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Das Weblog zur Volkskunde des Bankraubs

 
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Nachzutragen ist ist der WDR-Stichtageintrag vom 3. August 2006:

Vor 125 Jahren: William G. Fargo stirbt
Zu jedem Wild-West-Film gehört ein harter Cowboy, eine schutzbedürftige Lady, eine Postkutsche und ein Banküberfall. William George Fargo ist kein harter Cowboy. Er ist auch nur einmal im Wilden Westen gewesen. Und trotzdem hat er den Western-Mythos wie kein zweiter geprägt: durch seine Postkutschen und seine Bankfilialen.

Fargo wird 1818 in Pompey im US-Bundesstaat New York geboren. Schon mit 14 muss er seinen Lebensunterhalt selbst bestreiten. Bei seinen Aushilfsjobs in Lebensmittelgeschäften begreift er, wie wichtig es sein kann, Waren möglichst schnell und frisch von einem Ort zum anderen zu transportieren - später wird seine Firma als erste Eisenbahnwaggons mit Tonnen von Eis zur Kühlung durch die USA schicken. 1841 geht Fargo als Frachtagent zu einer Bahngesellschaft nach Auburn. Neun Jahre später gründet er mit dem 13 Jahre älteren Henry Wells das heutige Kreditkarten-Imperium "American Express ", damals ein Versanddienst für Briefe und Pakete. Als am Ufer des Sacramento der Goldrausch ausbricht, eröffnen beide unter dem Namen "Wells, Fargo & Co" eine Zweigstelle in San Francisco - und bieten glücklichen Goldgräbern zweierlei: einen Postkutschendienst für Waren und Personen sowie eine sichere Bank für ihre Funde. Konkurrierende und schon bestehende Unternehmen werden kurzerhand aufgekauft.

Mit Kutschen, Schiffen und später Eisenbahnen tragen Wells und Fargo entscheidend zur Anbindung des amerikanischen Westens an den Osten bei. 1858 gründen sie ihre legendärste Postkutschenverbindung zwischen Atchinson in Kansas und dem fast 3.000 Kilometer entfernten Placerville in Kalifornien: 153 Haltestationen zur Rast, aber auch zum Pferde- und Kutscherwechsel. Im günstigsten Fall dauert die Strapaze drei volle Wochen, bis zu 500 Dollar zahlen die Passagiere. Fargo stirbt am 3. August 1881 in Buffalo.


Gleichermaßen beschäftigte sich die WDR-Sendung Zeitzeichen, die sich asm 3.8. 2006 mit Wells Fargo.

Am frisch umbenannten Zürcher Institut für populäre Kulturen wurde in der Reihe "Zürcher Beiträge zur Alltagskultur" bereits vor geraumer Zeit eine Publikation zum Thema Schweizer Zahlenlotto veröffentlicht:
Lotto_1
Katrin Kalt: Zettel, Zahl und Zufall. Glück und Glücksspiel am Beispiel des Schweizer Zahlenlottos. Zürich 2004, 195 S., ISBN 3-908784-02-6, CHF 34.–,€ 22.50


Die Verlagsankündigung


"Seit 1970 rollen die Kugeln des Schweizer Zahlenlottos. Zahlreiche LottomillionärInnen wurden bereits gekürt, für die Mehrheit der Teilnehmenden bleibt jedoch ein Sechser im Lotto ein blosser Wunschtraum. Hinter der Schaufassade der öffentlichen Ziehung der Gewinnzahlen im Fernsehen liegt die verborgene Sehnsucht der hunderttausend LottospielerInnen in der Schweiz.
Die ethnographische Untersuchung fragt danach, wie die Menschen mit dem Zufall des Lottoglücks leben. Sie behandelt sowohl die historischen Entstehungsbedingungen, die institutionellen Strukturen und die gegenwärtige Form des Lottospiels als auch seine Bedeutung für die SpielerInnen. Welchen Platz nimmt es in ihrem Alltag ein, welche Vostellungen von Geld, Glück und Zufall werden mit ihm verknüpft, welches sind die Träume vom Riesengewinn? Zahlreiche Gesprächsdokumente geben Einblicke in individuelle Spielpraxis, Sichtweisen und Einstellungen von GlücksspielerInnen. Diese Innensichten zeichnen ein facettenreiches Bild der Alltagszusammenhänge zwischen Spielvarianten, Spannung und Glückserwartung."


