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Das Weblog zur Volkskunde des Bankraubs

 
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Wird Pascal Kurz (25) nach der Absage von Jens Lehmann (Arsenal London) der neue Torhüter von Borussia Dortmund? Das jedenfalls wird derzeit in Dortmund diskutiert.

Die Fans von Borusssia Dortmund diskutieren diese Möglichkeit in schon eifrig Pascal Kurz als neuen Torwart zu verpflichten. Einige Kalauer aus der Diskussion finden sich hier im "westline-Forum.

"Göteborg im Ausnahmezustand" oder "Dramatischer Postraub" lauten die Schlagzeilen ob eines offensichtlich spektakulären Überfalls auf ein Postamt. Ein Überfall mit allen Schikanen (Bombenattrappen, in Brand gesetzten Autos) "im Stil eines Hollywood-Films" (ORF) gibt den Verantwortlichen Fahndern Rätsel auf. Inzwischen wurden drei Verdächtige verhaftet, aber noch herrscht über das Ziel der Posträuber Unklarheit. An dem Ort, an dem sie den Überfall durchführten, werden zwar Millionen Briefe umgeschlagen, aber eben keine Kronen oder Euros.

"Die Gangster hatten sich in der Nacht maskiert und mit automatischen Gewehren bewaffnet Zugang zum größten Postamt in Göteborg verschafft. Sie zwangen die Beschäftigten, sich auf den Boden zu legen. Es wurde niemand verletzt. Bei ihrer Flucht setzten die Gangster fünf rund um die Hauptpost geparkte Autos in Brand. Sie platzierten außerdem vor der Einfahrt der Polizeizentrale und anderen strategisch wichtigen Stellen fünf Pakete, die wie Bomben aussahen und zum Teil auch mit "Bombe" beschriftet waren.

"Wir haben so etwas bei uns noch nicht erlebt", sagte Fahndungschef Klas Friberg im Rundfunk. Es sei ganz eindeutig, dass die Posträuber eine Verfolgung verhindern wollten. Durch die Absperrungen der Polizei wurde der Berufsverkehr in der westschwedischen Metropole am Morgen massiv behindert."

Warum das alledings bei (SpiegelOnline ) bereits unter der Rubrik Justiz abgelegt ist, finde ich auch interessant

Von NBC4 erfahren wir:
(via uliuliuli)

Armored Car Guard Impostor Robs Bank
After Almost 11 Hours, Bank Realizes It Was Robbed

Police say a man posed as an armored car guard to steal more than $300,000.

Zum Videobericht

so könnte man die Haltung der Briten gegenüber ihrem einstigen Posträuber-Exportschlager zusammenfassen. Nicht lustig, nicht gentlemanlike und nicht heroisch, was wir da lesen über das Schicksal des "heimgekehrten" Ronald Biggs. In der Süddeutschen (14.1. 2008) heißt es:


Bankräuber Ronnie Biggs

Die Rache des Empires

Nach einem Schlaganfall bittet Englands legendärer Posträuber Ronnie Biggs um Gnade. Doch der Staat zögert.

Der Mann sieht schlecht aus: Die Haare gelblich-weiß und strähnig, die Augen wässrig, die Schultern tief gebeugt. Er kann nicht kauen und muss künstlich ernährt werden. Wenn er sich verständlich machen will, holt er Buchstabenkärtchen hervor. Denn nach einem Schlaganfall hat er die Sprache verloren. Ronnie Biggs, der legendäre Posträuber, ist ein kranker Greis von 78 Jahren. Sein Pech ist, dass ihm die Ärzte trotzdem ein langes Leben vorhersagen.

Wären es weniger als drei Monate, könnte er die Gefängniszelle verlassen und seinen Lebensabend daheim bei seinem Sohn verbringen. Dies sieht das Gesetz im Regelfall so vor.


