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Das Weblog zur Volkskunde des Bankraubs

 


Es hat ein wenig gedauert, bis ich es im Netz gefunden habe, das schöne alte Georg-Kreisler-Lied "Mütterlein". Aber gestern war ich auf einem Fest und dort spielte es jemand in einer Gitarren-Version. Somit war es nicht mehr schwierig zu finden. Das Stück stammte ursprünglich von "Unheilbar Gesund" (1964); bekannt wurde es über die legendären "Everblacks"-Platte von 1972.

Selbstverständlich berührt es Georg Kreisler, wenn eine Mutter einen solch getreuen Sohn hat, der aus Rache für das geschnappte Mütterlein, die Länderbank nun selbst knacken will ...

Anhören kann man sich dieses für den Kreislerschen Schwarzen Humor typische Chanson hier

Mütterlein

Ich sitz oft zu Hause, wenn Dämmerung beginnt,
doch zünd ich die Lampe nicht an.
Ich denke der Jahre, die hinter mir sind,
und frage mich ehrlich sodann:
Wem soll ich für das, was ich bin, dankbar sein?
Der Schule? Dem Zufall? Dem Glück?
Nein, mein Dank, der gebührt einer Frau ganz allein,
und an sie denk ich immer zurück:

Mütterlein, Mütterlein,
du warst mehr als Gold und Geld.
Man kann beinah sagen, ohne dich
wär' ich heut nicht auf der Welt.
Mütterlein, Mütterlein,
oh, wie gut warst du zu mir!
Pokerspielen und Motorradfahren,
all das kann ich nur von dir.

Als ich tat die erste Bitte,
hast du sie mir abgeschlagen.
Als ich tat die ersten Schritte,
hast du mich zum Fluß getragen.
Nie ließt du mir etwas fehlen.
Nein, es war dein stiller Brauch,
was benötigt wird, zu stehlen.
Was man nicht benötigt auch.
Als ich bei Herrn Meier einbrach,
zeigtest du mir jeden Schritt.
als ich mir dabei ein Bein brach,
da nahmst du die Beute mit.
Messer immer scharf zu schleifen,
brachtest du mir liebend bei,
nie Revolver anzugreifen,
außer gegen die Polizei.

Mütterlein, Mütterlein,
war mir je etwas nicht klar,
hast du alles mir genau erklärt.
Nur nicht, wer mein Vater war.

Warum kannst du heute nicht mehr bei mir sein?
Wie gern hätt' ich dich noch gehabt!
Doch du brachst vor zwei Jahren in die Länderbank ein,
und dabei haben sie dich geschnappt.
Du sitzt hinter Gittern und sehnst dich heraus
und glaubst gar, man läßt dich im Stich.
Mütterlein, Mütterlein, mach dir nichts draus!
Die Länderbank knack ich für dich.

Mütterlein, Mütterlein,
weilst du jetzt auch fern von mir,
weiß ich doch, es wird nicht lang so sein.
Eines Tags komm ich zu dir.
Reiche Frauen zu vergiften,
lehrtest du mich meisterhaft.
Mit gefälschten Unterschriften
hast du Posten mir verschafft.
Doch ich mußte mich nicht plagen,
denn du zeigtest mir sodann,
wie man Gelder unterschlagen
und den Chef erpressen kann.
Und du brachtest mich zur Grenze,
als es galt, das Land zu fliehn,
gabst mir etwas Schmuggelware
und hast gütig mir verziehn.
Nie warst du mit mir despotisch.
Was du nahmst, das nahmst du schnell.
Glücklich war ich und neurotisch,
sorgenfrei und kriminell.

Kinderlein, Kinderlein,
darum sage ich euch heut:
Habt ihr Freundesgeld, versaufet es!
Habt ihr ein Schwesterlein, verkaufet es!
Habt ihr Kinderlein, verjaget sie!
Habt ihr Ehefrauen, erschlaget sie!
Doch habt ihr noch ein Mütterlein,
macht ihr recht viel Freud!
 

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