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Das Weblog zur Volkskunde des Bankraubs

 
Die Frankfurter Rundschau (24.11. 2005) berichtet über den Fortgang des brasilianischen Millionencoups. Langsam ist das jetzt bald Stoff für drei Filme:


In Brasilien währte die Freude am gelungenen Millionencoup nicht lang - Mitglieder der Langfingerbande werden selbst zu Opfern
Mehr als 54 Millionen Euro - es war der größte Bankraub in Brasiliens Geschichte. Aber die Täter wurden nun Opfer anderer Verbrecher: Zehn Männer haben die Frau eines Tatverdächtigten entführt und gezwungen, den Ort zu verraten, an dem ihr Mann seinen Beuteanteil vergrub.

Rio de Janeiro · Die Bande tauchte, wie erst jetzt bekannt wurde, bereits am Freitagmorgen vor dem Haus von Marli Queiroz im nordbrasilianischen Fortaleza auf, deren Mann Deusimar Neves Queiroz Anfang Oktober verhaftet worden war. Der Wachmann steht unter dem Verdacht, der Einbrecherbande seine Ortskenntnisse verkauft zu haben. Die zehn Männer, die als Polizisten verkleidet waren, drohten der Frau an, ihre beiden Kinder umzubringen, wenn sie ihnen nicht den Ort zeige, an dem ihr Mann seinen Anteil an der Beute verstecke.

Die Erpresser und ihr Opfer fuhren dann 148 Kilometer weit in das Dorf, aus dem Marli Queiroz stammt. Als die Männer begannen, nach der in PVC-Rohren versteckten und vergrabenen Beute zu suchen, bezweifelte niemand der Nachbarn, dass die Männer Polizisten seien. Denn der Wachmann war von einer Verwandten verpfiffen worden - da schien es nur logisch, dass die Polizei nach der Beute suchen würde.

Die Beute schrumpft
Nach Angaben der - echten - Polizei zogen die Männer mit rund einer Million Reais, knapp 385 000 Euro, ab. Eine große Summe, aber nur ein winziger Bruchteil der 164 Millionen Reais - damals über 54 Millionen Euro -, die im August bei dem spektakulären Einbruch in die Filiale der Zentralbank in Fortaleza geraubt worden waren. Die Beute bestand aus gebrauchten, von der Zentralbank eingezogenen 50-Reais-Scheinen und wog der Polizei zufolge dreieinhalb Tonnen.

Die Frau des verhafteten Wachmanns ist nicht das erste Opfer von Verbrechern auf den Fersen von Mitgliedern der Bande, die damals durch einen 80-Meter-Tunnel in den Tresorraum der Bank eindrangen. Anfang Oktober passten zwei Männer, ebenfalls in Polizeiuniform, in São Paulo den Drogenhändler Luiz Fernando Ribeiro ab, genannt Fernandinho, als er ein Nachtlokal verließ. Fernandinho, der als einer der führenden Köpfe und als Financier des Bankraubs galt, wurde entführt und ermordet, nachdem das Lösegeld von zwei Millionen Reais - heute etwa 770 000 Euro - übergeben worden war. Kurz darauf wurden ein Polizeibeamter und ein Verwaltungsangestellter der Polizei als Tatverdächtige festgenommen.

Der Verdacht, dass die vielen geraubten Millionen nicht nur die kriminelle Energie von Verbrechern, sondern auch die von verbrecherischen Polizisten mobilisieren könnte, war sofort nach dem Bankraub im August geäußert worden. Bisher sind nur 18 Millionen, also elf Prozent der Beute, wieder aufgetaucht - keine besonders beeindruckende Erfolgsquote der Polizei."
 

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