Und dann kommt noch der Hinweise, dass es wohl bis 2029 dauern würde, wenn er seine Strafe absitzen müsste. Auch James Shanley, der Knastdirektor von Norwich ist einer, der wenig für die Folklore der vergangenen Jahrzehnte übrig hat: Biggs muss sitzen, auch wenn er nichts mehr sagen kann. Dann kommt noch die ganze Chose der Berichterstattung der vergangenen Jahre, aber immerhin kann man die beiläufige Rolle von Biggs bei diesem Coups anno 1963 erschließen.

Zum ganzen Artikel

haben sich laut einem Jungle-World-Beitrag (1/2008) offenbar wieder verstärkt dem Bankraub zugewendet.


"Her mit dem schönen Leben!

In Griechenland ist es unter Anarchisten in Mode gekommen, sich öffentlichkeitswirk­sam als Arbeitsverweigerer zu Banküberfällen zu bekennen. In der anarchistischen Szene wird dies größtenteils kritiklos bejubelt. "


Schon der Einleitungstext ist im üblichen Jungle-World-BesserLinke-Distinktionsgestus verfasst ...

Zwar sind die achtzig im Jahr 2007 nicht voll geworden, aber mit 77 Banküberfällen übertraf Wien den Vorjahresrekord (2006) von 68 Banküberfällen doch beachtlich.

Bei den Kommentaren im Dia-Blog sind wir auf folgenden Verweis bei Josh Spear für das 750-swag-got-your-money-bag von Money Brand aufmerksam geworden:
750SwagBag

Are you planning the perfect bank heist (we're not suggesting you should be)? You know what would make it more perfect? Having a perfect bag to store the loot. May we suggest the 750 Swag Bag from Money Brand? This convenient carryall is made from the finest Italian leather and equipped with Japanese made 18-karat gold–plated zips. As if the lure of luxury wasn't enough to convince you of its worth, the 750 Swag Bag has an inside lined with dollar bills — meaning if your crowning caper ends up a losing attempt at larceny, at least you won't leave empty handed.

750SwagBag2

Das Teil kostet im Money Store immerhin 799 englische Pfund:

Made in Italy from the supplest Italian leather. Seals with Japanese made 18 carat gold plated zips, and opens to reveal a lining made from real dollar bills. Size 690cm length x 270cm width x 465cm depth

dpa (19. 12.2007) berichtet von einem Bankraub-Filmdreh, bei dem offensichtlich die Fiktion zur Wirklichkeit wurde. In der angolanischen Hauptstadt Luanda wurden zwei Filmschauspieler von Polizisten erschossen:


"Sie hatten eine Szene von einem Raubüberfall drehen wollen und wurden von den Beamten irrtümlicherweise für echte Kriminelle gehalten. «Die Polizisten hatten geglaubt, Gangster auf frischer Tat ertappt zu haben», sagte ein Polizeisprecher in der portugiesischen Ex-Kolonie im Südwesten Afrikas. «Sie eröffneten das Feuer, weil die Schauspieler Waffen in den Händen hatten.»"

"Die Polizisten hatten geglaubt, Gangster auf frischer Tat ertappt zu haben", sagte ein Polizeisprecher. "Sie eröffneten das Feuer, weil die Schauspieler Waffen in den Händen hatten."

Wie die portugiesische Presse am Mittwoch berichtete, hatten die Filmemacher die Polizei vor den Dreharbeiten eigens um Unterstützung gebeten. Sie hatten gefürchtet, in dem als gefährlich geltenden Viertel von Luanda von Kriminellen überfallen zu werden. Die Beamten, die die tödlichen Schüsse abgefeuert hatten, wurden festgenommen."

Schaffen sie dieses Jahr noch 80 Banküberfälle in Wien?
Bis zum 17.12. wurde in Wien die Rekordmarke von 75 Banküberfällen im Jahr 2007 erreicht. Wird bis zum 31.12. 2007 eine neue Rekordmarke von über 80 Überfällen erreicht?

Ja! Tu felix Austria!
Nein, nach Weihnachten ist Schluss!

  Resultate

vabanque, 18:44h.


