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"Leiser als die Polizei erlaubt"
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*Bei teilnehmenden Händlern bis zum 30.07.05 Höhe des Tankgutscheines modellabhängig.
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vabanque - am Dienstag, 21. Februar 2006, 12:12 - Rubrik: Werbung
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Im Berliner Lokalteil der taz (21.2. 2006) findet sich ein kurzer Text zur Verurteilung derjenigen 70jährigen Dame, die sich unlängst zu einem Banküberfall hinreißen ließ. Abgesehen mal davon, dass sich auch die taz an diesem Exotismus-Trip der übrigen Medien beteiligt, ist der folgende Text immerhin informativ, da er nochmals ein paar Fakten auf den Punkt bringt:
BANKRAUB GILT ALS MÄNNERDELIKT
Frau, 70 Jahre alt und dazu noch Alleintäterin - der Fall der Bankräuberin Regina L. ist in jeder Hinsicht besonders. Bankraub ist ein Männerdelikt. Wenn Frauen beteiligt sind, dann allenfalls als Mitläuferinnen. Und Bankräuber sind eher jung an Jahren, weil es von Vorteil ist, schnell rennen zu können. "Das eine 70-Jährige allein eine Bank überfällt, ist sehr, sehr ungewöhnlich", sagt der Leiter des Dezernats für Raubtaten im Landeskriminalamt, Manfred Schmandra.
Die meisten Überfälle erfolgen mit dem Auto.
"Die Zahl der Überfälle auf Banken, wozu auch Geld- und Postinstitute gehören, geht in Berlin seit Jahren kontinuierlich zurück. 2005 ist mit 15 Taten der absolute Tiefstand seit der Wende verzeichnet worden. Die hohen Sicherheitsvorkehrungen, die Einführung der automatischen Kassentresore und Geldautomaten lassen den Bankraub zu einem aussterbenden Gewerbe werden. "Es lohnt sich nicht mehr", sagt Schmandra. 1993 wurden noch 123 Taten registriert. Seither geht die Zahl stetig zurück. 2001 waren es nur noch 23 Taten. 2002 allerdings, als der Euro in Umlauf kam, ging die Kurve noch einmal steil nach oben - fast so, als sei in Ganovenkreisen auf die Geldumstellung gewartet worden.
Warten wir es einmal ab. In der Regel folgt die Entwicklung ähnlich wie die Rüstungsspirale. Aber weniger die Sicherheitsmaßnahmen, als vielmehr die zunehmende Tendenz zum bargeldlosen Verkehr dürften dem fordistischen Bankraub auf Dauer den Boden entziehen.
BANKRAUB GILT ALS MÄNNERDELIKT
Frau, 70 Jahre alt und dazu noch Alleintäterin - der Fall der Bankräuberin Regina L. ist in jeder Hinsicht besonders. Bankraub ist ein Männerdelikt. Wenn Frauen beteiligt sind, dann allenfalls als Mitläuferinnen. Und Bankräuber sind eher jung an Jahren, weil es von Vorteil ist, schnell rennen zu können. "Das eine 70-Jährige allein eine Bank überfällt, ist sehr, sehr ungewöhnlich", sagt der Leiter des Dezernats für Raubtaten im Landeskriminalamt, Manfred Schmandra.
Die meisten Überfälle erfolgen mit dem Auto.
"Die Zahl der Überfälle auf Banken, wozu auch Geld- und Postinstitute gehören, geht in Berlin seit Jahren kontinuierlich zurück. 2005 ist mit 15 Taten der absolute Tiefstand seit der Wende verzeichnet worden. Die hohen Sicherheitsvorkehrungen, die Einführung der automatischen Kassentresore und Geldautomaten lassen den Bankraub zu einem aussterbenden Gewerbe werden. "Es lohnt sich nicht mehr", sagt Schmandra. 1993 wurden noch 123 Taten registriert. Seither geht die Zahl stetig zurück. 2001 waren es nur noch 23 Taten. 2002 allerdings, als der Euro in Umlauf kam, ging die Kurve noch einmal steil nach oben - fast so, als sei in Ganovenkreisen auf die Geldumstellung gewartet worden.
Warten wir es einmal ab. In der Regel folgt die Entwicklung ähnlich wie die Rüstungsspirale. Aber weniger die Sicherheitsmaßnahmen, als vielmehr die zunehmende Tendenz zum bargeldlosen Verkehr dürften dem fordistischen Bankraub auf Dauer den Boden entziehen.
contributor - am Dienstag, 21. Februar 2006, 11:42 - Rubrik: Bankraub-Trends
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Gefunden im Katalog zur Frankfurter Ausstellung:
PLAYMOBIL®, 3136 Polizei SuperSet Spurensicherung,
UVP* EUR 15,99
beim Ottoversand nur EUR 14,99
Sie sparen EUR 1,00 (6%)
Mit Knetgummi für echte Spuren sowie Versteckmöglichkeiten für Gangster und Beute.
Such, Rex, such! Der Polizist ist mit seinem vierbeinigen Kollegen, dem Schäferhund, dem Bankräuber dicht auf den Fersen. Da, der Gangster hat auf der Flucht richtige Fußspuren auf dem Weg hinterlassen. Und hier, hinter dem Busch entdeckt der Hund eine Waffe, die der Ganove auf der Flucht in der Eile verloren hat!
Schnell sichert der Polizist die Fundstellen mit den mitgebrachten Markierungsschildern. Aufgepasst, hinter den Bäumen bewegt sich etwas! Tatsächlich, der Räuber hat sich dort unter den Felsen versteckt. Polizei, kommen Sie mit erhobenen Händen heraus! Puh, das ist noch einmal gutgegangen. Und die Beute, einen großen Koffer voller Geldbündel, konnte auch sichergestellt werden.
Nicht für Kinder unter 3 Jahren geeignet (enthält verschluckbare Kleinteile)!
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Schnell sichert der Polizist die Fundstellen mit den mitgebrachten Markierungsschildern. Aufgepasst, hinter den Bäumen bewegt sich etwas! Tatsächlich, der Räuber hat sich dort unter den Felsen versteckt. Polizei, kommen Sie mit erhobenen Händen heraus! Puh, das ist noch einmal gutgegangen. Und die Beute, einen großen Koffer voller Geldbündel, konnte auch sichergestellt werden.
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sparkassenkunde - am Dienstag, 21. Februar 2006, 11:23 - Rubrik: Spielzeug
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Es gibt zur Frankfurter Ausstellung im Museum für Kommunikation auch einen Katalog (erschienen bei Edition Braus):
Der Teaser-Text des Verlages:

Geld oder Leben! Vom Postkutschenüberfall zum virtuellen Datenraub
Diebstahl und Raub gehören als unausrottbare Delikte seit alters her zur Menschheitsgechichte. Doch haben sie sich unter dem Vorzeichen zivilisatorischen Fortschritts gründlich verändert. Waren früher Postkutschen und seit dem 19. Jahrhundert Eisenbahnen das Ziel meist organisierter Raubzüge, so sind es heute die Banken selbst, die als Tatort für Schlagzeilen sorgen. Daneben bringt - noch weitgehend unbeachtet - das elektronische Zeitalter den "virtuellen Überfall" hervor, der nicht zuletzt Fragen der Netzsicherheit aufwirft. Postkutsche und Datennetz bilden die Eckpfeiler dieses breit gefächerten Katalogbandes, der die Kriminalgeschichte des Postraubes aufarbeitet und neben der Dokumentation einzelner Exponate, einschlägige Fachbeiträge enthält, etwa zu den Themen Postkutschenüberfall, Bankraub oder Datenklau.
Museum für Kommunikation, Frankfurt (Hg.): Geld oder Leben! Vom Postkutschenüberfall zum virtuellen Datenraub.
Mit Texten von: Margret Baumann, Klaus Beyrer, Carl Franz, Dorothea Friedrich, Lothar Fritsch, Helmut Gold, Peter W. Jansen, Thomas Krause, Christian Lüdke, Michael North, Gaby Sonnabend, Friedrich Schiller, Michael Schmidt, Johann Gottlob Schulz, Milos Vec, Eva Wiebel
Bibliographische Angaben:
160 Seiten, 210 x 275 mm, 400 Bilder, Hardcover
ISBN 3-89904-210-7, EUR 34.80, SFr 57.50
By the way, im Museum kostet der Spaß nur 14.80 EUR
Der Teaser-Text des Verlages:

Geld oder Leben! Vom Postkutschenüberfall zum virtuellen Datenraub
Diebstahl und Raub gehören als unausrottbare Delikte seit alters her zur Menschheitsgechichte. Doch haben sie sich unter dem Vorzeichen zivilisatorischen Fortschritts gründlich verändert. Waren früher Postkutschen und seit dem 19. Jahrhundert Eisenbahnen das Ziel meist organisierter Raubzüge, so sind es heute die Banken selbst, die als Tatort für Schlagzeilen sorgen. Daneben bringt - noch weitgehend unbeachtet - das elektronische Zeitalter den "virtuellen Überfall" hervor, der nicht zuletzt Fragen der Netzsicherheit aufwirft. Postkutsche und Datennetz bilden die Eckpfeiler dieses breit gefächerten Katalogbandes, der die Kriminalgeschichte des Postraubes aufarbeitet und neben der Dokumentation einzelner Exponate, einschlägige Fachbeiträge enthält, etwa zu den Themen Postkutschenüberfall, Bankraub oder Datenklau.
Museum für Kommunikation, Frankfurt (Hg.): Geld oder Leben! Vom Postkutschenüberfall zum virtuellen Datenraub.
Mit Texten von: Margret Baumann, Klaus Beyrer, Carl Franz, Dorothea Friedrich, Lothar Fritsch, Helmut Gold, Peter W. Jansen, Thomas Krause, Christian Lüdke, Michael North, Gaby Sonnabend, Friedrich Schiller, Michael Schmidt, Johann Gottlob Schulz, Milos Vec, Eva Wiebel
Bibliographische Angaben:
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vabanque - am Samstag, 18. Februar 2006, 17:20 - Rubrik: Bibliographie der Volkskunde des Bankraubs
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"Wege aus dem Emmental"
Das Kulturmuster des Vereinsfestes samt entsprechenden musikalischen Darbietungen und dem Höhepunkt des Festes, eine Laientheater-Aufführung, lässt sich wieder einmal studieren am Beispiel des Emmentals bzw. Entlebuch. Die "WOCHEN-ZEITUNG FÜR DAS EMMENTAL UND ENTLEBUCH" (17.2. 2006) lässt uns worldwide teilhaben am Auftritt der örtlichen Gesangsvereine samt Theatergruppe:
OBERTHAL: Ein fideles Gaunertrio am Werk
Die Gesangsvereine Oberthal hatten zum jährlichen Konzert und Theater in den Saal der Wirtschaft Eintracht eingeladen. Die Theatergruppe spielte den amüsanten Dreiakter «Glehrt isch glehrt» von Gottfried Schenk. "
Die Horizonterweiterung des Dorflebens ist ein roter Faden dörflicher Kultur:
"Das Liederprogramm der Gesangsvereine Oberthal stand unter dem Motto «Us em Rucksack». Der Frauenchor, unter der Leitung von Karin Wolf, nahm die Zuhörer auf eine musikalische Wanderung mit. Zu jedem Ausflug gehört auch eine Erholungspause, und so bot der Männerchor mit zwei Trinkliedern die entsprechende Erfrischung an. Anschliessend ging es nach Amerika: Mit dem Medley «Golden Western Songs» zauberten die Frauen Westernstimmung in den Saal. Begleitet wurden sie von Banjo und Gitarre. Mittlerweilen hatten sich die Männer gestärkt und nahmen ihrerseits, unter Leitung von Rita Degiacomi, die Wanderung mit dem «Lied eines fahrenden Schülers» und hervorragend interpretierten «La Montanara» wieder auf. Den Abschluss des Konzerts machte der Gemischte Chor mit den Liedern «Jetzt reisen wir zum Tor hinaus» und «Londonderry Air»."
Na und von Londonderry ist es auch nicht so weit nach Belfast:
Nach der Pause waren die Schauspielrinnen und Schauspieler bereit für den Schwank «Glehrt isch glehrt» oder «Wie man eine Australienreise finanziert». Was macht ein pensionierter Zimmermeister, dem es langweilig ist und der nicht immer nur mit seinem Hund «Bobeli» spielen will? Er erinnert sich, zusammen mit einer Schulkameradin und einem Schulkameraden an die Jugendzeit zurück, an die vielen gemeinsamen Streiche. Und da war ja auch noch der Traum des Trios, einmal Ferien in Australien zu machen. Aber woher das Geld nehmen? Schliesslich wird die abenteuerlichste Variante der Geldbeschaffung gewählt: ein Banküberfall. Mit Fantasie und Unverfrorenheit wird dieses Vorhaben, unter Vortäuschung eines Brandes, vorläufig erfolgreich durchgeführt. Am Schluss sind es zwar nicht die erbeuteten drei Millionen, aber Otto hat sich genügend Geld unter den Nagel gerissen, um die Reise nach Australien zu finanzieren. Das Ensemble bot dem Publikum einen vergnüglichen Theatergenuss."
Das glauben wir auf's Wort, schließlich ermöglich das Theaterspielen den Laienschauspielern in andere Rollen zu schlüpfen und aus derm jeweiligen Alltag auszubrechen. Und wenn man die Kerle dann auch noch kennt, dann hat auch das Publikum seinen Spaß. Der Spaß hört aber da auf, wenn wir berücksichtigen, dass Bankraub immer mehr zu einem ländlichen Delikt wird (wegen geringerer Polizeidichte). Hier wäre doch auch mal nach der Nachahmungsgefahr zu fragen, zumal der überwiegende Teil der heutigen Bankräubersippschaft aus Laien besteht, die zuvor noch nie kriminell aufgefallen sind. ;-)
"Die letzten Vorstellungen: Freitag, 17. Februar (nur Theater) und Samstag, 18. Februar, je 20 Uhr in der Eintracht Oberthal."
