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Das Weblog zur Volkskunde des Bankraubs

 
»Bankraub wie im Kino«
titelt die Kölner Rundschau vom 5.4. 2004 über einen Bericht zu einem Bankraub, der offensichtlich generalstabsmässig durchgeführt und bei dem es ziemlich gewalttätig zur Sache ging:

"Stavanger - Bei einem Banküberfall wie aus einem brutalen Actionfilm haben Gangster am Montag in der norwegischen Stadt Stavanger einen Polizisten erschossen. Wie ein Behördensprecher bestätigte, konnten die mindestens acht Bankräuber flüchten."

Weiter im Text

Den gleichen Text gibt es noch ein bisschen aufgemotzter beim österreichischen Kurier (5.4.2004)

Offensichtlich können die Printmedien reale Banküberfall-Szenarien heutzutage sich nur noch im Vergleich zu fiktionalen Filmszenen vorstellen. Das Reale wird hier überformt von der virtuellen Welt des Films. "Bankraub wie im Kino" titelt die niedersächsischen "Neue Presse" (ohne Datum) über einen "perfekt geplanten" und "kaltblütigen" Überfall in Göttingen, bei dem 208.000 Mark abhanden kommen, aber 100.000 Mark "im Tresor liegen" bleiben.
"Filmreif" (BILD, 16.01. 1997) war der "Banküberfall mit dem Hubschrauber" in Offenburg oder "fernsehreif" werden spektakuläre Flucht- und Verfolgungsszenen etwa in Salzburg bezeichnet (Vgl. Kleine Zeitung, 29.01. 2000), wenn es zu Verfolgungsjagden und/oder Schusswechseln mit dem staatlichen Gewaltapparat kommt.

Darüber hinaus ist diese Art der Berichterstattung einmal wieder ein Beleg für die Beobachtung, dass Medien Medien überschätzen. Denn es wird einfach vergessen, dass es diese Zweiteilung zwischen Film und Wirklichkeit schon lange nicht mehr gibt. Ob der Film vom Bankraub oder der Bankraub aus dem Film resultiert, mag zwar medienwissenchaftlich nach wie vor eine interessante Frage sein. Aber für den konkreten Banküberfall ist das schnuppe. Dass in Stavanger ein Banküberfall mit großer Brutalität durchgeführt wird, ist kein Medienprodukt, sondern der Tatsache geschuldet, dass hier eine professionelle und zu allem entschlossene Gangsterbande sich das Ziel gesetzt hat, das Geld dort abzuholen, wo sie es vermuten. Und das hat nichts mit Kino zu tun, sondern ist 'Real Life'.
 

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