lautet der Titel einer CD-Kompilation, die sich die Idee von MC Orgelmüllers "Melodien für Millionen" zu eigen gemacht hat und 25 deutschsprachige Songs zur Frage der Behebung des Problems notorisch knapper Kassen bietet.
In einer Besprechung des Online-Magazins "Musicheadquarters" findet sich folgende wohlmeinende Besprechung:
Banken gehen reihenweise in die Knie, die Wirtschaft kollabiert, Krisengespenster ziehen auf. Lehman Brothers, Bailout, Autoinfarkt. Dank Spekulationswahnsinn und geplatzten Häuserblasen steht der Finanzmarkt und alles daran gekoppelte vor den Scherben ihrer Hybris. Den kleinen Mann trifft es natürlich härter als die verantwortlichen Großbosse.
Bear Family liefern dafür jetzt den passenden Augenzwinkersoundtrack. Das sympathische Nostalgielabel aus Norddeutschland legt 25 Klassiker des Penunzenliedguts neu auf. Ob musikalischer Schwank oder kabarettistische Spoken Word-Nummer, pralle 80 Minuten Gegenwartssatire aus vergangenen Zeiten beinhaltet “Hilfe! Mein Geld ist weg! Songs zur aktuellen Lage der knappen Kassen“.
Liebevoll hat Volker Kühn die 25 Tracks zusammengestellt und von den diversen Langrillen, Matrizen, Schellackplatten und analogen Tonbändern auf CD gebracht. Die aktuellste Aufnahme stammt von 2003, die älteste von 1926. Insgesamt zwölf Nummern stammen aus den 20er und 30er Jahren und schnell fällt auf, wo die Ähnlichkeiten in den Krisen liegen. Ludwig Manfred Lommel plagt sich z.B. in “Ärger mit dem Finanzamt“ (1932) mit Paragraphendeutschland rum und man versteht sofort, was er meint und wie dicht das deutsche Steuerdickicht sein kann. Jupp Schmitz‘ “Wer soll das bezahlen“ (1949) ist fast 60 Jahre nach der Entstehung an Aktualität kaum zu überbieten und könnte bald wieder auf vielen Lippen landen.
Die uns wohl bekanntesten Songs stammen aus den 70er und 80er Jahren. Geier Sturzflug sind mit “Bruttosozialprodukt (Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt)“ (1982) dabei, Gunter Gabriel fordert “Hey, Boß, ich brauch‘ mehr Geld“ (1974) und die Erste Allgemeine Verunsicherung plant den “Ba-ba-ba-Banküberfall“ (1985). Aber auch politische Charakterköpfe der deutschen Nachkriegsgeschichte sind mit am Start. Franz Josef Strauß eröffnet die Zusammenstellung mit “Wenns ums Geld geht“ (1983, aus “Don Kohleone“) und Helmut Schmidt darf mit “Vertrauen in die Währung“ (1975, aus “Politparade“) und “Etwas lernen, etwas leisten“ (1973, ebenfalls aus “Politparade)“ gleich zwei Mal ans mit Musik untermalte Rednerpult. So richtig spitzt man jedoch bei den richtig alten Nummern die Ohren. Ein Hoch auf Kühns Schatzsucherqualitäten und die zeitgemäße Präsentation vieler Höhepunkte wie Heinz Erhardts “Mensch, kannst du mir was pumpen“ (1952), Will Rosens “Miese Zeiten“ (1926) oder “Mach lieber heute als morgen Pleite“ (1931) von Bobby Dur (Robert Koppel)."
Und dann darf natürlich der olle Brecht nicht fehlen, aber wenigstens wird er hier richtig zitiert:
“Hilfe! Mein Geld ist weg! Songs zur aktuellen Lage der knappen Kassen“ kommt im äußerst detailverliebten Digipack und bietet im umfangreichen Innenleben viel Informatives zu allem, was mit dieser Veröffentlichung zusammenhängt. Volker Kühn steuert ein 7-seitiges Essay bei und Näheres zu den bisweilen obskuren Aufnahmen findet man ebenfalls im Booklet. Ein bekanntes Brecht-Zitat ist für diese Compilation eine Art Leitmotiv und deshalb schließe ich meinen Text auch mit den Zeilen des wichtigsten deutschen Dramatikers: „Was ist ein Dietrich gegen eine Aktie? Was ist der Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?“. "
Zur Trackliste des Bear Family Labels
Zum Label Bear Record Familiy weiss Wikipedia, dass dasselbe offensichtlich in einer Art Räuberhöhle residiert:
"Bear Family Records ist ein Wiederveröffentlichungs-Label (LC 05197) für Country-Musik, deutschen Schlager, Rockabilly, Rock'n'Roll, Rhythm & Blues und Jazz. Es macht sich vor allem durch aufwendig recherchierte und gestaltete CDs und Boxen von vergessenen und weniger bekannten Künstlern aus diesen Bereichen einen Namen. Sitz des Labels ist ein alter Bauernhof im norddeutschen Holste-Oldendorf in der Nähe von Bremen."
PS. Die CD kostet im übrigen 15,74 EUR und ist "randvoll" mit 86 Minuten Spielzeit.
In einer Besprechung des Online-Magazins "Musicheadquarters" findet sich folgende wohlmeinende Besprechung:
Banken gehen reihenweise in die Knie, die Wirtschaft kollabiert, Krisengespenster ziehen auf. Lehman Brothers, Bailout, Autoinfarkt. Dank Spekulationswahnsinn und geplatzten Häuserblasen steht der Finanzmarkt und alles daran gekoppelte vor den Scherben ihrer Hybris. Den kleinen Mann trifft es natürlich härter als die verantwortlichen Großbosse.

