Fritzt Teufel, 1943 im schwäbischen Ludwigsburg geboren, erst Spaßguerillero, dann Bewegung 2. Juni, ging einst mit "Negerküssen" zu seinen Banküberfällen, ist im Alter von 68 Jahren gestorben.
Willi Winkler hat einen bewegenden Nachruf in der Süddeutschen Zeitung (8.7.2010) für ihn verfasst:
"Seit fünf Jahren sitzt er jetzt im Gefängnis. Die Folgen der Haft, die er durch wiederholte Hungerstreiks noch verschärft hat, sind ihm deutlich anzusehen. Er bittet das Gericht um Entschuldigung dafür, dass er nicht die gewohnten Narrenspossen zu bieten habe.
"Wie Sie sehen, habe ich mich nach den Blödoyers der Bundesanwälte rasiert und mir die Haare schneiden lassen, um der Welt die Fratze des Terrors zu zeigen, die ich bisher hinter Bart und Matte versteckte."
1638 Tage saß Teufel in Haft, aber er saß unschuldig, wie er so treuherzig wie möglich vorträgt, denn er kann als Alibi einen Ausflug zur werktätigen Bevölkerung vorweisen: Während der Lorenz-Entführung war Teufel in einer Fabrik in Essen mit der Herstellung von Klodeckeln beschäftigt.
Die Staatsanwaltschaft, die ihn überführt glaubte, versucht verzweifelt, ihrem langjährigen Lieblingsfeind die Mittäterschaft nachzuweisen, bemüht Flugpläne und lügnerische Zeugen, präsentiert Polizisten, die mit falschen Aussagen bestätigen würden, dass dieser Teufel in Berlin mitmordete, um dann am nächsten Morgen pünktlich zum Schichtbeginn in Essen zu erscheinen, aber es gelingt einfach nicht.
Die Mitwirkung an Banküberfällen ist mit der bisherigen Haftdauer abgebüßt, der Angeklagte kann das Gericht als freier Mann verlassen. Auf dem Heimweg bittet er seinen Anwalt, vor einer Bank anzuhalten. Der Bankräuber Teufel will, so berichtet es sein Biograph Marco Carini, endlich ein Konto eröffnen."
Willi Winkler hat einen bewegenden Nachruf in der Süddeutschen Zeitung (8.7.2010) für ihn verfasst:
"Seit fünf Jahren sitzt er jetzt im Gefängnis. Die Folgen der Haft, die er durch wiederholte Hungerstreiks noch verschärft hat, sind ihm deutlich anzusehen. Er bittet das Gericht um Entschuldigung dafür, dass er nicht die gewohnten Narrenspossen zu bieten habe.
"Wie Sie sehen, habe ich mich nach den Blödoyers der Bundesanwälte rasiert und mir die Haare schneiden lassen, um der Welt die Fratze des Terrors zu zeigen, die ich bisher hinter Bart und Matte versteckte."
1638 Tage saß Teufel in Haft, aber er saß unschuldig, wie er so treuherzig wie möglich vorträgt, denn er kann als Alibi einen Ausflug zur werktätigen Bevölkerung vorweisen: Während der Lorenz-Entführung war Teufel in einer Fabrik in Essen mit der Herstellung von Klodeckeln beschäftigt.
Die Staatsanwaltschaft, die ihn überführt glaubte, versucht verzweifelt, ihrem langjährigen Lieblingsfeind die Mittäterschaft nachzuweisen, bemüht Flugpläne und lügnerische Zeugen, präsentiert Polizisten, die mit falschen Aussagen bestätigen würden, dass dieser Teufel in Berlin mitmordete, um dann am nächsten Morgen pünktlich zum Schichtbeginn in Essen zu erscheinen, aber es gelingt einfach nicht.
Die Mitwirkung an Banküberfällen ist mit der bisherigen Haftdauer abgebüßt, der Angeklagte kann das Gericht als freier Mann verlassen. Auf dem Heimweg bittet er seinen Anwalt, vor einer Bank anzuhalten. Der Bankräuber Teufel will, so berichtet es sein Biograph Marco Carini, endlich ein Konto eröffnen."
vabanque - am Donnerstag, 8. Juli 2010, 10:38 - Rubrik: Politischer Bankraub