Politischer Bankraub
Unter der Überschrift "So nehmen wir den Reichen das Geld weg" entwickelt in der Schweizer Wochenzeitschrift "WOZ" Kaspar Surber einen "Zehn-Punkte-Plan" (WOZ, 5.5. 2011) (Wir erinnern uns vielleicht besser gleich, was es hiess, als Egon von der Olsen-Bande einen Plan schmiedete):
"Unterwegs am 1. Mai in Zürich zeigt sich: Es gibt eine lose Bewegung gegen die Umverteilung nach oben. Wer ist dabei? Welche Ideen kursieren? Hier ein Programm zum besseren Bündeln der Kräfte.
(…)
1. Ran an die Erbschaften!
2. An die Vermögen!
3. Und das überkantonal
(…)
4. Mindestlöhne!
5. Maximal 1:12!
6. Und das international
(…)
7. Mehr Originalität!
8. Mehr Widerspruch!
Am Sonntag zieht der 1.-Mai-Umzug mit 10 000 Personen durch Zürichs Innenstadt. Setzt man sich an den Strassenrand, ist auf den Transparenten die Umverteilung das dominierende Thema: «Solidarität statt Abzockerei», «Lohndruck stoppen – Mindestlohn jetzt», «Klasse gegen Klasse», «Mit Lohntransparenz zur Gleichstellung». So wichtig und wahr das alles ist, der 1. Mai wäre wohl weniger ritualisiert, wenn die Parolen etwas origineller wären. Am besten geht man einfach von sich aus, wie die Kinder der Roten Falken: «Pfoten weg von unserem Quartier!»
9. Übers Geld nachdenken
10. Va Banque!
So weit der 1. Mai in Zürich, und vielleicht ist die Erkenntnis daraus: Die Linke tut gut daran, ihre Methoden im Geldwegnehmen zu bündeln, am besten noch vor den Wahlen. Die Abschaffung der Pauschalbesteuerung, die Einführung einer Erbschaftssteuer, die Mindestlohn- und die 1:12-Initiative könnten ein Programm bilden, das die Grundsatzfragen nach Besitz, Demokratie und Gerechtigkeit stellt.
Dass es nach dem Tag der Arbeit nicht fertig ist mit den Diskussionen, zeigt folgender Veranstaltungshinweis: Auch das Geldsystem an sich soll geändert werden, mit einer «Monetative» für eine Vollgeldreform. Private Banken sollen kein Geld mehr schöpfen dürfen, der Geldkreislauf soll zu einem Service public werden. Der Kongress dazu ist am 13./14. Mai in Winterthur mit Volkswirtschaftler Hans Christoph Binswanger, Wirtschafts- und Umweltsoziologe Joseph Huber und Staatsrechtler Philippe Mastronardi."
Und dann kommt die WOZ zum Schluss doch tatsächlich auf die Idee, eine VA-BANQUE-BEWEGUNG zu begründen:
"Nur einen Namen braucht die Bewegung noch. Vielleicht findet sich ja einer in diesem Buch, das mir unterwegs als Lektüretipp empfohlen wurde: «Va Banque! – Bankraub. Theorie, Praxis, Geschichte», erschienen in der Libertären Assoziation."
Der Lektüre-Tipp muss von einem/r älteren Genossen/in stammen, da er/sie sich offensichtlich an den früheren Namen des Verlages Assoziation A (VLA - Verlag Libertäre Assoziation) erinnert.
"Unterwegs am 1. Mai in Zürich zeigt sich: Es gibt eine lose Bewegung gegen die Umverteilung nach oben. Wer ist dabei? Welche Ideen kursieren? Hier ein Programm zum besseren Bündeln der Kräfte.
(…)
1. Ran an die Erbschaften!
2. An die Vermögen!
3. Und das überkantonal
(…)
4. Mindestlöhne!
5. Maximal 1:12!
6. Und das international
(…)
7. Mehr Originalität!
8. Mehr Widerspruch!
Am Sonntag zieht der 1.-Mai-Umzug mit 10 000 Personen durch Zürichs Innenstadt. Setzt man sich an den Strassenrand, ist auf den Transparenten die Umverteilung das dominierende Thema: «Solidarität statt Abzockerei», «Lohndruck stoppen – Mindestlohn jetzt», «Klasse gegen Klasse», «Mit Lohntransparenz zur Gleichstellung». So wichtig und wahr das alles ist, der 1. Mai wäre wohl weniger ritualisiert, wenn die Parolen etwas origineller wären. Am besten geht man einfach von sich aus, wie die Kinder der Roten Falken: «Pfoten weg von unserem Quartier!»
9. Übers Geld nachdenken
10. Va Banque!
So weit der 1. Mai in Zürich, und vielleicht ist die Erkenntnis daraus: Die Linke tut gut daran, ihre Methoden im Geldwegnehmen zu bündeln, am besten noch vor den Wahlen. Die Abschaffung der Pauschalbesteuerung, die Einführung einer Erbschaftssteuer, die Mindestlohn- und die 1:12-Initiative könnten ein Programm bilden, das die Grundsatzfragen nach Besitz, Demokratie und Gerechtigkeit stellt.
Dass es nach dem Tag der Arbeit nicht fertig ist mit den Diskussionen, zeigt folgender Veranstaltungshinweis: Auch das Geldsystem an sich soll geändert werden, mit einer «Monetative» für eine Vollgeldreform. Private Banken sollen kein Geld mehr schöpfen dürfen, der Geldkreislauf soll zu einem Service public werden. Der Kongress dazu ist am 13./14. Mai in Winterthur mit Volkswirtschaftler Hans Christoph Binswanger, Wirtschafts- und Umweltsoziologe Joseph Huber und Staatsrechtler Philippe Mastronardi."
Und dann kommt die WOZ zum Schluss doch tatsächlich auf die Idee, eine VA-BANQUE-BEWEGUNG zu begründen:
"Nur einen Namen braucht die Bewegung noch. Vielleicht findet sich ja einer in diesem Buch, das mir unterwegs als Lektüretipp empfohlen wurde: «Va Banque! – Bankraub. Theorie, Praxis, Geschichte», erschienen in der Libertären Assoziation."
