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Das Weblog zur Volkskunde des Bankraubs

 
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Die autogazette informiert uns in der Rubrik Oldtimer über ein besonderes Jubiläu, nämlich 45 Jahre Ford Transit:


"Ideales Fluchtauto für Bankräuber
45 Jahre Transit

Jubiläum für den Gangster-Van Der Transit ist die dienstälteste Baureihe von Ford. 45 Jahre Produktion und sechs Millionen Einheiten sind Grund genug für einen kleinen Rückblick

Professionelle Bankräuber benötigen ein zuverlässiges Fluchtauto mit viel Platz für die Beute. Ein scheinbar ideales Fahrzeug für derartige Einsatzzwecke ist der Ford Transit, der im Jahr 1972 zum "meistgesuchten Van Großbritanniens" erklärt wurde. Diese in gewisser Weise schmeichelhafte "Auszeichnung" beruht auf einer Meldung von Scotland Yard, laut der in 95 Prozent aller Banküberfälle ein Transit als Fluchtauto benutzt wurde."

Die Deutsche Welle (12.11.2010) interviewt die österreichischen Filmemacher Gerhard Fillei und Joachim Krenn über ihren Film "South"

"South" - ungewöhnliches Filmdebüt aus Österreich

Über 12 Jahre haben Gerhard Fillei und Joachim Krenn an ihrem Film gearbeitet. Im Interview geben die beiden Regisseure Auskunft über den schwierigen und langwierigen Produktionsprozeß ihres Kinodebüts.


Ein blutiger Banküberfall in Los Angeles. Einem der Bankräuber gelingt die Flucht. Er will sich in den Süden, nach Kolumbien, absetzen. Wer beim Film "South" mit einer konventionellen Krimihandlung rechnet, der sieht sich getäuscht. Die beiden Regisseure Gerhard Fillei und Joachim Krenn haben aus der Story ein filmisches Puzzle gemacht mit vielen Sequenzen, die der Zuschauer erst in seinem Kopf zu einem Ganzen zusammensetzen muss. Mindestens ebenso spannend: die Geschichte der Produktion des Films, die sich über ein Jahrzehnt hinzog.



DW-WORLD: Wie kam es zu dem Film? Wie ist die Idee geboren worden über den Banküberfall, über den geheimnisvollen, flüchtigen Täter?

Joachim Krenn: Wir waren zunächst in New York und hatten beide verschiedene Ideen für einen Kurzfilm. Dann wollten wir unsere Ideen zusammenbringen und daraus einen vierzigminütigen Film machen. Gerade in dieser Zeit - es war das Jahr 1997 - ist in Los Angeles, in North Hollywood, eine Bank überfallen worden. Das war zu dem damaligen Zeitpunkt einer der brutalsten Banküberfälle der Geschichte. Alle Medien haben darüber berichtet. Das war im Fernsehen zu sehen, im Radio zu hören, überall in der Presse wurde darüber geschrieben.

Es war immer von drei mit Maschinengewehren bewaffneten Tätern die Rede. Am Ende des Tages wurde dann aber plötzlich nur noch von zwei Tätern gesprochen. Wir haben uns dann natürlich gefragt, was läuft denn da ab? Wie wäre es, wenn der eine Täter, der dritte, wirklich dabei war und was ist jetzt mit dem? Wo ist er jetzt hin? Warum hat er das gemacht? Und so hat sich die Geschichte dann entwickelt.


Regieduos sind ja eher ungewöhnlich. Wie ist es dazu gekommen, dass Sie beide den Film zusammen gemacht haben?

Gerhard Fillei: Wir kennen uns schon sehr lange, seit wir 16 Jahre alt waren. Wir sind in dieselbe Schule gegangen. Wir waren damals in einem Schülerheim. Da haben wir uns oft in der Früh versteckt statt in die Schule zu gehen. Dann haben wir gewartet, bis der Präfekt durch die Zimmer gegangen ist und alles kontrolliert hat. Dann sind wir aus unserem Versteck raus, haben unsere Sachen gepackt und sind irgendwo zum See oder in den Wald gegangen und haben angefangen Geschichten zu schreiben. Da liegen eigentlich die Wurzeln für unsere heutige Arbeit.


