Heute abend, Dienstag, 13. Mai 2008, 23 Uhr, auf 1live ist ein Hörspielmusical von Stereo Total zu hören:
Patricia Hearst
Eine 19-jährige Millionenerbin wird von der Terroristengruppe SLA entführt. Sie schließt sich ihnen an, verliebt sich in einen der Entführer, raubt Banken aus und wird im "Vietnamkriegs-Amerika" der 70er Jahre zur revolutionären Ikone. Stereo Total erzählen diese authentische Geschichte als Hörspiel-Musical mit Stargästen. Die historischen Rückblenden in eine Zeit, als weite Teile der amerikanischen Bevölkerung glaubten, dass Kriminelle das Land regieren, werden immer wieder durch Songs unterbrochen – ebenso wie der Talkshow-Auftritt der Heldin, die, egal ob an der Universität oder im revolutionären Untergrund, stets versucht, die Beste zu sein: Wir hören Lieder über Bankraub und Volksspeisung, über die sexuelle Revolution und das Stockholmsyndrom. Nach ihrer Verhaftung behauptet Patty Hearst, einer Gehirnwäsche unterzogen worden zu sein. Das Urteil lautet auf sieben Jahre Gefängnis, doch bald darauf wird sie begnadigt und 2001 von Präsident Clinton gänzlich rehabilitiert. Andere Mitglieder der SLA werden aufgrund des Patriot Acts nach mehr als 30 Jahren als Terroristen verurteilt.
Zwischen Soundeffekten, Toncollagen, akustischen Vor- und Rückblenden geht es nicht nur um die Verwandlung der Patty Hearst vom High-Society-Girl zur Bankräuberin und wieder zurück, sondern auch um die trostlose Geschichte eines Medienspektakels – mit ebenso radikalen wie subjektiven Statements aller Beteiligten, die so nur im Rahmen eines Musicals erlaubt sind und unter den Händen von Stereo Total zu bunten Pop-Songs werden.
Françoise Cactus, Schlagzeugerin und Sängerin von Stereo Total, bildende Künstlerin und Autorin lebt in Berlin. Autorin der Bücher "Neurosen zum Valentinstag" (2004) und "Wollita - Vom Wollknäuel zum Superstar" (mit Wolfgang Müller, 2005).Brezel Göring, Elektronikmusiker und Komponist von Stereo Total lebt ebenfalls in Berlin.
Nach Ausstrahlung lässt sich das Ganze auch als Download nachhören, nämlich unter der Rubrik:
"1LIVE PLAN B
Soundstories
Dienstags 23 bis 24 Uhr
Hörspiele mit Groove, Comics fürs Radio. Wirklichkeit neu montiert. Die Soundstories bringen Hörspiele und Feature im regelmäßigen Wechsel. Klänge und Botschaften aus der Zone, wo die Zeitgeister herumspuken und die Regeln des guten Geschmacks versagen. Wer röhrt am lautesten beim Hirschruf-Wettbewerb? Kann man das Bewusstsein des 21. Jahrhunderts im Supermarkt kaufen? Die beste Gebrauchsanleitung, um einen Nummer eins Hit zu landen. Jeden Dienstag werden Sounds und Stories neu abgemischt."</cite
Weitere Einträge in diesem Blog zu Patty Hearst und der Symbionese Liberation Army, findet sich hier über einen Dokumentarfilm aus dem Jahr 2004, zum Thema Live- Berichterstattung, alles eigentlich immer ziemlich tendenziös, kaum recherchiert und somit eher Gegenstand der Untersuchung, denn seriöse Quelle.
Patricia Hearst
Eine 19-jährige Millionenerbin wird von der Terroristengruppe SLA entführt. Sie schließt sich ihnen an, verliebt sich in einen der Entführer, raubt Banken aus und wird im "Vietnamkriegs-Amerika" der 70er Jahre zur revolutionären Ikone. Stereo Total erzählen diese authentische Geschichte als Hörspiel-Musical mit Stargästen. Die historischen Rückblenden in eine Zeit, als weite Teile der amerikanischen Bevölkerung glaubten, dass Kriminelle das Land regieren, werden immer wieder durch Songs unterbrochen – ebenso wie der Talkshow-Auftritt der Heldin, die, egal ob an der Universität oder im revolutionären Untergrund, stets versucht, die Beste zu sein: Wir hören Lieder über Bankraub und Volksspeisung, über die sexuelle Revolution und das Stockholmsyndrom. Nach ihrer Verhaftung behauptet Patty Hearst, einer Gehirnwäsche unterzogen worden zu sein. Das Urteil lautet auf sieben Jahre Gefängnis, doch bald darauf wird sie begnadigt und 2001 von Präsident Clinton gänzlich rehabilitiert. Andere Mitglieder der SLA werden aufgrund des Patriot Acts nach mehr als 30 Jahren als Terroristen verurteilt.
Zwischen Soundeffekten, Toncollagen, akustischen Vor- und Rückblenden geht es nicht nur um die Verwandlung der Patty Hearst vom High-Society-Girl zur Bankräuberin und wieder zurück, sondern auch um die trostlose Geschichte eines Medienspektakels – mit ebenso radikalen wie subjektiven Statements aller Beteiligten, die so nur im Rahmen eines Musicals erlaubt sind und unter den Händen von Stereo Total zu bunten Pop-Songs werden.
Françoise Cactus, Schlagzeugerin und Sängerin von Stereo Total, bildende Künstlerin und Autorin lebt in Berlin. Autorin der Bücher "Neurosen zum Valentinstag" (2004) und "Wollita - Vom Wollknäuel zum Superstar" (mit Wolfgang Müller, 2005).Brezel Göring, Elektronikmusiker und Komponist von Stereo Total lebt ebenfalls in Berlin.