Der Lektüre-Tipp muss von einem/r älteren Genossen/in stammen, da er/sie sich offensichtlich an den früheren Namen des Verlages Assoziation A (VLA - Verlag Libertäre Assoziation) erinnert.
contributor - am Mittwoch, 4. Mai 2011, 18:09 - Rubrik: Politischer Bankraub
Der Verlag Assoziation A (in dem auch Vabanque erschienen ist) freut sich, mitteilen zu können, dass soeben die Lebenserinnerungen des in Paris lebenden spanischen Anarchisten Lucio Urtubia in unserem Verlag erschienen sind. Seine Autobiografie »Baustelle Revolution« berichtet von einem in vielerlei Hinsicht außergewöhnlichen Leben, atemberaubend wie ein Abenteuerroman, geprägt von Freiheitsliebe und geradezu makelloser Gesetzesferne.
Lucio Urtubia:
Baustelle Revolution
Erinnerungen eines Anarchisten
Aus dem Spanischen von Alix Arnold und Gabriele Schwab
ISBN 978-3-935936-84-2, 256 Seiten, 19,80 Euro, 33,50 CHF
Das Buch wird am Freitag an den Buchhandel ausgeliefert. Rezensionsexemplare können angefordert werden unter:
hamburg@assoziation-a.de
Sozialrebell, Geldfälscher, Bankräuber, moderner Robin Hood – die Liste der Titel, mit denen Lucio Urtubia beehrt wurde, ist lang. Sein Leben, das wie ein Abenteuerroman klingt, ist ein Spiegel der libertären revolutionären Bewegungen Europas in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Lucio Urtubia wird 1931 in einem kleinen Dorf in Navarra geboren und wächst unter ärmlichen Verhältnissen auf. Als er zum Militär eingezogen wird, desertiert er wenig später nach Frankreich, wo er fortan als Maurer arbeitet. Er nimmt Kontakt zu anarchistischen Gruppen auf und lernt seinen politischen Ziehvater kennen: den legendären Sabaté, der von Frankreich aus den bewaffneten Widerstand gegen die Franco-Diktatur organisiert. Fälschen von Dokumenten, Verstecken von Untergrundkämpfern und illegale Geldbeschaffungsaktionen spielen fortan in Lucios Leben eine zentrale Rolle. Zahlreiche Widerstandsorganisationen profitieren von seinen Fertigkeiten: Black Panthers, Tupamaros, europäische Guerillas. Jedem Akt der Revolte, der auf eine gerechtere Gesellschaftsordnung zielt, gilt Lucios Solidarität.
1962 schlägt er dem damaligen Leiter der Nationalbank Kubas, Che Guevara, vor, den Weltmarkt mit gefälschten Dollarnoten zu überschwemmen, um die US-amerikanische Wirtschaft zu destabilisieren. Der Vorschlag stößt auf kubanischer Seite auf wenig Gegenliebe, doch der Gedanke bleibt in Lucio lebendig. 1980 gelingt ihm sein größter Coup: Durch den Druck von Travellerschecks der Citibank im Wert von mehreren Millionen Dollar zwingt er die damals mächtigste Bank der Welt in die Knie.
Die Liste seiner Aktivitäten ist damit nicht erschöpft. Doch Lucio ist auch ein Meister der Konspiration, dem in seinem nicht gerade gesetzestreuen Leben das Kunststück gelingt, nur ein paar Monate im Gefängnis verbringen zu müssen. Erst mit weit über 70 Jahren bricht er das Schweigen. Ein Buch über ihn erscheint, der Film »Lucio« wird gedreht, siehe:
http://www.lucio.com.es/
Nun hat Lucio Urtubia seine Autobiografie vorgelegt. Es ist uns eine Freude, sie in deutscher Sprache veröffentlichen zu dürfen.
Und noch ein wichtiger Hinweis:
In der vorletzten Oktoberwoche wird Lucio Urtubia – begleitet von seiner Übersetzerin Alix Arnold – seine Autobiografie auf einer Lesereise in Deutschland vorstellen. Die Stationen der Lesereise sind:
Köln: 19. Oktober; Hamburg: 20. Oktober; Berlin: 22. Oktober. Näheres unter:
http://www.assoziation-a.de/lesen/Lucio_Urtubia.htm
Hier ein spanischer Dokumentarfilm über Lucio Urtubia
Lucio Urtubia:
Baustelle Revolution
Erinnerungen eines Anarchisten
Aus dem Spanischen von Alix Arnold und Gabriele Schwab
ISBN 978-3-935936-84-2, 256 Seiten, 19,80 Euro, 33,50 CHF
Das Buch wird am Freitag an den Buchhandel ausgeliefert. Rezensionsexemplare können angefordert werden unter:
hamburg@assoziation-a.de
Sozialrebell, Geldfälscher, Bankräuber, moderner Robin Hood – die Liste der Titel, mit denen Lucio Urtubia beehrt wurde, ist lang. Sein Leben, das wie ein Abenteuerroman klingt, ist ein Spiegel der libertären revolutionären Bewegungen Europas in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Lucio Urtubia wird 1931 in einem kleinen Dorf in Navarra geboren und wächst unter ärmlichen Verhältnissen auf. Als er zum Militär eingezogen wird, desertiert er wenig später nach Frankreich, wo er fortan als Maurer arbeitet. Er nimmt Kontakt zu anarchistischen Gruppen auf und lernt seinen politischen Ziehvater kennen: den legendären Sabaté, der von Frankreich aus den bewaffneten Widerstand gegen die Franco-Diktatur organisiert. Fälschen von Dokumenten, Verstecken von Untergrundkämpfern und illegale Geldbeschaffungsaktionen spielen fortan in Lucios Leben eine zentrale Rolle. Zahlreiche Widerstandsorganisationen profitieren von seinen Fertigkeiten: Black Panthers, Tupamaros, europäische Guerillas. Jedem Akt der Revolte, der auf eine gerechtere Gesellschaftsordnung zielt, gilt Lucios Solidarität.
1962 schlägt er dem damaligen Leiter der Nationalbank Kubas, Che Guevara, vor, den Weltmarkt mit gefälschten Dollarnoten zu überschwemmen, um die US-amerikanische Wirtschaft zu destabilisieren. Der Vorschlag stößt auf kubanischer Seite auf wenig Gegenliebe, doch der Gedanke bleibt in Lucio lebendig. 1980 gelingt ihm sein größter Coup: Durch den Druck von Travellerschecks der Citibank im Wert von mehreren Millionen Dollar zwingt er die damals mächtigste Bank der Welt in die Knie.