Die Kronenzeitung (18.12.2007) des Hans Dichand, der neulich einem Doppelblogger "zum Opfer" fiel, feiert nun den 75. Banküberfall auf Bankinstitute in Wien in diesem Jahr:
75. Überfall auf Wiener Geldinstitut in diesem Jahr
Kamera lief nicht
Kaum ein Tag in Wien, an dem nicht eine Bank ausgeräumt wird. Am Montag ist es mit Überfall Nr. 75 in Wien-Meidling zum Jubiläums-Bankraub gekommen. Der Räuber entkam, wie so oft, unerkannt. Nicht zuletzt, weil die Überwachungskamera außer Betrieb war.
(...)
Der bisherige Überfall-Rekord in Wien lag bei 68 Raubzügen in Banken und Postfilialen und wurde heuer schon vor Jahresende weit übertroffen. Der 74. Banküberfall war erst vor wenigen Tagen in der Währinger Straße im 18. Bezirk. Dort wurde ebenfalls wenige Minuten nach 9 Uhr eine Erste-Filiale überfallen.

Eine Lesermeinung auf der Krone-Website meinte nur lakonisch:

"Mich wundert es nicht, denn die Banken rauben uns schon Jahrzehnte aus!"

und "36 Leser sind auch dieser Meinung".

Anton Tantner vom Wiener Adreßcomptoir-Blog weilt gerade in Prag und hat mich auf einen hierzulande kaum zur Kenntnis genommenen Millionencoup hingewiesen. Auf der Webseite von Radio Prag (04-12-2007) ist mehr zu erfahren. Demnach wird der Angestellte einer Prager Sicherheitsfirma verdächtigt, sich mit dem ihm anvertrauten Geld eines Geldtransporters davon gemacht zu haben:

AnhörenReal Audio 16kb/s ~ 32kb/s

"Raub des Jahrhunderts: fast 21 Millionen Euro werden vermisst
Am vergangenen Samstag fuhr ein weißer Firmentransporter aus dem Gebäude eines Sicherheitsdienstes im Prager Stadtteil Žižkov. Alles wäre in Ordnung gewesen, wenn da nicht die 560 Millionen Kronen, etwa 21 Millionen Euro wären, die im Transporter lagerten. In Tschechien spricht man nun vom Raub des Jahrhunderts.
560 Millionen Kronen sind sehr viel Geld. Davon könnte man nicht nur in Tschechien gut leben. Man kann sich dafür zum Beispiel fast zwanzig schöne und geräumige historische Villen in Heidelberg kaufen oder 166 Luxuswagen Audi A8 mit der teuersten Ausstattung.

Tatverdächtig ist der dreißigjährige František Procházka, der bei dem Sicherheitsdienst G4S seit vier Monaten gearbeitet hat.
„In solchen Einrichtungen, wo Geld nachgezählt und aufbewahrt wird, gelten die strengsten Sicherheitsmaßnahmen. Es muss wirklich um eine Person gehen, die einen Zugang zum Geld hatte und die sich in der Firma gut auskannte,“ so Jan Kameník von der Assoziation der privaten Sicherheitsdienste.

Wie die Polizeisprecherin Eva Knolová dem Tschechischen Rundfunk mitteilte, ist František Procházka bewaffnet. Die Polizei fahndet aber nicht nur nach František Procházka, denn 560 Millionen Kronen in Banknoten wiegen über hundert Kilo. Die Polizei geht daher davon aus, dass einer oder mehrere Komplizen Procházka beim Geldumladen geholfen haben müssen. Der weiße Transporter wurde noch am Samstag im Prager Stadtteil Libeň gefunden, selbstverständlich leer.

Bis heute wurden die größten Diebstähle der jüngsten Vergangenheit nicht aufgeklärt. Im September 2002 wurden 153 Millionen Kronen entwendet, im März 2006 30 Millionen und fünf Monate später 77 Millionen. Alle Täter können das Geld bis heute ungestraft genießen.
Procházka hat also gute Chancen. Vielleicht sieht man ihn irgendwann in Heidelberg in einem seiner Audi A 8.

