lautet der Titel einer CD-Kompilation, die sich die Idee von MC Orgelmüllers "Melodien für Millionen" zu eigen gemacht hat und 25 deutschsprachige Songs zur Frage der Behebung des Problems notorisch knapper Kassen bietet.
In einer Besprechung des Online-Magazins "Musicheadquarters" findet sich folgende wohlmeinende Besprechung:
Banken gehen reihenweise in die Knie, die Wirtschaft kollabiert, Krisengespenster ziehen auf. Lehman Brothers, Bailout, Autoinfarkt. Dank Spekulationswahnsinn und geplatzten Häuserblasen steht der Finanzmarkt und alles daran gekoppelte vor den Scherben ihrer Hybris. Den kleinen Mann trifft es natürlich härter als die verantwortlichen Großbosse. Bear Family liefern dafür jetzt den passenden Augenzwinkersoundtrack. Das sympathische Nostalgielabel aus Norddeutschland legt 25 Klassiker des Penunzenliedguts neu auf. Ob musikalischer Schwank oder kabarettistische Spoken Word-Nummer, pralle 80 Minuten Gegenwartssatire aus vergangenen Zeiten beinhaltet “Hilfe! Mein Geld ist weg! Songs zur aktuellen Lage der knappen Kassen“.
Liebevoll hat Volker Kühn die 25 Tracks zusammengestellt und von den diversen Langrillen, Matrizen, Schellackplatten und analogen Tonbändern auf CD gebracht. Die aktuellste Aufnahme stammt von 2003, die älteste von 1926. Insgesamt zwölf Nummern stammen aus den 20er und 30er Jahren und schnell fällt auf, wo die Ähnlichkeiten in den Krisen liegen. Ludwig Manfred Lommel plagt sich z.B. in “Ärger mit dem Finanzamt“ (1932) mit Paragraphendeutschland rum und man versteht sofort, was er meint und wie dicht das deutsche Steuerdickicht sein kann. Jupp Schmitz‘ “Wer soll das bezahlen“ (1949) ist fast 60 Jahre nach der Entstehung an Aktualität kaum zu überbieten und könnte bald wieder auf vielen Lippen landen.
Die uns wohl bekanntesten Songs stammen aus den 70er und 80er Jahren. Geier Sturzflug sind mit “Bruttosozialprodukt (Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt)“ (1982) dabei, Gunter Gabriel fordert “Hey, Boß, ich brauch‘ mehr Geld“ (1974) und die Erste Allgemeine Verunsicherung plant den “Ba-ba-ba-Banküberfall“ (1985). Aber auch politische Charakterköpfe der deutschen Nachkriegsgeschichte sind mit am Start. Franz Josef Strauß eröffnet die Zusammenstellung mit “Wenns ums Geld geht“ (1983, aus “Don Kohleone“) und Helmut Schmidt darf mit “Vertrauen in die Währung“ (1975, aus “Politparade“) und “Etwas lernen, etwas leisten“ (1973, ebenfalls aus “Politparade)“ gleich zwei Mal ans mit Musik untermalte Rednerpult. So richtig spitzt man jedoch bei den richtig alten Nummern die Ohren. Ein Hoch auf Kühns Schatzsucherqualitäten und die zeitgemäße Präsentation vieler Höhepunkte wie Heinz Erhardts “Mensch, kannst du mir was pumpen“ (1952), Will Rosens “Miese Zeiten“ (1926) oder “Mach lieber heute als morgen Pleite“ (1931) von Bobby Dur (Robert Koppel)."
Und dann darf natürlich der olle Brecht nicht fehlen, aber wenigstens wird er hier richtig zitiert:
“Hilfe! Mein Geld ist weg! Songs zur aktuellen Lage der knappen Kassen“ kommt im äußerst detailverliebten Digipack und bietet im umfangreichen Innenleben viel Informatives zu allem, was mit dieser Veröffentlichung zusammenhängt. Volker Kühn steuert ein 7-seitiges Essay bei und Näheres zu den bisweilen obskuren Aufnahmen findet man ebenfalls im Booklet. Ein bekanntes Brecht-Zitat ist für diese Compilation eine Art Leitmotiv und deshalb schließe ich meinen Text auch mit den Zeilen des wichtigsten deutschen Dramatikers: „Was ist ein Dietrich gegen eine Aktie? Was ist der Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?“. "
Zur Trackliste des Bear Family Labels
Zum Label Bear Record Familiy weiss Wikipedia, dass dasselbe offensichtlich in einer Art Räuberhöhle residiert:
"Bear Family Records ist ein Wiederveröffentlichungs-Label (LC 05197) für Country-Musik, deutschen Schlager, Rockabilly, Rock'n'Roll, Rhythm & Blues und Jazz. Es macht sich vor allem durch aufwendig recherchierte und gestaltete CDs und Boxen von vergessenen und weniger bekannten Künstlern aus diesen Bereichen einen Namen. Sitz des Labels ist ein alter Bauernhof im norddeutschen Holste-Oldendorf in der Nähe von Bremen."