Die Liste seiner Aktivitäten ist damit nicht erschöpft. Doch Lucio ist auch ein Meister der Konspiration, dem in seinem nicht gerade gesetzestreuen Leben das Kunststück gelingt, nur ein paar Monate im Gefängnis verbringen zu müssen. Erst mit weit über 70 Jahren bricht er das Schweigen. Ein Buch über ihn erscheint, der Film »Lucio« wird gedreht, siehe:
http://www.lucio.com.es/
Nun hat Lucio Urtubia seine Autobiografie vorgelegt. Es ist uns eine Freude, sie in deutscher Sprache veröffentlichen zu dürfen.
Und noch ein wichtiger Hinweis:
In der vorletzten Oktoberwoche wird Lucio Urtubia – begleitet von seiner Übersetzerin Alix Arnold – seine Autobiografie auf einer Lesereise in Deutschland vorstellen. Die Stationen der Lesereise sind:
Köln: 19. Oktober; Hamburg: 20. Oktober; Berlin: 22. Oktober. Näheres unter:
http://www.assoziation-a.de/lesen/Lucio_Urtubia.htm
Hier ein spanischer Dokumentarfilm über Lucio Urtubia
vabanque - am Donnerstag, 23. September 2010, 01:59 - Rubrik: Politischer Bankraub
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Fritzt Teufel, 1943 im schwäbischen Ludwigsburg geboren, erst Spaßguerillero, dann Bewegung 2. Juni, ging einst mit "Negerküssen" zu seinen Banküberfällen, ist im Alter von 68 Jahren gestorben.
Willi Winkler hat einen bewegenden Nachruf in der Süddeutschen Zeitung (8.7.2010) für ihn verfasst:
"Seit fünf Jahren sitzt er jetzt im Gefängnis. Die Folgen der Haft, die er durch wiederholte Hungerstreiks noch verschärft hat, sind ihm deutlich anzusehen. Er bittet das Gericht um Entschuldigung dafür, dass er nicht die gewohnten Narrenspossen zu bieten habe.
"Wie Sie sehen, habe ich mich nach den Blödoyers der Bundesanwälte rasiert und mir die Haare schneiden lassen, um der Welt die Fratze des Terrors zu zeigen, die ich bisher hinter Bart und Matte versteckte."
1638 Tage saß Teufel in Haft, aber er saß unschuldig, wie er so treuherzig wie möglich vorträgt, denn er kann als Alibi einen Ausflug zur werktätigen Bevölkerung vorweisen: Während der Lorenz-Entführung war Teufel in einer Fabrik in Essen mit der Herstellung von Klodeckeln beschäftigt.
Die Staatsanwaltschaft, die ihn überführt glaubte, versucht verzweifelt, ihrem langjährigen Lieblingsfeind die Mittäterschaft nachzuweisen, bemüht Flugpläne und lügnerische Zeugen, präsentiert Polizisten, die mit falschen Aussagen bestätigen würden, dass dieser Teufel in Berlin mitmordete, um dann am nächsten Morgen pünktlich zum Schichtbeginn in Essen zu erscheinen, aber es gelingt einfach nicht.
Die Mitwirkung an Banküberfällen ist mit der bisherigen Haftdauer abgebüßt, der Angeklagte kann das Gericht als freier Mann verlassen. Auf dem Heimweg bittet er seinen Anwalt, vor einer Bank anzuhalten. Der Bankräuber Teufel will, so berichtet es sein Biograph Marco Carini, endlich ein Konto eröffnen."
Willi Winkler hat einen bewegenden Nachruf in der Süddeutschen Zeitung (8.7.2010) für ihn verfasst:
"Seit fünf Jahren sitzt er jetzt im Gefängnis. Die Folgen der Haft, die er durch wiederholte Hungerstreiks noch verschärft hat, sind ihm deutlich anzusehen. Er bittet das Gericht um Entschuldigung dafür, dass er nicht die gewohnten Narrenspossen zu bieten habe.
"Wie Sie sehen, habe ich mich nach den Blödoyers der Bundesanwälte rasiert und mir die Haare schneiden lassen, um der Welt die Fratze des Terrors zu zeigen, die ich bisher hinter Bart und Matte versteckte."
1638 Tage saß Teufel in Haft, aber er saß unschuldig, wie er so treuherzig wie möglich vorträgt, denn er kann als Alibi einen Ausflug zur werktätigen Bevölkerung vorweisen: Während der Lorenz-Entführung war Teufel in einer Fabrik in Essen mit der Herstellung von Klodeckeln beschäftigt.
Die Staatsanwaltschaft, die ihn überführt glaubte, versucht verzweifelt, ihrem langjährigen Lieblingsfeind die Mittäterschaft nachzuweisen, bemüht Flugpläne und lügnerische Zeugen, präsentiert Polizisten, die mit falschen Aussagen bestätigen würden, dass dieser Teufel in Berlin mitmordete, um dann am nächsten Morgen pünktlich zum Schichtbeginn in Essen zu erscheinen, aber es gelingt einfach nicht.
Die Mitwirkung an Banküberfällen ist mit der bisherigen Haftdauer abgebüßt, der Angeklagte kann das Gericht als freier Mann verlassen. Auf dem Heimweg bittet er seinen Anwalt, vor einer Bank anzuhalten. Der Bankräuber Teufel will, so berichtet es sein Biograph Marco Carini, endlich ein Konto eröffnen."
vabanque - am Donnerstag, 8. Juli 2010, 10:38 - Rubrik: Politischer Bankraub
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Die NZZ (26.10.2009) erinnert anlässlich der Wahlen in Uruguay daran, dass der "Alt-Guerillero Mújica" einst bei den Tupamaros kämpfte, ziemlich lange im Knast sass und darüber hinaus an einigen Banküberfällen zur Geldbeschaffung beteiligt gewesen ist.
"In Uruguay kommt es zur Stichwahl um das Präsidentenamt. Der frühere Guerilla-Kämpfer José Mújica gewann die erste Runde zwar klar, verfehlte aber die absolute Mehrheit. Die Amnestie für Schergen der Militärdiktatur wird nicht aufgehoben.
(sda/dpa) Nach Auszählung von rund einem Fünftel der Stimmen kam der 74-Jährige Kandidat des regierenden Linksbündnisses Frente Amplio (FA, Breit Front) auf 40,6 Prozent der Stimmen. «Unsere Anhänger fordere ich zu einer weiteren Anstrengung auf», sagte Mújica. Aber das Ergebnis gebe «Anlass zur Hoffnung». Mújica war Mitglied der Guerilla-Gruppe Tupamaros und nahm an Überfällen, Entführungen und Bankrauben teil. Er sass insgesamt 15 Jahre in Haft.
