"Der Knast - Die Justizvollzugsanstalt Werl" /
"K1 Reportage" am Donnerstagabend bei Kabel 1 / Ein Film von Nihat Bulthan und Volker Wild
Die Problematik der Sicherungsverwahrung lässt sich schön am Beispiel einiger Bankräuber in der JVA Werl nachvollziehen. Dazu ein anderes Mal. Ob eine Kabel 1-Reportage über das sonst dort herrschende Niveau hinauskommt, mag tunlichst bezweifelt werden, lasse mich aber gerne eines besseren belehren.
"Der Knast - Die Justizvollzugsanstalt Werl", Donnerstag, 1. Juli 2004, um 22:15 Uhr bei Kabel 1
Unterföhring (ots) - "Wegen Rauchens in der U-Bahn kommt hier keiner hin," sagt Ulrich Stoffer, und der Mann muss es wissen. Stoffler ist stellvertretender Vollzugsdienstleiter der JVA Werl, einem Gefängnis mit hohem Sicherheitsstandard westlich von Dortmund. Werl ist Endstation für Schwerstkriminelle: Serienmörder, Psychopathen, Ausbrecherkönige. Die letzte Flucht ist über 20 Jahre her, danach wurden die Mauern um zwei Meter erhöht.
Den Weg hinein in den Knast schaffen jede Woche etwa fünf Männer. Fred K. ist einer von ihnen. "K1 Reportage" begleitet den Serienbetrüger bei der Aufnahmeprozedur, auch "Zugang" genannt: Vom Tausch der Boss-Jacke gegen Werler Einheitsblau über die ärztliche Untersuchung bis hin zum Einrichten der Zelle. Hier wird Fred K. die nächsten 10 Jahre verbringen - mindestens.
870 Gefangene sitzen in Werl, bewacht von 400 Wärtern und weitgehend von Mitgefangenen isoliert. "Schließlich," so der Vollzugsbeamte Stoffer, "sitzt hier auch die "Crème de la Crème der Kriminellen"." Dino P. steht in der Hierarchie der Schwerkriminellen ganz oben. "Das Gehirn" nennen ihn seine Mitgefangen. Dino kennt die heimlichen Chefs unter den Knackis, ihre Tricks und verbotenen Deals. Seit 12 Jahren sitzt der 35-Jährige in Werl. Tagsüber arbeitet er an der Elektrosäge in der anstaltseigenen Schreinerei. Das bringt ihm ein paar Euro pro Tag, mit denen er im Knastladen einkaufen kann. Für die Zeit nach der Entlassung wird er das Geld vermutlich nicht brauchen, denn die wird es für den drei Mal Lebenslänglichen voraussichtlich nicht geben. Die Besserungsprognose ist düster für den Mann, der seine Pflegefamilie umgebracht hat - aus Habgier.
Auch Roland K. weiß nicht, ob er Werl jemals verlassen wird. Der Serien-Bankräuber gehört zu den 60 Sicherheitsverwahrten, die in einem eigenen Trakt untergebracht sind. Die K1-Autoren Nihat Bultan und Volker Wild begleiten den 52-Jährigen bei seiner Arbeit als Anstaltsfriseur, zeigen wie er in seiner "Freizeit" mit chinesischem Schattenboxen und Meditation entspannt und vom Knast abschaltet. "Hier rennen nur kranke Typen rum," sagt Roland K, der seit seiner Jugend ständig im Gefängnis war.
Michael V. dagegen ist das erste Mal in Haft. Er wird nach sechs Jahren entlassen. Von der Freundin kurz vor Haftende abserviert, ohne familiäre Bindung und nur mit zwei Reisetaschen in der Hand geht es in eine ungewisse Feiheit. Vor dem Tor wirft er einen letzten Blick zurück. "Die sehen mich nie wieder," sagt er. Der Kommentar des Vollzugsbeamten Stoffer: "Abwarten!"
"K1 Reportage" am Donnerstagabend bei Kabel 1 / Ein Film von Nihat Bulthan und Volker Wild
Die Problematik der Sicherungsverwahrung lässt sich schön am Beispiel einiger Bankräuber in der JVA Werl nachvollziehen. Dazu ein anderes Mal. Ob eine Kabel 1-Reportage über das sonst dort herrschende Niveau hinauskommt, mag tunlichst bezweifelt werden, lasse mich aber gerne eines besseren belehren.
