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Das Weblog zur Volkskunde des Bankraubs

 

Lotto und Bankraubphantasien

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"Donnerstag ist RauskriegTag" beim Deutschlandradio Kultur und das
ist
"... wieder eine Magazinsendung, in der das "Wer-Wie-Was-Warum" und die Meinungsbildung der Kinder im Vordergrund stehen. Tagtäglich stoßen Kinder auf die Wunder, Rätsel und Probleme dieser Welt. Oft sind die Eltern überfordert und können es ihren Kindern deshalb auch nicht erklären. Hintergründe werden deshalb auf einfache und verständliche Weise in Berichten und Reportagen vermittelt."

und die berichtet in der Zeit zwischen 2 . Februar bis 23. März 2006 unter dem Motto "Geld bewegt die Welt" "Von Banken, Zinsen und Steuern". Da wird gefragt "Was sind Zinsen?", Steuern, Zölle, Inflation, Was ist eine Bank?, Was sind Schulden, die Börse oder die Weltbank. Nicht gefragt wird nach dem Bankraub. Na ja, da werden sie schon noch von selbst drauf kommen ....

Manchmal sind doch auch persönliche Weblogs von sechzehnjährigen Schülern sehr aufschlussreich:

"Das Leben is wie n Bankraub - Reingehen, Möglichst viel mitnehmen, unbeschadet rauskommen. Orginal Lebensweisheit von mir."

Im Kölner Express (26.11. 2005) wird in einem Bericht über den Fleischskandal in NRW ("MAFIA-VERHÄLTNISSE / Noch mehr Gammel-Fleisch gefunden") ein Vergleich aufgemacht, der implizit auf das Ansehen des Bankraubs selbst in Ermittlerkreisen verweist:

"Der Kölner Detektiv Lothar Wenzel ermittelte bereits mehrfach gegen die Fleisch-Mafia. „Das Problem ist, dass zur Entsorgung freigegebenes Fleisch nicht unter behördlicher Aufsicht vernicht wird, sondern von skrupellosen Ganoven aufgekauft wird. Diese Leute haben mehr kriminelle Energie als ein Bankräuber und gehören ins Gefängnis“."

"Ein Vortrag im Dialog mit dem Publikum" ereignet sich heute abend, 26.Oktober 20:00 im Österreichischen Museum für Volkskunde.

Zur Psychodynamik des Geldes.
Unbewusste monetäre Phantasien.

Rolf Haubl, Geschäftsführender Direktor des Sigmund-Freud Institutes in Frankfurt am Main, beschäftigt sich mit den Fragen der Psychohistorie und analytischen Sozialpsychologie, so z.B. mit dem Verhältnis von Individuum und Gruppe, mit Konflikten und Emotionen in Organisationen sowie mit der Alltagsökonomie in Konsumgesellschaften. In seinem Vortrag spricht Rolf Haubl über monetäre Phantasien, das sind zum Teil unbewusste Wunschvorstellungen, die sich ans Geld heften und vor dem Hintergrund der Lebensgeschichte eines Menschen zu seinem Geldstil werden. Fast jeder Mensch kann sechs dieser Geldstile zugeordnet werden.

Daran schließt sich die Frage an, ob "Geldstil" oder Geldpathologien wie die Kauflust im Hinblick auf den Bankraub eine Folge oder erst die Voraussetzung desselben sind. Und was ist mit Lottospielen und Pferdewetten?

kein Eintritt (und was ist denn das für eine Phantasie?)


Österreichisches Museum für Volkskunde
1080 Wien, Laudongasse 15-19

Auf n-tv lesen wir am Donnerstag, 15. September 2005 über einen " 'Überfall auf die nationale Depression'. Der soll im Prinzip genauso ablaufen, wie ein guter Banküberfall". :

Depressionsindex
Alte Männer am glücklichsten

Männer über 60 sind die glücklichsten Deutschen, dicht gefolgt von Frauen zwischen 20 und 29 Jahren. Mit großem Abstand am unglücklichsten sind dagegen Frauen über 60. Dieses Zwischenergebnis präsentierten die Organisatoren des "Deutschen Depressionsbarometers", einer Aktion, die von n-tv.de als Online-Medienpartner unterstützt wird.

Rund 80.000 Menschen haben bereits online Auskunft über Ihre Stimmungslage gegeben. Jetzt gibt es das Barometer auch in der realen Welt: Vor der Berliner Volksbühne wurde eine drei Meter hohe Säule enthüllt, die in den Tagen vor und nach der Wahl weithin sichtbar Auskunft über den nationalen Depressionsindex gibt.

Der liegt derzeit bei knapp 34 Punkten, einem Wert, der schon recht nah an eine bedenkliche Verstimmung heranreicht. "Gesunde Menschen haben normalerweise einen Wert von etwa 17", erläuterte vor Ort der Chef des wissenschaftlichen Beirats des Depressionsbarometers, Fritz B. Simon, Facharzt für Psychiatrie und psychotherapeuthische Medizin, der an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der privaten Universität Witten/Herdecke Führung und Organisation lehrt. Er schließt daraus, dass "die gefühlte Situation und die Erwartungen an die Zukunft in Deutschland tendenziell negativ sind".