Nach Ausstrahlung lässt sich das Ganze auch als Download nachhören, nämlich unter der Rubrik:
"1LIVE PLAN B
Soundstories
Dienstags 23 bis 24 Uhr
Hörspiele mit Groove, Comics fürs Radio. Wirklichkeit neu montiert. Die Soundstories bringen Hörspiele und Feature im regelmäßigen Wechsel. Klänge und Botschaften aus der Zone, wo die Zeitgeister herumspuken und die Regeln des guten Geschmacks versagen. Wer röhrt am lautesten beim Hirschruf-Wettbewerb? Kann man das Bewusstsein des 21. Jahrhunderts im Supermarkt kaufen? Die beste Gebrauchsanleitung, um einen Nummer eins Hit zu landen. Jeden Dienstag werden Sounds und Stories neu abgemischt."</cite
Weitere Einträge in diesem Blog zu Patty Hearst und der Symbionese Liberation Army, findet sich hier über einen Dokumentarfilm aus dem Jahr 2004, zum Thema Live- Berichterstattung, alles eigentlich immer ziemlich tendenziös, kaum recherchiert und somit eher Gegenstand der Untersuchung, denn seriöse Quelle.
sparkassenkunde - am Dienstag, 13. Mai 2008, 10:47 - Rubrik: Populaere Kultur Musik
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Auf der Webseite des Österreichischen Leichtathletikverbandes ist folgende Suchanzeige geschaltet:
„Läufer gesucht“
Die Nikolaus Geyrhalter Filmproduktion dreht im Zeitraum Mitte April bis Mitte Mai 2008 in Wien den Kinospielfilm „Der Räuber“ nach einem Roman des österreichischen Autors Martin Prinz unter der Regie von Benjamin Heisenberg.
Für den gesamten Drehzeitraum werden „Läuferdoubles“ (gerne auch Hürden- und Hindernisläufer) für den Hauptdarsteller Andreas Lust (1,80m groß, Konfektionsgröße 48) gesucht. Speziell für den Vienna City Marathon am 27.04.08 werden 10 bis 20 männliche Laufkomparsen (Marathonläufer) gesucht.
Bei Interesse melden Sie sich bitte per email bei Elisabeth Zemann, elisabeth.zemann[at]chello.at. (wenn möglich, mit Foto)
Die Story
„Der Räuber“, erschienen 2002 im Verlag Jung und Jung, erzählt nach einer wahren Begebenheit aus dem November 1988 die Geschichte von Johann Kastenberger (im Buch: Rettenberger), einem erfolgreichen Marathonläufer und Serienbankräuber. Kaum aus dem Gefängnis entlassen, zieht er wieder aus, bis ihm eine Liebe in die Quere kommt. Als er entdeckt wird, tragen ihn seine Beine vor dem größten Polizeiaufmarsch der österreichischen Nachkriegsgeschichte davon.
Kastenberger hält heute immer noch den Streckenrekord beim Bergmarathon von Kainach. Er erlangte als „Pumpgun-Ronnie“ Bekanntheit, weil er seine Banküberfälle stets mit einer Ronald-Reagan-Maske verübte.
Benjamin Heisenbergs zweite Regiearbeit nach dem Erfolg von „Schläfer“ portraitiert den Räuber als getriebenen Suchenden, mit einem anarchistisch geführten Lebensprinzip, das unweigerlich in den Konflikt mit der Gesellschaft führen muss. „Der Räuber“ erzählt von außergewöhnlichen Marathonläufen, Serienbankrauben, von österreichischer Landschaft, von unmöglicher Liebe und abenteuerlicher Flucht. Der Autor des Romans, Martin Prinz, war in der Jugend Skilangläufer im niederösterreichischen Landeskader und verfügt selbst über einige Marathon-Erfahrung. Robert Katzenbeisser
„Läufer gesucht“
Die Nikolaus Geyrhalter Filmproduktion dreht im Zeitraum Mitte April bis Mitte Mai 2008 in Wien den Kinospielfilm „Der Räuber“ nach einem Roman des österreichischen Autors Martin Prinz unter der Regie von Benjamin Heisenberg.
Für den gesamten Drehzeitraum werden „Läuferdoubles“ (gerne auch Hürden- und Hindernisläufer) für den Hauptdarsteller Andreas Lust (1,80m groß, Konfektionsgröße 48) gesucht. Speziell für den Vienna City Marathon am 27.04.08 werden 10 bis 20 männliche Laufkomparsen (Marathonläufer) gesucht.
Bei Interesse melden Sie sich bitte per email bei Elisabeth Zemann, elisabeth.zemann[at]chello.at. (wenn möglich, mit Foto)
Die Story
„Der Räuber“, erschienen 2002 im Verlag Jung und Jung, erzählt nach einer wahren Begebenheit aus dem November 1988 die Geschichte von Johann Kastenberger (im Buch: Rettenberger), einem erfolgreichen Marathonläufer und Serienbankräuber. Kaum aus dem Gefängnis entlassen, zieht er wieder aus, bis ihm eine Liebe in die Quere kommt. Als er entdeckt wird, tragen ihn seine Beine vor dem größten Polizeiaufmarsch der österreichischen Nachkriegsgeschichte davon.
Kastenberger hält heute immer noch den Streckenrekord beim Bergmarathon von Kainach. Er erlangte als „Pumpgun-Ronnie“ Bekanntheit, weil er seine Banküberfälle stets mit einer Ronald-Reagan-Maske verübte.