Dem Standard-Online-Angebot (5.12.2007) entnehmen wir eine APA-Meldung zum neuen Rekord in Wien:

"Die hohe Anzahl der Überfälle auf Banken, Postämter und Spielsalons ist ein Wiener Problem. Die Anzahl der Banküberfälle in ganz Österreich ist nach den Daten des Bundeskriminalamts jedenfalls rückläufig. Gab es im vergangenen Jahr bis 1. Dezember 131 Raube bei Banken und Postfilialen, waren es heuer im selben Zeitraum 114 derartiger Delikte. In Wien gab es im Vorjahr im ganzen Jahr 68 Banküberfälle, heuer waren es bis 1. Dezember 71, bis 5. Dezember 74.

In Wien wurde heute am Mittwoch der 74. Bankraub des Jahres verübt. Polizei-Experten erklären das Problem durch Personalmangel im Wiener Kriminaldienst. Verantwortliche im Landespolizeikommando weisen das zurück."


Dann wird über die angeblich zu geringe Zahl von Polizisten in Wien als Ursache gestritten. Aber das dürfte sich nicht ausgehen. Andenrorts sind noch viel weniger Polizisten unterwegs und die Zahl wächst dennoch nicht. Aber kann mir mal jemand erklären, was hier der Begriff "geopolitische Lage" erklärt?

"Geopolitische Lage

Für den amtsführenden Landespolizeikommandanten Generalmajor Karl Mahrer ist die geopolitische Lage Wiens einer der Hauptgründe. Die Zahl der Kriminalbeamten könne man nicht mit München vergleichen. "Bei uns arbeiten wesentlich mehr Leute in der Fläche, also Uniformierte, als an der Aufklärung von Kriminalität", erklärte er.

Aufkläungsrate

Laut dem interimistischen Leiter der kriminalpolizeilichen Abteilung, Hannes Scherz, wurden heuer bisher 26 der 74 Banküberfälle geklärt. Weitere neun Klärungen betreffen Fälle aus dem Vorjahr. Rund 50 Prozent beträgt normalerweise die Aufklärungsquote, wenn auch manche Fälle erst Monate oder Jahre später geklärt werden."


Mal sehen, was da noch auf uns zukommt ...

"Er liebte das Spiel mit Mysterien" lautet die Überschrift eines Interviews von Stefan Reineck und Christian Semler in der taz (4.12. 2007), die den Stalin-Biographien Simon Sebag Montefiore interviewten:

War Stalin letztlich nicht viel mehr als ein Bankräuber? Wie entscheidend war die Gewalt, die der spätere Sowjetdiktator in seiner Kindheit erfuhr? Der britische Autor Simon Sebag Montefiore hat Stalins Privatleben erforscht und dabei eine lebenslange "Haltung der Konspiration" entdeckt.

taz: Herr Montefiore, Sie schildern zu Beginn Ihres Buches die immerwährenden Prügel, die Stalins Eltern ihrem Sohn verabreichten. Welche Bedeutung für die Persönlichkeit Stalins messen Sie dem bei?

Simon Sebag Montefiore: Häusliche Gewalt als erklärenden psychologischen Faktor einzuführen scheint etwas billig. Wie viele Menschen wurden als Kind geprügelt oder hatten einen Vater als Alkoholiker, ohne später zu Tyrannen und Mördern zu werden? Solche Erklärungen sind ähnlich gestrickt wie die These, wir hätten es bei Stalin (oder bei Hitler) schlicht mit Verrückten zu tun. Beide waren sehr effektive Politiker, die das Leben von Millionen Menschen zerstört haben. Sie sind verantwortlich. Man kann sie nicht durch den Hinweis auf Wahnsinn entlasten.

taz: Welche Bedeutung haben die Gewalterfahrungen, die der junge Stalin als Bandit in Georgien machte?