Dass sich der Wert in den vergangenen Wochen leicht verbessert hat, bringt Simon mit den anstehenden Wahlen in Zusammenang: "Depression ist immer ein Ausdruck der Hilflosigkeit und Autoaggression. Wenn die Ohnmacht auf vermeintliche Feinde gerichtet werden kann, hat das anti-depressive Wirkung". Günstigere Depressionswerte wurden allerdings auch in Perioden mit schönem Wetter ermittelt.

Noch bis zum 19. November läuft die Aktion, können Interessierte - auch auf n-tv.de - Fragen aus der klinischen Psychiatrie beantworten und so ihren persönlichen Depressionswert ermitteln. Danach starten die Organisatoren vom Management-Zentrum Witten im Rahmen ihrer Tagung "X-Organisationen" einen "Überfall auf die nationale Depression". Der soll im Prinzip genauso ablaufen, wie ein guter Banküberfall. Man darf also gespannt sein.


Möchte ja nicht wissen was auf deren persönlichen Depressionsindex passiert, wenn die wissen würden, dass die Mehrzahl der Banküberfälle in Deutschland von Anfängern und Dilletanten durchgeführt wird, und dass die Beute immer geringer ausfällt ....

Der Standard (24.7. 2005) über den argentinischen Tenorsaxofonisten Gato Barbieri und die kubanische Gesangsdiva Omara Portuondo, die beim Jazzfest Wiesen (Österreich) mit Tanzmusik begeisterten:
Out of Sight
"Gato Barbieri ist nach einer gut zehnjährigen Phase der Depression aufgrund des Todes seiner Frau und Muse Michelle und drei Bypassoperationen jetzt seit 1997 mit Unterbrechungen an guten Tagen wie diesem durchaus wieder in der Lage, sein Saxofon mit rau wie beseelt um Freiheit brüllendem Ton zwischen Banküberfall und Kuschelrock zum Singen zu bringen."

So ziemlich die gegenteilige Vorstellung von dem was hier Thema ist, dokumentiert das Wiener Volkskundemuseum in der Laudongassse - letztlich endlich mal die Gelegenheit die gesammelten Spardosen auszustellen.
spardirwas

"SPAR DIR WAS!"
VOM BEGEHREN ZU/M VERMEHREN

5. Mai - 30. Oktober 2005

"Sparen ist Tugend, Kultur, Appell, Norm, Gewohnheit aber auch Erinnerung. Sparen ist Teil volkswirtschaftlicher Abläufe, betrifft unterschiedlichste Lebensbereiche, ist in unterschiedlichster Ausprägung Teil unserer Mentalität.

Die Ausstellung widmet sich der Sparpraxis und versucht anhand aktueller Statements von Betroffenen und Experten bestimmte historische Entwicklungsschritte, Paradigmenwechsel - vor allem seit 1945 - und gegenwärtige Diskurse nachzuzeichnen. Darüber hinaus stellen entsprechende Medien- und Dokumentarmaterialen die getroffenen Aussagen in ihren jeweiligen zeitlichen Kontext.

Über sechshundert ausgestellte Spardosen - Sparbehelfe - des Museums der Erste Bank haben nicht nur den Zweck, Geld zu speichern. Sie werden, in ihrer Funktion symbolisch erweitert, zu Speichern für Spargeschichten. Denn anhand dieser kleinen, vielförmigen Objekte, die in den Regalen der meisten Haushalte zu finden sind, lassen sich erlebte Alltage festmachen. Spardosen sind Träger kunsthistorischer Werte, handwerklichen Könnens und maschineller Fertigkeit. Sie sind Abbilder gesellschaftlicher Normen und politischer Botschaften. Sie sind Produkte zwischen Symbolwelten und Werbezielen. Innerhalb dieses Deutungspotentials verbinden sie sich mit den Erinnerungen einzelner."

Die Ausstellung widmet sich der Sparpraxis und versucht anhand aktueller Statements von Betroffenen und Experten bestimmte historische Entwicklungsschritte, Paradigmenwechsel - vor allem seit 1945 - und gegenwärtige Diskurse nachzuzeichnen. Darüber hinaus stellen entsprechende Medien- und Dokumentarmaterialen die getroffenen Aussagen in ihren jeweiligen zeitlichen Kontext.

Über sechshundert ausgestellte Spardosen - Sparbehelfe - des Museums der Erste Bank haben nicht nur den Zweck, Geld zu speichern. Sie werden, in ihrer Funktion symbolisch erweitert, zu Speichern für Spargeschichten. Denn anhand dieser kleinen, vielförmigen Objekte, die in den Regalen der meisten Haushalte zu finden sind, lassen sich erlebte Alltage festmachen. Spardosen sind Träger kunsthistorischer Werte, handwerklichen Könnens und maschineller Fertigkeit. Sie sind Abbilder gesellschaftlicher Normen und politischer Botschaften. Sie sind Produkte zwischen Symbolwelten und


Nähere Informationen [Das Popup ist wohl nur temporär zugänglich]

Ausserdem gibt es noch ein umfangreiches Begleitprogramm - das die naheliegenden alternativen Formen des Begehrens (Lotto spielen und Bank ausrauben) allerdings nicht berücksichtigt. Kein Wunder:

"Eine Ausstellung des Österreichischen Museums für Volkskunde in Zusammenarbeit mit der "DIE ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung" im Rahmen des Projekts "Alltagskultur seit 1945"."