"Der Knast - Die Justizvollzugsanstalt Werl", Donnerstag, 1. Juli 2004, um 22:15 Uhr bei Kabel 1
Unterföhring (ots) - "Wegen Rauchens in der U-Bahn kommt hier keiner hin," sagt Ulrich Stoffer, und der Mann muss es wissen. Stoffler ist stellvertretender Vollzugsdienstleiter der JVA Werl, einem Gefängnis mit hohem Sicherheitsstandard westlich von Dortmund. Werl ist Endstation für Schwerstkriminelle: Serienmörder, Psychopathen, Ausbrecherkönige. Die letzte Flucht ist über 20 Jahre her, danach wurden die Mauern um zwei Meter erhöht.
Den Weg hinein in den Knast schaffen jede Woche etwa fünf Männer. Fred K. ist einer von ihnen. "K1 Reportage" begleitet den Serienbetrüger bei der Aufnahmeprozedur, auch "Zugang" genannt: Vom Tausch der Boss-Jacke gegen Werler Einheitsblau über die ärztliche Untersuchung bis hin zum Einrichten der Zelle. Hier wird Fred K. die nächsten 10 Jahre verbringen - mindestens.
870 Gefangene sitzen in Werl, bewacht von 400 Wärtern und weitgehend von Mitgefangenen isoliert. "Schließlich," so der Vollzugsbeamte Stoffer, "sitzt hier auch die "Crème de la Crème der Kriminellen"." Dino P. steht in der Hierarchie der Schwerkriminellen ganz oben. "Das Gehirn" nennen ihn seine Mitgefangen. Dino kennt die heimlichen Chefs unter den Knackis, ihre Tricks und verbotenen Deals. Seit 12 Jahren sitzt der 35-Jährige in Werl. Tagsüber arbeitet er an der Elektrosäge in der anstaltseigenen Schreinerei. Das bringt ihm ein paar Euro pro Tag, mit denen er im Knastladen einkaufen kann. Für die Zeit nach der Entlassung wird er das Geld vermutlich nicht brauchen, denn die wird es für den drei Mal Lebenslänglichen voraussichtlich nicht geben. Die Besserungsprognose ist düster für den Mann, der seine Pflegefamilie umgebracht hat - aus Habgier.
Auch Roland K. weiß nicht, ob er Werl jemals verlassen wird. Der Serien-Bankräuber gehört zu den 60 Sicherheitsverwahrten, die in einem eigenen Trakt untergebracht sind. Die K1-Autoren Nihat Bultan und Volker Wild begleiten den 52-Jährigen bei seiner Arbeit als Anstaltsfriseur, zeigen wie er in seiner "Freizeit" mit chinesischem Schattenboxen und Meditation entspannt und vom Knast abschaltet. "Hier rennen nur kranke Typen rum," sagt Roland K, der seit seiner Jugend ständig im Gefängnis war.
Michael V. dagegen ist das erste Mal in Haft. Er wird nach sechs Jahren entlassen. Von der Freundin kurz vor Haftende abserviert, ohne familiäre Bindung und nur mit zwei Reisetaschen in der Hand geht es in eine ungewisse Feiheit. Vor dem Tor wirft er einen letzten Blick zurück. "Die sehen mich nie wieder," sagt er. Der Kommentar des Vollzugsbeamten Stoffer: "Abwarten!"
vabanque - am Mittwoch, 30. Juni 2004, 14:46 - Rubrik: Bankraub-Dokus - Themenabende usw.
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dpa (30.6.2004) Freiburg - Sie sind Krimifan, lieben Verbrechen und ihre Aufklärung? Dann sind Sie im Freiburger Kriminalmuseum richtig. In Baden-Württembergs einzigem Museum dieser Art, das in der Akademie der Polizei untergebracht ist, führen aber nicht nur echte Kriminalbeamte in die Geheimnisse ihres Fachs ein. Auch alle Ausstellungsstücke stammen aus echten Straftaten. So gibt es zu jedem der Exponate ein Stück wirkliche Kriminalgeschichte zu hören.