Liebevoll hat Volker Kühn die 25 Tracks zusammengestellt und von den diversen Langrillen, Matrizen, Schellackplatten und analogen Tonbändern auf CD gebracht. Die aktuellste Aufnahme stammt von 2003, die älteste von 1926. Insgesamt zwölf Nummern stammen aus den 20er und 30er Jahren und schnell fällt auf, wo die Ähnlichkeiten in den Krisen liegen. Ludwig Manfred Lommel plagt sich z.B. in “Ärger mit dem Finanzamt“ (1932) mit Paragraphendeutschland rum und man versteht sofort, was er meint und wie dicht das deutsche Steuerdickicht sein kann. Jupp Schmitz‘ “Wer soll das bezahlen“ (1949) ist fast 60 Jahre nach der Entstehung an Aktualität kaum zu überbieten und könnte bald wieder auf vielen Lippen landen.
Die uns wohl bekanntesten Songs stammen aus den 70er und 80er Jahren. Geier Sturzflug sind mit “Bruttosozialprodukt (Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt)“ (1982) dabei, Gunter Gabriel fordert “Hey, Boß, ich brauch‘ mehr Geld“ (1974) und die Erste Allgemeine Verunsicherung plant den “Ba-ba-ba-Banküberfall“ (1985). Aber auch politische Charakterköpfe der deutschen Nachkriegsgeschichte sind mit am Start. Franz Josef Strauß eröffnet die Zusammenstellung mit “Wenns ums Geld geht“ (1983, aus “Don Kohleone“) und Helmut Schmidt darf mit “Vertrauen in die Währung“ (1975, aus “Politparade“) und “Etwas lernen, etwas leisten“ (1973, ebenfalls aus “Politparade)“ gleich zwei Mal ans mit Musik untermalte Rednerpult. So richtig spitzt man jedoch bei den richtig alten Nummern die Ohren. Ein Hoch auf Kühns Schatzsucherqualitäten und die zeitgemäße Präsentation vieler Höhepunkte wie Heinz Erhardts “Mensch, kannst du mir was pumpen“ (1952), Will Rosens “Miese Zeiten“ (1926) oder “Mach lieber heute als morgen Pleite“ (1931) von Bobby Dur (Robert Koppel)."
Und dann darf natürlich der olle Brecht nicht fehlen, aber wenigstens wird er hier richtig zitiert:
“Hilfe! Mein Geld ist weg! Songs zur aktuellen Lage der knappen Kassen“ kommt im äußerst detailverliebten Digipack und bietet im umfangreichen Innenleben viel Informatives zu allem, was mit dieser Veröffentlichung zusammenhängt. Volker Kühn steuert ein 7-seitiges Essay bei und Näheres zu den bisweilen obskuren Aufnahmen findet man ebenfalls im Booklet. Ein bekanntes Brecht-Zitat ist für diese Compilation eine Art Leitmotiv und deshalb schließe ich meinen Text auch mit den Zeilen des wichtigsten deutschen Dramatikers: „Was ist ein Dietrich gegen eine Aktie? Was ist der Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?“. "
Zur Trackliste des Bear Family Labels
Zum Label Bear Record Familiy weiss Wikipedia, dass dasselbe offensichtlich in einer Art Räuberhöhle residiert:
"Bear Family Records ist ein Wiederveröffentlichungs-Label (LC 05197) für Country-Musik, deutschen Schlager, Rockabilly, Rock'n'Roll, Rhythm & Blues und Jazz. Es macht sich vor allem durch aufwendig recherchierte und gestaltete CDs und Boxen von vergessenen und weniger bekannten Künstlern aus diesen Bereichen einen Namen. Sitz des Labels ist ein alter Bauernhof im norddeutschen Holste-Oldendorf in der Nähe von Bremen."
PS. Die CD kostet im übrigen 15,74 EUR und ist "randvoll" mit 86 Minuten Spielzeit.
vabanque - am Mittwoch, 26. November 2008, 17:56 - Rubrik: Populaere Kultur Musik
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der Volkskundlerin bzw. Medienwissenschaftlerin Susanne Regener (oder ist es der große?), Sven Regener, hat im dritten Band seiner Herr Lehmann-Trilogie auch den Fall Patty Hearst und der Symbionese Liberation Army aufgegriffen und in ziemlich langen Sätzen zu Literatur verarbeitet:
"Das ging etwa fünf Minuten so, draußen war alles dunkel und drinnen war es still, wenn man vom gleichmäßigen Röhren von Franks altem Kadett einmal absah. Das waren fünf spannende Minuten, denn Frank konnte direkt spüren, wie sich in Wolli der Druck aufbaute, etwas zu sagen, und wie er zugleich davor zurückschreckte, das Schweigen zu durchbrechen, wie dieses Schweigen also unter Wollis innerem Druck immer mehr anschwoll wie ein Ballon, den ein maßloses Kind manisch aufpustete und der jeden Moment platzen mußte, so daß man die Augen zusammenkniff, das Gesicht verzog und in den Schultern verkrampfte in Erwartung des Knalls, so kam ihm, Frank, das jedenfalls vor während dieser fünf Minuten schweigender Fahrt durch die von keinerlei Licht in der Landschaft gemilderte Dunkelheit, die sie mit knapp hundert Sachen durchröhrten, das sind ganz schön neurotische Gedanken, dachte er, Kinder, Luftballons, schlimm, dachte er, aber was Wunder, wenn man seit Stunden durch Wollis Gelaber zermürbt wird, dachte er, so sehr zermürbt, daß man es sich zurückwünscht, wenn es aufhört, das kennt man sonst nur von Geiseln, die sich irgendwann mit ihren Geiselnehmern identifizieren, dachte er, Patty Hearst, Patty Hearst war so ein Fall gewesen, dachte Frank, er hatte viel darüber gelesen damals, vor Jahren, als das ein großes Ding gewesen war, ihn hatte das sehr fasziniert, dieser ganze Kidnapping-, Geisel- und Gehirnwäschekram, das hatte ihm gefallen, er war noch in der Schule gewesen damals, als Schüler steht man auf sowas, dachte er, er hatte sich sogar ein bißchen in Patty Hearst verliebt damals, weil sie auf dem Bild von dem Banküberfall so sexy ausgesehen hatte, und deshalb sagte er nun, um Wolli nicht weiterhin diesen Qualen ausgesetzt zu wissen, von denen er, als Wollis Geisel, ihn im Patty Hearstschen Sinne natürlich erlöst wissen wollte, einfach das Nächstbeste, was ihm einfiel:
„Patty Hearst!“
„Genau“, sagte Wolli. „Symbionese Liberation Army. Keine Ahnung, was die eigentlich wirklich wollten, da hat ja nun echt keiner durchgeblickt.“
„Ja, ich auch nicht“, sagte Frank. Man darf Wolli nicht unterschätzen, dachte er."
