Wie wäre es denn mit "PolizistInnen als BankräuberInnen"?
Zur Affinität eines Berufsstandes
Call for papers für das 15. Kolloquium zur Polizeigeschichte
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
das diesjährige Kolloquium zur Polizeigeschichte findet in Kiel in
Zusammenarbeit mit dem Nordelbischen Kirchenarchiv statt, wo wir auch
tagen.
Als Termin ist vorgesehen: Donnerstag, der 01. bis Sonnabend, der 03.
Juli 2004.
Es wäre schön, wenn sich einige Vorträge an den nachfolgend umrissenen
Themenfeldern orientieren könnten. Jedoch ist das Kolloquium wie immer
weder inhaltlich noch methodisch und auch nicht auf einen Zeitraum
festgelegt.
Themenvorschläge:
1. Polizei und (neue) soziale Bewegungen
Die Polizei war und ist mit sozialen Bewegungen konfrontiert. Das
betrifft nicht nur Streiks und andere gewerkschaftliche Kämpfe. Vielmehr
eröffnet die allmählich anlaufende geschichtswissenschaftliche
Erforschung der 1960/70er Jahre neue Untersuchungsfelder. Zu denken ist
nicht nur an die Jugend- und Studentenproteste, sondern auch an die
vielfältigen neuen sozialen Bewegungen (u.a. Frauen-, Friedens-,
Anti-AKW- und Umweltbewegungen und Hausbesetzungen). Diese veränderten
sich vielfach durch die Konfrontation mit dem polizeilichen Gegenüber
bzw. bewirkten umgekehrt auch Wandlungen im polizeilichen Handeln. Hier
ist zu fragen, ob bzw. in welcher Art diese wechselseitige Interaktion
die Wandlungen von sozialen Bewegungen entscheidend prägte. Ein
Vergleich regionaler Polizeikonzepte und Protestkulturen könnte hier
ebenso hilfreich sein, wie der Blick auf unterschiedliche soziale
Milieus.
Bei diesem Themenfeld sind wir auch an
nicht-geschichtswissenschaftlichen Untersuchungen interessiert.
2. Polizeilicher Gewahrsam
Während Gefängnisse und ähnliche Institutionen inzwischen in den Blick
der Forschung gekommen sind, sind die Möglichkeiten und Formen
polizeilichen Gewahrsams bislang kaum untersucht. Der polizeiliche
Gewahrsam bot und bietet im eingeschränkten Rahmen eine direkte
Repressionsmöglichkeit, die ohne Rückkoppelung mit der Justiz verhängt
werden kann. Dies geschah nicht nur in Polizeigefängnissen, sondern bei
spektakulären Einsätzen/Demonstrationen vielfach “vor Ort” im Freien
(“Hamburger Kessel”), in Polizeifahrzeugen oder in vorübergehend
umgenutzten Räumlichkeiten. Gerade diese ‚tatnähere’ Perspektive auf den
Gewahrsam ermöglicht einen vielversprechenden Blick auf
Mikrosperspektiven polizeilicher Macht vor Ort und letztlich auch auf
die Wandlungen in der Ausübung des staatlichen Gewaltmonopols.
3. Polizeitechnik
Anhaltend bewegt uns die Frage, wie technische Veränderungen die
Polizeiarbeit beeinflußt haben. Wurde die Polizeiarbeit durch technische
Neuerungen ausschließlich effektiviert oder hat sich dadurch nicht mehr
der Blick auf die Polizierten verändert, wie die Einführung der
Funkstreifenwagen zeigt. Galten ähnliche Mechanismen auch für die
Polizeibewaffnung? Wie war es möglich, dass sich zwar eine parallele
Aufrüstung in der Polizeibewaffnung der 1970/80er Jahre vollzog, aber
dennoch eine starke Differenzierung von Demonstrationseinsätzen
einerseits und Terroristenfahndungen andererseits aufrechterhalten
wurde?
4. Wie auch in den vergangenen Jahren, besteht auf jeden Fall die
Möglichkeit ‚freie’ Projekte vorzustellen.
Alle, die teilnehmen wollen (sei es mit oder ohne Vortrag), werden
gebeten, sich bis zum 23. April unter folgender Adresse anzumelden:
slinck.archiv@nordelbien.de
Dr. Stephan Linck
Nordelbisches Kirchenarchiv
Winterbeker Weg 51
24114 Kiel
0431-64986-15
Alle, die ein Referat halten wollen (Länge: 20 Minuten), sollten
gleichzeitig den Arbeitstitel sowie eine knappe Inhaltsskizze
übermitteln.
Eine Übernahme von Fahrt- und Aufenthaltskosten wird leider nicht
möglich sein.
Die Weitergabe dieser Einladung an weitere Interessierte ist sehr
erwünscht!
Kiel, Barnstorf, Göttingen/Erfurt, 09. 03 2004
Dr. Stephan Linck
Prof. Dr. Alf Lüdtke
PD Dr. Klaus Weinhauer
------------------------------------------------------------------------
Rückfragen bzw. Anmeldungen bitte unter:
Dr. Stephan Linck
Nordelbisches Kirchenarchiv
Winterbeker Weg 51
24114 Kiel
0431/6498615
slinck.archiv@nordelbien.de
Zur Affinität eines Berufsstandes
Call for papers für das 15. Kolloquium zur Polizeigeschichte
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
das diesjährige Kolloquium zur Polizeigeschichte findet in Kiel in
Zusammenarbeit mit dem Nordelbischen Kirchenarchiv statt, wo wir auch
tagen.