Benjamin Heisenbergs zweite Regiearbeit nach dem Erfolg von „Schläfer“ portraitiert den Räuber als getriebenen Suchenden, mit einem anarchistisch geführten Lebensprinzip, das unweigerlich in den Konflikt mit der Gesellschaft führen muss. „Der Räuber“ erzählt von außergewöhnlichen Marathonläufen, Serienbankrauben, von österreichischer Landschaft, von unmöglicher Liebe und abenteuerlicher Flucht. Der Autor des Romans, Martin Prinz, war in der Jugend Skilangläufer im niederösterreichischen Landeskader und verfügt selbst über einige Marathon-Erfahrung. Robert Katzenbeisser
vabanque - am Donnerstag, 1. Mai 2008, 19:02 - Rubrik: Bankraub in Film und Fernsehen
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Das Traunsteiner Tagblatt (30.4. 2008) hält uns über den Prozess gegen den "sanften Rosenheimer" auf dem Laufenden, aber der Gestus der Berichterstattung ist schon ziemlich abfällig. Das riecht nach Vorverurteilung:
Siegfried N. beklagt unterschlagenen Laptop
Erstmals ergriff der 64-jährige als Bankräuber verurteilte und neuer Taten verdächtige Siegfried N. gestern vor der Sechsten Strafkammer am Landgericht Traunstein mit Vorsitzendem Richter Werner Gruben das Wort. Allerdings lieferte er überwiegend einen Rückblick auf sein schillerndes Leben. Er beklagte die seit seiner Haftentlassung 1984 angeblich ungerechtfertigte Verfolgung und verdächtigte die Staatsanwaltschaft, seinen Laptop mit entlastenden Unterlagen unterschlagen zu haben. Nur selten streifte er die aktuellen Vorwürfe – fünf Banküberfälle in Südostbayern und Niedersachsen mit einer Beute von 430 000 Euro sowie eine versuchte Tat. Der Prozess wird am 8. Mai fortgesetzt.
Zu seiner ersten Verurteilung im August 1984 erklärte er, mit zwei anderen Männern habe er sieben Banken, vor allem im Raum Rosenheim, heimgesucht und zusammen rund 600 000 Euro erbeutet. »Ich habe ein Geständnis abgelegt, reinen Tisch gemacht.« Er wies aber zurück, jemals Körperverletzungen begangen zu haben. Das seien immer die Mittäter gewesen. Außerdem habe er damals an Asthma gelitten, was eigentlich zu »erheblich verminderter Schuldfähigkeit« hätte führen müssen: »Ich bin vier bis fünf Jahre zu lang im Gefängnis gesessen.« Seine Verteidiger Dr. Ahmed Adam und Jürgen Langer aus München würden deshalb ein Wiederaufnahmeverfahren anstrengen. »Ich möchte darlegen, wie ungerecht ich von Anfang an behandelt wurde. Was gegen mich gelaufen ist, war eine reine Hetzkampagne.«
Aus dem Vorspann seines Romans »Der Räuber mit der sanften Hand« verlas er seine Lebensgeschichte. Demnach wuchs er in Rosenheim in gutbürgerlichen Verhältnissen auf. Aus dem jungen Mann aus gutem Elternhaus sei dann »ein Schwerverbrecher geworden«. Die Unwägbarkeiten prägten das Leben. Er sei das beste Beispiel dafür. Besonders über einen Traunsteiner Kripobeamten schimpfte er gestern. Fünf Mal hatte der den Angeklagten in der erneuten Untersuchungshaft vernommen. Einmal habe er von einer Kassette mit mindestens 20 000 Euro in Münzen gesprochen, vergraben entdeckt 2005 auf einem der Anwesen des Angeklagten. Er empörte sich: »Ich hätte nach dem Gefängnis 15 Jahre Zeit gehabt, den Schatz zu bergen.« An anderer Stelle meinte er: »Staatsanwaltschaft und Kripo holen die alten Sachen raus, um mich irgendwie damit zu diskriminieren.«
Doktorarbeiten für andere geschrieben
Von 17 ungeklärten Banküberfällen sei die Rede gewesen. Aber er könne doch nichts gestehen, was er nicht begangen habe. Zu seinen Einkommensverhältnissen berief er sich auf Einkünfte aus neun Dissertationen, die er für andere Leute nach seiner Entlassung 1993 aus der Haft geschrieben habe. Die Doktorarbeiten seien auf seinem 1999 gekauften, seit seiner Verhaftung im Mai 2007 verschollenen Laptop zu finden – ebenso wie seine Romane und Drehbücher, alle Geldbewegungen und Unterlagen zu einem Konto auf den Cayman-Islands. Der Angeklagte, der sich selbst als »Schriftsteller, Drehbuchautor und Regisseur« bezeichnete, betonte: »Es gibt Menschen, die interessieren sich für Literatur und Film. Viele Leute haben mich finanziell unterstützt. Alle Mäzene sind auf dem Laptop drauf.« Mit zwei Schreiben seines Steuerberaters versuchte er, die Einkünfte zu belegen: »Ich habe diese Einkünfte, etwa 30 000 Euro, versteuert, obwohl ich es nicht gemusst hätte. Ich wollte keinen Ärger mit dem Finanzamt haben.«
Namen von Auftraggebern geheim
Auf Fragen nach den angeblichen Dissertationen in fremdem Auftrag antwortete er: »Meine Themen waren die Verarbeitung von Literatur im Film. Im Schreiben war ich immer gut in der Schule. Ich habe an der Fernuniversität Hagen Literaturwissenschaften studiert.« Er habe zwischen 1995 und 1998 seine eigene Doktorarbeit verfasst, die aber mangels Abiturs nicht akzeptiert worden sei: »Ich war zutiefst enttäuscht.« Über eine Holländerin habe er Kontakt zu einem Mann bekommen, »der mit seiner Dissertation nicht weiterkam«. Gegen Bezahlung habe er die Arbeit weiter geschrieben. »Vereinbart war, dass nichts nach draußen dringt.« Auf Frage nach dem Namen des Auftraggebers erwiderte er, das könne man nicht von ihm erwarten. »Ich weiß den Namen nicht mehr. Wenn ich ihn wüsste, würde ich ihn nicht sagen. Das ist bei den anderen acht Dissertationen zwischen 2000 und 2006 genauso.« Unter dem Strich habe er trotz eines Stückpreises von etwa 40 000 Euro sowieso nichts daran verdient, wenn er den Arbeitsaufwand rechne: »Das geht Plus-Minus-Null auf.«
Staatsanwalt Andreas Miller legte der Anklage das Tatmotiv »finanzielle Not« zu Grunde. Der Angeklagte gab gestern an, er habe den Kauf seines Hauses in Prutting und seines Bauernhofs im Niederbayerischen aus den Doktorarbeiten finanziert. Das Bauernhaus habe er inzwischen verkaufen müssen. Das Anwesen in Prutting werde zwangsversteigert. Von der Beute der früheren Banküberfälle fehlt bis heute jede Spur.»Ich werde in jeder Fernsehsendung gefragt, wo die Beute ist. Dazu möchte ich mich nicht äußern. Das ist 25 Jahre her.«
Siegfried N. beklagt unterschlagenen Laptop
Erstmals ergriff der 64-jährige als Bankräuber verurteilte und neuer Taten verdächtige Siegfried N. gestern vor der Sechsten Strafkammer am Landgericht Traunstein mit Vorsitzendem Richter Werner Gruben das Wort. Allerdings lieferte er überwiegend einen Rückblick auf sein schillerndes Leben. Er beklagte die seit seiner Haftentlassung 1984 angeblich ungerechtfertigte Verfolgung und verdächtigte die Staatsanwaltschaft, seinen Laptop mit entlastenden Unterlagen unterschlagen zu haben. Nur selten streifte er die aktuellen Vorwürfe – fünf Banküberfälle in Südostbayern und Niedersachsen mit einer Beute von 430 000 Euro sowie eine versuchte Tat. Der Prozess wird am 8. Mai fortgesetzt.