© Eichborn Berlin©
REGENER, SVEN: Der kleine Bruder. Eichborn Berlin, Berlin 2008. 304 S., 19,95 €.
PS. Susanne Regener hat als Habitilationsschrift eine interessante fotohistorische Arbeit über die Geschichte der Fahndungsbilder verfasst: Regener Susanne: Fotografische Erfassung: Zur Geschichte medialer Konstruktionen des Kriminellen, München 1999.
"Das ging etwa fünf Minuten so, draußen war alles dunkel und drinnen war es still, wenn man vom gleichmäßigen Röhren von Franks altem Kadett einmal absah. Das waren fünf spannende Minuten, denn Frank konnte direkt spüren, wie sich in Wolli der Druck aufbaute, etwas zu sagen, und wie er zugleich davor zurückschreckte, das Schweigen zu durchbrechen, wie dieses Schweigen also unter Wollis innerem Druck immer mehr anschwoll wie ein Ballon, den ein maßloses Kind manisch aufpustete und der jeden Moment platzen mußte, so daß man die Augen zusammenkniff, das Gesicht verzog und in den Schultern verkrampfte in Erwartung des Knalls, so kam ihm, Frank, das jedenfalls vor während dieser fünf Minuten schweigender Fahrt durch die von keinerlei Licht in der Landschaft gemilderte Dunkelheit, die sie mit knapp hundert Sachen durchröhrten, das sind ganz schön neurotische Gedanken, dachte er, Kinder, Luftballons, schlimm, dachte er, aber was Wunder, wenn man seit Stunden durch Wollis Gelaber zermürbt wird, dachte er, so sehr zermürbt, daß man es sich zurückwünscht, wenn es aufhört, das kennt man sonst nur von Geiseln, die sich irgendwann mit ihren Geiselnehmern identifizieren, dachte er, Patty Hearst, Patty Hearst war so ein Fall gewesen, dachte Frank, er hatte viel darüber gelesen damals, vor Jahren, als das ein großes Ding gewesen war, ihn hatte das sehr fasziniert, dieser ganze Kidnapping-, Geisel- und Gehirnwäschekram, das hatte ihm gefallen, er war noch in der Schule gewesen damals, als Schüler steht man auf sowas, dachte er, er hatte sich sogar ein bißchen in Patty Hearst verliebt damals, weil sie auf dem Bild von dem Banküberfall so sexy ausgesehen hatte, und deshalb sagte er nun, um Wolli nicht weiterhin diesen Qualen ausgesetzt zu wissen, von denen er, als Wollis Geisel, ihn im Patty Hearstschen Sinne natürlich erlöst wissen wollte, einfach das Nächstbeste, was ihm einfiel:
„Patty Hearst!“
„Genau“, sagte Wolli. „Symbionese Liberation Army. Keine Ahnung, was die eigentlich wirklich wollten, da hat ja nun echt keiner durchgeblickt.“
„Ja, ich auch nicht“, sagte Frank. Man darf Wolli nicht unterschätzen, dachte er."
© Eichborn Berlin©
REGENER, SVEN: Der kleine Bruder. Eichborn Berlin, Berlin 2008. 304 S., 19,95 €.
PS. Susanne Regener hat als Habitilationsschrift eine interessante fotohistorische Arbeit über die Geschichte der Fahndungsbilder verfasst: Regener Susanne: Fotografische Erfassung: Zur Geschichte medialer Konstruktionen des Kriminellen, München 1999.
vabanque - am Mittwoch, 26. November 2008, 08:34 - Rubrik: Literatur und Bankraub
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"In der Alten Börse hat das Cabaret Voltaire zum Verbrennen von echten Banknoten aufgerufen. Ein Dutzend Personen zündete neues und altes Geld an."
Weiter im Zürcher Tagesanzeiger (14.11. 2008)
Weiter im Zürcher Tagesanzeiger (14.11. 2008)
contributor - am Samstag, 15. November 2008, 18:03 - Rubrik: Ueber Banken
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Es ist ja nicht so neu das Phänomen. Bereits in der NSDAP gab es jenen pseudo-sozialistischen Flügel, der das Finanzkapital für alles Übel in der Welt verantwortlich machte.
Auch die Bewegung gegen die neoliberale Globalisierung musste schmerzlich erfahren, dass Neo-Nazis Versatzstücke in ihre Ideologie erfolgreich einzubauen vermochten.
Da war es nur noch eine Frage der Zeit bis ein Nazi sich auch noch des ollen Bert Brecht bedienen würde. Auf der Webseite der NPD Löbau-Zittau beglückt uns Parteifunktionär Jürgen Gansel mit seinen Weisheiten über den Nationalstaat.