Es beginnt mit relativ alltäglichen Themen wie Einbruch, Diebstahl oder Banküberfall. Werner Dreser vom Fachbereich Kriminalitätsbekämpfung der Akademie der Polizei zeigt beispielsweise das Werkzeug einer berühmt-berüchtigten Bankräuberbande. "Diese nur aus Damen bestehende Gruppe hatte sich in den 60er Jahren im Freiburger Raum auf Raubdelikte spezialisiert", erzählt der Fachmann. Und dabei immerhin umgerechnet rund 60.000 Euro erbeutet.
(...)
Ursprünglich war das Museum 1953 als Lehrmittelsammlung für angehende Polizeibeamte gegründet worden. Seit 1993 ist es für die Öffentlichkeit zugänglich. Jährlich kommen 2000 bis 3000 Besucher. Einzige Voraussetzung ist das Mindestalter von 18 Jahren. Denn zu sehen sind auch ein original Sexkabinett aus dem Rotlichtbezirk, in dem Damen aus Konstanz Schweizer Geschäftsleute um ihr Geld brachten, sowie eine Abteilung mit verschiedenen Drogen.
Kriminalmuseum, Müllheimer Str. 7, 79115 Freiburg, Führungen nach Voranmeldung unter Tel. 07 61/4906-1020, Mindestalter 18 Jahre.
Über dieses Museum und das "Prinzip der Beute" schreibt Elisabeth Timm (Maskentreiben - Eine kleine Trachtenkunde des Bankraubs. In: Schönberger, K. (Hg.): Vabanque), S. 265:
"Dieses Museum präsentiert die Stücke als Ergebnis eines wahllosen Raubzugs gegen Verbrechen und Vergehen aller Art: Durchaus liebevoll auf eigens geschreinerten Podestchen präsentiert werden verschiedenste Einbruchwerkzeuge, manipulierte Glücksspielautomaten und Rauschmittel in allen Varianten; die auffällig große Anzahl Fotos von sexuellen Leichenschändungen und ein abgeteiltes Kabinett mit Rotlicht und Mobiliar aus SM-Studios bedienen Lust und Abscheu gleichermaßen; eine Diaserie mit SelbstmörderInnen in Nah- und Ganzkörperaufnahme und verschiedenste Abtreibungswerkzeuge einschließlich Bilder der bei ihrem Gebrauch getöteten Frauen zeigt, daß die Polizei beim hier inszenierten Triumph über den Gesetzesbruch wirklich vor nichts zurückschreckt. Die Beschriftung der Exponate ist sparsam und doch dort, wo es dem Kurator angezeigt erscheint, unmißverständlich rassistisch (»Diebesschürzen von Zigeunerinnen«). In diese Präsentation, in diesen Modus der Beute fügt sich auch die Maskierung von drei Bankräuberinnen: Aufgezogen auf drei Styroporköpfe könnten die »Perücken und Motorradunterziehhaube eines weiblichen Bankräubertrios« (so das erläuternde Schild) auch in der Auslage eines Zweiradfachgeschäfts stehen oder das Schaufenster eines Friseursalons schmücken, das Drumherum jedoch macht aus den Stücken Skalpe, die die Polizei ihren Gegnerinnen abgezogen hat und nun als Siegeszeichen zur Schau stellt. Hier wurde die Demaskierung der Täterinnen unbeabsichtigt Teil einer aufschlußreichen Selbstentlarvung der polizeilichen Sach(ver)waltung."
Es beginnt mit relativ alltäglichen Themen wie Einbruch, Diebstahl oder Banküberfall. Werner Dreser vom Fachbereich Kriminalitätsbekämpfung der Akademie der Polizei zeigt beispielsweise das Werkzeug einer berühmt-berüchtigten Bankräuberbande. "Diese nur aus Damen bestehende Gruppe hatte sich in den 60er Jahren im Freiburger Raum auf Raubdelikte spezialisiert", erzählt der Fachmann. Und dabei immerhin umgerechnet rund 60.000 Euro erbeutet.
(...)