Zu seiner ersten Verurteilung im August 1984 erklärte er, mit zwei anderen Männern habe er sieben Banken, vor allem im Raum Rosenheim, heimgesucht und zusammen rund 600 000 Euro erbeutet. »Ich habe ein Geständnis abgelegt, reinen Tisch gemacht.« Er wies aber zurück, jemals Körperverletzungen begangen zu haben. Das seien immer die Mittäter gewesen. Außerdem habe er damals an Asthma gelitten, was eigentlich zu »erheblich verminderter Schuldfähigkeit« hätte führen müssen: »Ich bin vier bis fünf Jahre zu lang im Gefängnis gesessen.« Seine Verteidiger Dr. Ahmed Adam und Jürgen Langer aus München würden deshalb ein Wiederaufnahmeverfahren anstrengen. »Ich möchte darlegen, wie ungerecht ich von Anfang an behandelt wurde. Was gegen mich gelaufen ist, war eine reine Hetzkampagne.«
Aus dem Vorspann seines Romans »Der Räuber mit der sanften Hand« verlas er seine Lebensgeschichte. Demnach wuchs er in Rosenheim in gutbürgerlichen Verhältnissen auf. Aus dem jungen Mann aus gutem Elternhaus sei dann »ein Schwerverbrecher geworden«. Die Unwägbarkeiten prägten das Leben. Er sei das beste Beispiel dafür. Besonders über einen Traunsteiner Kripobeamten schimpfte er gestern. Fünf Mal hatte der den Angeklagten in der erneuten Untersuchungshaft vernommen. Einmal habe er von einer Kassette mit mindestens 20 000 Euro in Münzen gesprochen, vergraben entdeckt 2005 auf einem der Anwesen des Angeklagten. Er empörte sich: »Ich hätte nach dem Gefängnis 15 Jahre Zeit gehabt, den Schatz zu bergen.« An anderer Stelle meinte er: »Staatsanwaltschaft und Kripo holen die alten Sachen raus, um mich irgendwie damit zu diskriminieren.«
Doktorarbeiten für andere geschrieben
Von 17 ungeklärten Banküberfällen sei die Rede gewesen. Aber er könne doch nichts gestehen, was er nicht begangen habe. Zu seinen Einkommensverhältnissen berief er sich auf Einkünfte aus neun Dissertationen, die er für andere Leute nach seiner Entlassung 1993 aus der Haft geschrieben habe. Die Doktorarbeiten seien auf seinem 1999 gekauften, seit seiner Verhaftung im Mai 2007 verschollenen Laptop zu finden – ebenso wie seine Romane und Drehbücher, alle Geldbewegungen und Unterlagen zu einem Konto auf den Cayman-Islands. Der Angeklagte, der sich selbst als »Schriftsteller, Drehbuchautor und Regisseur« bezeichnete, betonte: »Es gibt Menschen, die interessieren sich für Literatur und Film. Viele Leute haben mich finanziell unterstützt. Alle Mäzene sind auf dem Laptop drauf.« Mit zwei Schreiben seines Steuerberaters versuchte er, die Einkünfte zu belegen: »Ich habe diese Einkünfte, etwa 30 000 Euro, versteuert, obwohl ich es nicht gemusst hätte. Ich wollte keinen Ärger mit dem Finanzamt haben.«
Namen von Auftraggebern geheim
Auf Fragen nach den angeblichen Dissertationen in fremdem Auftrag antwortete er: »Meine Themen waren die Verarbeitung von Literatur im Film. Im Schreiben war ich immer gut in der Schule. Ich habe an der Fernuniversität Hagen Literaturwissenschaften studiert.« Er habe zwischen 1995 und 1998 seine eigene Doktorarbeit verfasst, die aber mangels Abiturs nicht akzeptiert worden sei: »Ich war zutiefst enttäuscht.« Über eine Holländerin habe er Kontakt zu einem Mann bekommen, »der mit seiner Dissertation nicht weiterkam«. Gegen Bezahlung habe er die Arbeit weiter geschrieben. »Vereinbart war, dass nichts nach draußen dringt.« Auf Frage nach dem Namen des Auftraggebers erwiderte er, das könne man nicht von ihm erwarten. »Ich weiß den Namen nicht mehr. Wenn ich ihn wüsste, würde ich ihn nicht sagen. Das ist bei den anderen acht Dissertationen zwischen 2000 und 2006 genauso.« Unter dem Strich habe er trotz eines Stückpreises von etwa 40 000 Euro sowieso nichts daran verdient, wenn er den Arbeitsaufwand rechne: »Das geht Plus-Minus-Null auf.«
Staatsanwalt Andreas Miller legte der Anklage das Tatmotiv »finanzielle Not« zu Grunde. Der Angeklagte gab gestern an, er habe den Kauf seines Hauses in Prutting und seines Bauernhofs im Niederbayerischen aus den Doktorarbeiten finanziert. Das Bauernhaus habe er inzwischen verkaufen müssen. Das Anwesen in Prutting werde zwangsversteigert. Von der Beute der früheren Banküberfälle fehlt bis heute jede Spur.»Ich werde in jeder Fernsehsendung gefragt, wo die Beute ist. Dazu möchte ich mich nicht äußern. Das ist 25 Jahre her.«
vabanque - am Mittwoch, 30. April 2008, 16:00 - Rubrik: Biographien des Bankraubs
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Mal wieder so eine Ankündigung ganz nach dem Geschmack dieses Blogs:
Heute abend auf kabel eins: 29.04.2008, 20:15 Uhr
Banditen! Der Charme der Kriminellen
"Banditen!" dürfte die geschätzte vierhundertneunzigtausendste Produktion gewesen sein, die sich um einen Banküberfall dreht. Auf Filmemacher scheint diese Idee immer und immer wieder magische Wirkung zu haben. Barry Levinsons Komödie "Banditen!" (2001), die kabel eins nun wiederholt, beobachtet das Team Bruce Willis und Billy Bob Thornton bei der Arbeit. Kaum zu glauben, dass jemand zu diesem Thema noch amüsante zwei Stunden Unterhaltung präsentiert. Aber wahr.
