Westfälische Forschungen 54 (2004)
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Themenschwerpunkt (hg. von Barbara Krug-Richter und Herbert Reinke):
Von rechten und unrechten Taten. Zur Kriminalitätsgeschichte Westfalens von der Frühen Neuzeit bis zum 20. Jahrhundert
Die Historische Kriminalitätsforschung zählt seit den neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts zu den boomenden Themenbereichen der sozial- und kulturhistorischen Forschung in Deutschland. Historische Kriminalitätsforschung untersucht abweichendes Verhalten im Spannungsfeld von Normen, Instanzen und Medien sozialer Kontrolle. Im Unterschied zu älteren rechtsgeschichtlichen Forschungen rücken in der modernen historischen Kriminalitätsforschung auch die gesellschaftlichen Konstruktionsprozesse von Devianz und Kriminalität in ihren historischen und kulturellen Bezügen ins Blickfeld. Kriminalitätsgeschichte fungiert somit zugleich als Sonde, die es erlaubt, gesellschaftliche und politische Verhältnisse zu analysieren. Der von Barbara Krug-Richter und Herbert Reinke betreute Themenschwerpunkt setzt sich zum Ziel, die Geschichte der Kriminalität in Westfalen von der Frühen Neuzeit bis in die 1970er Jahre - auch - als Geschichte der gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse zu deuten. Neben Beiträgen zur Delinquenz einzelner gesellschaftlicher Gruppen (u.a. Studenten, Adel, Bauern und
ländliche Unterschichten, Rocker) stehen solche, die bestimmte Delikte in den Blick nehmen (Gewalt, Diebstahl, Sexualdelikte, Schmuggel etc.).
Barbara Krug-Richter:
Von rechten und unrechten Taten: Eine Einführung, S. 1-17
Erika Münster-Schröer:
„Vort sullen wir roiff ind brandt ... weren mit unser gantzer macht“ - Brand und Mordbrand: Regionale Befunde und Überlegungen zur Deutung, S. 19-37
Margarete Wittke:
Vollzug und Androhung von Geldstrafen - Die pekuniäre Strafpraxis in der Stadt Warendorf und im Kirchspiel Füchtorf um 1600, S. 39-55
Arnold Beuke:
Diebe im Münsterland. Pferdediebstahl und andere
Beschaffungskriminalität vor und während des Dreißigjährigen Krieges, S. 57-98
Christine Schmidt:
„Sind Christ und Jude eher Christ und Jude, als Mensch?“ - Jüdische
Delinquenz im Fürstbistum Münster während der Frühen Neuzeit, S. 99-120
Barbara Krug-Richter:
„Mordsache“ Canstein 1677 - Formen und Kontexte adliger Konfliktkultur im frühneuzeitlichen Westfalen, S. 121-143
Marian Füssel:
Devianz als Norm? Studentische Gewalt und akademische Freiheit in Köln im 17. und 18. Jahrhundert, S. 145-166
Jutta Nowosadtko:
Der Militärdienst als Räuberschule? Anmerkungen zu einer verbreiteten Argumentationsfigur der historischen Kriminalitätsforschung, S. 167-175
Urte Evert:
Fußspuren, Blut und Samenflecken. Polizeiliche Ermittlungsarbeit am
Beispiel eines Sexualmordes im Münsterland des späten 19. Jahrhunderts, S. 177-207
Uwe Fraunholz:
Verkehrssünder, Attentäter und Denunzianten. Anti-automobile Gewalt und polizeiliche Aufsicht über den Straßenverkehr in Westfalen während des Kaiserreichs, S. 209-226
Gerburg Harenbrock:
„... vielleicht etwas illegal, aber eigentlich machten das alle“:
Kriminalität in Münster nach 1945, S. 227-263
Klaus Weinhauer:
Jugendsubkulturen und Polizei in Ostwestfalen in den 1960/70er Jahren, S. 265-277
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Westfälische Forschungen. Münster: Aschendorffsche Verlagsbuchhandlung. ISBN 3-402-09233-6; ISSN 3-402
Geschäftsführende Redaktion:
Thomas Küster
Dr. Thomas Küster
Westfälisches Institut für Regionalgeschichte
Warendorfer Str. 14
D-48145 Münster
Tel. 0251-591 5703
Fax 0251-591 3282
Homepage <http://www.wir-muenster.de>
Weitere Informationen zu dieser Zeitschrift
<http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/zeitschriften/id=200>