Ursprünglich war das Museum 1953 als Lehrmittelsammlung für angehende Polizeibeamte gegründet worden. Seit 1993 ist es für die Öffentlichkeit zugänglich. Jährlich kommen 2000 bis 3000 Besucher. Einzige Voraussetzung ist das Mindestalter von 18 Jahren. Denn zu sehen sind auch ein original Sexkabinett aus dem Rotlichtbezirk, in dem Damen aus Konstanz Schweizer Geschäftsleute um ihr Geld brachten, sowie eine Abteilung mit verschiedenen Drogen.
Kriminalmuseum, Müllheimer Str. 7, 79115 Freiburg, Führungen nach Voranmeldung unter Tel. 07 61/4906-1020, Mindestalter 18 Jahre.
Über dieses Museum und das "Prinzip der Beute" schreibt Elisabeth Timm (Maskentreiben - Eine kleine Trachtenkunde des Bankraubs. In: Schönberger, K. (Hg.): Vabanque), S. 265:
"Dieses Museum präsentiert die Stücke als Ergebnis eines wahllosen Raubzugs gegen Verbrechen und Vergehen aller Art: Durchaus liebevoll auf eigens geschreinerten Podestchen präsentiert werden verschiedenste Einbruchwerkzeuge, manipulierte Glücksspielautomaten und Rauschmittel in allen Varianten; die auffällig große Anzahl Fotos von sexuellen Leichenschändungen und ein abgeteiltes Kabinett mit Rotlicht und Mobiliar aus SM-Studios bedienen Lust und Abscheu gleichermaßen; eine Diaserie mit SelbstmörderInnen in Nah- und Ganzkörperaufnahme und verschiedenste Abtreibungswerkzeuge einschließlich Bilder der bei ihrem Gebrauch getöteten Frauen zeigt, daß die Polizei beim hier inszenierten Triumph über den Gesetzesbruch wirklich vor nichts zurückschreckt. Die Beschriftung der Exponate ist sparsam und doch dort, wo es dem Kurator angezeigt erscheint, unmißverständlich rassistisch (»Diebesschürzen von Zigeunerinnen«). In diese Präsentation, in diesen Modus der Beute fügt sich auch die Maskierung von drei Bankräuberinnen: Aufgezogen auf drei Styroporköpfe könnten die »Perücken und Motorradunterziehhaube eines weiblichen Bankräubertrios« (so das erläuternde Schild) auch in der Auslage eines Zweiradfachgeschäfts stehen oder das Schaufenster eines Friseursalons schmücken, das Drumherum jedoch macht aus den Stücken Skalpe, die die Polizei ihren Gegnerinnen abgezogen hat und nun als Siegeszeichen zur Schau stellt. Hier wurde die Demaskierung der Täterinnen unbeabsichtigt Teil einer aufschlußreichen Selbstentlarvung der polizeilichen Sach(ver)waltung."
vabanque - am Mittwoch, 30. Juni 2004, 14:34 - Rubrik: Kriminalitaetsgeschichte allgemein
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NDR; Dienstag, 29. Juni 2004, 23.45 Uhr
zeigt
The Getaway (1965)
Der Gangster Doc McCoy ist zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt. Als er vier Jahre davon verbüßt hat, sorgt der korrupte Politiker Jack Beynon dafür, dass er vorzeitig entlassen wird.
Zu diesem Zeitpunkt weiß McCoy noch nicht, dass seine Frau Carol dafür eine Nacht mit Beynon verbringen musste. Beynon braucht McCoy, der ihm eine Bank ausrauben soll; der Überfall soll kriminelle Machenschaften verschleiern.
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zeigt
The Getaway (1965)
Der Gangster Doc McCoy ist zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt. Als er vier Jahre davon verbüßt hat, sorgt der korrupte Politiker Jack Beynon dafür, dass er vorzeitig entlassen wird.
Zu diesem Zeitpunkt weiß McCoy noch nicht, dass seine Frau Carol dafür eine Nacht mit Beynon verbringen musste. Beynon braucht McCoy, der ihm eine Bank ausrauben soll; der Überfall soll kriminelle Machenschaften verschleiern.
Weiter im NDR-Filmlexikon
vabanque - am Mittwoch, 30. Juni 2004, 14:27 - Rubrik: Bankraub in Film und Fernsehen
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