Erinnerungen werden wach an die legendäre Vorstellung von Paul Newman und Robert Redford, die als Butch Cassidy und Sundance Kid die Herzen der Zuschauer eroberten. Oder auch an Robert De Niro und Billy Crystal, die sich in Levinsons "Reine Nervensache" ebenfalls wunderbar ergänzten. Doch Bruce Willis (Joe) und Billy Bob Thornton (Terry) sind nicht Patient und Psychiater, zumindest nicht auf den ersten Blick, sondern das neue Banditen-Dreamteam.
Banditen. Schon das Wort ist niedlich. Ein Bandit ist kein gefährlicher Krimineller, eher ein liebenswerter Gauner, ein verschmitzter Kerl, dem man nicht böse ist. So haut Bruce Willis Menschen im Boxring einfach um, während Billy Bob Thornton ihm fürsorglich "Anger Management" zuruft. Wenn Willis mit einem Lastwagen durch Vorgärten prescht, regt Thornton dazu an, doch mal eine Straße zu suchen. Die Mimik, die kleinen Gesten stimmen. Jeder Dialog sitzt, und die Situationskomik wirkt spontan.
Es ist pures Vergnügen, den beiden Banditen zuzusehen, wie sie aus dem Gefängnis ausbrechen und ran ans Geld wollen. Dazu kommt Barry Levinson als Regisseur, der mit Überraschungseffekten die Atmosphäre anheizt. Wenn alle Zuschauer die beiden Männer lieben, wird eine dritte Person eingeführt: eine Frau (Cate Blanchett, ab Mai in "Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels" zu sehen). Billy Bob gerät am falschen Tag an die falsche Dame, die gerade eine massive Beziehungskrise durchlebt. Sie lässt sich nicht einschüchtern und gehört fortan zur Mannschaft."
Heute abend auf kabel eins: 29.04.2008, 20:15 Uhr
Banditen! Der Charme der Kriminellen
"Banditen!" dürfte die geschätzte vierhundertneunzigtausendste Produktion gewesen sein, die sich um einen Banküberfall dreht. Auf Filmemacher scheint diese Idee immer und immer wieder magische Wirkung zu haben. Barry Levinsons Komödie "Banditen!" (2001), die kabel eins nun wiederholt, beobachtet das Team Bruce Willis und Billy Bob Thornton bei der Arbeit. Kaum zu glauben, dass jemand zu diesem Thema noch amüsante zwei Stunden Unterhaltung präsentiert. Aber wahr.
Erinnerungen werden wach an die legendäre Vorstellung von Paul Newman und Robert Redford, die als Butch Cassidy und Sundance Kid die Herzen der Zuschauer eroberten. Oder auch an Robert De Niro und Billy Crystal, die sich in Levinsons "Reine Nervensache" ebenfalls wunderbar ergänzten. Doch Bruce Willis (Joe) und Billy Bob Thornton (Terry) sind nicht Patient und Psychiater, zumindest nicht auf den ersten Blick, sondern das neue Banditen-Dreamteam.
Banditen. Schon das Wort ist niedlich. Ein Bandit ist kein gefährlicher Krimineller, eher ein liebenswerter Gauner, ein verschmitzter Kerl, dem man nicht böse ist. So haut Bruce Willis Menschen im Boxring einfach um, während Billy Bob Thornton ihm fürsorglich "Anger Management" zuruft. Wenn Willis mit einem Lastwagen durch Vorgärten prescht, regt Thornton dazu an, doch mal eine Straße zu suchen. Die Mimik, die kleinen Gesten stimmen. Jeder Dialog sitzt, und die Situationskomik wirkt spontan.
Es ist pures Vergnügen, den beiden Banditen zuzusehen, wie sie aus dem Gefängnis ausbrechen und ran ans Geld wollen. Dazu kommt Barry Levinson als Regisseur, der mit Überraschungseffekten die Atmosphäre anheizt. Wenn alle Zuschauer die beiden Männer lieben, wird eine dritte Person eingeführt: eine Frau (Cate Blanchett, ab Mai in "Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels" zu sehen). Billy Bob gerät am falschen Tag an die falsche Dame, die gerade eine massive Beziehungskrise durchlebt. Sie lässt sich nicht einschüchtern und gehört fortan zur Mannschaft."
sparkassenkunde - am Dienstag, 29. April 2008, 14:59 - Rubrik: Bankraub in Film und Fernsehen
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wenn man einer der ekelerregendsten Schmierblätter Wiens Glauben schenken darf. Die in den U-Bahnen ausliegende Gratiszeitung "Heute", ein Machwerk aus dem Hause Dichand (allerdings übt hier die Tochter für's Leben: der Apfel fällt nicht weit vom Stamm) berichtete am 28.4. 2008, dass am vergangenen Freitag heuer bereits der 26. Bankraub in Wien stattgefunden habe:
"Aufklärungsquote im Keller" - Zahl der Überfälle im Aufwind:
"Nur neun der heuer bereits 26 Coups konnten geklärt werden. Und. Was die Zahl der Banküberfälle betrifft, befinden wir uns auf Rekordkurs. Ende April 2007, dem bisherigen Extremjahr, zählten die Statistiker vier weniger, nämlich 'nur' 22."