"Die eiserne Faust der Staates statt der unsichtbaren Hand des Marktes.
Als Folge der internationalen Finanzmarktkrise wächst die Wirtschaftsautorität des Nationalstaates, so Jürgen Gansel (NPD).
(...)
Seit der Weltwirtschaftskrise nach 1929 war es nicht mehr so leicht wie heute, den Unterschied zwischen Werte schaffender Wirtschaft und Werte raffendem, oft auch Werte vernichtendem Finanzkapital plausibel zu machen. Mit dem Vertrauen der Sparer und Steuerzahler in das Finanzsystem schwindet auch das Vertrauen der Staatsbürger in ein politisches System, das nur noch als Agentur für Kapitalinteressen wahrgenommen wird."
Da darf auch die berühmte Sentenz nicht fehlen:
"Bei dieser nicht nur unmoralischen, sondern auch kriminellen Dimension des Finanzkapitalismus fühlt man sich an die suggestive Frage Bertold Brechts erinnert: „Was ist schon ein Banküberfall im Vergleich zur Gründung einer Bank?” Oder aktueller: „Was ist schon ein Banküberfall im Vergleich zu einer verzockten Bank?”"
In Bezug auf Brecht beinhaltet dieser Absatz zwei Fehler:
1. Es heisst "Bertolt"
2. Brecht sprach von Einbruch und nicht von Überfall.
Na ja, den Fehler machen auch die anderen, die Chose mit dem raffenden und schaffenden Kapital stammts aus dem Gruselkabinett des Nationalsozialismus und war noch nie eine fundierte Analyse des Kapitalismus, sondern dient(e) einzig und allein der antisemitischen Ideologie.
Auch die Bewegung gegen die neoliberale Globalisierung musste schmerzlich erfahren, dass Neo-Nazis Versatzstücke in ihre Ideologie erfolgreich einzubauen vermochten.
Da war es nur noch eine Frage der Zeit bis ein Nazi sich auch noch des ollen Bert Brecht bedienen würde. Auf der Webseite der NPD Löbau-Zittau beglückt uns Parteifunktionär Jürgen Gansel mit seinen Weisheiten über den Nationalstaat.
"Die eiserne Faust der Staates statt der unsichtbaren Hand des Marktes.
Als Folge der internationalen Finanzmarktkrise wächst die Wirtschaftsautorität des Nationalstaates, so Jürgen Gansel (NPD).
(...)
Seit der Weltwirtschaftskrise nach 1929 war es nicht mehr so leicht wie heute, den Unterschied zwischen Werte schaffender Wirtschaft und Werte raffendem, oft auch Werte vernichtendem Finanzkapital plausibel zu machen. Mit dem Vertrauen der Sparer und Steuerzahler in das Finanzsystem schwindet auch das Vertrauen der Staatsbürger in ein politisches System, das nur noch als Agentur für Kapitalinteressen wahrgenommen wird."
Da darf auch die berühmte Sentenz nicht fehlen:
"Bei dieser nicht nur unmoralischen, sondern auch kriminellen Dimension des Finanzkapitalismus fühlt man sich an die suggestive Frage Bertold Brechts erinnert: „Was ist schon ein Banküberfall im Vergleich zur Gründung einer Bank?” Oder aktueller: „Was ist schon ein Banküberfall im Vergleich zu einer verzockten Bank?”"
In Bezug auf Brecht beinhaltet dieser Absatz zwei Fehler:
1. Es heisst "Bertolt"
2. Brecht sprach von Einbruch und nicht von Überfall.
Na ja, den Fehler machen auch die anderen, die Chose mit dem raffenden und schaffenden Kapital stammts aus dem Gruselkabinett des Nationalsozialismus und war noch nie eine fundierte Analyse des Kapitalismus, sondern dient(e) einzig und allein der antisemitischen Ideologie.
vabanque - am Dienstag, 11. November 2008, 09:21 - Rubrik: Brecht-Zitat
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GELD VERBRENNEN ist keine Kunst
meint das Cabaret Voltaire und veröffentlicht nun einen
Aufruf zur öffentlichen Verbrennung von echten Banknoten!
Wann: Freitag 14. November 2008
Uhrzeit: 17:00 bis 20:00 Uhr (After-Work-Branding)
Wo: Alte Börse, Bleicherweg 5, 8001 Zürich-Paradeplatz
Das Cabaret Voltaire und die alte Börse laden alle ein, unter
Anleitung des Künstlers ROBERT WOLF eine eigene Banknote zu verbrennen.
Während der Verbrennungszeremonie lässt der junge Künstler ROBERT WOLF seinen nackten Körper mit der Asche des verbrannten Geldes schwarz anmalen. Er stellt sich als «Schwarzer Peter» zur Verfügung und übernimmt die gesamte Schuld des Finanzdebakels.
Alle sind zu diesem «After-Work-Branding» eingeladen.
Der Eintritt ist frei; Teilnehmende müssen jedoch eigenhändig
mindestens eine echte(!) Banknote verbrennen.