Anschließend haben wir uns zunächst aus den Augen verloren. 1996 ist in unseren Leben viel passiert, wir haben beide von einem Monat auf den anderen unsere Jobs gekündigt. Wir haben uns dann entschlossen uns selbstständig zu machen, ein Treatment geschrieben und haben dafür auch eine Drehbuchentwicklungsförderung bekommen.


Wir wollten uns aber auch weiterentwickeln, wollten das Handwerk lernen. Am besten in einem anderen Land, in einer anderen Sprache. Wir sind dann auf einen Artikel gestoßen von einer Filmschule in New York. Da haben wir uns gesagt, das müssen wir machen - da war natürlich auch eine gewisse Abenteuerlust dabei. Aufgrund dieses Artikels sind wir dann nach New York gegangen. Innerhalb der ersten zehn Tage ist dann drüben in den USA so viel passiert, dass wir letztendlich die Schule nicht besucht haben. Stattdessen sind wir für drei Monate auf die New York University gegangen.


Zwischendurch gab es dann finanzielle Engpässe, sie konnten den Film nicht mehr weiterdrehen...

Joachim Krenn: In den ersten drei Jahren haben wir auf eigene Faust gearbeitet, aus der eigenen Tasche produziert. Und dann war irgendwann der Punkt erreicht, wo wir kein Geld mehr hatten. Da mussten wir etwas unternehmen. Wir haben eine Firma gefunden, die den Film fertig produzieren wollten. Im Gegenzug sollten wir die Rechte an dem Film, an der Auswertung des Films, überschreiben, was wir dann auch gemacht haben. Kurz nach der Vertragsunterzeichnung ist dann aber von der Firma kein Geld mehr geflossen, die konnten den Film überhaupt nicht finanzieren.


Wir standen also wieder ohne Geld da, aber auch ohne die Rechte an dem Film! Wir haben dann in den nächsten sieben Jahren den Film auf eigene Faust weitergedreht. Erst im Jahr 2007 haben wir dann die Film-Rechte zurückkaufen können.


Gerhard Fillei: Wenn man die Rechte nicht hat an einem Projekt, ist es natürlich unglaublich schwierig den Film zu verkaufen. Wer gibt uns schon Geld für ein Projekt, was nicht einmal uns gehört. Die einzige Möglichkeit, die wir hatten war selber Geld in den Film zu stecken.

Sie haben so viele Jahre an dem Film gearbeitet. Vermischt sich da nicht manchmal die Arbeit und das, was man sonst so erlebt...?


Joachim Krenn: Man hat ja doch schon ein gewisses Alter erreicht, hat so viele Dinge erlebt... Vor allem während dieser zwölf Jahre. Während der Produktion haben wir beide so viele Höhen und Tiefen mitgemacht, dass ich glaube, dass sich ganz viele Geschichten des Films wahrscheinlich aus dem Erlebten heraus entwickelt haben. Natürlich hat vieles, was wir erlebt haben, das Drehen beeinflusst. Dass wir einen Film machen über einen Bankraub, wo wir selber über Jahre so unglaubliche Probleme mit Banken hatten, hat wohl unterbewusst eine Rolle gespielt....