Simon Sebag Montefiore: Die "Kultur der Gewalt" ist ein wichtiger Erklärungsfaktor. Die Gegend, in der Stalin aufwuchs, war durchtränkt von körperlicher Gewalttätigkeit, von der Allgegenwart unterschiedlicher Formen von Terror. Ich würde allerdings nicht speziell von einer georgischen, sondern von einer kaukasischen Kultur der Gewalttätigkeit sprechen. Nicht nur deklassierte Gangster bedienten sich gewaltsamer Mittel wie der Erpressung, des Raubes, der Banküberfälle und der Entführung, sondern ebenso Angehörige der Oberschicht: der Typus des Aristokraten als Outlaw. Man übertreibt in diesem Zusammenhang oft die Rolle von Juden in den Reihen der Bolschewiki. Die Zahl und Bedeutung kaukasischer Revolutionäre war hingegen sehr groß - das wäre ein wirklich interessanter Untersuchungsgegenstand.


Stalin ist eigentliche ein toter Hund. Im Prinzip zielt die Attacke auf Lenin:

"taz: Warum hat Lenin, ein Mensch mit intellektuellem Hintergrund und bürgerlicher Sozialisation, sich so willig auf Stalin eingelassen und das bei Banküberfällen "sozialisierte" Geld akzeptiert?

Simon Sebag Montefiore: Nun, zum einen gibt es auch die russische Erfahrung der Gewalttätigkeit, den Nihilismus, Anarchismus, den "revolutionären Katechismus", der sich der revolutionären Gewalt verschrieben hatte. Aber wichtig ist vor allem, dass Lenin gewinnen wollte. Sein Konzept der Avantgardepartei, das er seit Beginn des 20. Jahrhunderts verfolgte, stand und fiel mit der Arbeit von Berufsrevolutionären. Das war der wichtige Unterschied zu den Menschewiki. Die Avantgardepartei verlangte nicht nur Disziplin und Aufopferungsbereitschaft, sondern auch Geld, viel Geld. Für die Beschaffung bot der Kaukasus eine ausgebildete Infrastruktur.

taz: Gibt es eine direkte Verbindung zwischen Stalin, dem jugendlichen Banditen und Schutzgelderpresser, und dem Stalin des Massenterrors?

Simon Sebag Montefiore: Sicher. Stalin liebte auch später die Arbeitsmethoden seiner Jugend, geheime Operationen, Überfälle, die Liquidierung von Spionen und Abtrünnigen. Aber er war stets und zuerst Politiker. Der Terror war für ihn Mittel, nie verwandte er Gangstermethoden außerhalb politischer Zielsetzungen. Daran hat sich nie etwas geändert. Als Beispiel zum Verhältnis von Politik und Kriminalität aus der jüngeren Vergangenheit könnte man die IRA heranziehen, die sich sowohl krimineller Mittel bediente als auch - in Ulster - Kontakte zu Gangstern unterhielt, ohne jedoch jemals das "Primat der Politik" aus den Augen zu verlieren. Es gab in der bolschewistischen Partei und ihrem Sympathisantenkreis Leute, die nur und ausschließlich auf Terrorismus spezialisiert waren. Stalin konnte beides - Artikel schreiben und Terror ausüben. Sicher war, was er schrieb, viel unbedeutender als Lenins intellektuelle Produktion. Aber Lenin wäre nie imstande gewesen, beispielsweise ein Attentat zu organisieren. Stalin, der Allrounder, war und blieb Berufsrevolutionär, auch als nach der Niederlage der Revolution von 1905 sich viele Bolschewiki zurückzogen und einen "normalen" Beruf auszuüben begannen."


Weitere Rezensionen Simon Sebag Montefiore:
Stalin. Am Hof des roten Zaren
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2005
ISBN 3100506073. Gebunden, 856 Seiten, 24,90 EUR

sowie eine Rezension der englischen Ausgabe

Nach wie vor empfehlenswert, und wesentlich weniger ideologisch, die Sisyphusarbeit von Wladislaw Hedeler: Josef der Räuber - Revolutionärer Terror in Rußland. In: Schönberger, Klaus (Hg.): Vabanque. Bankraub.Theorie.Praxis. Hamburg u.a. 2000, S. 134-147.