Über Katrin Kalt

Die Schweizer Wochenzeitung "Facts" (7.4. 2004) rezensierte das Buch und betonte das Ergebnis, dass nicht nur auf den Lottogewinn abgezielt wird:

"Die Zürcher Kulturwissenschaftlerin Katrin Kalt, 38, hat nun mit einer breiten Untersuchung dem Schweizer Lottospieler erstmals ein Profil geben. Ihr Befund ist überraschend: Natürlich lockt das Geld, selbstverständlich wird geträumt vom Gewinn. Der Hauptanreiz aber ist viel profaner: Schweizer spielen Woche für Woche vor allem deshalb Lotto, um ihrem Alltag eine verlässliche Struktur zu geben. «Das Zahlenlotto wird gleichgesetzt mit dem Zeitungs- oder Bahnabonnement und mit dem Abfuhrwesen», sagt Kalt. «Alles Repräsentanten immer wiederkehrender Dinge, auf die Verlass ist, die deshalb strukturierend auf den individuellen Alltag wirken.»


Der obligatorische Vergleich darf auch bei Katrin Kalt nicht fehlen:

"Die Wahrscheinlichkeit, mit drei Franken Einsatz einen Sechser zu tippen, beträgt jämmerliche 1 zu 8,145 060 Millionen. Allerdings steht für den Schweizer der Lottogewinn gar nicht im Zentrum. Der Sechser im Lotto, sagt Kalt, «ist eine Redewendung, ebenso wie ‹eine Bank ausrauben›». Eine «hypothetische Grösse», «ein Spiel mit der Vorstellung», «ein Eintrittsbillett, den Zufall abzufragen, günstiger als ein Kaffee im Restaurant ». Irrational ist deshalb der Umgang mit dem Spiel. «Auf keinen Fall», würde etwa Therapeutin Erika Z., 53, im Falle eines Gewinns die Arbeitsstelle aufgeben: «Ich wüsste echt nicht, was ich denn sonst den ganzen Tag machen sollte.»"

Im Buch (S. 7f.) selbst heißt es:
"Zahlenlotto ist ein Spiel der Konjunktive. 'Im Lotto gewinnen' ist eine Redewendung geworden ebenso wie 'eine Bank ausrauben'. Beides spielt mit der Vorstellung einmal richtig Geld zur Verfügung zu haben."

Bei Katrin Kalt wird aber auf die doch entgegengesetzten Handlungsimplikationen nicht weiter eingegangen.

Interessant ist der historische Exkurs über die Ant-Lotto-"Pädagogik" (S. 52f.):

"Die Kritik und der Kampf der Lottogegner wandte sich vordergründig gegen ein ihnen abstrus vorkommendes spiel, dessen Sinn sie über die rationale Interpretation der Wirklichkeit im Sinne der Aufklärung nicht nachvollziehen konnten. Ihre Kritik richtete sich aber gleichzeitig gegen die Hoffnungen und Träume von denjenigen, die sich nicht imstande sahen, diese mit den vorgeschriebenen Mitteln der bürgerlichen Vorstellungen realisieren zu können. Edith Sauer spricht deshalb auch von der 'Disziplinierung des Innenlebens, der Sehnsüchte jener (...), die es nötig hatten oder notwendig erachteten, dieses Spiel zu spielen, um ökonomische und soziale Barrieren zu durchbrechen' "
Spätestens hier ergeben sich wiederum Paralellen zum Bankraub, die jedoch nicht thematisiert werden. Für die Analyse der Bankraubphantasien zeigen sich hier aber interessante Anknüpfungspunkte. Denn wenn die Lottogewinn-Phantasien gleichermaßen eher randständige Tagträume darstellen, dann ist es vermutlich nicht so verwunderlich, dass sie mit dem Bankraub in einem Atemzug Erwähnung finden.

