Die Oberösterreichischen Nachrichten (vom 20.08.2004) über eine US-Soziologie der Bankräuber:
Die meisten US-Bankräuber sind unbedarfte Amateure
WASHINGTON. Die Zahl der Banküberfälle in den USA ist sprunghaft angestiegen. Die meisten der derzeit 7500 Überfälle pro Jahr werden nicht von Profis, sondern von Hausfrauen, Schülern und Rentnern verübt.
Die Citibank-Filiale im East Village in Manhattan wurde vor kurzem von einem zwölfjährigen Jungen überfallen, der 30.000 Dollar erbeutete und kurz darauf geschnappt wurde.
In Versailles im Bundesstaat Illinois wurde ein Bankräuber mit einem Nylon-Strumpf über dem Kopf auf der Flucht überwältigt. Als die Polizei ihm den Strumpf vom Kopf zog, kam der 70 Jahre alter Rentner Gordon Bryant zum Vorschein, der nie zuvor straffällig gworden war.
Die Hausfrau Sally Smith, 56 Jahre alt und von den Nachbarn als liebenswürdige Frau und Großmutter beschrieben, überfiel in Peoria (Arizona) zwei Banken mit der Waffe in der Hand.
Was treibt unauffällige Normalbürger dazu, eine Bank zu überfallen? Wieso versuchen sich hilflose Amateure am Gewerbe der Schwerverbrecher? Zeiten hoher Arbeitslosigkeit haben immer zu einem Anstieg der Banküberfälle geführt, sagen Soziologen, doch vermutlich sind andere Gründe ausschlaggebend: "Das Gerücht geht um, dass ein Banküberfall einfach, sicher und lohnend ist", sagt Robert McCrie, der am College of Criminal Justice in New York seit 30 Jahren Motive für Banküberfälle erforscht.
Vor allem hat sich herumgesprochen, dass man gar keine Waffe braucht, sondern allein mit einer Notiz, dass es sich um einen Überfall handelt, sicher an Geld kommen kann. Denn fast alle amerikanischen Banken weisen ihre Mitarbeiter an, bei einem Überfall unverzüglich das Geld herauszugeben, kein Risiko einzugehen und alles zu tun, damit der Räuber die Bank zügig wieder verlässt.
Der jährliche Schaden von umgerechnet 63 Millionen Euro ist für die US-Banken ein vergleichsweise kleiner Verlustposten. Allein Betrug innerhalb der Banken verursacht einen zehnmal so hohen Schaden.
Die Amateurbankräuber kommen relativ glimpflich davon. Wer beim ersten Versuch geschnappt wird, ist spätestens nach einem Jahr wieder frei. Wiederholungstätern drohen Haftstrafen zwischen vier und zwölf Jahren.
Die meisten US-Bankräuber sind unbedarfte Amateure
WASHINGTON. Die Zahl der Banküberfälle in den USA ist sprunghaft angestiegen. Die meisten der derzeit 7500 Überfälle pro Jahr werden nicht von Profis, sondern von Hausfrauen, Schülern und Rentnern verübt.
Die Citibank-Filiale im East Village in Manhattan wurde vor kurzem von einem zwölfjährigen Jungen überfallen, der 30.000 Dollar erbeutete und kurz darauf geschnappt wurde.
In Versailles im Bundesstaat Illinois wurde ein Bankräuber mit einem Nylon-Strumpf über dem Kopf auf der Flucht überwältigt. Als die Polizei ihm den Strumpf vom Kopf zog, kam der 70 Jahre alter Rentner Gordon Bryant zum Vorschein, der nie zuvor straffällig gworden war.
Die Hausfrau Sally Smith, 56 Jahre alt und von den Nachbarn als liebenswürdige Frau und Großmutter beschrieben, überfiel in Peoria (Arizona) zwei Banken mit der Waffe in der Hand.
Was treibt unauffällige Normalbürger dazu, eine Bank zu überfallen? Wieso versuchen sich hilflose Amateure am Gewerbe der Schwerverbrecher? Zeiten hoher Arbeitslosigkeit haben immer zu einem Anstieg der Banküberfälle geführt, sagen Soziologen, doch vermutlich sind andere Gründe ausschlaggebend: "Das Gerücht geht um, dass ein Banküberfall einfach, sicher und lohnend ist", sagt Robert McCrie, der am College of Criminal Justice in New York seit 30 Jahren Motive für Banküberfälle erforscht.
Vor allem hat sich herumgesprochen, dass man gar keine Waffe braucht, sondern allein mit einer Notiz, dass es sich um einen Überfall handelt, sicher an Geld kommen kann. Denn fast alle amerikanischen Banken weisen ihre Mitarbeiter an, bei einem Überfall unverzüglich das Geld herauszugeben, kein Risiko einzugehen und alles zu tun, damit der Räuber die Bank zügig wieder verlässt.
Der jährliche Schaden von umgerechnet 63 Millionen Euro ist für die US-Banken ein vergleichsweise kleiner Verlustposten. Allein Betrug innerhalb der Banken verursacht einen zehnmal so hohen Schaden.
Die Amateurbankräuber kommen relativ glimpflich davon. Wer beim ersten Versuch geschnappt wird, ist spätestens nach einem Jahr wieder frei. Wiederholungstätern drohen Haftstrafen zwischen vier und zwölf Jahren.
vabanque - am Mittwoch, 25. August 2004, 13:04 - Rubrik: Bankraub-Trends
contributor meinte am 26. Aug, 10:11:
Verwursteter NYT-Artikel
Dieser Artikel dürfte wohl ein Remix des obenstehenden NYT-Artikels vom 2.8. sein: http://vabanque.twoday.net/stories/312167/