Das Kulturmuster des Vereinsfestes samt entsprechenden musikalischen Darbietungen und dem Höhepunkt des Festes, eine Laientheater-Aufführung, lässt sich wieder einmal studieren am Beispiel des Emmentals bzw. Entlebuch. Die "WOCHEN-ZEITUNG FÜR DAS EMMENTAL UND ENTLEBUCH" (17.2. 2006) lässt uns worldwide teilhaben am Auftritt der örtlichen Gesangsvereine samt Theatergruppe:
OBERTHAL: Ein fideles Gaunertrio am Werk
Die Gesangsvereine Oberthal hatten zum jährlichen Konzert und Theater in den Saal der Wirtschaft Eintracht eingeladen. Die Theatergruppe spielte den amüsanten Dreiakter «Glehrt isch glehrt» von Gottfried Schenk. "
Die Horizonterweiterung des Dorflebens ist ein roter Faden dörflicher Kultur:
"Das Liederprogramm der Gesangsvereine Oberthal stand unter dem Motto «Us em Rucksack». Der Frauenchor, unter der Leitung von Karin Wolf, nahm die Zuhörer auf eine musikalische Wanderung mit. Zu jedem Ausflug gehört auch eine Erholungspause, und so bot der Männerchor mit zwei Trinkliedern die entsprechende Erfrischung an. Anschliessend ging es nach Amerika: Mit dem Medley «Golden Western Songs» zauberten die Frauen Westernstimmung in den Saal. Begleitet wurden sie von Banjo und Gitarre. Mittlerweilen hatten sich die Männer gestärkt und nahmen ihrerseits, unter Leitung von Rita Degiacomi, die Wanderung mit dem «Lied eines fahrenden Schülers» und hervorragend interpretierten «La Montanara» wieder auf. Den Abschluss des Konzerts machte der Gemischte Chor mit den Liedern «Jetzt reisen wir zum Tor hinaus» und «Londonderry Air»."
Na und von Londonderry ist es auch nicht so weit nach Belfast:
Nach der Pause waren die Schauspielrinnen und Schauspieler bereit für den Schwank «Glehrt isch glehrt» oder «Wie man eine Australienreise finanziert». Was macht ein pensionierter Zimmermeister, dem es langweilig ist und der nicht immer nur mit seinem Hund «Bobeli» spielen will? Er erinnert sich, zusammen mit einer Schulkameradin und einem Schulkameraden an die Jugendzeit zurück, an die vielen gemeinsamen Streiche. Und da war ja auch noch der Traum des Trios, einmal Ferien in Australien zu machen. Aber woher das Geld nehmen? Schliesslich wird die abenteuerlichste Variante der Geldbeschaffung gewählt: ein Banküberfall. Mit Fantasie und Unverfrorenheit wird dieses Vorhaben, unter Vortäuschung eines Brandes, vorläufig erfolgreich durchgeführt. Am Schluss sind es zwar nicht die erbeuteten drei Millionen, aber Otto hat sich genügend Geld unter den Nagel gerissen, um die Reise nach Australien zu finanzieren. Das Ensemble bot dem Publikum einen vergnüglichen Theatergenuss."
Das glauben wir auf's Wort, schließlich ermöglich das Theaterspielen den Laienschauspielern in andere Rollen zu schlüpfen und aus derm jeweiligen Alltag auszubrechen. Und wenn man die Kerle dann auch noch kennt, dann hat auch das Publikum seinen Spaß. Der Spaß hört aber da auf, wenn wir berücksichtigen, dass Bankraub immer mehr zu einem ländlichen Delikt wird (wegen geringerer Polizeidichte). Hier wäre doch auch mal nach der Nachahmungsgefahr zu fragen, zumal der überwiegende Teil der heutigen Bankräubersippschaft aus Laien besteht, die zuvor noch nie kriminell aufgefallen sind. ;-)
"Die letzten Vorstellungen: Freitag, 17. Februar (nur Theater) und Samstag, 18. Februar, je 20 Uhr in der Eintracht Oberthal."
sparkassenkunde - am Freitag, 17. Februar 2006, 18:16 - Rubrik: Theater
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nennt "Saarblogger" Andreas ("hard Bloggin Scientist") im Glückauf!-Weblog diese Veranstaltung hier. Immerhin: eine nette und zutreffende Umschreibung.
Anlass ist unser Hinweis auf die um die Nigeria-Connection sich entwickelnde Populärkultur im gleichnamigen afrikanischen Land. Er verweist zugleich auf die Versuche hierzulande und andernorts die "Nigeria-Spammer" lächerlich zu machen. Genau deshalb wurde hier darüber berichtet, wie sie sich in Nigeria mittels poplärer Kultur über diese dummen und geldgierigen Westler lustig machen.
Anlass ist unser Hinweis auf die um die Nigeria-Connection sich entwickelnde Populärkultur im gleichnamigen afrikanischen Land. Er verweist zugleich auf die Versuche hierzulande und andernorts die "Nigeria-Spammer" lächerlich zu machen. Genau deshalb wurde hier darüber berichtet, wie sie sich in Nigeria mittels poplärer Kultur über diese dummen und geldgierigen Westler lustig machen.
vabanque - am Freitag, 17. Februar 2006, 17:04 - Rubrik: Populaere Kultur Musik
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"Bankräuber, Einbrecher und andere Kriminelle – kaum ein Ganove kommt heute ohne Automobil aus. Ein Fleisch-Quartett der beliebtesten Fluchtautos."
"Auf der Flucht"
so führt das Wiener Fleischmagazin (an der Rechten Wienzeile beheimatet) im Juni 2005 ein Quartett ein, bei dem es die Kategorien Drogendelikte, Banküberfall, Schiesserei sowie Raub und Einbruch gibt.
Leider lassen sich die Karten hier nur unzureichend abbilden, aber sie sind wirklich sehr nett anzuschauen auf der Webseite der Zeitschrift, die es auch zu kaufen gibt.
Eine Frage an die Macher, in welcher Nummer der Printausgabe findet sich das hier?
"Auf der Flucht"
so führt das Wiener Fleischmagazin (an der Rechten Wienzeile beheimatet) im Juni 2005 ein Quartett ein, bei dem es die Kategorien Drogendelikte, Banküberfall, Schiesserei sowie Raub und Einbruch gibt.
Leider lassen sich die Karten hier nur unzureichend abbilden, aber sie sind wirklich sehr nett anzuschauen auf der Webseite der Zeitschrift, die es auch zu kaufen gibt.
Eine Frage an die Macher, in welcher Nummer der Printausgabe findet sich das hier?
sparkassenkunde - am Donnerstag, 16. Februar 2006, 19:21 - Rubrik: Fluchttechniken
Auf der Webseite des Deutschlandradios (Kultur: Fazit) findet sich ein Radiobeitrag zur Eröffnung der Frankfurter Ausstellung. Hier runterladen.
Der Beitrag vom 14.2. 2006 lässt sich aber auch einfach nachlesen. Nämlich hier:
Von Postkutschenräubern zu Internetbetrügern
Ausstellung "Geld oder Leben" zeigt Geschichte von Raub und Diebstahl
Von Gudula Geuther
"Mit einer Fülle von Exponaten zeigt das Frankfurter Museum für Kommunikation die Geschichte von Diebstahl und Räuberunwesen. Während sich die Methoden der Gangster im Lauf der Jahrhunderte änderten, blieb ihr Ziel stets das gleiche: Geld oder Leben. Den Internet-Kriminellen von heute geht es allerdings "nur" um ersteres.
Auf allzu genaue Darstellung martialischer Strafen verzichtet die Ausstellung. Auch das Original-Fallbeil, mit dem der Schinderhannes Johannes Bückler 1803 hingerichtet wurde, kommt ohne die Rekonstruktion einer Guillotine aus. Die Klanginstallation lässt allerdings genug erahnen. Und die Mauer aus Menschen, in schwarzen Umrissen um das Beil gruppiert, zwischen denen der Besucher hindurchgucken muss.
"Es war ein großes Spektakel, eine große Sensation, und um überhaupt zu sehen, was passiert, muss man sich erst mal zu den Pappfiguren stellen, die hier stehen, und muss denen erst mal über die Schulter schauen. Damit wird ein Stück weit dieser Voyeurismus erinnert, wie er damals möglicherweise auch schon vorhanden war. Wir sagen: Wir würden ja heute einer Hinrichtung niemals beiwohnen wollen. Vielleicht war das für die Menschen um 1800 noch ganz anders…"
So der Projektleiter Klaus Beyrer. Geändert haben sich vor allem die Taten selbst. Und so verändern sich auch die Exponate: Von Postkutschen zwischen Baumstämmen hin zu gesprengten Tresoren und ihren professionellen Knackern. Die - oft hochversiert - den Bankraub als Beruf sahen, sagt Gaby Sonnabend, die die Ausstellung mit erarbeitet hat.
"Die Banküberfälle haben sich zuerst in den USA entwickelt, schon Mitte des 19. Jahrhunderts, nach dem Ende des Bürgerkriegs, auch dadurch, dass Geldscheine immer stärker genutzt wurden. Also, man musste jetzt nicht mehr schwere Münzen rumschleppen, sondern es war auch einfach viel einfacher geworden, Banken zu überfallen und das Geld abzuschleppen. In Deutschland erst so ab den 20er Jahren richtig, mit der Etablierung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs. Richtig etabliert hat es sich nach dem Ende des Ersten Weltkrieges. Und dann kamen auch die Tresorknacker zum Zuge."
In Deutschland allen voran die Brüder Sass, die den neuen Schneidbrenner mit so viel Erfolg einsetzten, dass sie 1929 aus der Stahlkammer der Berliner Disconto-Gesellschaft wahrscheinlich über zwei Millionen Reichsmark mitgehen ließen. Eine Tat, die ihnen lange nicht nachgewiesen werden konnte.
Mit welchen Mitteln die Polizei versuchte, Tätern auf die Spur zu kommen, zeigt ein nachgestelltes Atelier, in dem das standardisierte Verbrecherfoto entstehen sollte. Die Anleitung, wie die Körper von Tätern vermessen werden sollten, in der oft falschen Hoffnung, so jede Person klar identifizieren zu können - kurz bevor sich der Fingerabdruck durchsetzte. Oder ein Bausatz für Phantombilder, der lange Zeit keine weiblichen Gesichtszüge kannte.

"Eine Museumsmitarbeiterin hält eine alte Polizeiregistrierungsnummer hoch vor einem Foto einer fotografischen Registrierung."
"Die Frau als Täter ist schon mal gar nicht mit eingeplant gewesen. Diese Kartei, die stammt aus den 60er Jahren. Und man legt ein Männer-Phantombild, soweit das eben überhaupt möglich ist, und dann legt man 'ne Folie rüber. Und dann wird das mit weißem Stift ein bißchen retouchiert, dann werden noch Frauenhaare hingemalt und dann hat man schon die Täterin."
Tatsächlich begehen diese schweren Delikte wie Raubüberfälle selten Frauen.
"In den Banden des 18. Jahrhunderts war der Frauenanteil recht hoch - bis zu 40 Prozent. Wobei man dann auch unterscheiden muss: Waren das dann wirklich die Köpfe der Bande oder waren das halt die Frauen. Es gab wohl beides."
Umso häufiger sind Frauen unter den Opfern, als Kassiererinnen. Die Sicht der Bankangestellten bekommt der Besucher über Kopfhörer vermittelt. Anonym schildert eine Frau ihre Todesangst, ihren ersten Zusammenbruch und die Folgen fürs Leben.
"Ich bin erst mal noch bis Ende des Jahres ganz normal arbeiten gegangen, hab aber gemerkt, dass ich überhaupt nicht schlafen kann. Konnte auch nicht mehr in dem gemeinsamen Schlafzimmer mit meinem Partner schlafen. Ich hab immer im Wohnzimmer, auf der Couch - bis heute - geschlafen. Das war mir alles zu eng. Und da konnt ich halt auch nicht kontrollieren - diese Fenster. Vom Kopf her weiß ich, dass das Quatsch ist, aber ich hatte halt das Gefühl, der will mir was antun."
Ein Kontrast zur Verklärung von Raub und Räubern. Dargestellt durch Filme, wie die verschiedenen Schinderhannes-Varianten. Oder der Straßenfeger von 1966 "Die Gentlemen bitten zur Kasse" über den englischen Postzug-Raub. Exponate wie der erste nicht mehr anonyme Druck von Schillers "Räubern". "Bonnie und Clyde"-Plakate, Spielfiguren für den kindlichen Banküberfall zum Selbst-Nachspielen. Umso wichtiger ist Klaus Beyrer die Stimme der Opfer.
"Die Ausstellung kann sich einer gewissen Romantisierung der Räuber und Räuberbanden nicht entziehen. Und wenn man in der Ausstellung Filme zu sehen bekommt, wie beispielsweise 'Die Gentlemen bitten zur Kasse', dann entwickelt sich eine gewisse Sympathie für die Täter. Und dazu soll es ein deutliches Gegengewicht geben."
Profis sind Bankräuber heute kaum noch. Zu risikoreich sei das Geschäft, zu ausgeklügelt die Sicherungssysteme der Banken. Die Profis sitzen heute am Computer. Am Bildschirm lernt der Ausstellungsbesucher, welche E-Mails verdächtig sind, oder woran er gefälschte Internetauftritte seiner Bank erkennt.
Und er kann am Geldautomaten der Zukunft spielen. Entwickelt an der Fachhochschule Gießen unter Leitung von Michael Behrens.