Bereits vor zwei Jahren wurde in diesem Blog über das Geschäftsgebaren gegenüber ausgeraubten Post-Agentur-BetreiberInnen seitens der Deutschen Post berichtet

Inzwischn hat auch die Redaktion von Monitor (WDR) das Thema aufgegriffen. Anläßlich der der Sendung vom 27.07.2006 heißt es auf den Monitor-Online-Seiten:

Postagentur-Betreiber werden nach Überfällen von der Post
im Stich gelassen und bleiben auf dem Schaden sitzen.




Privatrisiko: Überfälle auf Postagenturen
"Bier, bunte Blätter, Briefmarken. Gibt es am Kiosk um die Ecke mit eingebauter Postagentur. Die Post hat es clever gemacht. Vor zehn Jahren trennte sie sich von teuren Beamten hinter den Schaltern, und anstatt in jedem Dorf eine Filiale zu betreiben, spannt sie nun kleine Einzelhändler als Bänker ein. Warum sich über diese effektive Lösung nicht nur der Weltkonzern, sondern auch Deutschlands Bankräuber freuen, zeigen Mike Külpmann und Eva Müller."

Die Getränkehändlerin Yvonne Rank stempelt für die Post. Seit zwei Jahren darf sie sich "Partneragentur" nennen und für den ehemaligen Staatsbetrieb nicht nur Päckchen entgegen nehmen und Briefmarken kleben, sondern auch Tausende von Euro verwalten. Denn meistens gehört zur Postfiliale die Postbank mit dazu, und die Kleinunternehmerin ist durch ihren Agenturvertrag zur Bankerin im Nebenjob geworden - mit allen Risiken. 23.000 Euro stahlen Diebe vor drei Monaten und nahmen gleich den ganzen Tresor mit. Das ist fast ihr Jahresgehalt, das sie der Post nun aus eigener Tasche zurückzahlen muss:

Yvonne Rank: "Ja, das war ein Schock für uns, weil auf einmal heißt es, dass der Tresor 100 Kilo zu leicht ist und dass die Versicherung deswegen den Schaden nicht übernehmen will. Nur den haben wir ja von der Post gestellt gekriegt."

Reporterin: "Also keine Entschädigung trotz Posttresor?"
Yvonne Rank: "Wir haben erst gedacht, die verarschen uns. Ja."

Kein Scherz: Von der Post bekommt man ein schickes Reklameschild, Regalsysteme mit Postlogo und viele gelbe Werbebroschüren. Aber für die Sicherheit gab's nur einen - aus Sicht der Versicherung - zu leichten Tresor, keinen Alarmknopf unter der Ladentheke, keine Überwachungskameras, keine Alarmanlage und kein Rolltor vor der Eingangstür. Das ist für alle anderen Banken gesetzlich vorgeschrieben. Die Post spart an dieser Stelle: Yvonne Rank trägt das ganze Risiko alleine. Sie bekommt nur 500 Euro Postbank-Provision im Monat. Davon kann sich niemand Sicherheitstechnik für zigtausend Euro leisten.


Wir erleben offenbar immer häufiger die Tendenz, die Risiken abzuwälzen. Bei den Banken besteht durch die verzögerte Geldausgabe und andere Sicherheitsmaßnahmen für die Kunden eine erhöhtes Risiko. Und hier wird das finanzielle Risiko auf die scheinselbständigen Agenturbetreiber gesourct und damit privatisiert.

Zu weiteren Interviews in dieser Sendung

"Für die Toten ist nur die Hisbollah verantwortlich"
heißt es am Samstag im Kommentar von Alan M. Dershowitz in der Süddeutschen Zeitung (29.7.2006):

Der Tenor des Kommentars lautet, dass es "keine klare Trennlinie zwischen Kämpfern und Zivilisten mehr" gebe: "Israel hat das Recht, das Leben seiner eigenen Bürger über das Leben der Bürger im Gebiet des Aggressors zu stellen."