Am 29. November kommt es zur Stichwahl zwischen Mújica und dem Zweitplatzierten der Wahl, dem konservativen Ex-Präsidenten Luis Alberto Lacalle.
(...)
"In Uruguay kommt es zur Stichwahl um das Präsidentenamt. Der frühere Guerilla-Kämpfer José Mújica gewann die erste Runde zwar klar, verfehlte aber die absolute Mehrheit. Die Amnestie für Schergen der Militärdiktatur wird nicht aufgehoben.
(sda/dpa) Nach Auszählung von rund einem Fünftel der Stimmen kam der 74-Jährige Kandidat des regierenden Linksbündnisses Frente Amplio (FA, Breit Front) auf 40,6 Prozent der Stimmen. «Unsere Anhänger fordere ich zu einer weiteren Anstrengung auf», sagte Mújica. Aber das Ergebnis gebe «Anlass zur Hoffnung». Mújica war Mitglied der Guerilla-Gruppe Tupamaros und nahm an Überfällen, Entführungen und Bankrauben teil. Er sass insgesamt 15 Jahre in Haft.
Am 29. November kommt es zur Stichwahl zwischen Mújica und dem Zweitplatzierten der Wahl, dem konservativen Ex-Präsidenten Luis Alberto Lacalle.
(...)
vabanque - am Freitag, 30. Oktober 2009, 08:25 - Rubrik: Politischer Bankraub
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Via Indymedia lesen wir: (umpaumpa 02.10.2009 22:12)
Alfredo Bonanno und ein bisher nicht genannter Mann griechischer Herkunft wurden in Trikala - Griechenland festgenommen. Ihnen wird ein Bankueberfall vorgeworfen.
Der italienische Anarchist Alfredo Maria Bonanno wurde gestern gemeinsam mit einer anderen Person aus Griechenland verhaftet. Ihnen wird ein bewaffneter Raubueberfall in einem Bankinstitut der Stadt Trikala vorgeworfen.
Die genaueren Informationen sind bisher zu vage um diese hier zu berichten.
Soweit nur die Basics. Laut seiner Lebensgefaehrtin geht es Bonanno gut soweit.
A. Bonanno ist bekannt fuer seine provokative Form des Schreibens. 1977 wurde er fuer seinen Text "Die bewaffnete Freude" deswegen 1 1/2 Jahre eingesperrt.
Er ist Autor vieler Texte, unter anderen, "Die anarchistische Spannung," "Lasst uns die Arbeit zerstoeren," "Vom Zentrum zur Peripherie," "Distruggiamo la religione," etc.
1997 wurde er vom italienischen Staatsanwalt Marini und den italienischen Behoerden als Fuehrer einer fiktiven anarchistischen Bande (ORAI-Revolutionaere Anarchistische Insurrektionalistische Organisation) bezeichnet und zu 6 Jahren Knast verurteilt.
Damals schon wurden Reden die er im Hoersaal der Uni von Thessaloniki - Griechenland hielt, als "Geheimtreffen" bezeichnet und gegen ihn im italienischen Verfahren verwendet.
2003 musste er dafuer 2 Jahre in Triest absitzen und weiters in Hausarrest.
Nach letzten Infos wird er am Montag dem Richter vorgefuehrt.
Ueber die zweite Person ist nur das Alter offiziell bekanntgegeben: 46 Jahre. "
Hier eine italienische Quelle, in der Bonanno als zentraler Theoretiker eines gewaltbereiten Anarchismus bezeichnet wird.
Alfredo Bonanno und ein bisher nicht genannter Mann griechischer Herkunft wurden in Trikala - Griechenland festgenommen. Ihnen wird ein Bankueberfall vorgeworfen.
Der italienische Anarchist Alfredo Maria Bonanno wurde gestern gemeinsam mit einer anderen Person aus Griechenland verhaftet. Ihnen wird ein bewaffneter Raubueberfall in einem Bankinstitut der Stadt Trikala vorgeworfen.
Die genaueren Informationen sind bisher zu vage um diese hier zu berichten.
Soweit nur die Basics. Laut seiner Lebensgefaehrtin geht es Bonanno gut soweit.
A. Bonanno ist bekannt fuer seine provokative Form des Schreibens. 1977 wurde er fuer seinen Text "Die bewaffnete Freude" deswegen 1 1/2 Jahre eingesperrt.
Er ist Autor vieler Texte, unter anderen, "Die anarchistische Spannung," "Lasst uns die Arbeit zerstoeren," "Vom Zentrum zur Peripherie," "Distruggiamo la religione," etc.
1997 wurde er vom italienischen Staatsanwalt Marini und den italienischen Behoerden als Fuehrer einer fiktiven anarchistischen Bande (ORAI-Revolutionaere Anarchistische Insurrektionalistische Organisation) bezeichnet und zu 6 Jahren Knast verurteilt.
Damals schon wurden Reden die er im Hoersaal der Uni von Thessaloniki - Griechenland hielt, als "Geheimtreffen" bezeichnet und gegen ihn im italienischen Verfahren verwendet.
2003 musste er dafuer 2 Jahre in Triest absitzen und weiters in Hausarrest.
Nach letzten Infos wird er am Montag dem Richter vorgefuehrt.
Ueber die zweite Person ist nur das Alter offiziell bekanntgegeben: 46 Jahre. "
Hier eine italienische Quelle, in der Bonanno als zentraler Theoretiker eines gewaltbereiten Anarchismus bezeichnet wird.
contributor - am Sonntag, 4. Oktober 2009, 22:49 - Rubrik: Politischer Bankraub
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Als "ehrbarer Luftpirat" ist Hermínio da Palma Inácio der NZZ (18.7.2009) "Aufgefallen" (so heisst die Rubrik des durch und durch bürgerlichen Blattes aus Zürich. Hermínio da Palma Inácio gilt seit 1961 nicht nur als Pionier der Flugzeugentführung in der Geschichte der Luftfahrt (Décès du premier pirate de l'air de l'histoire) sondern ist in Portugal auch als revolutionärer Bankräuber "aufgefallen":
"A 17 de Maio, assaltam o Banco de Portugal da Figueira da Foz, de onde levam 30 mil contos, quantia grossa para a época. Uma avioneta os espera no aeródromo de Cernache. Fogem para o Algarve e depois..."
Im Expresso wird er von dem portugiesischen Schriftsteller und Politiker Manuel Alegre wie bereits von Camilo Mortágua als "Uma figura romântica", gewürdigt. Isabel Oneto sprach in ihrer "Ordem da Liberdade"ebenfalls vom
"o último herói romântico de Portugal".