"Wir denken, dass die Geldautomaten der Zukunft uns eben nicht mehr zwingen werden, den PIN-Code auswendig zu lernen. Neben dem Fingerabdruck könnte das zum Beispiel auch über eine Gesichtserkennung, über eine Kamera laufen, oder über eine Iris-Erkennung, das ist dieser farbige Teil rund um die Pupille."
Das Ende des Automatenbetruges - oder der Beginn eines neuen Wettlaufes.
"Die Geschichte zeigt: Sobald es eine neue Sicherungstechnik gibt, dann denken sich diejenigen, die ans Geld wollen, ja auch immer wieder was Neues aus. Also es ist ein ewiger Wettlauf und ich denk, das wird nicht der Schlußstein sein, der Geldautomat.""
Ad Romantisierung:
Immer wieder wird im Kontext der Beschäftigung mit dem Thema Raub und Bankraub betont, dass man sich gegen die Romantisierung von Bankraub wenden wollen. Sozusagen ein volkspädagogisches Programm. Dieses Anliegen formuliert auch Klaus Beyrer, Vizedirektor des Museum für Kommunikation. Ein hehres Ziel, aber von der Idee her schon zum Scheitern verurteilt. Charmant wäre eine Haltung, die das reflektiert. Auch die Frankfurter Ausstellung wird dazu beitragen, was immer auch ihr erklärtes Ziel ist. Abgesehen von der Frage, warum eigentlich, gibt es gute Gründe für die Menschen dem Raub als solchem, aber insbesondere dem Bankraub im Besonderen, eine gewisse romantisierende Haltung entgegenzubringen.
Ad Frauen:
Vielleicht einfach auch nochmals bei Vabanque nachlesen, wo das Thema ja erstmals aufgegriffen wurde. Wir sind gespannt, in welcher Weise der Beitrag über die "Bankladies - Wenn Frauen zu sehr rauben" von Franziska Roller "Berücksichtigung" in der Darstellung gefunden hat.
Der Beitrag vom 14.2. 2006 lässt sich aber auch einfach nachlesen. Nämlich hier:
Von Postkutschenräubern zu Internetbetrügern
Ausstellung "Geld oder Leben" zeigt Geschichte von Raub und Diebstahl
Von Gudula Geuther
"Mit einer Fülle von Exponaten zeigt das Frankfurter Museum für Kommunikation die Geschichte von Diebstahl und Räuberunwesen. Während sich die Methoden der Gangster im Lauf der Jahrhunderte änderten, blieb ihr Ziel stets das gleiche: Geld oder Leben. Den Internet-Kriminellen von heute geht es allerdings "nur" um ersteres.
Auf allzu genaue Darstellung martialischer Strafen verzichtet die Ausstellung. Auch das Original-Fallbeil, mit dem der Schinderhannes Johannes Bückler 1803 hingerichtet wurde, kommt ohne die Rekonstruktion einer Guillotine aus. Die Klanginstallation lässt allerdings genug erahnen. Und die Mauer aus Menschen, in schwarzen Umrissen um das Beil gruppiert, zwischen denen der Besucher hindurchgucken muss.
"Es war ein großes Spektakel, eine große Sensation, und um überhaupt zu sehen, was passiert, muss man sich erst mal zu den Pappfiguren stellen, die hier stehen, und muss denen erst mal über die Schulter schauen. Damit wird ein Stück weit dieser Voyeurismus erinnert, wie er damals möglicherweise auch schon vorhanden war. Wir sagen: Wir würden ja heute einer Hinrichtung niemals beiwohnen wollen. Vielleicht war das für die Menschen um 1800 noch ganz anders…"
So der Projektleiter Klaus Beyrer. Geändert haben sich vor allem die Taten selbst. Und so verändern sich auch die Exponate: Von Postkutschen zwischen Baumstämmen hin zu gesprengten Tresoren und ihren professionellen Knackern. Die - oft hochversiert - den Bankraub als Beruf sahen, sagt Gaby Sonnabend, die die Ausstellung mit erarbeitet hat.
"Die Banküberfälle haben sich zuerst in den USA entwickelt, schon Mitte des 19. Jahrhunderts, nach dem Ende des Bürgerkriegs, auch dadurch, dass Geldscheine immer stärker genutzt wurden. Also, man musste jetzt nicht mehr schwere Münzen rumschleppen, sondern es war auch einfach viel einfacher geworden, Banken zu überfallen und das Geld abzuschleppen. In Deutschland erst so ab den 20er Jahren richtig, mit der Etablierung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs. Richtig etabliert hat es sich nach dem Ende des Ersten Weltkrieges. Und dann kamen auch die Tresorknacker zum Zuge."
In Deutschland allen voran die Brüder Sass, die den neuen Schneidbrenner mit so viel Erfolg einsetzten, dass sie 1929 aus der Stahlkammer der Berliner Disconto-Gesellschaft wahrscheinlich über zwei Millionen Reichsmark mitgehen ließen. Eine Tat, die ihnen lange nicht nachgewiesen werden konnte.
Mit welchen Mitteln die Polizei versuchte, Tätern auf die Spur zu kommen, zeigt ein nachgestelltes Atelier, in dem das standardisierte Verbrecherfoto entstehen sollte. Die Anleitung, wie die Körper von Tätern vermessen werden sollten, in der oft falschen Hoffnung, so jede Person klar identifizieren zu können - kurz bevor sich der Fingerabdruck durchsetzte. Oder ein Bausatz für Phantombilder, der lange Zeit keine weiblichen Gesichtszüge kannte.
"Eine Museumsmitarbeiterin hält eine alte Polizeiregistrierungsnummer hoch vor einem Foto einer fotografischen Registrierung."
"Die Frau als Täter ist schon mal gar nicht mit eingeplant gewesen. Diese Kartei, die stammt aus den 60er Jahren. Und man legt ein Männer-Phantombild, soweit das eben überhaupt möglich ist, und dann legt man 'ne Folie rüber. Und dann wird das mit weißem Stift ein bißchen retouchiert, dann werden noch Frauenhaare hingemalt und dann hat man schon die Täterin."
Tatsächlich begehen diese schweren Delikte wie Raubüberfälle selten Frauen.
"In den Banden des 18. Jahrhunderts war der Frauenanteil recht hoch - bis zu 40 Prozent. Wobei man dann auch unterscheiden muss: Waren das dann wirklich die Köpfe der Bande oder waren das halt die Frauen. Es gab wohl beides."
Umso häufiger sind Frauen unter den Opfern, als Kassiererinnen. Die Sicht der Bankangestellten bekommt der Besucher über Kopfhörer vermittelt. Anonym schildert eine Frau ihre Todesangst, ihren ersten Zusammenbruch und die Folgen fürs Leben.
"Ich bin erst mal noch bis Ende des Jahres ganz normal arbeiten gegangen, hab aber gemerkt, dass ich überhaupt nicht schlafen kann. Konnte auch nicht mehr in dem gemeinsamen Schlafzimmer mit meinem Partner schlafen. Ich hab immer im Wohnzimmer, auf der Couch - bis heute - geschlafen. Das war mir alles zu eng. Und da konnt ich halt auch nicht kontrollieren - diese Fenster. Vom Kopf her weiß ich, dass das Quatsch ist, aber ich hatte halt das Gefühl, der will mir was antun."
Ein Kontrast zur Verklärung von Raub und Räubern. Dargestellt durch Filme, wie die verschiedenen Schinderhannes-Varianten. Oder der Straßenfeger von 1966 "Die Gentlemen bitten zur Kasse" über den englischen Postzug-Raub. Exponate wie der erste nicht mehr anonyme Druck von Schillers "Räubern". "Bonnie und Clyde"-Plakate, Spielfiguren für den kindlichen Banküberfall zum Selbst-Nachspielen. Umso wichtiger ist Klaus Beyrer die Stimme der Opfer.
"Die Ausstellung kann sich einer gewissen Romantisierung der Räuber und Räuberbanden nicht entziehen. Und wenn man in der Ausstellung Filme zu sehen bekommt, wie beispielsweise 'Die Gentlemen bitten zur Kasse', dann entwickelt sich eine gewisse Sympathie für die Täter. Und dazu soll es ein deutliches Gegengewicht geben."
Profis sind Bankräuber heute kaum noch. Zu risikoreich sei das Geschäft, zu ausgeklügelt die Sicherungssysteme der Banken. Die Profis sitzen heute am Computer. Am Bildschirm lernt der Ausstellungsbesucher, welche E-Mails verdächtig sind, oder woran er gefälschte Internetauftritte seiner Bank erkennt.
Und er kann am Geldautomaten der Zukunft spielen. Entwickelt an der Fachhochschule Gießen unter Leitung von Michael Behrens.
"Wir denken, dass die Geldautomaten der Zukunft uns eben nicht mehr zwingen werden, den PIN-Code auswendig zu lernen. Neben dem Fingerabdruck könnte das zum Beispiel auch über eine Gesichtserkennung, über eine Kamera laufen, oder über eine Iris-Erkennung, das ist dieser farbige Teil rund um die Pupille."
Das Ende des Automatenbetruges - oder der Beginn eines neuen Wettlaufes.
"Die Geschichte zeigt: Sobald es eine neue Sicherungstechnik gibt, dann denken sich diejenigen, die ans Geld wollen, ja auch immer wieder was Neues aus. Also es ist ein ewiger Wettlauf und ich denk, das wird nicht der Schlußstein sein, der Geldautomat.""
Ad Romantisierung:
Immer wieder wird im Kontext der Beschäftigung mit dem Thema Raub und Bankraub betont, dass man sich gegen die Romantisierung von Bankraub wenden wollen. Sozusagen ein volkspädagogisches Programm. Dieses Anliegen formuliert auch Klaus Beyrer, Vizedirektor des Museum für Kommunikation. Ein hehres Ziel, aber von der Idee her schon zum Scheitern verurteilt. Charmant wäre eine Haltung, die das reflektiert. Auch die Frankfurter Ausstellung wird dazu beitragen, was immer auch ihr erklärtes Ziel ist. Abgesehen von der Frage, warum eigentlich, gibt es gute Gründe für die Menschen dem Raub als solchem, aber insbesondere dem Bankraub im Besonderen, eine gewisse romantisierende Haltung entgegenzubringen.
Ad Frauen:
Vielleicht einfach auch nochmals bei Vabanque nachlesen, wo das Thema ja erstmals aufgegriffen wurde. Wir sind gespannt, in welcher Weise der Beitrag über die "Bankladies - Wenn Frauen zu sehr rauben" von Franziska Roller "Berücksichtigung" in der Darstellung gefunden hat.
vabanque - am Donnerstag, 16. Februar 2006, 15:40 - Rubrik: AusstellungenMuseum
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Geld oder Leben!: Das Museum für Kommunikation erzählt die Geschichte des Raubs von der Postkutschenzeit bis heute
Die Online-Version des Darmstädter Echos (15.2. 2006) bespricht die Ausstellung im Frankfurter Museum für Kommunikation:
FRANKFURT. „Money, money, money“ singt es auf der Treppe nach oben: Die weltbekannte Musical-Hymne vom Geld, das alles bewegt auf der Welt, bringt noch vor dem ersten Ausstellungsobjekt auf den Punkt, was der Grund für jeden Raub ist. Die Räuber wollen haben, was ihnen nicht gehört. Vor Jahrhunderten haben sie den Postkutschen-Reisenden im dunklen Wald aufgelauert, vor hundert Jahren Panzerschränke geknackt, heute gehen sie mit Pistole und Maske zum Raubzug in die Bank, oder sie verschaffen sich am Geldautomaten die EC-Karte argloser Bankkunden, um deren Konto zu leeren. Wer sich als Krimineller auf seinen PC versteht, kann seine Opfer sogar via Web bestehlen.
Die Methoden der illegalen Bereicherung wechseln, doch das Motiv ist geblieben. „Geld oder Leben!“ heißt drum die neue Ausstellung im Frankfurter Museum für die Kommunikation, die eine Geschichte von Raub und Räuberunwesen seit der Postkutschenzeit aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt. Die Schau zeigt – auch mit vielen, vielen Dokumenten – , was Raub wirklich ist und wie anders die Öffentlichkeit es spätestens seit Schillers „Räubern“ vom Ende des 18. Jahrhunderts gerne wahrnimmt.
Da sind die Täter mit ihren wirklichen Taten, und da sind die Mythen. Romantisiert wurde schon immer der 1803 in Mainz öffentlich hingerichtete Schinderhannes, und bis unsere Tage setzt man ihm Denkmäler in Filmen (Käutners Epos mit Maria Schell und Curd Jürgens ist auszugsweise zu sehen), Literatur (wie beispielsweise Carl Zuckmayers Drama) oder Hunsrück-Weinmarken. Eigentümlicher Heldenruhm rankt sich aber auch um moderne Verbrecher wie den „Gentleman“-Räuber Ronald Biggs, der 1963 mit seinen Kumpanen beim Überfall auf den englischen Postzug Glasgow – London 2,6 Millionen Pfund erbeutete. Die ehrenwerten Bürger haben eben über solche kriminelle Persönlichkeiten immer wieder gestaunt – und sie auch ein wenig bewundert. Denn als gewitzt und sehr anpassungsfähig haben diese sich von jeher gezeigt. Den Postkutschenraub mit Mord und Totschlag, mit dem in Frankfurt alles beginnt, gab es schon seit dem 17. Jahrhundert. Doch erst im 18. Jahrhundert organisierten sich Banden von 30 bis 50 Personen (mit einem Frauenanteil von 40 Prozent!) und nutzten die Schutzlosigkeit ihrer Opfer abseits der Siedlungen. Sie holten die Kisten aus den Kutschen. In Frankfurt setzt drum einer der berühmten gelben Wagen mit mehreren Puppen, die mal schon tot, mal noch lebendig sein sollen, diesen Schrecken in eine gestellte Szene, während nebenbei in den Vitrinen die Bücher liegen, in denen beschrieben stand, wie es vielleicht doch möglich wäre, sich mit der ebenfalls gezeigten einläufigen Pistolen zu verteidigen.