Das ist mal wieder typisch. Kaum kann jemand auf 26 zählen, wird er hier zum "Statistiker" geadelt. Neulich phantasierte das andere Boulevardblatt "Österreich" Rapid Wien zu einem der fünf stärksten
europäischen Fußballclubs. Grundlage der "Zählung". Sie hatten annähernd so viele oder mehr Meisterschaften gewonnen, wie andere europäische Fußballklubs.
"Aufklärungsquote im Keller" - Zahl der Überfälle im Aufwind:
"Nur neun der heuer bereits 26 Coups konnten geklärt werden. Und. Was die Zahl der Banküberfälle betrifft, befinden wir uns auf Rekordkurs. Ende April 2007, dem bisherigen Extremjahr, zählten die Statistiker vier weniger, nämlich 'nur' 22."
Das ist mal wieder typisch. Kaum kann jemand auf 26 zählen, wird er hier zum "Statistiker" geadelt. Neulich phantasierte das andere Boulevardblatt "Österreich" Rapid Wien zu einem der fünf stärksten
europäischen Fußballclubs. Grundlage der "Zählung". Sie hatten annähernd so viele oder mehr Meisterschaften gewonnen, wie andere europäische Fußballklubs.
vabanque - am Dienstag, 29. April 2008, 14:27 - Rubrik: Wien 2008
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Heute, 28.04.2008
21.00 - 22.35 (95 min.)
auf arte
Die Träumerin
Spielfilm Frankreich 2004 (A tout de suite)
Ein Anruf verändert das Leben einer 19-Jährigen für immer: Ihr Freund gesteht ihr, dass er sich an einem Banküberfall beteiligt hat, bei dem es zwei Tote gab. Das erschütterte Mädchen muss sich zwischen Liebe und Gesetz entscheiden.
Paris, 1975: Eine 19-Jährige Kunststudentin verliebt sich in einen Marokkaner, den sie nur flüchtig kennt. Das Glück der beiden scheint perfekt, bis der junge Mann ihr eines Abends am Telefon gesteht, dass er mit zwei Freunden eine Bank überfallen hat. Einer der Freunde und ein Schalterbeamter sind tot, während dem jungen Marokkaner und seinem anderen Freund die Flucht vor der Polizei gelungen ist. Nun wollen sie sich mit ihren Freundinnen absetzen.
Weiter im Text
21.00 - 22.35 (95 min.)
auf arte
Die Träumerin
Spielfilm Frankreich 2004 (A tout de suite)
Ein Anruf verändert das Leben einer 19-Jährigen für immer: Ihr Freund gesteht ihr, dass er sich an einem Banküberfall beteiligt hat, bei dem es zwei Tote gab. Das erschütterte Mädchen muss sich zwischen Liebe und Gesetz entscheiden.
Paris, 1975: Eine 19-Jährige Kunststudentin verliebt sich in einen Marokkaner, den sie nur flüchtig kennt. Das Glück der beiden scheint perfekt, bis der junge Mann ihr eines Abends am Telefon gesteht, dass er mit zwei Freunden eine Bank überfallen hat. Einer der Freunde und ein Schalterbeamter sind tot, während dem jungen Marokkaner und seinem anderen Freund die Flucht vor der Polizei gelungen ist. Nun wollen sie sich mit ihren Freundinnen absetzen.
Weiter im Text
contributor - am Montag, 28. April 2008, 13:51 - Rubrik: Bankraub in Film und Fernsehen
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Ab und an wird dieser Blog in der Blogosphäre erwähnt. Wie selbstverständlich fällt dann - nicht nur in Österreich - das Stichwort der Ersten Allgemeinen Verunsicherung (EAV). Die Weltbeobachterin ("Alles über Banküberfälle") spricht von "Fundgrube". In einem Fan-Blog der EAV wird eingangs über die dichterischen Qualitäten behauptet:
"EAV was my first love, will it be my last?
"Das Böse ist immer und überall". Das wahrscheinlich bekannteste Zitat der "Ersten Allgemeinen Verunsicherung" ist nur ein kleiner Ausschnitt des Werkes einer Band, die seit 1977 eine Brücke zwischen Humor und Gesellschaftskritik schlägt und deren Texter Thomas Spitzer es verdient hat, nicht zuletzt wegen seines sarkastisch-pessimistischen Weltbildes, zu den bedeutendsten Dichtern unserer Zeit gezählt zu werden."
Aber im Eintrag " No Money for Nothing for Woofy and Me" wird auch Rio Reiser zitiert:
"Und wenn Du Geld brauchst,
bei der Bank gibt's Geld satt.
Das kann jeder haben,
der genug davon hat.
Und wenn Du nix hast,
überleg' Dir's nicht lang.
Nimm' ne Wasserpistole
und überzeug' Deine Bank."
Rio Reiser, "Neun99zig"
Und dann wirds bei "morned" prinzipiell:
"Der Traum des antikapitalistischen Robin Hoods endet trotz Palmers-Strumpfhose über dem Zinken im Zweifelsfall hinter schwedischen Gardinen. Von den Reichen (= Sparkasse Innerbittlbach) nehmen und den Armen (= der antikapitalistische Robin Hood) geben, klingt idealistisch, doch der Rechtsstaat hat etwas dagegen. Diebstahl ist nun mal Diebstahl. Für Banken ist Bankraub jedoch nicht das größte Problem. Die Besuche von durchlöcherten Socken zahlen die Versicherungen. Doch wenn die eigenen Mitarbeiter Milliarden an der Börse verzocken, juckt es doch so manchem Aufsichtsrat am Öhrchen im Lichtensteiner Waschhaus."