BR 2 - Donnerstag, 29. November 2007, 15:00 Uhr

Andreas Renoldner
Regie: Petra Feldhoff
WDR 2006 45’40

zum live mithören hier "katzenjammer" eingeben

Ein perfekter Plan für den perfekten Bankraub: Nur zehn Meter entfernt von einem Abbruchhaus steht im Keller einer Bank ein großer Tresor. Das Haus ist schnell erworben, der Tunnel auf dem Papier entworfen. Nur noch ein bisschen graben – und die Zukunft sieht wieder rosig und golden aus. Das einzige Problem: Die Bankräuber sind älter, anspruchsvoll und bequem geworden. Also versucht es ihr Boss mit Psychologie. Er richtet den Kellerraum mit Küche, Sofa und Fernseher so gemütlich ein, dass sich die Helfer wie daheim fühlen können. Zum Teil geht die Rechnung auch auf. Der Fernseher läuft, es wird gekocht, gegessen und gestritten wie in der schönsten Kleinfamilie. Nur schaufeln und graben will keiner. Der Boss schimpft und brüllt, die anderen werden störrisch und lassen sich gehen. Die Zeit verrinnt. Wer wird nun den Tunnel graben?
Andreas Renoldner entwickelt aus Stereotypen des Genres, aus Knallchargen und Saxophonjazz eine gelungene Krimikomödie.
Mit Oliver Stritzel, Alexander Hauff, Robert Gallinowski, Peter Davor



Andreas Renoldner, geb. 1957 in Linz, freier Schriftsteller. 2001 Verleihung des Kulturpreises des Landes Oberösterreich. Werke u.a. "Karl Ömperdinger. Eine Rekonstruktion" (1991), "Die dunklen Mächte" (1995), "Rabenangst" (2006). Hörspiele u.a. "In Schwebe" (ORF 1991), "Irgendwo" (NDR 1997), "Killerradio" (ORF 2003), "Hochstand" (WDR 2007).

Inzwischen ist die neue Rekordmarke für Wien erreicht worden. Die Wiener Medien berichten allenthalben. Bleiben wir beim ORF (26.1. 2007):

So viele Banküberfälle wie noch nie
Mit dem 69. Überfall auf eine Bankfiliale in Wien-Alsergrund ist heute der Rekord Tatsache geworden: Noch nie sind in Wien so viele Geldinstitute überfallen worden wie im laufenden Jahr.

69. Überfälle - ein Monat fehlt noch
Noch fünf Wochen bis Jahresende.
Etwas mehr als ein Monat vor Jahresende bedeutete der Überfall auf eine Filiale der Erste-Bank einen Rekord für Wien.

Auch wenn jetzt noch offen steht, wie viele Überfälle auf Geldinstitute es in diesem Jahr tatsächlich geben wird, ist fix, dass es so viele sein werden, wie noch nie zuvor. In der Vorweihnachtszeit muss damit gerechnet werden, dass noch einige dazu kommen.


Täter entkam mit Beute.
Der Überfall in der Nußdorfer Straße ereignete sich um 10.15 Uhr. Der Täter bedrohte das Bankpersonal mit einer Waffe und erzwang die Herausgabe von Geld. Er konnte mit der Beute flüchten. Verletzt wurde bei dem Überfall niemand.


Aufklärungsquote niedrig, ein Drittel der Überfälle wurde aufgeklärt.
Die Polizei rechnet damit, dass gerade in der Vorweihnachtszeit noch einige Überfälle dazu kommen. Die Banken verstärkten zwar ihre Sicherheitsvorkehrungen, laut Polizei kann dies aber nur mittel- bis langfristige Verbesserungen bringen. Die Polizei setzt auf mehr Überwachung.

Schlecht bestellt ist es auch um die Aufklärungsquote von Banküberfällen. Ein knappes Drittel der Überfälle aus diesem Jahr konnte die Polizei aufklären.

 

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