Was den Bösen geschah, wenn man sie denn verhaftete, folgt gleich in der nächsten Abteilung. Dort hängen die Gerichtsurteile, da steht das Fallbeil, mit dem der Schinderhannes guillotiniert wurde, und man sieht auch das Rad zum Rädern anderer zum Tode Verurteilter. Schaurig, aber gerecht? Wegen der Raubzüge des frühen 20. Jahrhunderts kamen jedenfalls meist nur noch die Beraubten zu Tode. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten sich sowohl die Schauplätze des Verbrechens geändert als auch die Ermittlungsmethoden. Man sieht: Schon um 1900 nahm man das Geld nicht mehr mit auf Reisen, sondern man gab es der Bank zur Verwahrung – die große Zeit der „Schränker“ brach an, und auch in dieser Zeit gab es wieder bewunderte Könner unter den Kriminellen wie die Brüder Sass.
Diese gruben lange Tunnel unter der Erde, um zum Safe zu gelangen, den sie dann mit modernem Gerät aufschweißten, das man genauso zeigt wie die verschiedenen Tresortypen, die derlei Handwerk wohl alle nicht standhalten konnten. Um der Räuber habhaft zu werden, setzte die Polizei ebenfalls seit etwa 1900 ihre neuen Möglichkeiten ein. Telefon und Telegraf machten die zur Fahndung nötige Kommunikation schneller und effektiver, und der Fingerabdruck erlaubte die eindeutige Identifikation der Täter. Ein besonders schönes Ausstellungsstück ist der Fotografiersteg mit Kamera und drehbarem Stuhl, auf den man die Räuber setzte, um sie für die Verbrecherkartei von vorne und von der Seite abzulichten. Diese Techniken revolutionierten die Kriminalistik – Fahndungsfoto, Phantombild und Fluchtauto, die man auch zeigt, wirken dagegen nur wie Fortentwicklungen.
Der Kreis von „Geld oder Leben!“ schließt sich deshalb gut mit dem Leid, das modernen Bankangestellten bei Raubüberfällen angetan wird, und mit den aktuellen Trickbetrügereien. Über Kopfhörer ist zu erfahren, wie die Opfer die Überfälle erlebt haben und wie es ihr Leben wegen bleibender Ängste auch in Folge dramatisch veränderte. Und an einem kleinen Bildschirm ist zu sehen, wie zwei Täter gemeinsame Sache machen, um einem Mann am Automaten seine EC-Card abzuluchsen.
Die Raubzüge sind somit wieder moderner geworden, zu verhindern sind sie nicht. Deshalb mag man als Ausstellungsbesucher auch nicht glauben, dass der elektronische Fingerabdruck unser Geld sicherer machen kann – auch wenn ein Geldautomat mit diesem „Karten“-Zugang am Schluss der Schau zum Spielen einlädt.
Die Ausstellung wird heute (15.) um 19 Uhr eröffnet. Sie ist bis 17. September dienstags bis freitags von 9 bis 18 Uhr, samstags und sonntags von 11 bis 19 Uhr zu sehen. Der Katalog kostet in der Schau 14,80 Euro, im Buchhandel 34,80 Euro.
Die Frage ist, die sich immer mehr stellt. Lässt sich das alles in eine historische Line stellen? Werden da nicht sehr verschiedene Dinge verhandelt. Ist Raub = Raub und Einbruch = Raub? Das wäre zu diskutieren. Die Medien interessiert das nicht. Das Thema ist sexy und verkauft sich.
Die Online-Version des Darmstädter Echos (15.2. 2006) bespricht die Ausstellung im Frankfurter Museum für Kommunikation:
FRANKFURT. „Money, money, money“ singt es auf der Treppe nach oben: Die weltbekannte Musical-Hymne vom Geld, das alles bewegt auf der Welt, bringt noch vor dem ersten Ausstellungsobjekt auf den Punkt, was der Grund für jeden Raub ist. Die Räuber wollen haben, was ihnen nicht gehört. Vor Jahrhunderten haben sie den Postkutschen-Reisenden im dunklen Wald aufgelauert, vor hundert Jahren Panzerschränke geknackt, heute gehen sie mit Pistole und Maske zum Raubzug in die Bank, oder sie verschaffen sich am Geldautomaten die EC-Karte argloser Bankkunden, um deren Konto zu leeren. Wer sich als Krimineller auf seinen PC versteht, kann seine Opfer sogar via Web bestehlen.
Die Methoden der illegalen Bereicherung wechseln, doch das Motiv ist geblieben. „Geld oder Leben!“ heißt drum die neue Ausstellung im Frankfurter Museum für die Kommunikation, die eine Geschichte von Raub und Räuberunwesen seit der Postkutschenzeit aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt. Die Schau zeigt – auch mit vielen, vielen Dokumenten – , was Raub wirklich ist und wie anders die Öffentlichkeit es spätestens seit Schillers „Räubern“ vom Ende des 18. Jahrhunderts gerne wahrnimmt.
Da sind die Täter mit ihren wirklichen Taten, und da sind die Mythen. Romantisiert wurde schon immer der 1803 in Mainz öffentlich hingerichtete Schinderhannes, und bis unsere Tage setzt man ihm Denkmäler in Filmen (Käutners Epos mit Maria Schell und Curd Jürgens ist auszugsweise zu sehen), Literatur (wie beispielsweise Carl Zuckmayers Drama) oder Hunsrück-Weinmarken. Eigentümlicher Heldenruhm rankt sich aber auch um moderne Verbrecher wie den „Gentleman“-Räuber Ronald Biggs, der 1963 mit seinen Kumpanen beim Überfall auf den englischen Postzug Glasgow – London 2,6 Millionen Pfund erbeutete. Die ehrenwerten Bürger haben eben über solche kriminelle Persönlichkeiten immer wieder gestaunt – und sie auch ein wenig bewundert. Denn als gewitzt und sehr anpassungsfähig haben diese sich von jeher gezeigt. Den Postkutschenraub mit Mord und Totschlag, mit dem in Frankfurt alles beginnt, gab es schon seit dem 17. Jahrhundert. Doch erst im 18. Jahrhundert organisierten sich Banden von 30 bis 50 Personen (mit einem Frauenanteil von 40 Prozent!) und nutzten die Schutzlosigkeit ihrer Opfer abseits der Siedlungen. Sie holten die Kisten aus den Kutschen. In Frankfurt setzt drum einer der berühmten gelben Wagen mit mehreren Puppen, die mal schon tot, mal noch lebendig sein sollen, diesen Schrecken in eine gestellte Szene, während nebenbei in den Vitrinen die Bücher liegen, in denen beschrieben stand, wie es vielleicht doch möglich wäre, sich mit der ebenfalls gezeigten einläufigen Pistolen zu verteidigen.
Was den Bösen geschah, wenn man sie denn verhaftete, folgt gleich in der nächsten Abteilung. Dort hängen die Gerichtsurteile, da steht das Fallbeil, mit dem der Schinderhannes guillotiniert wurde, und man sieht auch das Rad zum Rädern anderer zum Tode Verurteilter. Schaurig, aber gerecht? Wegen der Raubzüge des frühen 20. Jahrhunderts kamen jedenfalls meist nur noch die Beraubten zu Tode. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten sich sowohl die Schauplätze des Verbrechens geändert als auch die Ermittlungsmethoden. Man sieht: Schon um 1900 nahm man das Geld nicht mehr mit auf Reisen, sondern man gab es der Bank zur Verwahrung – die große Zeit der „Schränker“ brach an, und auch in dieser Zeit gab es wieder bewunderte Könner unter den Kriminellen wie die Brüder Sass.
Diese gruben lange Tunnel unter der Erde, um zum Safe zu gelangen, den sie dann mit modernem Gerät aufschweißten, das man genauso zeigt wie die verschiedenen Tresortypen, die derlei Handwerk wohl alle nicht standhalten konnten. Um der Räuber habhaft zu werden, setzte die Polizei ebenfalls seit etwa 1900 ihre neuen Möglichkeiten ein. Telefon und Telegraf machten die zur Fahndung nötige Kommunikation schneller und effektiver, und der Fingerabdruck erlaubte die eindeutige Identifikation der Täter. Ein besonders schönes Ausstellungsstück ist der Fotografiersteg mit Kamera und drehbarem Stuhl, auf den man die Räuber setzte, um sie für die Verbrecherkartei von vorne und von der Seite abzulichten. Diese Techniken revolutionierten die Kriminalistik – Fahndungsfoto, Phantombild und Fluchtauto, die man auch zeigt, wirken dagegen nur wie Fortentwicklungen.
Der Kreis von „Geld oder Leben!“ schließt sich deshalb gut mit dem Leid, das modernen Bankangestellten bei Raubüberfällen angetan wird, und mit den aktuellen Trickbetrügereien. Über Kopfhörer ist zu erfahren, wie die Opfer die Überfälle erlebt haben und wie es ihr Leben wegen bleibender Ängste auch in Folge dramatisch veränderte. Und an einem kleinen Bildschirm ist zu sehen, wie zwei Täter gemeinsame Sache machen, um einem Mann am Automaten seine EC-Card abzuluchsen.
Die Raubzüge sind somit wieder moderner geworden, zu verhindern sind sie nicht. Deshalb mag man als Ausstellungsbesucher auch nicht glauben, dass der elektronische Fingerabdruck unser Geld sicherer machen kann – auch wenn ein Geldautomat mit diesem „Karten“-Zugang am Schluss der Schau zum Spielen einlädt.
Die Ausstellung wird heute (15.) um 19 Uhr eröffnet. Sie ist bis 17. September dienstags bis freitags von 9 bis 18 Uhr, samstags und sonntags von 11 bis 19 Uhr zu sehen. Der Katalog kostet in der Schau 14,80 Euro, im Buchhandel 34,80 Euro.
Die Frage ist, die sich immer mehr stellt. Lässt sich das alles in eine historische Line stellen? Werden da nicht sehr verschiedene Dinge verhandelt. Ist Raub = Raub und Einbruch = Raub? Das wäre zu diskutieren. Die Medien interessiert das nicht. Das Thema ist sexy und verkauft sich.
vabanque - am Donnerstag, 16. Februar 2006, 15:01 - Rubrik: AusstellungenMuseum
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Die FR (15.2. 2006) titelt "Panzerknacker Superstar - Von Räubern und Pistolen: Die Ausstellung 'Geld oder Leben'"
(...)
Die seltsame Stimmung zwischen Abscheu und Neugier versucht nun die neue Ausstellung "Geld oder Leben" im Frankfurter Museum für Kommunikation nachzustellen: Um das echte Fallbeil zu betrachten, das damals in 18 Minuten die zwanzig Räuber köpfte, muss sich der Besucher an mannshohen Schattenrissen vorbei drängen. Als Kulisse dient ein zeitgenössischer Kupferstich der historischen Horrorshow, aus Boxen tönen Trommelwirbel und Fallbeilkrachen.
Die Faszination am Raub, am brutalen Weg zum schnellen Geld, ist der rote Faden durch die seit langem erste Eigenproduktion des Museums. Dabei schlägt die Ausstellung, die gestern öffnete und später auch in Hamburg, Berlin und Nürnberg gastiert, den Bogen "vom Postkutschenüberfall zum virtuellen Datenraub" - so der Untertitel."
Offensichtlich zeichnet Klaus Beyrer, für den eher "historischen" Teil der Ausstellung verantwortlich und Gaby Sonnabend für den "moderneren":
Ideengeber Klaus Beyrer, Vizedirektor des Hauses, das die Reichspost-Sammlung weiterführt, fand reichlich Stoff im Archiv: Auf düsteren Gemälden des 18. Jahrhunderts flehen gutbetuchte Postkutschenreisende um ihr Leben, Broschüren für Postillione empfehlen doppelläufige Pistolen (auf dass man zwei statt einem Schuss frei habe), die Waffen selbst liegen in Vitrinen aus. Aus einer echten Postkutsche baumeln Puppen als Raubopfer, ein dänisches Kutschenmodell von 1850 zeugt vom ewigen Wettlauf mit den Räubern: Ein Kugelwagen sollte das Aufspringen erschweren.
Die Kriminalistik wurde dagegen erst später perfektioniert. Die gezeigten Hilfsmittel vom Anfang des 20. Jahrhunderts wirken bisweilen skurril: Vermessungshandbücher zur Erfassung der Täterstatur, Phantombild-Puzzles, Kästen mit 130 Glasaugen zur akribischen Farbbestimmung. Fingerabdrücke setzen sich als Beweis erst ab 1914 durch.
Doch auch die Delinquenten rüsteten immer wieder auf: "Sie mussten sich den technischen Neuerungen anpassen", so Beyrer. Die Ausstellung zeigt ein Berufsbild im Wandel: Marodierenden Soldaten des 17. und Familienbanden des 18. Jahrhunderts folgten in der Zwischenkriegszeit professionelle Panzerknacker. "Technisch versiert und bestens organisiert, verstanden sie das als Beruf", erzählt Gaby Sonnabend, die den modernen Teil der Schau betreut. "Die besten Tresorknacker wurden richtig prominent."
Das hört sich sehr Vabanque-inspiriert an.