Als Termin ist vorgesehen: Donnerstag, der 01. bis Sonnabend, der 03.
Juli 2004.
Es wäre schön, wenn sich einige Vorträge an den nachfolgend umrissenen
Themenfeldern orientieren könnten. Jedoch ist das Kolloquium wie immer
weder inhaltlich noch methodisch und auch nicht auf einen Zeitraum
festgelegt.
Themenvorschläge:
1. Polizei und (neue) soziale Bewegungen
Die Polizei war und ist mit sozialen Bewegungen konfrontiert. Das
betrifft nicht nur Streiks und andere gewerkschaftliche Kämpfe. Vielmehr
eröffnet die allmählich anlaufende geschichtswissenschaftliche
Erforschung der 1960/70er Jahre neue Untersuchungsfelder. Zu denken ist
nicht nur an die Jugend- und Studentenproteste, sondern auch an die
vielfältigen neuen sozialen Bewegungen (u.a. Frauen-, Friedens-,
Anti-AKW- und Umweltbewegungen und Hausbesetzungen). Diese veränderten
sich vielfach durch die Konfrontation mit dem polizeilichen Gegenüber
bzw. bewirkten umgekehrt auch Wandlungen im polizeilichen Handeln. Hier
ist zu fragen, ob bzw. in welcher Art diese wechselseitige Interaktion
die Wandlungen von sozialen Bewegungen entscheidend prägte. Ein
Vergleich regionaler Polizeikonzepte und Protestkulturen könnte hier
ebenso hilfreich sein, wie der Blick auf unterschiedliche soziale
Milieus.
Bei diesem Themenfeld sind wir auch an
nicht-geschichtswissenschaftlichen Untersuchungen interessiert.
2. Polizeilicher Gewahrsam
Während Gefängnisse und ähnliche Institutionen inzwischen in den Blick
der Forschung gekommen sind, sind die Möglichkeiten und Formen
polizeilichen Gewahrsams bislang kaum untersucht. Der polizeiliche
Gewahrsam bot und bietet im eingeschränkten Rahmen eine direkte
Repressionsmöglichkeit, die ohne Rückkoppelung mit der Justiz verhängt
werden kann. Dies geschah nicht nur in Polizeigefängnissen, sondern bei
spektakulären Einsätzen/Demonstrationen vielfach “vor Ort” im Freien
(“Hamburger Kessel”), in Polizeifahrzeugen oder in vorübergehend
umgenutzten Räumlichkeiten. Gerade diese ‚tatnähere’ Perspektive auf den
Gewahrsam ermöglicht einen vielversprechenden Blick auf
Mikrosperspektiven polizeilicher Macht vor Ort und letztlich auch auf
die Wandlungen in der Ausübung des staatlichen Gewaltmonopols.
3. Polizeitechnik
Anhaltend bewegt uns die Frage, wie technische Veränderungen die
Polizeiarbeit beeinflußt haben. Wurde die Polizeiarbeit durch technische
Neuerungen ausschließlich effektiviert oder hat sich dadurch nicht mehr
der Blick auf die Polizierten verändert, wie die Einführung der
Funkstreifenwagen zeigt. Galten ähnliche Mechanismen auch für die
Polizeibewaffnung? Wie war es möglich, dass sich zwar eine parallele
Aufrüstung in der Polizeibewaffnung der 1970/80er Jahre vollzog, aber
dennoch eine starke Differenzierung von Demonstrationseinsätzen
einerseits und Terroristenfahndungen andererseits aufrechterhalten
wurde?
4. Wie auch in den vergangenen Jahren, besteht auf jeden Fall die
Möglichkeit ‚freie’ Projekte vorzustellen.
Alle, die teilnehmen wollen (sei es mit oder ohne Vortrag), werden
gebeten, sich bis zum 23. April unter folgender Adresse anzumelden:
slinck.archiv@nordelbien.de
Dr. Stephan Linck
Nordelbisches Kirchenarchiv
Winterbeker Weg 51
24114 Kiel
0431-64986-15
Alle, die ein Referat halten wollen (Länge: 20 Minuten), sollten
gleichzeitig den Arbeitstitel sowie eine knappe Inhaltsskizze
übermitteln.
Eine Übernahme von Fahrt- und Aufenthaltskosten wird leider nicht
möglich sein.
Die Weitergabe dieser Einladung an weitere Interessierte ist sehr
erwünscht!
Kiel, Barnstorf, Göttingen/Erfurt, 09. 03 2004
Dr. Stephan Linck
Prof. Dr. Alf Lüdtke
PD Dr. Klaus Weinhauer
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Rückfragen bzw. Anmeldungen bitte unter:
Dr. Stephan Linck
Nordelbisches Kirchenarchiv
Winterbeker Weg 51
24114 Kiel
0431/6498615
slinck.archiv@nordelbien.de
contributor - am Donnerstag, 11. März 2004, 22:25 - Rubrik: BankerInnen und PolizistInnen
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