Für die toten Zivilisten macht der amerikanische Strafverteidiger die Hisbollah verantwortlich und bemüht dafür die Logik des us-amerikanischen Strafrechtes:

"Kriegsrecht und moralische Bewertung militärischer Einsätze müssen sich diesen neuen Realitäten anpassen. Schuld und Verantwortung für zivile Opfer sollte direkt den Terroristen zugewiesen werden, die alles in ihrer Macht Stehende tun, diese Opferzahl zu maximieren. Hier mag ein Vergleich mit dem US-Strafrecht aufschlussreich sein: Nimmt ein Bankräuber einen Kassierer als Geisel und bedient er sich seiner als Schutzschild, während er auf die Polizei schießt, so ist er des Mordes schuldig, falls die Polizei daraufhin versehentlich die unschuldige Geisel tötet.

Dasselbe sollte auch für Terroristen gelten, die Zivilisten als Schilde benutzen, hinter denen sie ihre Raketen abfeuern. Israel muss es erlaubt sein, den Kampf zu beenden, den Hamas und Hisbollah angefangen haben – selbst wenn dies zivile Opfer in Gaza und im Libanon bedeutet. Eine Demokratie hat das Recht, das Leben ihrer eigenen unschuldigen Zivilisten über das Leben der Zivilisten eines Aggressors zu stellen, besonders dann, wenn sich unter jenen Zivilisten zahlreiche Komplizen der Terroristen befinden."


Es ist diese Logik des Staates, die die Verantwortung für eigenes Handeln auf Dritte abschiebt. Wenn man nämlich nicht mehr selbst für sein Handeln verantwortlich ist, dass heißt die Verantwortung für die Folgen des eigenen Handelns jemand anderem zuschreiben kann (z.B. Geiselbefreiung ohne Rücksicht auf die Folgen für die Geiseln), dann ist das nicht nur ein moralischer Dammbruch. Sondern es bedeutet konkret, dass sich das staatliche Handeln über das seiner Bürger erhebt. Aus Sicht der Geiseln hat eine solche Argumenation fatale Folgen. Wenn der Staat bzw. seine Exekutive die moralische Schuld für den "Kolleratalschaden" seiner Handlungen jemandem anderen moralisch wie rechtlich zuschieben kann, dürfte das eine Enthemmung seiner Aktionen begünstigen. Und ob nun der Bankräuber schuld war oder nicht, ist für die tote Geisel ziemlich unerheblich. Ein solche Rechtsauffassung begünstigt staatliches Handeln, dass das Leben der Geiseln zur Disposition zu stellen bereit ist.

Und was Israel angeht, lässt sich bei Moshe Zimmermann in der Süddeutschen Zeitung (24.7. 2006: "Bomben der Souveränität") nachlesen, was diese Rechtsauffassung konkret bedeutet, wenn - wie es der Fall ist -, die Hisbollah im Libanon im Zuge des libanesischen politischen Kräfteverhältnisses für eine Anomalität angesehen wird:

"Doch wo es nicht um souveräne Staaten geht, gibt es keine klaren Regeln mehr. Deswegen meint Israel (wie auch die USA) für beide Ausnahmefälle könnten nahezu selbstverständlich besondere Regeln geltend gemacht werden. Und fügt der Libanon sich den gesetzten Reglen nicht, so wird er für die Ereingnisse auf libanesischem Territorium verantwortlich gemacht. Nach israelischer Logik wird durch das Bombardement nicht nur Israel, sondern auch der Libano als souveräner Staat gestärkt, da dadurch die Hisbollah-Autonomie mitsamt ihrer militärischen Infrastruktur vernichtet werden soll."

Die Konsequenz dieser Logik muss spätestens seit diesem Wochenende zur Kenntnis genommen werden.

Aus dem "Handbuch der Stadtguerilla" von Carlos Marighela (Gründer der Widerstandsorganisation „Aliança Libertadora Nacional“,)vom Juni 1969:
In: Alves/Detrez/Marighela (Hg.): Zerschlagt die. Wohlstandsinseln der III. Welt. Hamburg 1971.