Nichts Neues: Erstausgaben, historische Drucke, Manuskripte, sogar Brettspiele zu Räuberpistolen in Film und Literatur - von Schillers Räubern bis zur Punkrock-LP des entkommenen britischen Posträubers von 1963, Ronald Biggs - zeigen: "Romantisierung und Realität überlagern sich seit jeher" (Beyrer). Die Superstars unter den Panzerknackern der Goldenen Zwanziger trifft der Besucher lebensgroß: Erich und Franz Sass, zwei aparte Knaben in Anzügen mit Schlips und Weste, erbeuteten mehrere Millionen Reichsmark und wurden erst 1929 von der dänischen Polizei geschnappt.
Nicht 1929, sondern 1934 werden sie in Dänemark verhaftet. 1929 war der legendäre Tunnelcoup, werte Frankfurter Rundschau.
"Die Ära der glamourösen Safeknacker beendeten immer bessere Tresore und Überwachungstricks; die Bankräuber der Bonner Republik trugen Strumpfmasken und kamen durch den Vordereingang. Sie kämpften nun gegen neue Kommunikationstechnik: Per Telefon war die Polizei flugs gerufen (was das Phänomen der Geiselnahme hervorbrachte), per TV kamen ihre Gesichter live ins Wohnzimmer. Heute wendet sich das Blatt erneut: Nun dringen Diebe per Internet in die gute Stube ein oder klauen per Laptop PIN-Nummern. Ihr künftiger Gegner steht am Ende des Rundgangs: Der von der Fachhochschule Friedberg erstellte Prototyp eines biometrischen Bankautomaten verlangt nur noch Fingerabdrücke."
Zur Problematik des obigen Vergleichs
Dass bislang jedoch selbst Dilettanten der Postraub der alten Schule gelingen kann, bewies 1997 der "Zürcher Jahrhundertraub" - in Frankfurt würdig vertreten durch den vom Kommunikationsmuseum Bern geliehenen Original-Fluchtwagen. Pech für die Diebe: In den Fiat-Minitransporter passten nicht alle erbeuteten Geldkisten. 17 von 72 Millionen Franken mussten sie zurücklassen. Der Spott folgte umgehend. Drei Tage später schrieb Mazda in eine Werbeanzeige für seinen Kleinbus: "Liebe Posträuber, im Mazda E2000 hätten sogar 70 Millionen Franken Platz gehabt."
Tja, dass sich dieser Spott zunächst aber gegen die Schweizer Post richtete und dass die Post diese Anzeige gar nicht witzig fand und die Verträge mit eben dieser Werbeagentur kündigte, die nicht nur für Mazda, sondern auch für sie arbeitete, das liest man am besten nach in "Vabanque. Bankraub. Theorie. Praxis. Geschichte" (hrsg. von Klaus Schönberger), insbesondere S. 49 ff.
(...)
Die seltsame Stimmung zwischen Abscheu und Neugier versucht nun die neue Ausstellung "Geld oder Leben" im Frankfurter Museum für Kommunikation nachzustellen: Um das echte Fallbeil zu betrachten, das damals in 18 Minuten die zwanzig Räuber köpfte, muss sich der Besucher an mannshohen Schattenrissen vorbei drängen. Als Kulisse dient ein zeitgenössischer Kupferstich der historischen Horrorshow, aus Boxen tönen Trommelwirbel und Fallbeilkrachen.
Die Faszination am Raub, am brutalen Weg zum schnellen Geld, ist der rote Faden durch die seit langem erste Eigenproduktion des Museums. Dabei schlägt die Ausstellung, die gestern öffnete und später auch in Hamburg, Berlin und Nürnberg gastiert, den Bogen "vom Postkutschenüberfall zum virtuellen Datenraub" - so der Untertitel."
Offensichtlich zeichnet Klaus Beyrer, für den eher "historischen" Teil der Ausstellung verantwortlich und Gaby Sonnabend für den "moderneren":
Ideengeber Klaus Beyrer, Vizedirektor des Hauses, das die Reichspost-Sammlung weiterführt, fand reichlich Stoff im Archiv: Auf düsteren Gemälden des 18. Jahrhunderts flehen gutbetuchte Postkutschenreisende um ihr Leben, Broschüren für Postillione empfehlen doppelläufige Pistolen (auf dass man zwei statt einem Schuss frei habe), die Waffen selbst liegen in Vitrinen aus. Aus einer echten Postkutsche baumeln Puppen als Raubopfer, ein dänisches Kutschenmodell von 1850 zeugt vom ewigen Wettlauf mit den Räubern: Ein Kugelwagen sollte das Aufspringen erschweren.
Die Kriminalistik wurde dagegen erst später perfektioniert. Die gezeigten Hilfsmittel vom Anfang des 20. Jahrhunderts wirken bisweilen skurril: Vermessungshandbücher zur Erfassung der Täterstatur, Phantombild-Puzzles, Kästen mit 130 Glasaugen zur akribischen Farbbestimmung. Fingerabdrücke setzen sich als Beweis erst ab 1914 durch.
Doch auch die Delinquenten rüsteten immer wieder auf: "Sie mussten sich den technischen Neuerungen anpassen", so Beyrer. Die Ausstellung zeigt ein Berufsbild im Wandel: Marodierenden Soldaten des 17. und Familienbanden des 18. Jahrhunderts folgten in der Zwischenkriegszeit professionelle Panzerknacker. "Technisch versiert und bestens organisiert, verstanden sie das als Beruf", erzählt Gaby Sonnabend, die den modernen Teil der Schau betreut. "Die besten Tresorknacker wurden richtig prominent."
Das hört sich sehr Vabanque-inspiriert an.
Nichts Neues: Erstausgaben, historische Drucke, Manuskripte, sogar Brettspiele zu Räuberpistolen in Film und Literatur - von Schillers Räubern bis zur Punkrock-LP des entkommenen britischen Posträubers von 1963, Ronald Biggs - zeigen: "Romantisierung und Realität überlagern sich seit jeher" (Beyrer). Die Superstars unter den Panzerknackern der Goldenen Zwanziger trifft der Besucher lebensgroß: Erich und Franz Sass, zwei aparte Knaben in Anzügen mit Schlips und Weste, erbeuteten mehrere Millionen Reichsmark und wurden erst 1929 von der dänischen Polizei geschnappt.
Nicht 1929, sondern 1934 werden sie in Dänemark verhaftet. 1929 war der legendäre Tunnelcoup, werte Frankfurter Rundschau.
"Die Ära der glamourösen Safeknacker beendeten immer bessere Tresore und Überwachungstricks; die Bankräuber der Bonner Republik trugen Strumpfmasken und kamen durch den Vordereingang. Sie kämpften nun gegen neue Kommunikationstechnik: Per Telefon war die Polizei flugs gerufen (was das Phänomen der Geiselnahme hervorbrachte), per TV kamen ihre Gesichter live ins Wohnzimmer. Heute wendet sich das Blatt erneut: Nun dringen Diebe per Internet in die gute Stube ein oder klauen per Laptop PIN-Nummern. Ihr künftiger Gegner steht am Ende des Rundgangs: Der von der Fachhochschule Friedberg erstellte Prototyp eines biometrischen Bankautomaten verlangt nur noch Fingerabdrücke."
Zur Problematik des obigen Vergleichs
Dass bislang jedoch selbst Dilettanten der Postraub der alten Schule gelingen kann, bewies 1997 der "Zürcher Jahrhundertraub" - in Frankfurt würdig vertreten durch den vom Kommunikationsmuseum Bern geliehenen Original-Fluchtwagen. Pech für die Diebe: In den Fiat-Minitransporter passten nicht alle erbeuteten Geldkisten. 17 von 72 Millionen Franken mussten sie zurücklassen. Der Spott folgte umgehend. Drei Tage später schrieb Mazda in eine Werbeanzeige für seinen Kleinbus: "Liebe Posträuber, im Mazda E2000 hätten sogar 70 Millionen Franken Platz gehabt."
Tja, dass sich dieser Spott zunächst aber gegen die Schweizer Post richtete und dass die Post diese Anzeige gar nicht witzig fand und die Verträge mit eben dieser Werbeagentur kündigte, die nicht nur für Mazda, sondern auch für sie arbeitete, das liest man am besten nach in "Vabanque. Bankraub. Theorie. Praxis. Geschichte" (hrsg. von Klaus Schönberger), insbesondere S. 49 ff.
vabanque - am Mittwoch, 15. Februar 2006, 23:23 - Rubrik: AusstellungenMuseum
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"Geld oder Leben" läuft bis 17. September, Museum für Kommunikation Frankfurt, Schaumainkai 53, Di.-Fr. 9-18, Sa./So. 11-19 Uhr. Katalog: 14,80 Euro (Museum), 34,80 (Buchhandel). Zum Programm gehören Kinofilme im Filmmuseum und Vorträge.
Museum für Kommunikation Frankfurt
Telefon +49 (0)69 60 60 0
E-Mail mk.frankfurt@mspt.de
www.museumsstiftung.de
Begleitend zur Ausstellung läuft zwischen Juni und September eine Filmreihe im Kino des Deutschen Filmmuseums.
Sie umfasst ca. 15 bis 20 Filme, darunter etwa Titel wie
Schinderhannes (Helmut Käutner, 1958),
Bonnie and Clyde (Arthur Penn, 1967),
Der plötzliche Reichtum der armen Leute von Kombach (Volker Schlöndorff, 1971)
Al Capone von der Pfalz (Peter Fleischmann, 1985).
Genaue Informationen finden Sie ab Juni in den monatlichen Programmheften des Deutschen Filmmuseums und unter www.deutsches-filmmuseum.de.
Donnerstag, 18.5., 19 Uhr
Zeit der Postkutschenüberfälle
Vortrag von Dr. Klaus Beyrer
(Museum für Kommunikation Frankfurt)
Hunderte von Postkutschen wurden im 18. Jahrhundert überfallen. Organisierte Banden hatten sich auf diese älteste Form des Postraubs regelrecht spezialisiert. Namen wie Schinderhannes
oder Hölzerlips waren damals nicht nur in Kreisen der Gauner und Vaganten ein Begriff. Lichtbilder ergänzen den Überblick über die Zeit der alten Bandenkriminalität.
Museum für Kommunikation Frankfurt
Telefon +49 (0)69 60 60 0
E-Mail mk.frankfurt@mspt.de
www.museumsstiftung.de
Begleitend zur Ausstellung läuft zwischen Juni und September eine Filmreihe im Kino des Deutschen Filmmuseums.
Sie umfasst ca. 15 bis 20 Filme, darunter etwa Titel wie
Schinderhannes (Helmut Käutner, 1958),
Bonnie and Clyde (Arthur Penn, 1967),
Der plötzliche Reichtum der armen Leute von Kombach (Volker Schlöndorff, 1971)
Al Capone von der Pfalz (Peter Fleischmann, 1985).
Genaue Informationen finden Sie ab Juni in den monatlichen Programmheften des Deutschen Filmmuseums und unter www.deutsches-filmmuseum.de.
Donnerstag, 18.5., 19 Uhr
Zeit der Postkutschenüberfälle
Vortrag von Dr. Klaus Beyrer
(Museum für Kommunikation Frankfurt)
Hunderte von Postkutschen wurden im 18. Jahrhundert überfallen. Organisierte Banden hatten sich auf diese älteste Form des Postraubs regelrecht spezialisiert. Namen wie Schinderhannes
oder Hölzerlips waren damals nicht nur in Kreisen der Gauner und Vaganten ein Begriff. Lichtbilder ergänzen den Überblick über die Zeit der alten Bandenkriminalität.
vabanque - am Mittwoch, 15. Februar 2006, 22:54 - Rubrik: AusstellungenMuseum
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Der dpa-Bericht (15.2. 2006) zur Ausstellung im Frankfurter Museum für Kommunikation „Geld oder Leben! Vom Postkutschenüberfall zum virtuellen Datenraub“ zur heutigen Eröffnung ist nun online verfügbar:
Ausstellung zeigt Geschichte des Bankraubs
(...) Das gruselige Exponat zeigt die ernste Seite der am Mittwoch in Frankfurt eröffneten Ausstellung «Geld oder Leben», in der die Geschichte des Post- und Bankraubs erzählt wird. Neben der nicht nur heimlichen Verehrung für die Verbrecher in der Öffentlichkeit kommt auch das Leid der Opfer zur Sprache.
«Der rote Faden ist natürlich das Geld», sagt der Projektleiter Klaus Beyrer. Im 18. und 19. Jahrhundert seien die Räuberbanden häufig «so eine Art Familienunternehmen» gewesen, die es im Wald und auf den Feldern vor allem auf Postkutschen abgesehen hatten. Der Schinderhannes war einer der wenigen, die es wagten, damals eine Poststation zu überfallen, 1801 in Würges. Rund um Frankfurt machte eine Bande um den Krämer Anton Lautner die Handelswege unsicher und erbeutete über die Jahre mehr als 30 000 Gulden - eine beachtliche Summe in einer Zeit, als 100 Gulden genügten, um eine Familie ein ganzes Jahr durchzubringen.
Der moderne Bankraub sei erst nach dem Ersten Weltkrieg von den USA nach Europa gekommen, berichtet die wissenschaftliche Mitarbeiterin Gaby Sonnabend. Die geachteten Herren der Zunft waren die so genannten Schränker, die Tresorknacker, deren Objekte der Begierde ebenfalls im Museum für Kommunikation ausgestellt sind. In einem der dickwandigen Geldschränke flimmern Kriminalfilme aus den 20er Jahren.
Die kulturelle Verarbeitung und das Bild vom edlen Räuber gehen nach Meinung der Ausstellungsmacher auf noch ältere Wurzeln zurück. Über den Schinderhannes kursierten schon vor dessen öffentlich inszenierter Hinrichtung Sagen und Legenden, Schiller glorifizierte seine «Räuber» als die wahren Gerechten. Viel bewunderte und in Filmen glorifizierte Beispiele aus der Moderne sind das US-Pärchen Bonnie und Clyde sowie die britischen «Gentleman»-Posträuber, aus deren zweiter Reihe sich Ronald Biggs unter anderem mit einem gemeinsamen Auftritt mit der Punkband «Sex Pistols» in den Vordergrund spielte.