Über dieses Flash-Popup gerät man an eine Reihe Spargeschichten, die nach einer Stichprobe vor allem diesen Tenor haben:
"Spare in der Zeit - dann hast Du in der Not"
Tja was da wohl die bundesdeutschen Hartz IV-Empfänger dazu sagen würden, wenn es ihnen an ihre mühsam angesparten privaten Lebens- und Rentenversicherung geht bzw. jedes "Vermögen" über 4500 EUR angerechnet wird. Sie werden merken, das rot-grün an ihnen spart.
Immerhin, das Geld in der Sparbüchse kann zwar geklaut werden, aber auch vor dem Zugriff des Sozialamtes bzw. der Bundesagentur verborgen bleiben.

MAX, "der monatliche Leser-Scout rund um People, News & Lebensstil"
bringt in der Juni-Ausgabe einen Artikel über Weblogs von Alain Bieber. In einem Kasten, der einige Weblogs aufführt, ist auch unser Blog erwähnt.

Yeah werte Max-LeserInnen, hier wird Dir gezeigt "Where the money is .. "!

Max über sich selbst:
Lesen Sie in MAX: Menschen hautnah, ungewöhnliche Reportagen, spektakuläre Portraits, meinungsstarke Interviews, atemberaubende Fotografie. Themen, die bewegen. Themen, über die man spricht und die man lebt.
Außerdem: der News-Scout mit praktischen Tipps, kompakten und wissenswerten Informationen. MAX ist der moderne Scout, der Hintergründe aufspürt, über Trends informiert und die schönen Dinge des Lebens aufzeigt. Lebenskultur und Lifestyle at it´s best!

„Bonnie & Clyde“ – Ab in den Knast
Gangsterpärchen von Hildesheim muss für lange Zeit sitzen


titelte der Kölner Express (27.5.2005)


"Bonnie & Clyde, das Gangsterpärchen von Hildesheim, das eine Bank ausraubte und dann in einer Stretch-Limousine mit Chauffeur nach Köln flüchtete und festgenommen wurde , wurde am Donnerstag dem Haftrichter vorgeführt. "

Das ist so recht nach dem Geschmack des Boulevards. Bankräuber die dumm und luxoriös daherkommen: Pärchen, Luxusauto und Luxusleben.

"Rund 250 Kilometer fuhr das Gangsterpärchen in der weißen Stretch-Limousine bis nach Köln. Nach dem Banküberfall letzten Montag in Hildesheim, bei dem der 35-jährige Frank E. rund 200 000 Euro erbeutete, lebte das Paar in einem Luxushotel in Saus und Braus.

Der Champagner floss an der Hotelbar in Strömen. Dann bestellte sich das Paar eine neun Meter lange Stretch-Limousine mit Chauffeur – wie jetzt bekannt wurde, für 125 Euro die Stunde."


Aber was das wiederum mit Bonnie&Clyde zu tun haben soll, das erklärt sich wohl nur aus der Phantasie dieser Sorte von Journalisten und ihrer Chefredaktionen.

Ab und an finden sich in den Ablagen immer noch einige Bonmots durchaus älteren Datums, die den LeserInnen nicht vorenthalten werden sollen, insbesondere nicht Thomas Edlinger und Fritz Ostermeyer, die sich am letzten 1. Mai unbedingt zu Bankräubern ausbilden lassen wollten, weil sie der Lohnarbeit bei FM4 im ORF überdrüssig sind:

Ernest Bornemann, prominenter marxistischer Sexualwissenschaftler vekündete 1990 anläßlich seines 75. Geburtstages, daß ihn seine Arbeit an wissenschaftlichen Büchern befriedige: "Ich empfinde Arbeit als Lust."

Ob damit seine Skepsis gegenüber anderen Lustformen begründbar ist, muß dahingestellt bleiben: "Wir leben nun einmal in einer bürgerlichen Gesellschaft. Da sehe ich keine Gründe, wieso ich mir die Vorteile dieser bürgerlichen Gesellschaft nicht aneignen sollte, beispielsweise mein Kapital zu verzinsen. (...) Es gibt keine andere Möglichkeit zu überleben. Die einzige Alternative wäre, wie bei der RAF, Bankraub. Bankraub erscheint mir noch weniger überzeugend. Was also die heutige Überlebenspolitik anbelangt, vermag ich nicht mehr an eine zental organisierte Gesellschaft von morgen zu glauben." Quelle: Interview mit Ernest Bornemann, taz (12.4. 1990)

 

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