Es gibt viele Gründe, sein Geld zu verbrennen:
1. Weil der Kundenberater meiner Bank es auch machte.
2. Weil KLF Geld verbrannte.
3. Weil die Deutschen es mir sonst wegnehmen würden.
4. Weil ich an der Finanzkrise mitschuldig bin.
5. Weil die Rente in Gefahr ist.
6. Weil ich ein Künstler / eine Künstlerin bin.
7. Weil ich es lieber verbrenne als vererbe.
8. Weil der Strom teurer werden soll.
9. Weil es noch kein Grundeinkommen gibt.
10. Weil der Fussballclub GC auch ständig Geld verspielt.
11. Weil ich dadurch meine Gier bekämpfen möchte.
12. Weil ich in der Dotcom-Krise auch schon Geld verbrannte.
13. Weil dies ein Opfer an unser aller Geldgott ist.
14. Weil ich auf einem Flug mit der Swissair Löffel klaute.
15. Weil bei den Spielen des FCZ der Eintritt so hoch ist.
16. Weil es zu wenig ist, um damit in Zürich ein Haus zu kaufen.
17. Weil SF täglich den SMI, DAX und DOWJONES veröffentlicht.
18. Weil ich nicht mehr ans Geld glaube.
19. Weil die anderen es auch tun.
20. Weil die anderen es nicht tun.
21. Weil der Kapitalismus am Ende ist.
22. Weil die Banknote nur ein Stück wertloses Papier ist.
23. Weil aus verbranntem Geld Gold wird.
24. Weil die Firmen nur noch einmal jährlich ihre Zahlen
veröffentlichen sollten.
25. Weil ich mit meinem Bonus mache, was ich will.
26. Weil Banknoten so schön brennen.
27. Weil das Cabaret Voltaire sich nicht getraut, sein eigenes Geld
zu verbrennen.
28. Weil Geld verbrennen keine Kunst ist.
29. Weil Geld vernichten Spass macht.
30. Weil das Geld in Form von Asche sicherer angelegt ist, als auf
einer Bank.
31. Weil die Asche des Geldes als Bräunungscreme verwendet werden kann.
32. Weil dadurch der eigentliche Wert des Geldes sichtbar wird.
33. Weil eine Party geiler ist, an der richtiges Geld richtig
verbrannt wird.
34. Weil die Leute dann meinen, ich hätte viel Geld.
35. Weil ich viel Geld habe.
36. Weil Kulturförderung nicht von den Steuern abgesetzt werden darf.
36. Weil ich mich nicht getraue, ein Graffiti auf die Mauer meiner
Hausbank zu sprühen.
37. Weil die Dadaisten damals sagten, dass man sein Geld in Dada
anlegen sollte.
38. Weil die Nationalbank einfach wieder neues drucken kann.
39. Weil mir das Geld fehlt, um täglich Koks durch den Geldschein in
die Nase zu ziehen.
40. Weil ich es lieber verbrenne, als anderen zu geben.
41. Weil dadurch die Welt ein kleines Stückchen besser wird.
42. Weil ich dadurch mein Gewissen beruhige.
43. Weil es auf Geld verbrennen noch keine CO2-Abgaben gibt.
44. Weil mich meine grosse Liebe verlassen hat.
45. Weil Robert Wolf viel Asche benötigt, um seinen ganzen Körper
schwarz anzumalen.
46. Weil es nicht verboten ist, Banknoten zu verbrennen.
47. Weil man in der Kunst nichts Neues erfinden kann.
48. Weil man sich ohne Geld nackt fühlt.
49. Weil brennende Banknoten wärme spenden.
50. Weil es viel mehr als nur fünfzig Gründe gibt, sein Geld zu
verbrennen.
meint das Cabaret Voltaire und veröffentlicht nun einen
Aufruf zur öffentlichen Verbrennung von echten Banknoten!
Wann: Freitag 14. November 2008
Uhrzeit: 17:00 bis 20:00 Uhr (After-Work-Branding)
Wo: Alte Börse, Bleicherweg 5, 8001 Zürich-Paradeplatz
Das Cabaret Voltaire und die alte Börse laden alle ein, unter
Anleitung des Künstlers ROBERT WOLF eine eigene Banknote zu verbrennen.
Während der Verbrennungszeremonie lässt der junge Künstler ROBERT WOLF seinen nackten Körper mit der Asche des verbrannten Geldes schwarz anmalen. Er stellt sich als «Schwarzer Peter» zur Verfügung und übernimmt die gesamte Schuld des Finanzdebakels.
Alle sind zu diesem «After-Work-Branding» eingeladen.
Der Eintritt ist frei; Teilnehmende müssen jedoch eigenhändig
mindestens eine echte(!) Banknote verbrennen.
Es gibt viele Gründe, sein Geld zu verbrennen:
1. Weil der Kundenberater meiner Bank es auch machte.
2. Weil KLF Geld verbrannte.
3. Weil die Deutschen es mir sonst wegnehmen würden.
4. Weil ich an der Finanzkrise mitschuldig bin.
5. Weil die Rente in Gefahr ist.
6. Weil ich ein Künstler / eine Künstlerin bin.
7. Weil ich es lieber verbrenne als vererbe.
8. Weil der Strom teurer werden soll.
9. Weil es noch kein Grundeinkommen gibt.
10. Weil der Fussballclub GC auch ständig Geld verspielt.
11. Weil ich dadurch meine Gier bekämpfen möchte.
12. Weil ich in der Dotcom-Krise auch schon Geld verbrannte.
13. Weil dies ein Opfer an unser aller Geldgott ist.
14. Weil ich auf einem Flug mit der Swissair Löffel klaute.
15. Weil bei den Spielen des FCZ der Eintritt so hoch ist.
16. Weil es zu wenig ist, um damit in Zürich ein Haus zu kaufen.
17. Weil SF täglich den SMI, DAX und DOWJONES veröffentlicht.
18. Weil ich nicht mehr ans Geld glaube.
19. Weil die anderen es auch tun.
20. Weil die anderen es nicht tun.
21. Weil der Kapitalismus am Ende ist.
22. Weil die Banknote nur ein Stück wertloses Papier ist.
23. Weil aus verbranntem Geld Gold wird.
24. Weil die Firmen nur noch einmal jährlich ihre Zahlen
veröffentlichen sollten.