Die Wissenschaftlerin Sonnabend ist nach eigener Einschätzung selbst nicht frei von der Bewunderung für die schweren Jungs. «Wenn beispielsweise die Berliner Schränker Sass einen neuartigen Schneidbrenner entwickeln, dann muss man doch einfach auch die technische Leistung bewundern.»
An die Geschichten der Täter, sagt Sonnabend, komme man leicht heran, denn oft hätten die Medien umfangreich berichtet. Die Kehrseite: «Über die Opfer weiß man so gut wie gar nichts.» Diese Lücken versuchen die Ausstellungsmacher mit Interviews von Überfallopfern und im Begleitprogramm zu füllen, in dem etwa der Kölner Traumatologe Christian Lüdke zu Wort kommt. «Für die Opfer ist die Waffe immer echt», betont Sonnabend.
Der dpa-Fotograf Werner Baum hat in der Ausstellung sogar ein déjà vu. «Da war ich doch ganz nah dran» sagt der 60-Jährige beim Betrachten von schwarz-weißen Polizeifotos von einem blutig beendeten Banküberfall aus dem Jahr 1974 in Hamburg. «Ich hab erst im Labor angefangen zu zittern», erinnert er sich an den Tag, als ihm am Steindamm die Kugeln buchstäblich um die Ohren flogen. Baums spektakuläre Fotoserie wurde später mit dem World Press Photo Award ausgezeichnet.
Die Zukunft des Bankraubs liegt eindeutig in der Elektronik; der einsame Mann mit Wollmaske und Revolver in der Hand hat ausgedient. Die Ausstellung zeigt neben den Fortschritten der Kriminal- und Sicherungstechnik auch die aktuellen Trends der kriminellen Branche, die sich vor allem auf den Datenklau ausrichtet. So kann der Besucher etwa in einem PC-Spiel raten, welche Homepages von Kreditinstituten gefälscht und welche echt sind.
Letzteres möchte ich zunächst stark bezweifeln. Denn der Datenklau via Hacking richtet sich nicht mehr gegen eine anonyme Institution wie die Bank oder die Post AG, sondern gegen konkrete Bankkonten von Individuen und dürfte es daher schwer haben, vergleichbare Symphatien hervorzurufen. Aber warten wir es ab, vielleicht entwickelt sich das auch anders und diese Art von Einbruch macht nur Sinn, wenn Konten von großen Firmen mit entsprechenden Volumina angerührt werden.
Ausstellung zeigt Geschichte des Bankraubs
(...) Das gruselige Exponat zeigt die ernste Seite der am Mittwoch in Frankfurt eröffneten Ausstellung «Geld oder Leben», in der die Geschichte des Post- und Bankraubs erzählt wird. Neben der nicht nur heimlichen Verehrung für die Verbrecher in der Öffentlichkeit kommt auch das Leid der Opfer zur Sprache.
«Der rote Faden ist natürlich das Geld», sagt der Projektleiter Klaus Beyrer. Im 18. und 19. Jahrhundert seien die Räuberbanden häufig «so eine Art Familienunternehmen» gewesen, die es im Wald und auf den Feldern vor allem auf Postkutschen abgesehen hatten. Der Schinderhannes war einer der wenigen, die es wagten, damals eine Poststation zu überfallen, 1801 in Würges. Rund um Frankfurt machte eine Bande um den Krämer Anton Lautner die Handelswege unsicher und erbeutete über die Jahre mehr als 30 000 Gulden - eine beachtliche Summe in einer Zeit, als 100 Gulden genügten, um eine Familie ein ganzes Jahr durchzubringen.
Der moderne Bankraub sei erst nach dem Ersten Weltkrieg von den USA nach Europa gekommen, berichtet die wissenschaftliche Mitarbeiterin Gaby Sonnabend. Die geachteten Herren der Zunft waren die so genannten Schränker, die Tresorknacker, deren Objekte der Begierde ebenfalls im Museum für Kommunikation ausgestellt sind. In einem der dickwandigen Geldschränke flimmern Kriminalfilme aus den 20er Jahren.
Die kulturelle Verarbeitung und das Bild vom edlen Räuber gehen nach Meinung der Ausstellungsmacher auf noch ältere Wurzeln zurück. Über den Schinderhannes kursierten schon vor dessen öffentlich inszenierter Hinrichtung Sagen und Legenden, Schiller glorifizierte seine «Räuber» als die wahren Gerechten. Viel bewunderte und in Filmen glorifizierte Beispiele aus der Moderne sind das US-Pärchen Bonnie und Clyde sowie die britischen «Gentleman»-Posträuber, aus deren zweiter Reihe sich Ronald Biggs unter anderem mit einem gemeinsamen Auftritt mit der Punkband «Sex Pistols» in den Vordergrund spielte.
Die Wissenschaftlerin Sonnabend ist nach eigener Einschätzung selbst nicht frei von der Bewunderung für die schweren Jungs. «Wenn beispielsweise die Berliner Schränker Sass einen neuartigen Schneidbrenner entwickeln, dann muss man doch einfach auch die technische Leistung bewundern.»
An die Geschichten der Täter, sagt Sonnabend, komme man leicht heran, denn oft hätten die Medien umfangreich berichtet. Die Kehrseite: «Über die Opfer weiß man so gut wie gar nichts.» Diese Lücken versuchen die Ausstellungsmacher mit Interviews von Überfallopfern und im Begleitprogramm zu füllen, in dem etwa der Kölner Traumatologe Christian Lüdke zu Wort kommt. «Für die Opfer ist die Waffe immer echt», betont Sonnabend.
Der dpa-Fotograf Werner Baum hat in der Ausstellung sogar ein déjà vu. «Da war ich doch ganz nah dran» sagt der 60-Jährige beim Betrachten von schwarz-weißen Polizeifotos von einem blutig beendeten Banküberfall aus dem Jahr 1974 in Hamburg. «Ich hab erst im Labor angefangen zu zittern», erinnert er sich an den Tag, als ihm am Steindamm die Kugeln buchstäblich um die Ohren flogen. Baums spektakuläre Fotoserie wurde später mit dem World Press Photo Award ausgezeichnet.
Die Zukunft des Bankraubs liegt eindeutig in der Elektronik; der einsame Mann mit Wollmaske und Revolver in der Hand hat ausgedient. Die Ausstellung zeigt neben den Fortschritten der Kriminal- und Sicherungstechnik auch die aktuellen Trends der kriminellen Branche, die sich vor allem auf den Datenklau ausrichtet. So kann der Besucher etwa in einem PC-Spiel raten, welche Homepages von Kreditinstituten gefälscht und welche echt sind.
Letzteres möchte ich zunächst stark bezweifeln. Denn der Datenklau via Hacking richtet sich nicht mehr gegen eine anonyme Institution wie die Bank oder die Post AG, sondern gegen konkrete Bankkonten von Individuen und dürfte es daher schwer haben, vergleichbare Symphatien hervorzurufen. Aber warten wir es ab, vielleicht entwickelt sich das auch anders und diese Art von Einbruch macht nur Sinn, wenn Konten von großen Firmen mit entsprechenden Volumina angerührt werden.
vabanque - am Mittwoch, 15. Februar 2006, 22:34 - Rubrik: AusstellungenMuseum
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In der Schweizer Wochenzeitung WoZ wird anlässlich des 25jährigen Jubiläums (Glückwunsch!) in der Ausgabe vom 9. Februar 2006, ein Artikel von Walter Stürm über seine Auslieferung von Spanien in die Schweiz vom 9. Februar 1990 nachgedruckt:
«Ich kam mir vor wie ein Goldtransport»
Von Walter Stürm, z. Zt. Untersuchungsgefängnis Sion
Ende Januar wurde Walter Stürm von der Auslieferungshaft in Madrid in die Schweiz überführt. Dass er das ganze Prozedere ohne grössere Schäden überstanden hat, ist ein kleines Wunder.
Weiter im Text
In diesem Dossier 25 Jahre WoZ findet sich am 9.2. 2006 zugleich "Ein Blick zurück auf Walter Stürms Text" von Daniel Ryser:
Ausbrecherkönig Stürm
Strapazen einer Auslieferung
«Von Walter Stürm, z.Zt. Untersuchungsgefängnis Sion», lautet die Autorenzeile des Textes «Ich kam mir vor wie ein Goldtransport» aus der WOZ Nr. 6 vom 9. Februar 1990. Walter Stürm, berühmt geworden als «Ausbrecherkönig», beschreibt die «Strapazen einer Auslieferung». Am 30. Juni 1989 war Stürm in seinem Appartement im Küstenort Valle Gran Rey auf der Kanarischen Insel La Gomera verhaftet worden. Damit war seine siebte Flucht zu Ende. Nach seiner Auslieferung Ende Januar 1990 beschrieb Stürm der WOZ in einem Brief die Auslieferung. Die WOZ befand aufgrund des Textes: «Dass er das Prozedere ohne grössere Schäden überstanden hat, ist ein kleines Wunder.»
Weiter im Text
Weitere Einträge zu Walter Stürm in diesem Blog: Zu Walter Stürm gibt es zudem einen Wikipedia-Eintrag, bei dem als Quelle allerdings nur die Reto-Köhler-Biographie angegeben ist. Aber immerhin findet sich dort ein erhellendes Zitat aus dem St.Galler Tagblatt (14.02.2005):
"Spätestens mit dem legendären Oster-Coup am 13. April 1981 (...) wurde er zu einer Art Popstar. Zu einem, der den repressiven Staat kraft seiner kriminellen Intelligenz herausforderte. In Zürich rebellierte die Jugendbewegung - einer wie Stürm passte perfekt in den subversiven Zeitgeist."
«Ich kam mir vor wie ein Goldtransport»
Von Walter Stürm, z. Zt. Untersuchungsgefängnis Sion
Ende Januar wurde Walter Stürm von der Auslieferungshaft in Madrid in die Schweiz überführt. Dass er das ganze Prozedere ohne grössere Schäden überstanden hat, ist ein kleines Wunder.
Weiter im Text
In diesem Dossier 25 Jahre WoZ findet sich am 9.2. 2006 zugleich "Ein Blick zurück auf Walter Stürms Text" von Daniel Ryser:
Ausbrecherkönig Stürm
Strapazen einer Auslieferung
«Von Walter Stürm, z.Zt. Untersuchungsgefängnis Sion», lautet die Autorenzeile des Textes «Ich kam mir vor wie ein Goldtransport» aus der WOZ Nr. 6 vom 9. Februar 1990. Walter Stürm, berühmt geworden als «Ausbrecherkönig», beschreibt die «Strapazen einer Auslieferung». Am 30. Juni 1989 war Stürm in seinem Appartement im Küstenort Valle Gran Rey auf der Kanarischen Insel La Gomera verhaftet worden. Damit war seine siebte Flucht zu Ende. Nach seiner Auslieferung Ende Januar 1990 beschrieb Stürm der WOZ in einem Brief die Auslieferung. Die WOZ befand aufgrund des Textes: «Dass er das Prozedere ohne grössere Schäden überstanden hat, ist ein kleines Wunder.»
Weiter im Text
Weitere Einträge zu Walter Stürm in diesem Blog: Zu Walter Stürm gibt es zudem einen Wikipedia-Eintrag, bei dem als Quelle allerdings nur die Reto-Köhler-Biographie angegeben ist. Aber immerhin findet sich dort ein erhellendes Zitat aus dem St.Galler Tagblatt (14.02.2005):
"Spätestens mit dem legendären Oster-Coup am 13. April 1981 (...) wurde er zu einer Art Popstar. Zu einem, der den repressiven Staat kraft seiner kriminellen Intelligenz herausforderte. In Zürich rebellierte die Jugendbewegung - einer wie Stürm passte perfekt in den subversiven Zeitgeist."
vabanque - am Dienstag, 14. Februar 2006, 21:31 - Rubrik: Biographien des Bankraubs
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Im "Scambaiter - Deutschland - Vorschuss-Betrug und die Nigeria-Connection"-Forum ist unser Beitrag zu "I go chop your dollar" übernommen worden. Der Quellenachweis ist ziemlich dürftig, aber es gibt ihn, versteckt, immerhin. Versteht sich wohl als so eine Art Service-Funktion für all diejenigen, die soviel Geld haben, dass sie immer auf der Suche nach rentablen Anlagemöglichkeiten sind.
vabanque - am Montag, 13. Februar 2006, 15:12 - Rubrik: Populaere Kultur Musik
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Die Stadtbibliothek von Lyon hält auf ihren Internetseite eine kleine Ausstellung ("Du sang à la une - La belle époque du fait divers dans la presse illustrée") vor, in der es ein eigenes Kapitel über die Bonnot-Bande gibt. Wer des Französischen mächtig ist, bitte sehr, hier gibt es noch ein Fakten über "La propagande par le fait" und die Bonnot-Bande.


sparkassenkunde - am Sonntag, 12. Februar 2006, 23:38 - Rubrik: AusstellungenMuseum
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How to Rob a Bank: Verfilmung mit Nick Stahl und Erika Christensen und Regiedebut von Andrews Jenkins
Nick Stahl und Erika Christensen werden in "How to Rob a Bank" spielen, der unabhängig finanzierten Bankraub-Komödie, mit der Andrews Jenkins sein Regiedebut geben wird.
Die Produktion soll nächste Woche in Los Angeles beginnen.
How to Rob a Bank erzählt von einem Tunichtgut Mitte 20 und einer Bank-Angestellten, die während eines Bankraubs gezwungen sind, zwischen den Bankräubern und der Polizei zu vermitteln.