PS. Die CD kostet im übrigen 15,74 EUR und ist "randvoll" mit 86 Minuten Spielzeit.
In einer Besprechung des Online-Magazins "Musicheadquarters" findet sich folgende wohlmeinende Besprechung:
Banken gehen reihenweise in die Knie, die Wirtschaft kollabiert, Krisengespenster ziehen auf. Lehman Brothers, Bailout, Autoinfarkt. Dank Spekulationswahnsinn und geplatzten Häuserblasen steht der Finanzmarkt und alles daran gekoppelte vor den Scherben ihrer Hybris. Den kleinen Mann trifft es natürlich härter als die verantwortlichen Großbosse. Bear Family liefern dafür jetzt den passenden Augenzwinkersoundtrack. Das sympathische Nostalgielabel aus Norddeutschland legt 25 Klassiker des Penunzenliedguts neu auf. Ob musikalischer Schwank oder kabarettistische Spoken Word-Nummer, pralle 80 Minuten Gegenwartssatire aus vergangenen Zeiten beinhaltet “Hilfe! Mein Geld ist weg! Songs zur aktuellen Lage der knappen Kassen“.
Liebevoll hat Volker Kühn die 25 Tracks zusammengestellt und von den diversen Langrillen, Matrizen, Schellackplatten und analogen Tonbändern auf CD gebracht. Die aktuellste Aufnahme stammt von 2003, die älteste von 1926. Insgesamt zwölf Nummern stammen aus den 20er und 30er Jahren und schnell fällt auf, wo die Ähnlichkeiten in den Krisen liegen. Ludwig Manfred Lommel plagt sich z.B. in “Ärger mit dem Finanzamt“ (1932) mit Paragraphendeutschland rum und man versteht sofort, was er meint und wie dicht das deutsche Steuerdickicht sein kann. Jupp Schmitz‘ “Wer soll das bezahlen“ (1949) ist fast 60 Jahre nach der Entstehung an Aktualität kaum zu überbieten und könnte bald wieder auf vielen Lippen landen.
Die uns wohl bekanntesten Songs stammen aus den 70er und 80er Jahren. Geier Sturzflug sind mit “Bruttosozialprodukt (Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt)“ (1982) dabei, Gunter Gabriel fordert “Hey, Boß, ich brauch‘ mehr Geld“ (1974) und die Erste Allgemeine Verunsicherung plant den “Ba-ba-ba-Banküberfall“ (1985). Aber auch politische Charakterköpfe der deutschen Nachkriegsgeschichte sind mit am Start. Franz Josef Strauß eröffnet die Zusammenstellung mit “Wenns ums Geld geht“ (1983, aus “Don Kohleone“) und Helmut Schmidt darf mit “Vertrauen in die Währung“ (1975, aus “Politparade“) und “Etwas lernen, etwas leisten“ (1973, ebenfalls aus “Politparade)“ gleich zwei Mal ans mit Musik untermalte Rednerpult. So richtig spitzt man jedoch bei den richtig alten Nummern die Ohren. Ein Hoch auf Kühns Schatzsucherqualitäten und die zeitgemäße Präsentation vieler Höhepunkte wie Heinz Erhardts “Mensch, kannst du mir was pumpen“ (1952), Will Rosens “Miese Zeiten“ (1926) oder “Mach lieber heute als morgen Pleite“ (1931) von Bobby Dur (Robert Koppel)."
Und dann darf natürlich der olle Brecht nicht fehlen, aber wenigstens wird er hier richtig zitiert:
“Hilfe! Mein Geld ist weg! Songs zur aktuellen Lage der knappen Kassen“ kommt im äußerst detailverliebten Digipack und bietet im umfangreichen Innenleben viel Informatives zu allem, was mit dieser Veröffentlichung zusammenhängt. Volker Kühn steuert ein 7-seitiges Essay bei und Näheres zu den bisweilen obskuren Aufnahmen findet man ebenfalls im Booklet. Ein bekanntes Brecht-Zitat ist für diese Compilation eine Art Leitmotiv und deshalb schließe ich meinen Text auch mit den Zeilen des wichtigsten deutschen Dramatikers: „Was ist ein Dietrich gegen eine Aktie? Was ist der Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?“. "
Zur Trackliste des Bear Family Labels
Zum Label Bear Record Familiy weiss Wikipedia, dass dasselbe offensichtlich in einer Art Räuberhöhle residiert:
"Bear Family Records ist ein Wiederveröffentlichungs-Label (LC 05197) für Country-Musik, deutschen Schlager, Rockabilly, Rock'n'Roll, Rhythm & Blues und Jazz. Es macht sich vor allem durch aufwendig recherchierte und gestaltete CDs und Boxen von vergessenen und weniger bekannten Künstlern aus diesen Bereichen einen Namen. Sitz des Labels ist ein alter Bauernhof im norddeutschen Holste-Oldendorf in der Nähe von Bremen."
PS. Die CD kostet im übrigen 15,74 EUR und ist "randvoll" mit 86 Minuten Spielzeit.
vabanque - am Mittwoch, 26. November 2008, 17:56 - Rubrik: Populaere Kultur Musik