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Das Weblog zur Volkskunde des Bankraubs

 
Kölnische Rundschau (07.05.2005)
berichtet über einen interessanten Aspekt hinsichtlich Flucht und Fahndung:

SWISTTAL-HEIMERZHEIM. Der spektakuläre Bankraub auf die Kreissparkasse in Heimerzheim im Januar 2004 hatte für zwei der drei Räuber damals ein überraschend schnelles Ende: Die Täter, ein französisches Trio, waren bereits hunderte von Kilometern vom Tatort entfernt gewesen, als einer Polizeistreife das Auto auf der Pfälzer Autobahn verdächtig vorkam. Und tatsächlich: Nach dem erfolgreichen Coup hatten die Bankräuber vergessen, die gestohlenen deutschen Autokennzeichen abzunehmen. Es folgte eine dramatische Verfolgungsjagd bis an die deutsch-französische Grenze: Für zwei Männer endete die Fahrt in Handschellen.

Der Dritte im Bunde konnte über die Grenze flüchten: Mit ihm verschwand auch ein Drittel der Beute. 230 000 Euro hatte das Trio insgesamt aus dem Tresor der Heimerzheimer Bank mitgehen lassen. Obwohl die beiden Komplizen über die Identität des dritten Mann - auch in den Prozessen - beharrlich geschwiegen hatten, kamen die Ermittler dem untergetauchten Franzosen bald auf die Spur. Verraten wurde der 44-Jährige allein durch sein Handy: Denn der mutmaßliche Räuber hatte während der Tatzeit sein Handy angeschaltet und war damit im Mobilfunknetz in Heimerzheim eingebucht. Da der Besitzer derselben Handynummer Tags zuvor noch mit den später festgenommen Bankräubern telefoniert hatte, waren die Verknüpfungen schnell gemacht. Mit einem europäischen Haftbefehl wurde der Verdächtige gesucht und schließlich im September 2004 nach Deutschland ausgeliefert. Seitdem sitzt er in der JVA in Köln.

Die Bonner Staatsanwaltschaft hat den gebürtigen Elsässer jetzt wegen schweren Raubes angeklagt: Zusammen mit seinen beiden Freunden sei er eigens über die Grenze gekommen, um die Bank in Heimerzheim zu überfallen. Maskiert und mit zwei Pistolen bewaffnet bedrohten die Täter den Filialleiter, als er morgens den Tresorraum aufschloss: 231 775 Euro verschwanden in den Plastiktüten. Die beiden Mitarbeiter wurden eingeschlossen. Das Landgericht Bonn hat die beiden Komplizen bereits verurteilt: Im August bekam ein 63-jähriger Franzose sechseinhalb Jahre Haft. Endgültig hinter Gitter bleibt der zweite Mann: Der 43-Jährige wurde zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt (die Rundschau berichtete). Wegen seiner zahlreichen Vorstrafen, seiner Unbelehrbarkeit und Gefährlichkeit wurde zudem Sicherungsverwahrung angeordnet.

Beide Männer hatten zuvor gestanden. Der angeklagte dritte Mann hingegen bestreitet die Vorwürfe: Das fragliche Handy, erklärte er, besitze er schon seit Jahren nicht mehr. Der Ankläger aber ist sich sicher, dass er den richtigen Täter hat. Denn neben dem verräterischen Handy gibt es zudem noch eine DNA-Spur, die der 44-Jährige hinterlassen haben soll. Der Prozess findet vor dem Landgericht statt.

 

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