25. Weil ich mit meinem Bonus mache, was ich will.
26. Weil Banknoten so schön brennen.
27. Weil das Cabaret Voltaire sich nicht getraut, sein eigenes Geld
zu verbrennen.
28. Weil Geld verbrennen keine Kunst ist.
29. Weil Geld vernichten Spass macht.
30. Weil das Geld in Form von Asche sicherer angelegt ist, als auf
einer Bank.
31. Weil die Asche des Geldes als Bräunungscreme verwendet werden kann.
32. Weil dadurch der eigentliche Wert des Geldes sichtbar wird.
33. Weil eine Party geiler ist, an der richtiges Geld richtig
verbrannt wird.
34. Weil die Leute dann meinen, ich hätte viel Geld.
35. Weil ich viel Geld habe.
36. Weil Kulturförderung nicht von den Steuern abgesetzt werden darf.
36. Weil ich mich nicht getraue, ein Graffiti auf die Mauer meiner
Hausbank zu sprühen.
37. Weil die Dadaisten damals sagten, dass man sein Geld in Dada
anlegen sollte.
38. Weil die Nationalbank einfach wieder neues drucken kann.
39. Weil mir das Geld fehlt, um täglich Koks durch den Geldschein in
die Nase zu ziehen.
40. Weil ich es lieber verbrenne, als anderen zu geben.
41. Weil dadurch die Welt ein kleines Stückchen besser wird.
42. Weil ich dadurch mein Gewissen beruhige.
43. Weil es auf Geld verbrennen noch keine CO2-Abgaben gibt.
44. Weil mich meine grosse Liebe verlassen hat.
45. Weil Robert Wolf viel Asche benötigt, um seinen ganzen Körper
schwarz anzumalen.
46. Weil es nicht verboten ist, Banknoten zu verbrennen.
47. Weil man in der Kunst nichts Neues erfinden kann.
48. Weil man sich ohne Geld nackt fühlt.
49. Weil brennende Banknoten wärme spenden.
50. Weil es viel mehr als nur fünfzig Gründe gibt, sein Geld zu
verbrennen.
vabanque - am Montag, 10. November 2008, 17:02 - Rubrik: Ueber Banken
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Anlässlich des neuen Mesrine-Films in Frankreich, hat Chapitre.com eine Reihe von Mesrine-Devotionalien ("L'Ennemi Public n°1") mit Aussicht auf 5% Rabatt zusammengestellt.


vabanque - am Donnerstag, 30. Oktober 2008, 09:54 - Rubrik: Biographien des Bankraubs
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Heute morgen sah ich am Kiosk vom Titelblatt der französischen Tageszeitung Liberation (22.10.2008) (früher das Vorbild für die taz) Mesrine prangen. Er zielt mit einem Revolver auf die PassantInnen.
vor einiger Zeit wurde seine Autobiographie im Deutschen bei Nautilus wieder aufgelegt. Libe druckt ein Interview nochmals ab, dass die Zeitung bereits vor dreissig Jahren, Ende 1978, mit Mesrine geführt hat.
Der Anlass ist das Erscheinen eines Films von Jean Francois Richet, mit einem Vincent Cassel in der Rolle des Mesrine. Mesrine gilt als einer der ersten Mediengangster.
vor einiger Zeit wurde seine Autobiographie im Deutschen bei Nautilus wieder aufgelegt. Libe druckt ein Interview nochmals ab, dass die Zeitung bereits vor dreissig Jahren, Ende 1978, mit Mesrine geführt hat.
Der Anlass ist das Erscheinen eines Films von Jean Francois Richet, mit einem Vincent Cassel in der Rolle des Mesrine. Mesrine gilt als einer der ersten Mediengangster.
vabanque - am Donnerstag, 23. Oktober 2008, 01:18 - Rubrik: Biographien des Bankraubs
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fragt man sich angesichts jenes Investman-Bankers, der die Möglichkeiten seines Berufes offenbar nicht zu nutzen wusste:
Kanadischer Investmentbanker raubt mindestens zehn Banken aus
In Kanada steht ein Investmentbanker vor Gericht, der mindestens zehn Banken geschädigt haben soll - nicht wie üblicherweise mit Bilanzbetrug, sondern mit klassischen Überfällen am Schalter. Der Fall des Kevin John Pinto kam am Mittwoch zur Verhandlung.
Und dann gibt's vor Gericht auch noch "die" Erklärung:
"Gewisse Verbrechen üben einen Reiz aus", sagt Professorin Margaret Beare, die an der Universität Toronto die Fakultät Soziologie leitet. "Wir denken gewöhnlich, dass sich die Leute bereichern wollen oder aus Statusmotiven handeln, doch es gibt auch andere Gründe."
Der ganze Artikel bei Welt online (16.10. 2008)
Kanadischer Investmentbanker raubt mindestens zehn Banken aus
In Kanada steht ein Investmentbanker vor Gericht, der mindestens zehn Banken geschädigt haben soll - nicht wie üblicherweise mit Bilanzbetrug, sondern mit klassischen Überfällen am Schalter. Der Fall des Kevin John Pinto kam am Mittwoch zur Verhandlung.
Und dann gibt's vor Gericht auch noch "die" Erklärung:
"Gewisse Verbrechen üben einen Reiz aus", sagt Professorin Margaret Beare, die an der Universität Toronto die Fakultät Soziologie leitet. "Wir denken gewöhnlich, dass sich die Leute bereichern wollen oder aus Statusmotiven handeln, doch es gibt auch andere Gründe."
