dillinger war der Held in der Grossen Depression der 1930er-Jahre. Heute befinden wir uns in einer ähnlichen Krise. Es ist der perfekte Zeitpunkt für ein Comeback von Dillinger.

MM: Genau das denke ich auch. Dillinger wurde aus sehr spezifischen Gründen zu einem Volkshelden. Meine Eltern haben die Grosse Depression erlebt, und ich wurde mit Geschichten darüber gross. Es war noch viel schlimmer als alles, was sich zurzeit ereignet. Momentan haben wir 9 Prozent Arbeits- losigkeit, damals waren es 25 Prozent. In der Gegend um Chicago machten 144 von 160 Banken Bankrott. Leute, die dachten, sie hätten ausgesorgt, griffen in die Hosentasche und merkten, dass sie noch Lebensmittel für zwei Tage kaufen konnten.

ZT: Und dann kam Dillinger ...
MM: Dillinger griff die Banken an, die in den Augen der Leute für die Misere verantwortlich waren.

ZT: Er benahm sich dabei wie ein Gentleman.
MM: Die Autoritäten waren nicht fähig, der Depression ein Ende zu bereiten. Als sie sich auf Dillinger konzentrierten und ihn nicht beseitigen konnten, wurden sie zum Gespött der Leute. Dillinger dagegen war sehr gerissen in der Art und Weise, wie er die Medien benutzte, um ein Held zu werden.

ZT: Er zielte darauf ab, ein Held zu werden?
MM: Er liebte es, geliebt zu werden. Und es gab ihm Sicherheit. Er konnte die Strassen von Chicago entlanggehen, ohne dass jemand die Polizei gerufen hätte.


Ziemlich starker Tobak, was da nochmals rausgekramt wird.

Ach und das auch noch ...

"Pistole von Gangster Dillinger versteigert
95'600 Dollar für Waffe von Kaliber 41 geboten"
(NZZ, 29.7.2009)

 

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