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Das Weblog zur Volkskunde des Bankraubs

 
Bankraub und Theater
Im Frankfurter Volkstheater (Schlitzohr wird mit allen fertig) wird
Flatows Komödie "Das Geld liegt auf der Bank" aufgeführt. Die FAZ (19.2.2004) berichet:
"Gustav Kühne ist ein ehrenwerter Mann. Als biederer Kunstschlosser sorgt er tagsüber für seine Familie, als Panzerknacker aus Leidenschaft hinterläßt er nachts seine professionelle Handschrift in den Frankfurter Banken. Kriminalkommissar Willi Böttcher hat ihn allerdings nur einmal hinter Gitter gebracht. Meist konnte er dem "kühnen Gustav" nichts nachweisen, weil das Diebesgut nicht auffindbar war. Als er ihm wieder einmal auf den Fersen ist, legt der Bankräuber ein Gelübde ab: Wenn ihm der liebe Gott diesmal noch aus der Patsche hilft, will er 40 Jahre lang keinen Tresor mehr aufschweißen. Er kommt davon, aber die Abstinenz fällt ihm schwer. Zum 80. Geburtstag macht er sich daher selbst ein Geschenk - zum Schrecken seiner Söhne, die um ihre Reputation und Karriere fürchten."
Weiter in der FAZ
Uraufführung: war am 4.10. 1968

Ein Kalenderblatt zum 29.09.1920 auf Bayern 2

29.9.2000: Vor 80 Jahren

Lord Barmbeks größter Coup
Autor: Stefan Wilfert

"Ein anderer sehr bekannter Lord war aber der Lord von Barmbek, der heute eigentlich eher noch den alten Hamburgern und den Kriminalisten bekannt ist.

Eigentlich hieß er Julius Adolf Petersen und war ein Deutscher und darum kein richtiger Lord. Aber er kleidete und benahm sich wie ein Lord. Das heißt, das sich benehmen wie ein Lord, das darf man nicht so wörtlich nehmen. Seine Haupteinnahmequelle bestand nämlich darin, sich sein Leben mit Raubüberfällen zu finanzieren. Und sein Leben war relativ aufwändig. Er trug immer maßgeschneiderte Anzüge aus feinem englischen Tuch, dazu Seidenhemden, Gamaschen nach dem letzen Schrei, einen Stock und einen edlen melonenartigen Hut. Ein eleganter, gut aussehender Mann war es, der da in Barmbek residierte. Und so wurde er eben der "Lord von Barmbek" genannt. Er herrschte über eine Mannschaft von etwa 200 Mann, die ihm blind ergeben war. Einige dieser ehrenwerten Mitarbeiter nannten sich "Lockenfietsche", "Rabenmax" oder "Schlachterkarl". Der Lord von Barmbek war das Vorbild für viele Filme und Geschichten, in denen die Verbrecher noch so etwas wie Ganovenehre hatten. Wurde einer seiner Mitgauner geschnappt, sorgte der Lord für einen guten Verteidiger und für die Familie zu Hause. Niemand brauchte sich auch um die Verteilung der Beute zu kümmern, das besorgte der Lord. Und er baldowerte auch die Raubzüge aus, die randvoll gefüllten Safes, die er mit seinem Spezialwerkzeug knackte wie unsereins Nüsse. Das Werkzeug nannte er liebevoll "Knabbergeschirr". Aber nicht nur Safes wurden geleert, geklaut wurde alles, was man zu Geld machten konnte: Schmuck, Pelze, Tuchwaren, Lebensmittel. Seinen größten Coup landete der Lord von Barmbek am 29. September 1920.

Der "Fuchs", mit bürgerlichem Namen Arnold Lau, war sein Kumpel dabei. Beide überfielen sie das 6. Hamburger Postamt in der Susannenstraße. Das war zwar geschlossen und es gab auch einen Wachmann. Doch der störte nicht. Der Lord hatte herausgefunden, dass der Wachmann seine diversen Gespielinnen immer auf das Postamt brachte, um sie dort zu vernaschen. Nachdem die Braut des Abends das Amt verlassen hatte, war der Wachmann gar nicht mehr so wach und ließ sich leicht überwältigen. "Ich gab dem Wächter
die Hand und sagte, ihm geschähe nichts", erinnerte sich der Lord später. Nach einer knappen Stunde war der Post-Safe aufgeschweißt und über 220.000 Mark in Bargeld und 350.000 Mark in Briefmarken wechselten den Besitzer. Wie immer verteilte der Lord von Barmbeck barmherzig seinen Beute. Auch seine Freundinnen und Ex-Frauen kamen nicht zu kurz. Einer schenkte er sogar eine ganze Pension im Zentrum Hamburgs. Ein Schicksalsgeschenk, denn dort wurde er 1921 verhaftet und später zu sechzig Jahren Zuchthaus verurteilt. Er kommt zwar nach elf Jahren frei, kehrt aber sofort wieder wegen eines neuen Deliktes nach Santa Fu, Zelle 185, zurück. Ein Jahr später erhängte er sich mit einem Strick aus zusammengeknoteten Strümpfen und Taschentüchern.

SWR4-Reporterin Birgit Baltes über die "Legende und den Mensch" Bernhard Kimmel, den Al Capone aus der Pfalz: (7.1.2004)
kimmel"Er war der vielleicht der bekannteste Räuber aus der Pfalz: Bernhard Kimmel. Berühmt und berüchtigt wurde er Mitte der 50er Jahre als Bandenchef im Pfälzer Wald. Die zahlreichen Coups der Kimmelbande brachte ihm den legendären Ruf des pfälzischen Schinderhannes oder des Al Capone von der Pfalz ein. Doch es waren keine Räuber- und Gendarm-Spiele, wegen denen Bernhard Kimmel 1963 zum ersten Mal verurteilt wurde. Insgesamt saß er fast 32 Jahre hinter Gittern. Seit wenigen Tagen ist er jetzt wieder frei."

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Dafür lesen wir im Tagesspiegel (22.5.2005) ein langes Interview mit der Überschrift: "Schusswunden im Pfälzer Wald".

 

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