Der ganze Artikel bei Welt online (16.10. 2008)
vabanque - am Donnerstag, 16. Oktober 2008, 15:49 - Rubrik: BankerInnen und PolizistInnen
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Sonderabgabe auf Vermögen gefordert
via ngo-online (15.10. 2008):
[ngo] Attac hat das geplante 470-Milliarden-Euro-Rettungspaket für die Banken als unsozial und undemokratisch kritisiert. Bei einer Protestaktion am Mittwoch (15. Oktober) vor dem Bundestag forderte das globalisierungskritische Netzwerk die Abgeordneten auf, das Rettungspaket nur zusammen mit einer Sonderabgabe auf Vermögen zu verabschieden und Hilfen für Banken an einen echten Systemwechsel zu koppeln. "Dieses Gesetz wurde im Hinterzimmer in einer Runde von Banklobbyisten ausgeklüngelt. Und jetzt verlangt die Bundesregierung vom Parlament einen Blankoscheck über Kapitalhilfen in Höhe von 100 Milliarden Euro – ohne jegliche demokratische Kontrolle, welche Banken das Geld zu welchen Bedingungen erhalten und wer die Kosten trägt. Das Parlament soll seine Macht an Finanzminister Peer Steinbrück abtreten und ihn zum König des Banksystems krönen", kritisierte Stephan Schilling vom bundesweiten Attac-Koordinierungskreis. Dies dürften sich die Abgeordneten im Interesse der Bürgerinnen und Bürger nicht gefallen lassen. Stattdessen müssten sie dafür sorgen, dass den Pleite-Banken nicht das Geld der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler in den Rachen geworfen werde.
"Die Hilfe für die Banken darf nicht zu Lasten von Bildung, Erziehung, Gesundheit, Klimaschutz und sozialer Sicherung gehen, sondern muss von denen bezahlt werden, die von den unregulierten Finanzmärkten profitiert haben", fordert Schilling.
Bisher sorge der Gesetzesentwurf der Bundesregierung allein dafür, die Finanzmärkte mit gigantischen Mitteln aus der Staatskasse so zu beruhigen, dass "der Casinobetrieb" anschließend weiter gehen könne. "Von einem ersten Schritt zu einem neuen Finanzsystem, wie es die Bundeskanzlerin behauptet, ist nichts zu sehen. Aber die Volksvertreterinnen und Volksvertreter müssen jetzt die Chance nutzen, um die Banken unter eine echte demokratische Kontrolle zu stellen und die Macht der Finanzmärkte über die Realwirtschaft einzudämmen", sagte Detlev von Larcher, ebenfalls Mitglied im Attac-Koordinierungskreis.
Das Gesetz müsse Banken zwingen ihre Geschäftspolitik auf die Förderung einer nachhaltigen und sozialen Entwicklung auszurichten, ihre Filialen in Steueroasen zu schließen, die Spekulation auf Nahrungsmittel einzustellen und ihre Managervergütung zu reduzieren, so von Larcher. Bisher stelle der Gesetzentwurf es Steinbrück frei, zu handeln, wie er wolle, und öffne so außerparlamentarischer Einflussnahme durch die Finanzlobby Tür und Tor.
Attac forderte zudem verstärkte Investitionen in die soziale Infrastruktur und ein ökologisches Umbauprogramm, um die verheerenden konjunkturellen Folgen der drohenden Weltwirtschaftskrise für die Menschen sozial abzufedern. "Es wäre ein Skandal, wenn die Bundesregierung jetzt allein die Banken unterstützt und nichts für die normalen Menschen tut", so Schilling. "Wir stehen vor einer schweren Weltwirtschaftskrise und mitten in einer tiefen sozialen und gesellschaftlichen Krise."
via ngo-online (15.10. 2008):
[ngo] Attac hat das geplante 470-Milliarden-Euro-Rettungspaket für die Banken als unsozial und undemokratisch kritisiert. Bei einer Protestaktion am Mittwoch (15. Oktober) vor dem Bundestag forderte das globalisierungskritische Netzwerk die Abgeordneten auf, das Rettungspaket nur zusammen mit einer Sonderabgabe auf Vermögen zu verabschieden und Hilfen für Banken an einen echten Systemwechsel zu koppeln. "Dieses Gesetz wurde im Hinterzimmer in einer Runde von Banklobbyisten ausgeklüngelt. Und jetzt verlangt die Bundesregierung vom Parlament einen Blankoscheck über Kapitalhilfen in Höhe von 100 Milliarden Euro – ohne jegliche demokratische Kontrolle, welche Banken das Geld zu welchen Bedingungen erhalten und wer die Kosten trägt. Das Parlament soll seine Macht an Finanzminister Peer Steinbrück abtreten und ihn zum König des Banksystems krönen", kritisierte Stephan Schilling vom bundesweiten Attac-Koordinierungskreis. Dies dürften sich die Abgeordneten im Interesse der Bürgerinnen und Bürger nicht gefallen lassen. Stattdessen müssten sie dafür sorgen, dass den Pleite-Banken nicht das Geld der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler in den Rachen geworfen werde.
"Die Hilfe für die Banken darf nicht zu Lasten von Bildung, Erziehung, Gesundheit, Klimaschutz und sozialer Sicherung gehen, sondern muss von denen bezahlt werden, die von den unregulierten Finanzmärkten profitiert haben", fordert Schilling.
Bisher sorge der Gesetzesentwurf der Bundesregierung allein dafür, die Finanzmärkte mit gigantischen Mitteln aus der Staatskasse so zu beruhigen, dass "der Casinobetrieb" anschließend weiter gehen könne. "Von einem ersten Schritt zu einem neuen Finanzsystem, wie es die Bundeskanzlerin behauptet, ist nichts zu sehen. Aber die Volksvertreterinnen und Volksvertreter müssen jetzt die Chance nutzen, um die Banken unter eine echte demokratische Kontrolle zu stellen und die Macht der Finanzmärkte über die Realwirtschaft einzudämmen", sagte Detlev von Larcher, ebenfalls Mitglied im Attac-Koordinierungskreis.