Hermínio da Palma Inácio, der Meister der Anschläge gegen den faschistischen Diktator Salazar (Correio de Manha) starb am 14. Juli in Lissabonn. Auch kein schlechter Todestag: "Hermínio da Palma Inácio, le chef du groupe, est décédé le 14 Juillet 2009 après une vie passée de révolutionnaire à la recherche de la liberté." (Crash-Aerien.com)
"A 17 de Maio, assaltam o Banco de Portugal da Figueira da Foz, de onde levam 30 mil contos, quantia grossa para a época. Uma avioneta os espera no aeródromo de Cernache. Fogem para o Algarve e depois..."
Im Expresso wird er von dem portugiesischen Schriftsteller und Politiker Manuel Alegre wie bereits von Camilo Mortágua als "Uma figura romântica", gewürdigt. Isabel Oneto sprach in ihrer "Ordem da Liberdade"ebenfalls vom
"o último herói romântico de Portugal".
Hermínio da Palma Inácio, der Meister der Anschläge gegen den faschistischen Diktator Salazar (Correio de Manha) starb am 14. Juli in Lissabonn. Auch kein schlechter Todestag: "Hermínio da Palma Inácio, le chef du groupe, est décédé le 14 Juillet 2009 après une vie passée de révolutionnaire à la recherche de la liberté." (Crash-Aerien.com)
vabanque - am Montag, 20. Juli 2009, 00:11 - Rubrik: Politischer Bankraub
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Hätten wir uns doch denken können, dass Grottian hinter der Sache steckt oder zumindest mitmischt (dem hatte die Vabanque-Show seinerszeit in der Volksbühne schon ziemlich getaugt). Jedenfalls abe es neben Hamburg auch in Berlin neue Formen von Banküberfall (SpiegelOnline):
Ein Scheck über 33 Milliarden Euro
Kreativer Bildungsprotest: In Berlin, wie in anderen Großstädten, spielten Studenten und Schüler heute Bankraub und forderten mehr Geld für Bildung. In der Hauptstadt stürmten sie gleich mehrere Filialen. SPIEGEL-ONLINE-Autor Torben Waleczek war in einer Zweigstelle dabei.
Es ist Bildungsstreikwoche in Deutschland - und nach einem gemächlichen Auftakt und Massendemonstrationen am Mittwoch waren für Donnerstag bundesweit symbolische Banküberfälle angekündigt.
Den Schüler und Studenten missfällt, dass der Staat Milliardenbürgschaften für wankende Banken gewährt, während Schulen und Universitäten nach ihrer Ansicht zu kurz kommen. Fingierte Angriffe starteten darum unter anderem in München, Hamburg, Flensburg, Köln und Erfurt.
In Berlin versammelten sich am Nachmittag einige hundert Demonstranten vor der Filiale der Hypo Real Estate. Doch das Gebäude ist von der Polizei schon so stark gesichert, dass niemand hineinkommt.
Nach Ansprachen von Peter Grottian, Politikwissenschaftler und Initiator der Banküberfall-Idee, von Gewerkschaftern und Schülervertretern kommt plötzlich das Zeichen zur Attacke: "Löst eure Schecks ein!", ruft ein Sprecher über die Lautsprecher. Die Menge teilt sich in mehrere Gruppen, die in unterschiedliche Richtungen auseinander stieben. 50 Demonstranten schaffen es vor den Polizisten in eine Filiale der Deutschen Bank, etwa 15 in die Postbank und 40 in die Commerzbank in der Tauentzienstraße.
"Wenn ihr jetzt geht, muss die Polizei nicht räumen"
Hier fliegen Broschüren und Formulare durch das Treppenhaus, Sprechchöre mit dem Megafon hallen von Treppen und Wänden wieder. Polizisten blockieren mittlerweile den Eingang und rangeln mit nachrückenden Demonstranten, die noch hinein wollen.
Plötzlich geht alles sehr fix. 300 Meter im Sprint, einmal um die Ecke, bei Rot über die Straße - und rein in die Bank. Die Polizei kommt so rasch nicht hinterher. Etwa 40 Demonstranten stürmen in die Commerzbank-Filiale am Berliner Europacenter - Banküberfall.
STUDENTEN STÜRMEN BANKEN: GELD HER, FÜR DIE BILDUNG!
Drinnen in der Filiale geht ein Konfettiregen nieder, laute Rufe hallen durchs Foyer. Immer wieder: "Geld für Bildung statt für Banken." Manche Demonstranten tragen schwarze Kapuzenpullover und Sonnenbrillen, die meisten sind alltäglich gekleidet. Die Anzugträger an den Schaltern schauen entgeistert. "Angst macht mir das nicht", sagt eine Bankangestellte. "Aber es ist ziemlich laut."
"Löst eure Schecks ein!"
Die jungen Leute stürmen in die erste Etage, suchen den Filialleiter. Der soll den übergroßen Papp-Scheck unterschreiben, den sie mitgebracht haben. Eingetragene Summe, die sich die Studenten und Schüler für die Bildung wünschen: 33 Milliarden Euro.
Ein Scheck über 33 Milliarden Euro
Kreativer Bildungsprotest: In Berlin, wie in anderen Großstädten, spielten Studenten und Schüler heute Bankraub und forderten mehr Geld für Bildung. In der Hauptstadt stürmten sie gleich mehrere Filialen. SPIEGEL-ONLINE-Autor Torben Waleczek war in einer Zweigstelle dabei.
Es ist Bildungsstreikwoche in Deutschland - und nach einem gemächlichen Auftakt und Massendemonstrationen am Mittwoch waren für Donnerstag bundesweit symbolische Banküberfälle angekündigt.
Den Schüler und Studenten missfällt, dass der Staat Milliardenbürgschaften für wankende Banken gewährt, während Schulen und Universitäten nach ihrer Ansicht zu kurz kommen. Fingierte Angriffe starteten darum unter anderem in München, Hamburg, Flensburg, Köln und Erfurt.
In Berlin versammelten sich am Nachmittag einige hundert Demonstranten vor der Filiale der Hypo Real Estate. Doch das Gebäude ist von der Polizei schon so stark gesichert, dass niemand hineinkommt.