Der Banküberfall, populärste Art des Überfalls

Um Aktionen durchfuhren zu können, muß der Stadtguerillero in kleinen Gruppen organisiert sein. Sie umfaßt nicht mehr als 4 oder 5 Männer und heißt Feuergruppe. Mindestens zwei von ihnen, rigoros unterteilt und von ein oder zwei Personen organisiert und koordiniert, bilden eine Feuermannschaft. Zwischen den Mitgliedern einer Feuergruppe muß unbedingtes Vertrauen herrschen. Wer die Schießkunst am besten beherrscht und das Maschinengewehr am besten zu bedienen, weiß, liefert bei den Operationen letztlich die Deckung. Die Feuergruppe plant und führt die Aktionen der Stadtguerilla aus, verschafft und versteckt ihre Waffen und studiert und korrigiert die angewandten Taktiken. Sind Aufgaben zu erfüllen, die vom strategischen Kommando entwickelt worden sind, so haben diese unbedingten Vorrang. Damit ein Maximum an Initiative für die einzelnen Feuergruppen gewährleistet ist, ist es notwendig, jede rigide Organisationsform zu vermeiden.

Die alte Hierarchie und der Stil der traditionellen Linken ist in unserer Organisation liquidiert. Das bedeutet, daß mit Ausnahme der den strategischen Interessen untergeordneten und deshalb vorrangigen Aufgaben jede Feuergruppe einen Banküberfall, eine Entführung, eine Hinrichtung sei es die Entführung eines Agenten der Diktatur, einer genau identifizierten Person der Reaktion oder eines nordamerikanischen Spions beschließen und durchführen und jede Art von Propaganda und Nervenkrieg gegen den Feind führen kann, ohne vorher das strategische Kommando zu konsultieren. Eine Feuergruppe darf nie in Erwartung von Befehlen passiv bleiben. Ihre Pflicht ist es, zu handeln. Jeder einzelne Stadtguerillero, der eine Feuergruppe bilden und in die Organisation eintreten will, kann dies tun und in die Organisation integrieren. Diese Form des Vorgehens beseitigt die Sorgen darüber, von wem Aktionen durchgeführt werden, denn die Initiative ist frei. Was zählt ist der wachsende Umfang der Guerilla-Aktivität, die die Regierungsmacht aufreibt und sie zwingt, sich in eine Defensivstellung zurückzuziehen."

Der Banküberfall, populärste Art des Überfalls. Banküberfälle sind zu der populärsten Art von Überfällen geworden. In Brasilien hat die Stadtguerilla damit begonnen, den Banküberfällen als einer ihrer Operationen organisierten Charakter zu verleihen. Diese Überfallart wird heute weitestgehend benutzt und dient dem Stadtguerillero als eine Art “Vorexamen”, in dem die Technik des revolutionären Krieges erlernt werden kann. Die Technik des Banküberfalles hat inzwischen bedeutende Verbesserungen erfahren, durch die Flucht, Erbeutung des Geldes und unerkanntes Entkommen garantiert werden. Dazu hat insbesondere beigetragen die Zerstörung der Fahrzeugreifen, um die Verfolgung zu verhindern; die Personen einzusperren oder sie zu zwingen, sich auf den Boden zu setzen; die Bankwachen zu fesseln und zu entwaffnen, sie zu zwingen, Geldkassetten und Panzerschränke zu öffnen; die Benutzung von Verkleidungen auf unserer Seite.

Versuche, Alarmanlagen in den Banken zu installieren, sie mit Wachen und nordamerikanischen elektronischen Geräten auszurüsten, führen zu keinem Erfolg, wenn es ein politischer Überfall ist und dieser entsprechend der Taktik des Stadtguerillero ausgeführt wird. Dieser versucht mit neuen Mitteln die technischen Verbesserungen des Feindes aufzuheben und ihnen, zu begegnen. Diese Technik wendet eine täglich wachsende, arglistiger werdende und mehr wagende Feuerkraft an und setzt jedesmal eine größere Anzahl von Revolutionären ein. Dadurch wird der Erfolg von bis ins kleinste Detail geplanten Aktionen gesichert.

Der Banküberfall ist eine typische Enteignungsaktion, bei der wie bei jeder Enteignungsaktion der Revolutionär mit einer doppelten Konkurrenz zu rechnen hat:

1. die des Marginale;

2. die des rechten Konterrevolutionärs.