Das Gesetz müsse Banken zwingen ihre Geschäftspolitik auf die Förderung einer nachhaltigen und sozialen Entwicklung auszurichten, ihre Filialen in Steueroasen zu schließen, die Spekulation auf Nahrungsmittel einzustellen und ihre Managervergütung zu reduzieren, so von Larcher. Bisher stelle der Gesetzentwurf es Steinbrück frei, zu handeln, wie er wolle, und öffne so außerparlamentarischer Einflussnahme durch die Finanzlobby Tür und Tor.
Attac forderte zudem verstärkte Investitionen in die soziale Infrastruktur und ein ökologisches Umbauprogramm, um die verheerenden konjunkturellen Folgen der drohenden Weltwirtschaftskrise für die Menschen sozial abzufedern. "Es wäre ein Skandal, wenn die Bundesregierung jetzt allein die Banken unterstützt und nichts für die normalen Menschen tut", so Schilling. "Wir stehen vor einer schweren Weltwirtschaftskrise und mitten in einer tiefen sozialen und gesellschaftlichen Krise."
contributor - am Mittwoch, 15. Oktober 2008, 20:45 - Rubrik: BankerInnen und PolizistInnen
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heisst es regelmässig in der taz (13.10.2008) und gleich zu Beginn legt er los:
"taz: Was war schlecht in der letzten Woche?
Friedrich Küppersbusch: Banküberfall! Die Banken überfallen die Staatskassen. "
Irgendwie ein bisschen viel Brecht in diesen Tagen und wenig Analyse ...
"taz: Was war schlecht in der letzten Woche?
Friedrich Küppersbusch: Banküberfall! Die Banken überfallen die Staatskassen. "
Irgendwie ein bisschen viel Brecht in diesen Tagen und wenig Analyse ...
vabanque - am Montag, 13. Oktober 2008, 14:02 - Rubrik: BankerInnen und PolizistInnen
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hat der Berliner Tagesspiegel (8.10. 2008) ausgegraben via Rainer Rilling:
Der kann sich freuen, der die nicht kennt!
Ihr fragt noch immer: Wen?
Sie borgen sich Geld für fünf Prozent
und leihen es weiter zu zehn.
Sie haben noch nie mit der Wimper gezuckt.
Ihr Herz stand noch niemals still.
Die Differenzen sind ihr Produkt.
(Das kann man verstehn, wie man will.)
Ihr Appetit ist bodenlos.
Sie fressen Gott und die Welt.
Sie säen nicht. Sie ernten bloß.
Sie schwängern ihr eignes Geld.
Sie sind die Hexer in Person
und zaubern aus hohler Hand.
Sie machen Geld am Telefon
und Petroleum aus Sand.
Das Geld wird flüssig. Das Geld wird knapp.
Sie machen das ganz nach Bedarf.
Und schneiden den anderen die Hälse ab.
Papier ist manchmal scharf.
Sie glauben den Regeln der Regeldetri
und glauben nicht recht an Gott.
Sie haben nur eine Sympathie.
Sie lieben das Geld. Und das Geld liebt sie.
(Doch einmal macht jeder Bankrott!)
Aus Erich Kästner „Lärm im Spiegel“; erschienen zuerst 1929, heute lieferbar beim Atrium Verlag Zürich.
Der kann sich freuen, der die nicht kennt!
Ihr fragt noch immer: Wen?
Sie borgen sich Geld für fünf Prozent
und leihen es weiter zu zehn.
Sie haben noch nie mit der Wimper gezuckt.
Ihr Herz stand noch niemals still.
Die Differenzen sind ihr Produkt.
(Das kann man verstehn, wie man will.)
Ihr Appetit ist bodenlos.
Sie fressen Gott und die Welt.
Sie säen nicht. Sie ernten bloß.
Sie schwängern ihr eignes Geld.
Sie sind die Hexer in Person
und zaubern aus hohler Hand.
Sie machen Geld am Telefon
und Petroleum aus Sand.
Das Geld wird flüssig. Das Geld wird knapp.
Sie machen das ganz nach Bedarf.
Und schneiden den anderen die Hälse ab.
Papier ist manchmal scharf.
Sie glauben den Regeln der Regeldetri
und glauben nicht recht an Gott.
Sie haben nur eine Sympathie.
Sie lieben das Geld. Und das Geld liebt sie.
(Doch einmal macht jeder Bankrott!)
Aus Erich Kästner „Lärm im Spiegel“; erschienen zuerst 1929, heute lieferbar beim Atrium Verlag Zürich.
vabanque - am Montag, 13. Oktober 2008, 09:25 - Rubrik: BankerInnen und PolizistInnen
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Der Zürcher Tagesanzeiger berichtet (11.10. 2008):
Panik an den Börsen, Angst bei Anlegern und Sparern – die Finanzkrise versetzt die Leute in Aufruhr. Das bekommt auch die Psychiatrie zu spüren ... zum ganzen Artikel
Wer die jetzt zu Bankräubern und sind sie es nicht schon, zumindest einige?
PS. Einige meiner besten FreundInnen sind BankerInnen
Panik an den Börsen, Angst bei Anlegern und Sparern – die Finanzkrise versetzt die Leute in Aufruhr. Das bekommt auch die Psychiatrie zu spüren ... zum ganzen Artikel
Wer die jetzt zu Bankräubern und sind sie es nicht schon, zumindest einige?
PS. Einige meiner besten FreundInnen sind BankerInnen
contributor - am Samstag, 11. Oktober 2008, 17:24 - Rubrik: BankerInnen und PolizistInnen
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