"Die Goldgräber vom Silbersee"
In Silver Lake City, der, laut Eigenwerbung, "Westernstadt Ihrer Träume" im märkischen Templin (Brandenburg), kann man als Bankräuber angestellt werden. Weiss jedenfalls die taz (14.9.2004)
"(...) Die Uckermark, deren schönste Stadt Templin ist, besuchen jährlich 350.000 Touristen. Boot fahren wollen sie hier, Havelzander essen. Wollen sie auch 14 Euro für einen Westerntag bezahlen? André hofft es. Der 23-jährige Hotelfachmann aus Templin ist von HHB als Barkeeper und Bankräuber in Personalunion eingestellt worden. Für drei Monate, wie alle anderen. "Vielleicht wird hier ja was draus", sagt er. Er hofft, dass er nach der Winterpause im März wieder eingestellt wird. Dass er die Stelle bekommen hat, freut ihn. Er geht nicht zur Montagsdemo und auch nicht zur Landtagswahl am Sonntag. "Meine Meinung zählt eh nicht", sagt er und gibt sich flexibel: "Ich bin nicht geboren, um hier zu sterben."
Viele seiner Freunde sind fortgegangen aus der Uckermark - zum Studium, zum Arbeiten, in den richtigen Westen, ins Ausland. Ja, Templin sei schön. Aber auch schön langweilig. Hier gebe es nichts für Jugendliche, nur die Disco in Neustrelitz und die Deutsche Sportjugend. Die Fördermilliarden, die seit der Wende in den Osten geflossen seien - gut und schön. Aber Arbeit gebe es woanders. "Man muss ja mal leben." Dann muss André los. In zehn Minuten wirds wieder laut auf der Mainstreet: die Bank wird überfallen. Desperados kassieren in der Uckermark ab."
Hier werden Banküberfälle zweimal täglich garantiert
Irgendwie kann das doch kein Zufall sein, dass sie gerade in dieser Gegend mit solchen Themen zu landen versuchen. Aber heutzutage vermischen sich Fiction und Wirklichkeit schon einmal. Aufgepasst!
Ein Beitrag des Rundfunk Berlin Brandenburg (WAS!) vom 16.08.2004 , der die ökonomische Fragwürdigkeit des Konzeptes in den Mittelpunkt gestellt, findet sich beim RBB.
In Silver Lake City, der, laut Eigenwerbung, "Westernstadt Ihrer Träume" im märkischen Templin (Brandenburg), kann man als Bankräuber angestellt werden. Weiss jedenfalls die taz (14.9.2004)
"(...) Die Uckermark, deren schönste Stadt Templin ist, besuchen jährlich 350.000 Touristen. Boot fahren wollen sie hier, Havelzander essen. Wollen sie auch 14 Euro für einen Westerntag bezahlen? André hofft es. Der 23-jährige Hotelfachmann aus Templin ist von HHB als Barkeeper und Bankräuber in Personalunion eingestellt worden. Für drei Monate, wie alle anderen. "Vielleicht wird hier ja was draus", sagt er. Er hofft, dass er nach der Winterpause im März wieder eingestellt wird. Dass er die Stelle bekommen hat, freut ihn. Er geht nicht zur Montagsdemo und auch nicht zur Landtagswahl am Sonntag. "Meine Meinung zählt eh nicht", sagt er und gibt sich flexibel: "Ich bin nicht geboren, um hier zu sterben."
Viele seiner Freunde sind fortgegangen aus der Uckermark - zum Studium, zum Arbeiten, in den richtigen Westen, ins Ausland. Ja, Templin sei schön. Aber auch schön langweilig. Hier gebe es nichts für Jugendliche, nur die Disco in Neustrelitz und die Deutsche Sportjugend. Die Fördermilliarden, die seit der Wende in den Osten geflossen seien - gut und schön. Aber Arbeit gebe es woanders. "Man muss ja mal leben." Dann muss André los. In zehn Minuten wirds wieder laut auf der Mainstreet: die Bank wird überfallen. Desperados kassieren in der Uckermark ab."
Hier werden Banküberfälle zweimal täglich garantiert
Irgendwie kann das doch kein Zufall sein, dass sie gerade in dieser Gegend mit solchen Themen zu landen versuchen. Aber heutzutage vermischen sich Fiction und Wirklichkeit schon einmal. Aufgepasst!
Ein Beitrag des Rundfunk Berlin Brandenburg (WAS!) vom 16.08.2004 , der die ökonomische Fragwürdigkeit des Konzeptes in den Mittelpunkt gestellt, findet sich beim RBB.
contributor - am Dienstag, 14. September 2004, 09:55 - Rubrik: Theater