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Themenschwerpunkt (hg. von Barbara Krug-Richter und Herbert Reinke):
Von rechten und unrechten Taten. Zur Kriminalitätsgeschichte Westfalens von der Frühen Neuzeit bis zum 20. Jahrhundert
Die Historische Kriminalitätsforschung zählt seit den neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts zu den boomenden Themenbereichen der sozial- und kulturhistorischen Forschung in Deutschland. Historische Kriminalitätsforschung untersucht abweichendes Verhalten im Spannungsfeld von Normen, Instanzen und Medien sozialer Kontrolle. Im Unterschied zu älteren rechtsgeschichtlichen Forschungen rücken in der modernen historischen Kriminalitätsforschung auch die gesellschaftlichen Konstruktionsprozesse von Devianz und Kriminalität in ihren historischen und kulturellen Bezügen ins Blickfeld. Kriminalitätsgeschichte fungiert somit zugleich als Sonde, die es erlaubt, gesellschaftliche und politische Verhältnisse zu analysieren. Der von Barbara Krug-Richter und Herbert Reinke betreute Themenschwerpunkt setzt sich zum Ziel, die Geschichte der Kriminalität in Westfalen von der Frühen Neuzeit bis in die 1970er Jahre - auch - als Geschichte der gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse zu deuten. Neben Beiträgen zur Delinquenz einzelner gesellschaftlicher Gruppen (u.a. Studenten, Adel, Bauern und
ländliche Unterschichten, Rocker) stehen solche, die bestimmte Delikte in den Blick nehmen (Gewalt, Diebstahl, Sexualdelikte, Schmuggel etc.).
Barbara Krug-Richter:
Von rechten und unrechten Taten: Eine Einführung, S. 1-17
Erika Münster-Schröer:
„Vort sullen wir roiff ind brandt ... weren mit unser gantzer macht“ - Brand und Mordbrand: Regionale Befunde und Überlegungen zur Deutung, S. 19-37
Margarete Wittke:
Vollzug und Androhung von Geldstrafen - Die pekuniäre Strafpraxis in der Stadt Warendorf und im Kirchspiel Füchtorf um 1600, S. 39-55
Arnold Beuke:
Diebe im Münsterland. Pferdediebstahl und andere
Beschaffungskriminalität vor und während des Dreißigjährigen Krieges, S. 57-98
Christine Schmidt:
„Sind Christ und Jude eher Christ und Jude, als Mensch?“ - Jüdische
Delinquenz im Fürstbistum Münster während der Frühen Neuzeit, S. 99-120
Barbara Krug-Richter:
„Mordsache“ Canstein 1677 - Formen und Kontexte adliger Konfliktkultur im frühneuzeitlichen Westfalen, S. 121-143
Marian Füssel:
Devianz als Norm? Studentische Gewalt und akademische Freiheit in Köln im 17. und 18. Jahrhundert, S. 145-166
Jutta Nowosadtko:
Der Militärdienst als Räuberschule? Anmerkungen zu einer verbreiteten Argumentationsfigur der historischen Kriminalitätsforschung, S. 167-175
Urte Evert:
Fußspuren, Blut und Samenflecken. Polizeiliche Ermittlungsarbeit am
Beispiel eines Sexualmordes im Münsterland des späten 19. Jahrhunderts, S. 177-207
Uwe Fraunholz:
Verkehrssünder, Attentäter und Denunzianten. Anti-automobile Gewalt und polizeiliche Aufsicht über den Straßenverkehr in Westfalen während des Kaiserreichs, S. 209-226
Gerburg Harenbrock:
„... vielleicht etwas illegal, aber eigentlich machten das alle“:
Kriminalität in Münster nach 1945, S. 227-263
Klaus Weinhauer:
Jugendsubkulturen und Polizei in Ostwestfalen in den 1960/70er Jahren, S. 265-277
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Westfälische Forschungen. Münster: Aschendorffsche Verlagsbuchhandlung. ISBN 3-402-09233-6; ISSN 3-402
Geschäftsführende Redaktion:
Thomas Küster
Dr. Thomas Küster
Westfälisches Institut für Regionalgeschichte
Warendorfer Str. 14
D-48145 Münster
Tel. 0251-591 5703
Fax 0251-591 3282
Homepage <http://www.wir-muenster.de>
Weitere Informationen zu dieser Zeitschrift
<http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/zeitschriften/id=200>
vabanque - am Montag, 29. November 2004, 10:04 - Rubrik: Kriminalitaetsgeschichte allgemein