Nach Ansprachen von Peter Grottian, Politikwissenschaftler und Initiator der Banküberfall-Idee, von Gewerkschaftern und Schülervertretern kommt plötzlich das Zeichen zur Attacke: "Löst eure Schecks ein!", ruft ein Sprecher über die Lautsprecher. Die Menge teilt sich in mehrere Gruppen, die in unterschiedliche Richtungen auseinander stieben. 50 Demonstranten schaffen es vor den Polizisten in eine Filiale der Deutschen Bank, etwa 15 in die Postbank und 40 in die Commerzbank in der Tauentzienstraße.
"Wenn ihr jetzt geht, muss die Polizei nicht räumen"
Hier fliegen Broschüren und Formulare durch das Treppenhaus, Sprechchöre mit dem Megafon hallen von Treppen und Wänden wieder. Polizisten blockieren mittlerweile den Eingang und rangeln mit nachrückenden Demonstranten, die noch hinein wollen.
Plötzlich geht alles sehr fix. 300 Meter im Sprint, einmal um die Ecke, bei Rot über die Straße - und rein in die Bank. Die Polizei kommt so rasch nicht hinterher. Etwa 40 Demonstranten stürmen in die Commerzbank-Filiale am Berliner Europacenter - Banküberfall.
STUDENTEN STÜRMEN BANKEN: GELD HER, FÜR DIE BILDUNG!
Drinnen in der Filiale geht ein Konfettiregen nieder, laute Rufe hallen durchs Foyer. Immer wieder: "Geld für Bildung statt für Banken." Manche Demonstranten tragen schwarze Kapuzenpullover und Sonnenbrillen, die meisten sind alltäglich gekleidet. Die Anzugträger an den Schaltern schauen entgeistert. "Angst macht mir das nicht", sagt eine Bankangestellte. "Aber es ist ziemlich laut."
"Löst eure Schecks ein!"
Die jungen Leute stürmen in die erste Etage, suchen den Filialleiter. Der soll den übergroßen Papp-Scheck unterschreiben, den sie mitgebracht haben. Eingetragene Summe, die sich die Studenten und Schüler für die Bildung wünschen: 33 Milliarden Euro.
vabanque - am Freitag, 19. Juni 2009, 22:34 - Rubrik: Politischer Bankraub
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Die Welt (19. Juni 2009)
"Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank, fragte sich schon Bertolt Brecht. Die demonstrierenden Studenten mögen gestern ähnlich gedacht haben: Im Rahmen ihres einwöchigen "Bildungsstreiks" inszenierten sie eine Art politischen Bankraub in Hamburg.
Protestler stürmten am Nachmittag nach eigenen Angaben neun Bankfilialen in der Innenstadt, es blieb dabei jedoch wie angekündigt friedlich. Sobald Hausverbote ausgesprochen wurden, verließen die Demonstranten die Banken. Die Polizei war zwar vor Ort, brauchte aber nicht einzugreifen und beschränkte sich darauf, Eingänge von Banken zu sichern.
Die Studenten "überfielen" die Hauptfiliale der HSH Nordbank, wo rund 50 Demonstranten die Kassenhalle stürmten, sowie Filialen der Haspa, der Commerzbank und der Deutschen Bank. Nach ihrem Rauswurf aus der Deutschen Bank in der Spitaler Straße demonstrierten rund 100 Studenten vor der Filiale, die Polizisten sicherten.
Mit der Aktion wollten die Streikenden darauf aufmerksam machen, dass Banken in der Krise sofort mit Finanzspritzen in Milliardenhöhe versorgt würden, für Bildung aber kein Geld da sei, so ein Sprecher. Zum anderen demonstrierten sie damit gegen die Präsenz von Banken im Hochschulrat der Uni.
Tilmy Alazar, Studentensprecher, äußerte sich zufrieden: "Wir konnten unser Anliegen vielen Kunden und Verantwortlichen verdeutlichen und auf unsere Situation aufmerksam machen." Die Aktion sei "ein großer Erfolg" gewesen.
Zum ganzen Artikel
Bei Indymedia (19.6.2009) gibt es einen Aktionsbericht, der etwas genauer berichtet und von mehren Ortsbegehungen berichtet:
"Banküberfälle in Hamburg"
"Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?" fragten sich gestern viele Studis und wollten Geld für Bildung dort einfordern, wo es nach wie vor liegt: In den Banken.
Auffällig unauffällig verließen gestern etwa 200 Studierende das Uni-Gelände. Aufgeteilt in vier Gruppen, die wiederum in Kleingruppen unterwegs waren, ging´s in die Hamburger Innenstadt. Auf einer zuvor stattgefundenen "Krachparade" hatte sich die Polizei bereits schützend vor sämtlichen auf der Route liegenden Banken postiert. Nun wurden jedoch völlig problemlos z.B. die Geschäftsräume der HSH-Nordbank betreten, eine Regionalbank, die im vergangenen Herbst 30 Milliarden € Staatsbürgschaft beantragt hat. In der Bank wurden Flugis verteilt, Konfetti geworfen, eine kurze Kundgebung improvisiert und dabei mehr Geld für Bildung statt für Banken gefordert. Die Angestellten reagierten mit Kopfschütteln, die Kunden waren meist völlig verdattert. Lediglich der Security-Dienst verhielt sich, den Umständen entsprechend, relativ locker. Ein Rentner rief eilig die Polizei. Doch als diese eintraf, waren die Studis schon auf dem Weg nach draußen. Insgesamt wurden an dem Nachmittag neun Banken "überfallen".
Bald waren jedoch rund um den Rathausmakt und insbesondere vor allen Bankfilialen dermaßen viele Bullen unterwegs, dass der Ausflug immer mehr zu einem Katz- und Mausspiel wurde und ein weiteres Bankenbegehen nun nicht mehr möglich war. Einige Studis wurden kurzzeitig gekesselt und es wurden ihre Personalien aufgenommen. Vor der Hamburger Sparkasse am Jungfernstig gab´s noch eine, gut bewachte, Kundgebung. Die Hamburger Sparkasse sitzt im Hamburger Hochschulrat und nimmt so direkten Einfluss auf die Universität. Auch darüber machten die Studis ihren Unmut laut. Danach ging´s mit einer Demo zurück zum Campus.