So allgemein wie richtig. Und dann wird abgeklärt und nüchtern der Niedergang eines Popstars abgeleitet und uns ein "vermeintlicher Bildungsauftrag" angetragen:
"Die Geschichte des Bankraubs ist eine Geschichte des Niedergangs eines Popstars. Anders als in den 70er und 80er Jahren hört man heute kaum mehr etwas von Banküberfallen in den Medien. Sind sie aus der Mode gekommen? Die Popkultur und die politische Subkultur jedenfalls haben sie verlassen: Nach Bert Brecht ("Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?"), Rio Reiser und der EAV ("Ba-Ba-Banküberfall") ist das Thema eingeschlafen. Und weil es nichts gibt, was es nicht gibt, übernimmt nun das "Weblog zur Volkskunde des Bankraubs" den vermeintlichen Bildungsauftrag."
Zwar etwas hopplahopp und Brecht und Rio Reiser mit EAV auf eine Stufe zu stellen - na ja ...
Und in Wien wird diese Behauptung vom Niedergang täglich dementiert. Nun mag es so sein, wie ich es neulich auf einer Postkarte - ausgestellt im Schaufenster gegenüber dem Hundertwasser-Haus - gelesen habe. Sinngemäss: "Die Welt mag untergehen - in Wien passiert alles 20 Jahre später." So haben wir es hier doch mit jenem kulturpessimistischen Duktus zu tun, der früher immer alles besser fand. Nun könnte man selbst in diesen Tenor verfallen: Wer EAV nach "Cafe Passé" noch gut gefunden hat, muss einen an der Waffel haben, aber das dürfte wohl das gleiche Muster sein. Anyway: "That's the way life is" - (The Clash: Daddy was a bankrobber). Und was den Bildungsauftrag angeht: Es geht hier eben vor allem um den Bankraub-Diskurs und da sind solche Quellen natürlich dankbar und ergiebig.
Nicolas Schröder, Projektentwickler für "Unternehmen in der Gesellschaft" ("Corporate Citizenship") gibt bereitwillig zu, was er so in seiner freien Zeit treibt:
"Was ich gerne tue, wenn ich nicht arbeite und mir die Familie frei gibt:
* Nebengleise „befahren“ (Lesetipp: Klaus Schönberger (Hrsg) Va Banque. Bankraub: Theorie, Praxis, Geschichte; siehe: www.vabanque.twoday.net)"
Tja, was wohl unsereins in seiner "freien" Zeit macht ...
"EAV was my first love, will it be my last?
"Das Böse ist immer und überall". Das wahrscheinlich bekannteste Zitat der "Ersten Allgemeinen Verunsicherung" ist nur ein kleiner Ausschnitt des Werkes einer Band, die seit 1977 eine Brücke zwischen Humor und Gesellschaftskritik schlägt und deren Texter Thomas Spitzer es verdient hat, nicht zuletzt wegen seines sarkastisch-pessimistischen Weltbildes, zu den bedeutendsten Dichtern unserer Zeit gezählt zu werden."
Aber im Eintrag " No Money for Nothing for Woofy and Me" wird auch Rio Reiser zitiert:
"Und wenn Du Geld brauchst,
bei der Bank gibt's Geld satt.
Das kann jeder haben,
der genug davon hat.
Und wenn Du nix hast,
überleg' Dir's nicht lang.
Nimm' ne Wasserpistole
und überzeug' Deine Bank."
Rio Reiser, "Neun99zig"
Und dann wirds bei "morned" prinzipiell:
"Der Traum des antikapitalistischen Robin Hoods endet trotz Palmers-Strumpfhose über dem Zinken im Zweifelsfall hinter schwedischen Gardinen. Von den Reichen (= Sparkasse Innerbittlbach) nehmen und den Armen (= der antikapitalistische Robin Hood) geben, klingt idealistisch, doch der Rechtsstaat hat etwas dagegen. Diebstahl ist nun mal Diebstahl. Für Banken ist Bankraub jedoch nicht das größte Problem. Die Besuche von durchlöcherten Socken zahlen die Versicherungen. Doch wenn die eigenen Mitarbeiter Milliarden an der Börse verzocken, juckt es doch so manchem Aufsichtsrat am Öhrchen im Lichtensteiner Waschhaus."
So allgemein wie richtig. Und dann wird abgeklärt und nüchtern der Niedergang eines Popstars abgeleitet und uns ein "vermeintlicher Bildungsauftrag" angetragen:
"Die Geschichte des Bankraubs ist eine Geschichte des Niedergangs eines Popstars. Anders als in den 70er und 80er Jahren hört man heute kaum mehr etwas von Banküberfallen in den Medien. Sind sie aus der Mode gekommen? Die Popkultur und die politische Subkultur jedenfalls haben sie verlassen: Nach Bert Brecht ("Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?"), Rio Reiser und der EAV ("Ba-Ba-Banküberfall") ist das Thema eingeschlafen. Und weil es nichts gibt, was es nicht gibt, übernimmt nun das "Weblog zur Volkskunde des Bankraubs" den vermeintlichen Bildungsauftrag."
Zwar etwas hopplahopp und Brecht und Rio Reiser mit EAV auf eine Stufe zu stellen - na ja ...
Und in Wien wird diese Behauptung vom Niedergang täglich dementiert. Nun mag es so sein, wie ich es neulich auf einer Postkarte - ausgestellt im Schaufenster gegenüber dem Hundertwasser-Haus - gelesen habe. Sinngemäss: "Die Welt mag untergehen - in Wien passiert alles 20 Jahre später." So haben wir es hier doch mit jenem kulturpessimistischen Duktus zu tun, der früher immer alles besser fand. Nun könnte man selbst in diesen Tenor verfallen: Wer EAV nach "Cafe Passé" noch gut gefunden hat, muss einen an der Waffel haben, aber das dürfte wohl das gleiche Muster sein. Anyway: "That's the way life is" - (The Clash: Daddy was a bankrobber). Und was den Bildungsauftrag angeht: Es geht hier eben vor allem um den Bankraub-Diskurs und da sind solche Quellen natürlich dankbar und ergiebig.