Quelle: Variety (7.2. 2006):
Nick Stahl and Erika Christensen will star in "How to Rob a Bank," produced by Rick Lashbrook, Darby Parker, Arthur Sarkissian and Tim O'Hair. Indie heist comedy, written and to be directed by first-time helmer Andrews Jenkins, begins production next week in Los Angeles.
Nick Stahl und Erika Christensen werden in "How to Rob a Bank" spielen, der unabhängig finanzierten Bankraub-Komödie, mit der Andrews Jenkins sein Regiedebut geben wird.
Die Produktion soll nächste Woche in Los Angeles beginnen.
How to Rob a Bank erzählt von einem Tunichtgut Mitte 20 und einer Bank-Angestellten, die während eines Bankraubs gezwungen sind, zwischen den Bankräubern und der Polizei zu vermitteln.
Quelle: Variety (7.2. 2006):
Nick Stahl and Erika Christensen will star in "How to Rob a Bank," produced by Rick Lashbrook, Darby Parker, Arthur Sarkissian and Tim O'Hair. Indie heist comedy, written and to be directed by first-time helmer Andrews Jenkins, begins production next week in Los Angeles.
contributor - am Donnerstag, 9. Februar 2006, 12:17 - Rubrik: Bankraub in Film und Fernsehen
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findet derzeit in Österreichs Zeitungen statt. Es geht um Robert Mang, den sogenannten "Saliera-Dieb", einem Salzfass des Renaissance-Künstlers Benvenuto Cellini aus dem Kunsthysterischen Museum Wien. Die beiden österreichischen Boulevardzeitungen, aber auch die landesspezifische Focus-Version "News" (Fanclub, Liebesbriefe, Heiratsanträge: Wie der Saliera-Dieb Robert Mang zum Idol wurde) überbieten sich darin, den inzwischen gefassten Alarmanlagengeschäfts-Besitzer als "Meisterdieb" oder "Sensationsdieb" zu konstruieren. Darüber hinaus wird er auch zum Sexsymbol und zum Ankläger der Wiener Museumsszene schlechthin erklärt.

Inzwischen fand sich eine merkwürdige Koalition zusammen, die der Stilisierung Mangs zum Genetleman-Dieb nichts abgewinnen kann:
Die österreichische Innenministerin Liesel Prokop samt Anklagebehörde, der Standard und der Falter (5/06), der den Wiener Kriminologen Christian Grafl zu Wort kommen lässt.
Grafl löst seine Aufgabe am elegantesten, da er die distinktionsmäßig am besten erreichbare Position begründet:
"Woran liegt es, dass einige Kriminelle in den Augen der Öffentlichkeit in erster Linie nicht als 'Verbrecher' wahrgenommen werden, sonder das Image eines Spitzbuben, 'tollen Kerls' oder Robin Hood genießen?' (...)"
Grafl führt dann die Tat selbst, das Aussehen und den Charme des Täters, ein Faible für den "kleinen Mann" der gegen ein angesehenes Museum und seine Sicherheitssystem bzw. gegen "die da oben" obsiegte und bei seinem Diebstahl niemandem physischen Schaden zufügte. Dann weiß er noch die entscheidende Volte zu schlagen und punktet gegenüber unserer 'einfältigen' und aus seiner Sicht politisch unkorrekten Schadenfreude:
"Gälte unsere (un)heimliche Bewunderung auch dem oder den Dieben, wenn eine hochprofessionell agierende Bande von Ausländern, die der organisierten Kriminalität zuzurechnen sind, das Kunstwerk gestohlen hätte? Würde ein zwar fescher, aber beruflich nicht erfolgreicher und weniger intelligenter 50-jähriger rumänischer Tatverdächtiger auch tagelang die Schlagzeilen der Medien als sympathischer Millionendieb beherrschen udn Hunderte mitfühlende Liebesbriefe erhalten? Ich denke nicht. Die Berichterstattung würde wohl eher jenen unverklärten und negatvien Meldungen über ausländische gewerbsmäßige Einbrecherbanden gleichen, die auch bei wesentlich geringeren Schadensbeträgen für viele nicht rasch genug verurteilt und abgeschoben werden können."
Wo Grafl Recht hat, hat er Recht. Dass Österreicher sich rassistisch gebärden ist an sich nichts Bemerkenswertes und dass im Nationalstaat die Grenzen nicht zwischen unten und oben, sondern zwischen den Einheimischen und den Ausländern verlaufen ist jetzt nicht so überraschend; und dass 'die' Medien ihre jeweils eigenen Interessen verfolgen, geschenkt.
Aber für die Lufthoheit und die Absicht die Kritikerolle unisono zu besetzen, spielt Grafl die Klassenfrage gegen die Rassismuskarte aus. Damit hat er immer recht, doch lässt sich zugleich erwidern, dass das ein Strukturprinzip nationalstaatlich verfasster Gesellschaften ist. Aber dem Falter-Publikum wird's gefallen, vermittelt er ihm doch das Gefühl der Lufthoheit über die Diskurse und darf sich mit Grausen abwenden von all den Primitivos, die sich erdreisten ihren Spaß mit dem Salztopf zu haben.
Wenn es auch nicht als chic gilt, so ermöglicht die Perspektive der Klassenfraktionsanalyse die Analyse dieser Haltung weit mehr, als die Sorge um die "ethnisierten" 'Verbrecherkollegen' des Herrn Mang. In etwas modifizierter und despektierlicher Anlehnung an Marx könnte man sagen: Das Distinktionsbedürfnis bestimmt das Reflexionsvermögen. Aber daran gibt es nichts zu rütteln: Herr Professor Grafl geht als Punktsieger vom Platz.
"Große Ganoven sind beliebt"
Auch der ansonsten jeden Sonntag in der Kronenzeitung "vagabundierende Kulturwissenschaftler" Robert Girtler erklärt uns in der Presse (25.1. 2006), dass "große Ganoven beliebt sind":
"Soziologe Roland Girtler analysiert die Sympathie-Welle für den Saliera-Dieb."
WIEN. "Für die Leute auf der Straße ist der Saliera-Dieb Robert Mang ein Held", sagt der Soziologe Roland Girtler im Gespräch mit der "Presse". Seit Tagen schwimmt der gelernte Alarmanlagen-Spezialist und Kunsträuber der Nation auf einer Welle der Sympathie. Warum?
Girtler: "Alle großen Ganoven, die gewisse Regeln eingehalten haben, sind beliebt." Die Regeln lauten: "Die kleinen Leute durften nicht in Mitleidenschaft gezogen werden und die Tat musste gegen eine bestimmte Schicht, etwa Reiche oder Aristokraten, gerichtet sein." Oder - wie im Saliera-Fall - gegen Staatsbedienstete und Politiker. "Der KHM-Direktor Seipel oder die Ministerin Gehrer sind ja nicht gerade Sympathieträger für die Bevölkerung."
Für Girtler ist Mang ein moderner Robin Hood, der dem "System" nimmt und stellvertretend für die unteren Schichten den Kampf mit diesem ausficht.
Außerdem würden viele Personen davon profitieren. Girtler: "Mangs Wohnort Brand ist plötzlich überall bekannt und die Medien haben gute Geschichten zu erzählen."
Tja und dann melden sich auch noch die zu Wort, die oft verzweifelt so einen Effekt künstlich herstellen wollen. Die Presse (23.1 2006) lässt sich von
Wolfgang Bachmayer, dem Chef der 'OGM - österreichische Gesellschaft für Marketing' erklären wie das funktioniert, das "Image des "Gentleman-Gauners". Interessant ist auch der Bezugsrahmen, für das was hier als "die Öffentlichkeit" ausgegeben wird, nämlich "diverse Internetforen":
"Vorerst durchaus Sympathien in der Öffentlichkeit genießt der mutmaßliche Dieb der Saliera, Robert Mang (50). Das geht zumindest aus den Reaktionen in diversen Internetforen hervor. "Der Verdächtige hat jetzt einmal das Image eines 'Gentleman-Gauners'", bestätigte OGM-Chef Wolfgang Bachmayer. "Die Bevölkerung ist erleichtert, dass der mutmaßliche Täter nicht einer internationalen Mafia angehört.
Die bisherige Darstellung des Diebstahls und des Verdächtigen erzeugt ein Art "Robin-Hood- oder Räuber-und-Gendarm-Romantik", so Bachmayer. "Es ist kein Blut und auch kein Geld geflossen. Der mutmaßliche Täter war ein bisher anständiger Mensch, schaut durchaus adrett aus. Die Fotos zeigen das Bild eines Mannes, wie sich die Öffentlichkeit einen anständigen Menschen, aber nicht einen Kriminellen vorstellt."
Viele würden von einem "Bubenstreich" ausgehen: "So nach der Meinung: 'Er hat halt was ausprobiert.' Viele ziehen den Hut vor einer solchen vermeintlichen Heldentat, auch wenn es sich in Wahrheit um eine Straftat handelt." Bachmayer: "Die Reaktion ist verständlich, weil viele der Meinung waren, hinter dem Verschwinden der Saliera stecke ein internationales Netzwerk an Kunstdieben. Nun stellt sich heraus, dass es ein bisher unbescholtener Österreicher war." Mildernd in der Beurteilung durch die Öffentlichkeit hätten nicht zuletzt das Geständnis und im Anschluss daran die sofortige Übergabe der Saliera gewirkt.
Der OGM-Chef glaubt aber, dass die Öffentlichkeit ihre Sicht der Dinge bald ändern wird. "Das mit dem 'Bubenstreich' wird sich nicht halten, man wird dem Verdächtigen über längere Zeit nicht mehr abnehmen, dass es sich lediglich um eine Spielerei gehandelt hat."
Demgegenüber bringt der Kurier (24.1. 2006) den Wiener Gerichtspsychiater Primarius Heinz Pfolz in Stellung, der sogar das sogenannte Stockholm-Syndrom zur Erklärung heranziehen will:
"Gentleman-Gauner: "Die böse Seite wird übertüncht"
Angeblich kann er sich vor lauter Post kaum retten, der "Saliera"-Dieb, es sollen auch schon Heiratsanträge darunter sein.
Wenn er sich über seine Wirkung auf Frauen nur nicht zu früh freut. Sollte Robert Mang wegen schweren Diebstahls vor einer Richterin landen, wird er sich nämlich nicht so gut herausreden können. Glaubt zumindest der Wiener Gerichtspsychiater Primarius Heinz Pfolz.
Gentleman-Gauner: "Die böse Seite wird übertüncht"
Angeblich kann er sich vor lauter Post kaum retten, der "Saliera"-Dieb, es sollen auch schon Heiratsanträge darunter sein.
Wenn er sich über seine Wirkung auf Frauen nur nicht zu früh freut. Sollte Robert Mang wegen schweren Diebstahls vor einer Richterin landen, wird er sich nämlich nicht so gut herausreden können. Glaubt zumindest der Wiener Gerichtspsychiater Primarius Heinz Pfolz.
Früher, als es fast nur männliche Richter gab, hätten sich so genannte Gentleman-Gauner noch ganz gut "winden" und die Herren im Talar ein bisserl "einwickeln" können. Inzwischen ist die Justiz weiblicher geworden, "und Frauen fallen darauf weniger hinein" (Pfolz).
Warum wirken manche Verbrecher überhaupt sympathischer als andere?
Heinz Pfolz nennt das so genannte Stockholm-Syndrom als Beispiel: 1973 wurden Angestellte einer Bank in Stockholm als Geiseln genommen. Sie bauten zu den Geiselnehmern (auch aus Angst) eine Art Beziehung auf und besuchten sie nach ihrer Befreiung im Gefängnis.
Schillernd
"Da spielen Elemente wie Machtfantasien mit. Im Stillen beneidet man die Verbrecher, das Negative wird abgespalten", erklärt der Psychiater. Vor Gericht funktioniert das ähnlich, der Angeklagte kehrt nur seine schillernde Seite hervor und "übertüncht die böse". Freilich gelinge das nur intelligenten, eloquenten Menschen, "emotional nicht ausgereifte Menschen können das nicht."
Auch die Oberösterreichischen Nachrichten (30.1. 2006) empören sich über die Medienberichterstattung und beschwören demgegenüber einen "seriösen Journalismus":
Das manipulierte Medien-Bild
Medien als Pinsel in der Hand des Saliera-Diebes
Jahrelang tappten alle im Dunkeln, wer die Saliera gestohlen hat. Seit der Dieb einen Namen ("Robert Mang") und ein Gesicht ("eine Mischung aus Till Eulenspiegel & George Clooney") hat, erfahren wir mehr über ihn, als uns lieb ist.
Das Fellner-Blatt "News" rühmt sich, dass es an einem Verhörstag vom Untersuchungshäftling Mang zu einer exklusiven Interview-Audienz vorgeladen wurde. "Es war einfach so ein lustiges Spiel", durfte Mang über seine Lösegeldforderung sagen.
Der ORF verblüffte in seinen Nachrichten mit der unkommentierten Expertenaussicht, der Saliera-Entwender könnte sogar straffrei ausgehen. Das hörte sich an, als sei das auf einen Wert von 50 Millionen Euro geschätzte Kunstwerk selbst davongelaufen.
Dem (Salz)fass den Boden schlägt die Kronen Zeitung aus. Unter der Marke "Persönlich" druckte sie ein nicht persönlich geführtes Interview mit dem "Meisterdieb" ab. Dieses Mühsal nahm Mangs Rechtsanwalt der Journalistin ab. Die interessierten die drei Dinge, die der "Alarmexperte" mitnehmen würde - auf die Insel, nicht ins Gefängnis.
