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Das Weblog zur Volkskunde des Bankraubs

 
Das setzt Phantasien frei. Jetzt wird in der Geschichte gekramt und auch Springers Welt (10.8. 2005) fängt an ins tresorknackenden Delirium zu verfallen:

Das Schränkerhandwerk lebt
Bankräuber in Brasilien erzielen Rekordbeute. Der alte Trick: Ein Tunnel in den Tresorraum

von Ulli Kulke

Fortaleza - Wer da glaubt, der gemeine Bankeinbrecher sei tot, und es lebe nur mehr der feine Computerkriminelle, der alles bargeldlos von zu Hause erledigt, der irrt. Im brasilianischen Fortaleza haben die Klassiker zugeschlagen. In der Zentralbank. Beute: umgerechnet 53 Millionen Euro, Weltrekord. Länge des Tunnels: über 200 Meter - ebenfalls Weltrekord.

TunnelFortaleza
Der Tunnel ist es, immer wieder der Tunnel, der den kleinen Bankenschreck vom schweren Schränker scheidet. Der dem Räuber zu Renommee verhilft und den Gendarmen zum Genarrten macht. Ein drei Meter kurzer Stollen schon brachte den Gebrüdern Sass 1929 Zugang zum Keller der Berliner Discontobank - und Berühmtheit. Doch die Polizei konnte nichts beweisen, sie war der Lächerlichkeit preisgegeben, zum Hohn gaben die Sass-Brüder auch noch Pressekonferenzen. Beim berühmten Bankraub von Nizza 1976 (100 Millionen Franc, damals Weltrekord) war der Tunnel schon erheblich länger, allerdings nahmen die Gangster auch das Kanalsystem der Stadt zu Hilfe, um zum Kellertresor der Société Générale zu gelangen und ihn leer zu räumen. Ken Follett schrieb darüber einen Bestseller. 1995 dann wieder Berlin: Geiselnahme in einer Bank, fünf Millionen Mark Lösegeld wurden durch die Tür geschoben, ein Fluchtauto wurde in Aussicht gestellt. Und während die Polizei draußen beriet, wie sie später die Verfolgung aufnehmen könnte, waren die Gangster längst durch einen vorbereiteten 190-Meter-Tunnel verschwunden. Berlin lachte. Und der Chefermittler zog den Hut: "Logistik, Planung, Tatausführung waren genial."

Der Tunnel - er steht für harte Knochenarbeit, für den respektheischenden Durchbruch selbst gegen das Gesetz, für das Licht des Reichtums am Ende des Tunnels, den Silberdollar am Horizont der Phantasie auch aller gesetzestreuen Träumer. Gewiß hätten die legendären Posträuber um Ronnie Biggs auch einen gebuddelt, wenn er irgendeinen Sinn hätte ergeben können.

Ein Problem allerdings kennt jeder Tunnelgangster: wohin mit dem immensen Aushub, ohne Verdacht zu erregen? Die Gangster von Fortaleza lösten es genial: Auf dem Platz rund um den Einstieg gründeten sie eine Gartenbaufirma. Mit äußerst voluminösem, aber völlig unverdächtigem Umsatz von Erdmassen. Ihre Spezialität: Naturrasen. "Eine einträgliche Geschäftsidee", erzählten sie den Nachbarn.


Werte Welt-Redaktion, aber das mit den 200 Metern, das hätte man auch schon am Dienstagnachmittag wissen können, dass das bereits auf 70-80 Meter korrigiert worden ist.
 

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