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Das Weblog zur Volkskunde des Bankraubs

 
Die Basler Zeitung (16.7. 2010) unterrichtet uns über den Stand der Dinge in Italien:

Anfang Mai erregte der Fall einer Frau, die in Turin innerhalb eines Tages vier Banken überfiel, Aufmerksamkeit. Dass sie ihr Kind dabei hatte, war nicht das typisch Italienische daran.

Die italienischen Banken sind in Europa die Nummer eins, wenn es um Banküberfälle geht. Wie das News-Portal Bloomberg.com berichtet, wird die Hälfte der Überfälle auf Banken in Europa in Italien begangen. Gemäss einer Untersuchung liege das unter anderem daran, dass zu viel Bargeld in zu vielen Filialen verteilt sei.

In Italien habe es im vergangenen Jahr 1744 Banküberfälle gegeben, über sechsmal mehr als beispielsweise in Deutschland. Dabei wurden gemäss Daten der italienischen Bankiersvereinigung ABI 36,8 Millionen Euro gestohlen.

Kleine Bankfilialen sind schlecht geschützt

Problematisch sei in Italien, dass es über das ganze Land verteilt zu viele kleinere Bankfilialen gebe. Sehr oft auch in Quartieren und Gegenden, wo die Polizeipräsenz minimal sei. Auch werde die Sicherheit bei den Kleinfilialen im Vergleich vernachlässigt, da es dort nicht allzu grosse Geldmengen habe.

Für Gauner sei das direkt eine Einladung. So sind die meisten Banküberfälle auch kleinere Geschichten, bei denen in der Regel weniger als 15'000 Euro geraubt werden. Sehr oft seien die Bankräuber auch nicht mit viel mehr als einem Messer bewaffnet.

Selbst Mütter mit Babys trauen sich

Der wohl skurrilste Banküberfall in jüngster Zeit war der einer 41-jährigen Mutter, die im vergangenen Mai in Turin innerhalb eines Tages vier Bankfilialen überfiel. Nicht nur hatte sie ihr sieben Monate altes Baby in einem Kinderwagen dabei, bei den Überfällen war sie sogar unbewaffnet. Sie ging jeweils nach dem gleichen Schema vor: In den Banken behauptete sie, dass vor der Bank ein bewaffnetes Überfallkommando sei, welches hereinkommen würde, falls sie kein Geld erhalte. Diese Masche habe zwar nicht in allen Banken funktioniert. Sie habe aber dennoch insgesamt zweitausend Euro erhalten.

Als Grund für ihren Raubzug habe die Mutter angegeben, dass sie arbeitslos und geschieden sei. Sie wisse nicht, wie sie sich und ihr Kind ernähren solle. Gemäss CityAngel, einer mailändischen Non-Profit-Organisation, seien die hohe Arbeitslosigkeit von neun Prozent und die schlimmste Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg dafür verantwortlich, dass Raubüberfälle von verzweifelten Menschen zunehmen. In ärmeren Stadtteilen werde Bankraub gar als Kavaliersdelikt angesehen.


Hier die italienische Presseerklärung zum FIBA-Report

Hier der Bloomberg-Artikel

Der Guardian (16.07.2010) geht detaillierter auf die Studie ein:


Half of Europe's bank robberies happen in Italy

Jus t as robbing banks loses its appeal among Europe's criminal classes, Italy's small-time crooks have proved the exception by attempting just over 3,000 robberies last year, 57% of the European total.

New figures released by the Italian banking union FIBA showed Lombardy in northern Italy was a favourite haunt of masked bandits, with 640 successful robberies compared to 274 in Sicily.

Nationwide, bank clerks now face a one in 10 chance of being held up every year, FIBA wrote in its staff magazine.

Overall, European robberies dropped from 5,685 in 2005 to around 5,400 last year, with the UK suffering just 122 hold-ups in 2005, of which only 30 were successful.

"These are not the tunnel-digging professional gangs of the 1970s but a growing number of small-time crooks robbing small branches, usually armed with knives not guns," said FIBA spokeswoman Angela Cappuccini.

As robberies grow, the average haul from successful raids has dropped to around €20,000 (£14,000), the Italian government reported, compared to an equivalent average take of €43,796 in the UK and €83,333 in the Netherlands.

Italy's numbers have followed the growth in bank branches, up 1,800 since 2004 to reach more than 32,000, representing 784 retail banks. A prisoner amnesty last year which freed thousands of criminals also appears to have helped push heists up a further 26.3% in the first half of 2007.

One Ferrara bank clerk, Stefano Bellettati, told La Repubblica that after being robbed nine times in 11 years, one heist stood out. "Four robbers with wigs and masks came in speaking English, French and Spanish among themselves to avoid identification and fled on bicycles."
 

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