Im Hauptgebäude stürmten die Studis zum Präsidium. Die Protestierenden forderten lauthals den Rücktritt von Uni-Präsidentin Monika Auweter-Kurtz, die aufgrund ihres autoritären Führungsstils auch von Dozenten zunehmend gehasst wird. ( http://www.zeit.de/online/2009/24/krise-uni-hamburg) Das Präsidium war jedoch abgeschlossen. Danach liefen die Leute, unterstützt durch einige Musikanten von der Krachparade, in den AStA-Trakt, um den AStA-Vorsitzenden Severin Pabsch (Jusos) auf sein unsolidarisches Verhalten anzusprechen. Der gewählte Studierenden-Vertreter hatte sich gegenüber der Presse vom Streik distanziert und gegen die "pöbelnden Studenten" gewettert. ( http://www.abendblatt.de/hamburg/article1053460/Studenten-blockieren-Eingaenge-der-Universitaet.html) Das AStA-Vorstandsbüro war jedoch abgeschlossen. Mit reichlich Krach liefen die Protestierenden dann noch durch die Gebäude der Wirtschaftswissenschaften und der Jura-Fakultät. Diese beiden Fachschaften fielen bei einer Abstimmung über Studiengebühren im Mai mit der höchsten Anzahl von Gebühren-Befürwortern auf. "
"Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank, fragte sich schon Bertolt Brecht. Die demonstrierenden Studenten mögen gestern ähnlich gedacht haben: Im Rahmen ihres einwöchigen "Bildungsstreiks" inszenierten sie eine Art politischen Bankraub in Hamburg.
Protestler stürmten am Nachmittag nach eigenen Angaben neun Bankfilialen in der Innenstadt, es blieb dabei jedoch wie angekündigt friedlich. Sobald Hausverbote ausgesprochen wurden, verließen die Demonstranten die Banken. Die Polizei war zwar vor Ort, brauchte aber nicht einzugreifen und beschränkte sich darauf, Eingänge von Banken zu sichern.
Die Studenten "überfielen" die Hauptfiliale der HSH Nordbank, wo rund 50 Demonstranten die Kassenhalle stürmten, sowie Filialen der Haspa, der Commerzbank und der Deutschen Bank. Nach ihrem Rauswurf aus der Deutschen Bank in der Spitaler Straße demonstrierten rund 100 Studenten vor der Filiale, die Polizisten sicherten.
Mit der Aktion wollten die Streikenden darauf aufmerksam machen, dass Banken in der Krise sofort mit Finanzspritzen in Milliardenhöhe versorgt würden, für Bildung aber kein Geld da sei, so ein Sprecher. Zum anderen demonstrierten sie damit gegen die Präsenz von Banken im Hochschulrat der Uni.
Tilmy Alazar, Studentensprecher, äußerte sich zufrieden: "Wir konnten unser Anliegen vielen Kunden und Verantwortlichen verdeutlichen und auf unsere Situation aufmerksam machen." Die Aktion sei "ein großer Erfolg" gewesen.
Zum ganzen Artikel
Bei Indymedia (19.6.2009) gibt es einen Aktionsbericht, der etwas genauer berichtet und von mehren Ortsbegehungen berichtet:
"Banküberfälle in Hamburg"
"Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?" fragten sich gestern viele Studis und wollten Geld für Bildung dort einfordern, wo es nach wie vor liegt: In den Banken.
Auffällig unauffällig verließen gestern etwa 200 Studierende das Uni-Gelände. Aufgeteilt in vier Gruppen, die wiederum in Kleingruppen unterwegs waren, ging´s in die Hamburger Innenstadt. Auf einer zuvor stattgefundenen "Krachparade" hatte sich die Polizei bereits schützend vor sämtlichen auf der Route liegenden Banken postiert. Nun wurden jedoch völlig problemlos z.B. die Geschäftsräume der HSH-Nordbank betreten, eine Regionalbank, die im vergangenen Herbst 30 Milliarden € Staatsbürgschaft beantragt hat. In der Bank wurden Flugis verteilt, Konfetti geworfen, eine kurze Kundgebung improvisiert und dabei mehr Geld für Bildung statt für Banken gefordert. Die Angestellten reagierten mit Kopfschütteln, die Kunden waren meist völlig verdattert. Lediglich der Security-Dienst verhielt sich, den Umständen entsprechend, relativ locker. Ein Rentner rief eilig die Polizei. Doch als diese eintraf, waren die Studis schon auf dem Weg nach draußen. Insgesamt wurden an dem Nachmittag neun Banken "überfallen".
Bald waren jedoch rund um den Rathausmakt und insbesondere vor allen Bankfilialen dermaßen viele Bullen unterwegs, dass der Ausflug immer mehr zu einem Katz- und Mausspiel wurde und ein weiteres Bankenbegehen nun nicht mehr möglich war. Einige Studis wurden kurzzeitig gekesselt und es wurden ihre Personalien aufgenommen. Vor der Hamburger Sparkasse am Jungfernstig gab´s noch eine, gut bewachte, Kundgebung. Die Hamburger Sparkasse sitzt im Hamburger Hochschulrat und nimmt so direkten Einfluss auf die Universität. Auch darüber machten die Studis ihren Unmut laut. Danach ging´s mit einer Demo zurück zum Campus.
Im Hauptgebäude stürmten die Studis zum Präsidium. Die Protestierenden forderten lauthals den Rücktritt von Uni-Präsidentin Monika Auweter-Kurtz, die aufgrund ihres autoritären Führungsstils auch von Dozenten zunehmend gehasst wird. ( http://www.zeit.de/online/2009/24/krise-uni-hamburg) Das Präsidium war jedoch abgeschlossen. Danach liefen die Leute, unterstützt durch einige Musikanten von der Krachparade, in den AStA-Trakt, um den AStA-Vorsitzenden Severin Pabsch (Jusos) auf sein unsolidarisches Verhalten anzusprechen. Der gewählte Studierenden-Vertreter hatte sich gegenüber der Presse vom Streik distanziert und gegen die "pöbelnden Studenten" gewettert. ( http://www.abendblatt.de/hamburg/article1053460/Studenten-blockieren-Eingaenge-der-Universitaet.html) Das AStA-Vorstandsbüro war jedoch abgeschlossen. Mit reichlich Krach liefen die Protestierenden dann noch durch die Gebäude der Wirtschaftswissenschaften und der Jura-Fakultät. Diese beiden Fachschaften fielen bei einer Abstimmung über Studiengebühren im Mai mit der höchsten Anzahl von Gebühren-Befürwortern auf. "
vabanque - am Freitag, 19. Juni 2009, 11:50 - Rubrik: Politischer Bankraub
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Der Deutschlandfunk sendet am Samstag, den 28. Februar 2008, um 00.05 Uhr das Kriminalhörspiel „Marlov - Rumänische Rhapsodie“ von David Zane Mairowitz.