Hier sind Medien am Werk, die sich als willige Pinsel hergeben, um das Bild so zu malen, wie es sich der Untersuchungshäftling und sein Rechtsvertreter wünschen. Der Boulevard tanzt nach der Pfeife der Puppenspieler, die im medialen Theater die Fäden ziehen. Da darf der diebische Kasperl dem Seipel-Krokodil eine kräftig aufs Haupt klopfen. Ein Museumsdirektor, der ohnedies kein weißes Hemd hat, lässt sich eben publikumswirksam anpatzen. Wenn Mang als spitzbübischer, verspielter Gentleman-Gauner aus den Seiten grinst, vergeht dem seriösen, objektiven, informativen Journalismus das Lachen.
Der Frankfurter Rundschau (1.2. 2006) Theaterkritiker Peter Iden stellt dann zwar eine berechtigte Frage:
"Es ist für den Besucher Wiens in diesen Tagen noch eine ganz andere Frage, was es über eine Gesellschaft aussagt und von ihr zu halten ist, die sich durch "Sallys" Verschwinden und Wiederkehr im Innersten mindestens so erregen lässt, als hätte die Slowakei Wien den Krieg erklärt."
Allerdings ob sich Deutschland hierbei von Österreich unterscheidet, das wäre dann nochmals eine andere Frage

Inzwischen fand sich eine merkwürdige Koalition zusammen, die der Stilisierung Mangs zum Genetleman-Dieb nichts abgewinnen kann:
Die österreichische Innenministerin Liesel Prokop samt Anklagebehörde, der Standard und der Falter (5/06), der den Wiener Kriminologen Christian Grafl zu Wort kommen lässt.
Grafl löst seine Aufgabe am elegantesten, da er die distinktionsmäßig am besten erreichbare Position begründet:
"Woran liegt es, dass einige Kriminelle in den Augen der Öffentlichkeit in erster Linie nicht als 'Verbrecher' wahrgenommen werden, sonder das Image eines Spitzbuben, 'tollen Kerls' oder Robin Hood genießen?' (...)"
Grafl führt dann die Tat selbst, das Aussehen und den Charme des Täters, ein Faible für den "kleinen Mann" der gegen ein angesehenes Museum und seine Sicherheitssystem bzw. gegen "die da oben" obsiegte und bei seinem Diebstahl niemandem physischen Schaden zufügte. Dann weiß er noch die entscheidende Volte zu schlagen und punktet gegenüber unserer 'einfältigen' und aus seiner Sicht politisch unkorrekten Schadenfreude:
"Gälte unsere (un)heimliche Bewunderung auch dem oder den Dieben, wenn eine hochprofessionell agierende Bande von Ausländern, die der organisierten Kriminalität zuzurechnen sind, das Kunstwerk gestohlen hätte? Würde ein zwar fescher, aber beruflich nicht erfolgreicher und weniger intelligenter 50-jähriger rumänischer Tatverdächtiger auch tagelang die Schlagzeilen der Medien als sympathischer Millionendieb beherrschen udn Hunderte mitfühlende Liebesbriefe erhalten? Ich denke nicht. Die Berichterstattung würde wohl eher jenen unverklärten und negatvien Meldungen über ausländische gewerbsmäßige Einbrecherbanden gleichen, die auch bei wesentlich geringeren Schadensbeträgen für viele nicht rasch genug verurteilt und abgeschoben werden können."
Wo Grafl Recht hat, hat er Recht. Dass Österreicher sich rassistisch gebärden ist an sich nichts Bemerkenswertes und dass im Nationalstaat die Grenzen nicht zwischen unten und oben, sondern zwischen den Einheimischen und den Ausländern verlaufen ist jetzt nicht so überraschend; und dass 'die' Medien ihre jeweils eigenen Interessen verfolgen, geschenkt.
Aber für die Lufthoheit und die Absicht die Kritikerolle unisono zu besetzen, spielt Grafl die Klassenfrage gegen die Rassismuskarte aus. Damit hat er immer recht, doch lässt sich zugleich erwidern, dass das ein Strukturprinzip nationalstaatlich verfasster Gesellschaften ist. Aber dem Falter-Publikum wird's gefallen, vermittelt er ihm doch das Gefühl der Lufthoheit über die Diskurse und darf sich mit Grausen abwenden von all den Primitivos, die sich erdreisten ihren Spaß mit dem Salztopf zu haben.
Wenn es auch nicht als chic gilt, so ermöglicht die Perspektive der Klassenfraktionsanalyse die Analyse dieser Haltung weit mehr, als die Sorge um die "ethnisierten" 'Verbrecherkollegen' des Herrn Mang. In etwas modifizierter und despektierlicher Anlehnung an Marx könnte man sagen: Das Distinktionsbedürfnis bestimmt das Reflexionsvermögen. Aber daran gibt es nichts zu rütteln: Herr Professor Grafl geht als Punktsieger vom Platz.
"Große Ganoven sind beliebt"
Auch der ansonsten jeden Sonntag in der Kronenzeitung "vagabundierende Kulturwissenschaftler" Robert Girtler erklärt uns in der Presse (25.1. 2006), dass "große Ganoven beliebt sind":
"Soziologe Roland Girtler analysiert die Sympathie-Welle für den Saliera-Dieb."
WIEN. "Für die Leute auf der Straße ist der Saliera-Dieb Robert Mang ein Held", sagt der Soziologe Roland Girtler im Gespräch mit der "Presse". Seit Tagen schwimmt der gelernte Alarmanlagen-Spezialist und Kunsträuber der Nation auf einer Welle der Sympathie. Warum?
Girtler: "Alle großen Ganoven, die gewisse Regeln eingehalten haben, sind beliebt." Die Regeln lauten: "Die kleinen Leute durften nicht in Mitleidenschaft gezogen werden und die Tat musste gegen eine bestimmte Schicht, etwa Reiche oder Aristokraten, gerichtet sein." Oder - wie im Saliera-Fall - gegen Staatsbedienstete und Politiker. "Der KHM-Direktor Seipel oder die Ministerin Gehrer sind ja nicht gerade Sympathieträger für die Bevölkerung."
Für Girtler ist Mang ein moderner Robin Hood, der dem "System" nimmt und stellvertretend für die unteren Schichten den Kampf mit diesem ausficht.
Außerdem würden viele Personen davon profitieren. Girtler: "Mangs Wohnort Brand ist plötzlich überall bekannt und die Medien haben gute Geschichten zu erzählen."
Tja und dann melden sich auch noch die zu Wort, die oft verzweifelt so einen Effekt künstlich herstellen wollen. Die Presse (23.1 2006) lässt sich von
Wolfgang Bachmayer, dem Chef der 'OGM - österreichische Gesellschaft für Marketing' erklären wie das funktioniert, das "Image des "Gentleman-Gauners". Interessant ist auch der Bezugsrahmen, für das was hier als "die Öffentlichkeit" ausgegeben wird, nämlich "diverse Internetforen":
"Vorerst durchaus Sympathien in der Öffentlichkeit genießt der mutmaßliche Dieb der Saliera, Robert Mang (50). Das geht zumindest aus den Reaktionen in diversen Internetforen hervor. "Der Verdächtige hat jetzt einmal das Image eines 'Gentleman-Gauners'", bestätigte OGM-Chef Wolfgang Bachmayer. "Die Bevölkerung ist erleichtert, dass der mutmaßliche Täter nicht einer internationalen Mafia angehört.
Die bisherige Darstellung des Diebstahls und des Verdächtigen erzeugt ein Art "Robin-Hood- oder Räuber-und-Gendarm-Romantik", so Bachmayer. "Es ist kein Blut und auch kein Geld geflossen. Der mutmaßliche Täter war ein bisher anständiger Mensch, schaut durchaus adrett aus. Die Fotos zeigen das Bild eines Mannes, wie sich die Öffentlichkeit einen anständigen Menschen, aber nicht einen Kriminellen vorstellt."
Viele würden von einem "Bubenstreich" ausgehen: "So nach der Meinung: 'Er hat halt was ausprobiert.' Viele ziehen den Hut vor einer solchen vermeintlichen Heldentat, auch wenn es sich in Wahrheit um eine Straftat handelt." Bachmayer: "Die Reaktion ist verständlich, weil viele der Meinung waren, hinter dem Verschwinden der Saliera stecke ein internationales Netzwerk an Kunstdieben. Nun stellt sich heraus, dass es ein bisher unbescholtener Österreicher war." Mildernd in der Beurteilung durch die Öffentlichkeit hätten nicht zuletzt das Geständnis und im Anschluss daran die sofortige Übergabe der Saliera gewirkt.
Der OGM-Chef glaubt aber, dass die Öffentlichkeit ihre Sicht der Dinge bald ändern wird. "Das mit dem 'Bubenstreich' wird sich nicht halten, man wird dem Verdächtigen über längere Zeit nicht mehr abnehmen, dass es sich lediglich um eine Spielerei gehandelt hat."
Demgegenüber bringt der Kurier (24.1. 2006) den Wiener Gerichtspsychiater Primarius Heinz Pfolz in Stellung, der sogar das sogenannte Stockholm-Syndrom zur Erklärung heranziehen will:
"Gentleman-Gauner: "Die böse Seite wird übertüncht"
Angeblich kann er sich vor lauter Post kaum retten, der "Saliera"-Dieb, es sollen auch schon Heiratsanträge darunter sein.
Wenn er sich über seine Wirkung auf Frauen nur nicht zu früh freut. Sollte Robert Mang wegen schweren Diebstahls vor einer Richterin landen, wird er sich nämlich nicht so gut herausreden können. Glaubt zumindest der Wiener Gerichtspsychiater Primarius Heinz Pfolz.
Gentleman-Gauner: "Die böse Seite wird übertüncht"
Angeblich kann er sich vor lauter Post kaum retten, der "Saliera"-Dieb, es sollen auch schon Heiratsanträge darunter sein.
Wenn er sich über seine Wirkung auf Frauen nur nicht zu früh freut. Sollte Robert Mang wegen schweren Diebstahls vor einer Richterin landen, wird er sich nämlich nicht so gut herausreden können. Glaubt zumindest der Wiener Gerichtspsychiater Primarius Heinz Pfolz.
Früher, als es fast nur männliche Richter gab, hätten sich so genannte Gentleman-Gauner noch ganz gut "winden" und die Herren im Talar ein bisserl "einwickeln" können. Inzwischen ist die Justiz weiblicher geworden, "und Frauen fallen darauf weniger hinein" (Pfolz).
Warum wirken manche Verbrecher überhaupt sympathischer als andere?
Heinz Pfolz nennt das so genannte Stockholm-Syndrom als Beispiel: 1973 wurden Angestellte einer Bank in Stockholm als Geiseln genommen. Sie bauten zu den Geiselnehmern (auch aus Angst) eine Art Beziehung auf und besuchten sie nach ihrer Befreiung im Gefängnis.
Schillernd
"Da spielen Elemente wie Machtfantasien mit. Im Stillen beneidet man die Verbrecher, das Negative wird abgespalten", erklärt der Psychiater. Vor Gericht funktioniert das ähnlich, der Angeklagte kehrt nur seine schillernde Seite hervor und "übertüncht die böse". Freilich gelinge das nur intelligenten, eloquenten Menschen, "emotional nicht ausgereifte Menschen können das nicht."
Auch die Oberösterreichischen Nachrichten (30.1. 2006) empören sich über die Medienberichterstattung und beschwören demgegenüber einen "seriösen Journalismus":
Das manipulierte Medien-Bild
Medien als Pinsel in der Hand des Saliera-Diebes
Jahrelang tappten alle im Dunkeln, wer die Saliera gestohlen hat. Seit der Dieb einen Namen ("Robert Mang") und ein Gesicht ("eine Mischung aus Till Eulenspiegel & George Clooney") hat, erfahren wir mehr über ihn, als uns lieb ist.
Das Fellner-Blatt "News" rühmt sich, dass es an einem Verhörstag vom Untersuchungshäftling Mang zu einer exklusiven Interview-Audienz vorgeladen wurde. "Es war einfach so ein lustiges Spiel", durfte Mang über seine Lösegeldforderung sagen.
Der ORF verblüffte in seinen Nachrichten mit der unkommentierten Expertenaussicht, der Saliera-Entwender könnte sogar straffrei ausgehen. Das hörte sich an, als sei das auf einen Wert von 50 Millionen Euro geschätzte Kunstwerk selbst davongelaufen.

Hier sind Medien am Werk, die sich als willige Pinsel hergeben, um das Bild so zu malen, wie es sich der Untersuchungshäftling und sein Rechtsvertreter wünschen. Der Boulevard tanzt nach der Pfeife der Puppenspieler, die im medialen Theater die Fäden ziehen. Da darf der diebische Kasperl dem Seipel-Krokodil eine kräftig aufs Haupt klopfen. Ein Museumsdirektor, der ohnedies kein weißes Hemd hat, lässt sich eben publikumswirksam anpatzen. Wenn Mang als spitzbübischer, verspielter Gentleman-Gauner aus den Seiten grinst, vergeht dem seriösen, objektiven, informativen Journalismus das Lachen.
Der Frankfurter Rundschau (1.2. 2006) Theaterkritiker Peter Iden stellt dann zwar eine berechtigte Frage:
"Es ist für den Besucher Wiens in diesen Tagen noch eine ganz andere Frage, was es über eine Gesellschaft aussagt und von ihr zu halten ist, die sich durch "Sallys" Verschwinden und Wiederkehr im Innersten mindestens so erregen lässt, als hätte die Slowakei Wien den Krieg erklärt."
Allerdings ob sich Deutschland hierbei von Österreich unterscheidet, das wäre dann nochmals eine andere Frage
vabanque - am Dienstag, 7. Februar 2006, 18:17 - Rubrik: Edle Raeuber - Robin Hoods
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