Als Word-Dokument zum runterladen

Hintergründe zu Carlos Marighelas "Handbuch der Stadtguerilla"

Wikipedia über Carlos Marighela:

"Carlos Marighella (* 5. Dezember 1911, † 4. November 1969) war ein brasilianischer Revolutionär und Theoretiker der Stadtguerilla.

Er gründete eine brasilianische Guerillabewegung und wurde zum bedeutendsten Vertreter der These, die Guerilla müsse vom Land in die Metropolen geführt werden. Marighella wurde 1969 in Brasilien von Militärs getötet. Seine Theorie hatte maßgeblichen Einfluss auf westeuropäische Guerillabewegungen, darunter die Rote Armee Fraktion."

Unter der Überschrift "Spannende Ferien für Bücherwürmer -
Kinderbuch-Autorinnen lesen in Gruften und auf Schiffen" weist uns die Hamburger MoPo (28.7. 2006) auf folgende Lesung hin:

"Die Gruft unter dem Michel, das Hoheluftschiff oder ein Zirkuszelt - sie alle bieten schöne Kulissen, um die Fantasie zu beflügeln. Und wenn dann noch bekannte Kinderbuchautoren aus ihren Büchern lesen, ist der Tag perfekt. Vom 3. bis 15. August können Kinder wieder bei "Abenteuer entstehen im Kopf" mitmachen. Aber lange fackeln is nich: Viele Karten sind schon verkauft, also schnell anmelden unter Tel. 30392470. Eintritt jeweils zwei Euro für Kinder, drei für Erwachsene. Die Lesungen dauern jeweils etwa 90 Minuten.

-"Die Detektive von Cismar und der Bankraub": Simone Klages liest am 3. August um 16.30 Uhr im Zirkus Zaretti (Meenkwiese, U1 Lattenkamp) aus ihrem Kinderbuch. Für Kinder ab 8 Jahren."


Klages
Zum Buch:
Buch des Monats 8/2002, Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur Volkach: Schönste deutsche Bücher 2002



"Franzi verbringt auch ihre Herbstferien in Cismar, dem kleinen Dorf, das nur auf den ersten Blick ganz harmlos-ruhig scheint. Kaum hat die Familie ihr Quartier bei Lotte Hopps bezogen und Franzi sich auf die Suche nach ihren Kollegen Hein und Hinnerk gemacht, da wird die Bank von Cismar überfallen. Männer mit Mickymaus-Masken sollen es gewesen sein. Zwar werden die Täter schnell gefasst, doch die Beute bleibt verschwunden. Ein klarer Fall für die Detektive von Cismar: Franzi, Hein und Hinnerk, die zu einem eigenen Detektiv-Wohnwagen kommen, machen sich auf die Suche - nach dem Geld und dem Komplizen.
Doch Fragen über Fragen tauchen auf: Was hat es mit dem oberverdächtigen Verhalten von Opa Henkel auf sich, der plötzlich nur so mit Geld um sich wirft, und was ist mit Hund Aldis Keksabhängigkeit? Wer bitteschön sind die Ventileklauer vom Klosterseestrand und was hat das Ganze mit dem Kindererholungsheim zu tun? Welche Rolle spielt dabei MariTe und warum lügt Grungo? Der nämlich erweist sich als absolute Niete und hundertmal so lästig wie Franzis Bruder mit seinen Turboschnecken. Für die drei unermüdlichen Detektive von Cismar gehen die Abenteuer damit erst richtig los. Am Ende aber klärt sich alles, alles, alles auf!"


Zur Webseite von Simone Klages

Nur die Frankfurter Rundschau (20.7. 2006) bzw. ihr Korrespondent Johannes Dieterich berichtete über einen neuen Trend des Banküberfalls in Südafrika:

Am Kap kommen Flugzeugüberfälle in Mode

Johannesburg - Im besten James-Bond-Stil preschten am vergangenen Donnerstag acht bewaffnete Männer mit einem Pickup auf das Rollfeld des Flughafens der Provinzhauptstadt Bloemfontein und blockierten mit ihrem Wagen ein startbereites Flugzeug. Die Maschine war kurz zuvor mit Bargeld beladen worden, über dessen Wert die Polizei keine Angaben machen wollte. Die Gang zwang den Piloten und einen Wachmann zur Herausgabe des Geldes - und entkam, ohne eine Spur zu hinterlassen.