Nicolas Schröder, Projektentwickler für "Unternehmen in der Gesellschaft" ("Corporate Citizenship") gibt bereitwillig zu, was er so in seiner freien Zeit treibt:
"Was ich gerne tue, wenn ich nicht arbeite und mir die Familie frei gibt:
* Nebengleise „befahren“ (Lesetipp: Klaus Schönberger (Hrsg) Va Banque. Bankraub: Theorie, Praxis, Geschichte; siehe: www.vabanque.twoday.net)"
Tja, was wohl unsereins in seiner "freien" Zeit macht ...
vabanque - am Donnerstag, 24. April 2008, 07:55 - Rubrik: Populaere Kultur Musik
jedenfalls meint das der Berner Informatik-Student Manuel Friedli in seinen Aufzeichnungen zum Zürcher Kunstraub Anfang dieses Jahres (Artnapping).
'Bei uns fällt sowas unter die Kategorie "Millionencoup".
'Bei uns fällt sowas unter die Kategorie "Millionencoup".
vabanque - am Freitag, 18. April 2008, 22:11 - Rubrik: Millionencoup
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Das österreichische Gratisblatt "Österreich" meldet, dass in New York ein Polizist nach drittem Bankraub aufgeflogen (12. April 2008). Dabei outet sich mancher Leser dieses Blattes, als "Fan" von derlei Nebentätigkeiten: "Toller Bulle -Den sollte man dem Polizeigeneral Horngacher unterstellen!" und sehen durchaus Parallelen zu österreichischen Verhältnissen ...
"In New York hat sich ein 21 Jahre alter Polizist als notorischer Bankräuber entpuppt.
Er soll bei drei Banküberfällen mindestens 118.000 US-Dollar (75.000 Euro) erbeutet und das Geld zum Teil für ein neues Auto, Schulden und einen Brillantring für seine Freundin ausgegeben haben. Wie die "New York Times" am Samstag berichtete, wurde der Mann nach seinem dritten Coup festgenommen.
...
"Tüchtiger Mann mit Potential"
Polizeichef Raymond Kelly versicherte, es habe keinerlei Hinweise auf die kriminellen Neigungen des jungen Beamten gegeben. "Seine Unterlagen zeigen, dass er ein tüchtiger, hart arbeitender Mann mit großem Potenzial war, und das hat jeden verblüfft, der glaubte, ihn zu kennen." Der Mann bekam als Polizist auf Probe ein Jahresgehalt von 32.700 Dollar (rund 20.000 Euro)."
Mal wieder ein Beleg dafür, dass die Verhältnisse kompliziert sind und mitunter gut und böse nicht mehr so einfach zu unterscheiden ist (wenn's denn je so war).
Für all diejenigen, die etwas fundierter informiert werden wollen zum Bericht der New York Times (12.04. 2008)
"In New York hat sich ein 21 Jahre alter Polizist als notorischer Bankräuber entpuppt.
Er soll bei drei Banküberfällen mindestens 118.000 US-Dollar (75.000 Euro) erbeutet und das Geld zum Teil für ein neues Auto, Schulden und einen Brillantring für seine Freundin ausgegeben haben. Wie die "New York Times" am Samstag berichtete, wurde der Mann nach seinem dritten Coup festgenommen.
...
"Tüchtiger Mann mit Potential"
Polizeichef Raymond Kelly versicherte, es habe keinerlei Hinweise auf die kriminellen Neigungen des jungen Beamten gegeben. "Seine Unterlagen zeigen, dass er ein tüchtiger, hart arbeitender Mann mit großem Potenzial war, und das hat jeden verblüfft, der glaubte, ihn zu kennen." Der Mann bekam als Polizist auf Probe ein Jahresgehalt von 32.700 Dollar (rund 20.000 Euro)."
Mal wieder ein Beleg dafür, dass die Verhältnisse kompliziert sind und mitunter gut und böse nicht mehr so einfach zu unterscheiden ist (wenn's denn je so war).
Für all diejenigen, die etwas fundierter informiert werden wollen zum Bericht der New York Times (12.04. 2008)
sparkassenkunde - am Montag, 14. April 2008, 16:12 - Rubrik: BankerInnen und PolizistInnen
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ntv: (10.4.2008)
"Dreieinhalb Jahre nach dem spektakulären Raubmord in einer Sparkasse in Siegelsbach bei Heilbronn ist der ehemalige Dorfbäcker zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Im neu aufgerollten Prozess vor dem Landgericht Stuttgart sah es der Vorsitzende Richter Wolfgang Hahn als erwiesen an, dass der 50-Jährige die Sparkasse überfallen und eine Kundin erschossen hatte. Der Ehemann der Frau sowie ein Angestellter der Bank waren lebensgefährlich verletzt worden. Das Landgericht Heilbronn hatte den Mann im April 2006 noch freigesprochen."
"Dreieinhalb Jahre nach dem spektakulären Raubmord in einer Sparkasse in Siegelsbach bei Heilbronn ist der ehemalige Dorfbäcker zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Im neu aufgerollten Prozess vor dem Landgericht Stuttgart sah es der Vorsitzende Richter Wolfgang Hahn als erwiesen an, dass der 50-Jährige die Sparkasse überfallen und eine Kundin erschossen hatte. Der Ehemann der Frau sowie ein Angestellter der Bank waren lebensgefährlich verletzt worden. Das Landgericht Heilbronn hatte den Mann im April 2006 noch freigesprochen."
sparkassenkunde - am Freitag, 11. April 2008, 00:47 - Rubrik: Brutalisierung des Bankraubs
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Der zweite (Revisions-) Prozess um den Siegelsbacher Bankraub mit zwei Toten und einem Schwerverletzten gegen den einstigen Dorfbäcker ist in seine entscheidende Phase getreten. Staatsanwaltschaft, Verteidigung und Angeklagter haben plädiert (Stuttgarter Nachrichten, 3.4.2008). (Zum Prozessverlauf): "Es gibt nur lebenslang oder Freispruch" (Heilbronner Stimme, 3.4. 2008)
sparkassenkunde - am Montag, 7. April 2008, 20:50 - Rubrik: Brutalisierung des Bankraubs
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