"Yevgeny Marlov, von der sowjetischen Obrigkeit im Moskau der 50er-Jahre geduldeter, aber wenig geliebter Privatdetektiv, erhält von Nikita Chruschtschow den Auftrag, bei den "befreundeten sozialistischen Nachbarn" in Bukarest einen seltsamen Banküberfall aufzuklären. Fünf Männer und eine Frau haben einen Lieferwagen ausgeraubt, der 1,5 Millionen Lei zur ungarischen Zentralbank transportieren sollte. Marlov hat seine Zweifel, denn für den Raub werden sehr bald jüdische Intellektuelle verantwortlich gemacht. Chruschtschow wittert Gefahr, denn der spätere Diktator Ceaucescu greift bereits nach der Macht.
Auch der dritte Marlov-Krimi ist inspiriert durch einen realen Fall: 1959 wurde in Bukarest ein Bankraub inszeniert und der sogenannten "Ionaid"-Bande untergeschoben.
Der Autor des Hörspiels, David Zane Mairowitz, 1943 in New York geboren, lebt heute in Avignon und Berlin. Hörspiele u.a.: "Planet aus Asche" (Prix Ostankino 1996), "Der wollüstige Tango" (Prix Italia 1997).
Regie: Jörg Schlüter. Darsteller: Udo Schenk, Horst Mendroch, Maja Schöne, Hüseyin Michael Cirpici, Axel Gottschick, Omar El-Saeidi, Markus Kloster u.a. Produktion: Westdeutscher Rundfunk 2008. Länge: 54 Minuten
"Yevgeny Marlov, von der sowjetischen Obrigkeit im Moskau der 50er-Jahre geduldeter, aber wenig geliebter Privatdetektiv, erhält von Nikita Chruschtschow den Auftrag, bei den "befreundeten sozialistischen Nachbarn" in Bukarest einen seltsamen Banküberfall aufzuklären. Fünf Männer und eine Frau haben einen Lieferwagen ausgeraubt, der 1,5 Millionen Lei zur ungarischen Zentralbank transportieren sollte. Marlov hat seine Zweifel, denn für den Raub werden sehr bald jüdische Intellektuelle verantwortlich gemacht. Chruschtschow wittert Gefahr, denn der spätere Diktator Ceaucescu greift bereits nach der Macht.
Auch der dritte Marlov-Krimi ist inspiriert durch einen realen Fall: 1959 wurde in Bukarest ein Bankraub inszeniert und der sogenannten "Ionaid"-Bande untergeschoben.
Der Autor des Hörspiels, David Zane Mairowitz, 1943 in New York geboren, lebt heute in Avignon und Berlin. Hörspiele u.a.: "Planet aus Asche" (Prix Ostankino 1996), "Der wollüstige Tango" (Prix Italia 1997).
Regie: Jörg Schlüter. Darsteller: Udo Schenk, Horst Mendroch, Maja Schöne, Hüseyin Michael Cirpici, Axel Gottschick, Omar El-Saeidi, Markus Kloster u.a. Produktion: Westdeutscher Rundfunk 2008. Länge: 54 Minuten
sparkassenkunde - am Freitag, 27. Februar 2009, 17:12 - Rubrik: Politischer Bankraub
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Der Trotzdem-Verlag kündigt folgendes Buch an:
Osvaldo Bayer: Besorgen, was für die Freiheit gebraucht wird
Argentinien: Anarchistische Aktionsgruppen zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Der Band umfasst ca. 140 Seiten, kartoniert, ca. 12.- Euro
ISBN 3-86569-902-2
Unter dem Originaltitel „Los Anarquistas Expropiadores“ (Die enteignenden Anarchisten) erzählt Osvaldo Bayer in mehreren Essays vom Entstehen der argentinischen Arbeiterbewegung.
Geprägt von politischen Flüchtlingen und Arbeitsmigranten aus Europa entwickelte sich zur Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert eine starke anarchistische Bewegung. Barbarische Arbeitsbedingungen und gleichzeitige Unterdrückung der Arbeiterschaft durch Polizei und Militär radikalisierten Teile der Bewegung und schienen Bankraube, Überfälle oder Geldfälschung zur Finanzierung der politischen Aktionen und Unterstützung der Familien notwendig zu machen. Die Aktionen erregten nicht nur in Argentinien ungeheures Aufsehen und führten auch innerhalb der anarchistischen Bewegung zu Diskussionen über die Methoden des Widerstands.
Osvaldo Bayers Essays zur argentinischen Sozialgeschichte bieten einen außergewöhnlichen Weg, sich diesem südamerikanischen Land zu nähern.
Hier ein Interview von 2002
Bei Youtube gibts eine Reihe von Filmen mit Interviews zu unterschiedlichen Themen wie Madres Coraje (spanisch).
Spanische Wikipedia enthält ein Portrait des Schriftstellers und Filmemachers
Osvaldo Bayer: Besorgen, was für die Freiheit gebraucht wird
Argentinien: Anarchistische Aktionsgruppen zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Der Band umfasst ca. 140 Seiten, kartoniert, ca. 12.- Euro
ISBN 3-86569-902-2
Unter dem Originaltitel „Los Anarquistas Expropiadores“ (Die enteignenden Anarchisten) erzählt Osvaldo Bayer in mehreren Essays vom Entstehen der argentinischen Arbeiterbewegung.
Geprägt von politischen Flüchtlingen und Arbeitsmigranten aus Europa entwickelte sich zur Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert eine starke anarchistische Bewegung. Barbarische Arbeitsbedingungen und gleichzeitige Unterdrückung der Arbeiterschaft durch Polizei und Militär radikalisierten Teile der Bewegung und schienen Bankraube, Überfälle oder Geldfälschung zur Finanzierung der politischen Aktionen und Unterstützung der Familien notwendig zu machen. Die Aktionen erregten nicht nur in Argentinien ungeheures Aufsehen und führten auch innerhalb der anarchistischen Bewegung zu Diskussionen über die Methoden des Widerstands.
Osvaldo Bayers Essays zur argentinischen Sozialgeschichte bieten einen außergewöhnlichen Weg, sich diesem südamerikanischen Land zu nähern.
Hier ein Interview von 2002
Bei Youtube gibts eine Reihe von Filmen mit Interviews zu unterschiedlichen Themen wie Madres Coraje (spanisch).
Spanische Wikipedia enthält ein Portrait des Schriftstellers und Filmemachers
contributor - am Dienstag, 20. Mai 2008, 00:10 - Rubrik: Politischer Bankraub
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