Bereits im März dieses Jahres war einer Verbrecherbande auf dem Johannesburger Flughafen ein noch abenteuerlicherer Coup geglückt. Mehrere mit Schnellfeuergewehren bewaffnete Verbrecher drangen auf das Airport-Gelände vor und raubten ein soeben aus London eingetroffenes Verkehrsflugzeug aus. Die Linienmaschine hatte Dollarnoten im Wert von rund zehn Millionen Euro geladen. Den Tätern, die offenbar mit Mitgliedern einer Sicherheitsfirma unter einer Decke steckten, gelang zunächst die Flucht. Kurz darauf wurden allerdings die ersten Verdächtigen festgenommen. Inzwischen stehen 19 Personen vor Gericht. Ein zunächst sichergestellter Teil der Beute wurde später aus einem Polizei-Tresor erneut gestohlen. Wegen dieser Tat stehen nun unter anderem auch drei Polizisten vor Gericht.


Auch hier der Trend in der Berichterstattung "Real Crime" am Maßstab der "Fiction" zu erzählen ... aber wieso James Bond ... irgendwie haben wir da jeweils andere Filme gesehen ...

Bereits im dritten Jahr hält sich die Zahl der Banküberfälle in Wien auf hohem Niveau. Die Presse (13.07.2006) meldet:

"Banküberfälle nehmen zu
40 Wiener Banken wurden heuer schon überfallen

WIEN (stög.). Der Überfall auf eine Bank in der Sechshauser Straße am Mittwoch war der 40. Bankraub in Wien seit Beginn dieses Jahres. Im vergangenen Jahr waren im selben Zeitraum (1. Jänner bis 12. Juli) 31 Raubüberfälle auf Geldinstitute verübt worden. Die steigende Zahl dieser Überfälle veranlasste die Polizei Dienstagnachmittag zu einer Sitzung hoher Polizeioffiziere. Wie die "Presse" erfuhr, wurden dort verschärfte Maßnahmen beschlossen. So sollen nun Banken verstärkt beobachtet werden: Die Beamten werden hauptsächlich in Uniform auftreten - um zu signalisieren, dass diese Bank im Visier der Polizei steht. Andere Ermittler sollen in Zivilkleidung die Kassenräume kontrollieren."

Offenbar haben wir es hier mit einer nachhaltigen Entwicklung zu tun, wenn wir uns die Jahre 2004 und 2005 anschauen.

Denn insgesamt ist laut Vienna Online (7.7. 2006) die Kriminalität in Wien im Zeitraum Jänner-Juni 2006 gesunken:

"Insgesamt ist im Bereich der gesamten Raubkriminalität ein tendenziell leichter Anstieg zu verzeichnen. Bei bedeutenden und für das subjektive Sicherheitsgefühl der Menschen besonders wichtigen Raubdelikten haben die bereits gesetzten strategischen Maßnahmen der Wiener Polizei dahingehend Wirkung gezeigt, dass die Anzahl der angezeigten Fälle – ausgenommen bei Bankraub - zum Teil stark gesunken ist, ..."

Nach längerer Abstinenz mal wieder eine Fiesta Lucha Amada in Bremen Rock City!! A latinskaraggadubreggaehiphop trip mit dem Feinsten des (südlichen) Internationalismus!!

Vor der Fiesta wird Klaus Viehmann aus "Va Banque! Bankraub. Theorie. Praxis. Geschichte." lesen und darüber hinaus erzählen.

bremen2

Fiesta Lucha Amada & Lesung aus Va Banque
Sa., 22.7, 2006, 20 Uhr
Bremen, Friesenstrasse

Bremen1

Wir lesen in der Berliner Zeitung (15.7. 2006), dass die weitere Produktion des Winchester-Gewehrs "bedroht" ist. So ganz mag sich der Autor, Jakob Schlandt, nicht entscheiden, ob er das nun gut oder schlecht finden mag:

In den USA kämpft die traditionsreiche Gewehrschmiede Winchester ums Überleben

Winchester

Sie war der treue Begleiter von Buffalo Bill auf seinen Jagdexzessen, mit ihr im Anschlag stürmte Jesse James Banken - das Winchester-Gewehr ist eine amerikanische Wildwest-Legende. Doch 140 Jahre nach Produktionsbeginn ist seine Zukunft ungewiss. Heute muss ein neuer Investor für das seit März stillgelegte Traditionswerk präsentiert werden. Findet sich keiner, dann ist Schluss mit der U.S. Repeating Arms Company, der Schmiede der traditionsreichen, berühmt-berüchtigten Winchester.

Zwar soll es einige Bewerber geben. Doch ob dann weiter Winchester-Waffen produziert werden, ist ungewiss. Im März schon wurde das Werk in New Haven, Connecticut, vom belgischen Konzern Herstal geschlossen, der Winchester 1990 erworben hatte. Die Verkaufszahlen jedoch waren stetig gesunken. Nur in Japan werden heute noch ein paar Winchester-Modelle hergestellt.

Die Belgier beendeten damit knapp eineinhalb Jahrhunderte fortlaufender Produktion in New Haven. Hier stellten zeitweise bis zu 1 800 Mann "The gun that won the West" her - das Gewehr, das den Wilden Westen eroberte. Bankräuber, Büffeljäger und Bösewichte, Cowboys, Indianer und die US-Armee: Alle zählten auf das Modell 1873, mit dem durch einen Repetiermechanismus ein Schuss nach dem anderen abgefeuert werden kann und das zudem als zielsicher und zuverlässig gilt. So wurde millionenfach ein Gewehr hergestellt, um tausendfach zu töten.

Winchester73

Im Mythos vom Wilden Westen war die Winchester konsequenterweise stets präsent. Sogar ein Filmdenkmal wurde dem Gewehr gesetzt: Der Westernklassiker "Winchester 73". Auch Karl Mays Fabelfigur Old Shatterhand vertraute mit dem Henry- stutzen auf ein Vorgängermodell der 1873.

Vielleicht sieht ein risikofreudiger und traditionsbewusster Entrepreneur tatsächlich eine Chance, die Winchester-Produktion an ihrem amerikanischen Ursprungsort New Haven fortzuführen. Doch auch wenn mit dem Gewehr ein Stück fortgeführter Geschichte der USA auf dem Spiel steht: Bei jährlich 12 000 Menschen, die durch Schusswaffen in den Vereinigten Staaten sterben, fällt es schwer, Glück und Erfolg zu wünschen.


Dem Eintrag in der Wikipedia entnehmen wir, dass die Produktion bereits im Februar 2006 eingestellt wurde.

Wissenschaftsförderung der Sparkassen-Finanzgruppe e.V., Bonn
Bewerbungsschluss: 20.09.2006

Wir suchen begabte Nachwuchswissenschaftler an deutschen Hochschulen, die anwendungsorientiert forschen möchten.

Zur Förderung von Dissertationsvorhaben vergeben wir zum Wintersemester 2006/2007 Promotionsstipendien.

In diesem Jahr lautet das Generalthema „Gesellschaftlicher Wandel des Privatkundengeschäfts von Kreditinstituten“.

Wir freuen uns über Einreichungen aus verschiedenen Fachgebieten.

Die Stipendien werden für zwei Jahre vergeben und sind mit jeweils 920 Euro monatlich dotiert. Die Auswahl der Stipendiaten erfolgt durch eine hochkarätig besetzte Jury aus Wissenschaftlern und Praktikern.

Wir sind eine bundesweit tätige und gemeinnützige
Gemeinschaftseinrichtung von Sparkassen, Landesbanken/ Girozentralen, regionalen Sparkassen- und Giroverbänden und Verbundpartnern. Wir initiieren und vertiefen den Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis und unterstützen die Forschung und Lehre auf dem Gebiet des Geld-, Bank-, Sparkassen- und Börsenwesens.

Weiterführende Informationen und Bewerbungsunterlagen erhalten Sie unter www.s-wissenschaft.de.

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