In der Telepolis-Besprechung (25.09.2010) von "The Town" werden vom Rüdiger Suchsland die für die Zukunft des Bankraubs entscheidenden Fragen aufgeworfen:

"White Trash, Barschlampen und Bankraub als Familienbetrieb
Profis und Gefühle: Ben Afflecks überraschend gelungener straighter Gangsterfilm "The Town"
"

(…)
Väter und Söhne

Affleck zeigt sie vermutlich viel näher dran an der Wirklichkeit als Scorsese: Als der White Trash, der sie sind: Schlägernde dumpfe Muskelpakete, mit kahl- oder kurzrasierten stiernackenverpackten Schädeln und vielen martialischen Tatoos auf dem Bodybuilding-gestählten Körper. Abends säuft man sich die Hucke voll, nimmt sich eine der noch übriggebliebenen Barschlampen oder gleich eine Nutte mit aufs Zimmer, und alle paar Monate macht man eine Bank. Raubüberfälle seien hier ein Handwerk, erklärt schon der Vorspann, das von den Vätern an die Söhne vererbt würde. Dass man irgendwann mal ein paar Jahre sitzt, versteht sich ebenso von selbst, wie dass man keinen verpfeift - die in Männerkumpanei gepackte, vom Recht der Älteren und der Stärkeren gestützte, und notfalls mit Blut und Eisen verteidigte Omertá.

Zunächst sieht man mal hier diese Handwerker bei der Arbeit. Sie erweisen sich als absolute Profis, und auch in dieser Feier der Professionalität erinnert der Film an das Werk Don Siegels, auch an manche Filme von Kathyn Bigelow (z.B. "Point Break"). Vier Männer überfallen eine Bank, Bewegung und Chaos werden nicht so smooth inszeniert wie in "Heat", sie haben erschreckende Todesmasken auf, ihre Trümpfe sind Ortskenntnis und Konsequenz. Trotzdem gibt es eine Geisel, die etwas sieht, eine junge Bankangestellte, und sie gerät ins Visier von Gangstern wie FBI.

(…)

Die echte Frage, die offenbleibt lautet: Wie kann es Bankräuber so wie früher heute - im Westen, nicht sonstwo - eigentlich noch geben? Bei all den Überwachungstechniken, die wir haben. "In Boston gibt es über 300 Banküberfälle pro Jahr." sagt der Film. Wirklich? Immer noch? Heute? "


Tja, wir würden mal darauf tippen, daß es hier eben Ungleichzeitigkeiten gibt, und daß kulturelle Muster, wenn sie erst mal eingeübt sind, nicht so schnell aufgegeben werden können.

Der Verlag Assoziation A (in dem auch Vabanque erschienen ist) freut sich, mitteilen zu können, dass soeben die Lebenserinnerungen des in Paris lebenden spanischen Anarchisten Lucio Urtubia in unserem Verlag erschienen sind. Seine Autobiografie »Baustelle Revolution« berichtet von einem in vielerlei Hinsicht außergewöhnlichen Leben, atemberaubend wie ein Abenteuerroman, geprägt von Freiheitsliebe und geradezu makelloser Gesetzesferne.

Lucio Urtubia:
Baustelle Revolution
Erinnerungen eines Anarchisten
Aus dem Spanischen von Alix Arnold und Gabriele Schwab
ISBN 978-3-935936-84-2, 256 Seiten, 19,80 Euro, 33,50 CHF


Das Buch wird am Freitag an den Buchhandel ausgeliefert. Rezensionsexemplare können angefordert werden unter:
hamburg@assoziation-a.de

Sozialrebell, Geldfälscher, Bankräuber, moderner Robin Hood – die Liste der Titel, mit denen Lucio Urtubia beehrt wurde, ist lang. Sein Leben, das wie ein Abenteuerroman klingt, ist ein Spiegel der libertären revolutionären Bewegungen Europas in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Lucio Urtubia wird 1931 in einem kleinen Dorf in Navarra geboren und wächst unter ärmlichen Verhältnissen auf. Als er zum Militär eingezogen wird, desertiert er wenig später nach Frankreich, wo er fortan als Maurer arbeitet. Er nimmt Kontakt zu anarchistischen Gruppen auf und lernt seinen politischen Ziehvater kennen: den legendären Sabaté, der von Frankreich aus den bewaffneten Widerstand gegen die Franco-Diktatur organisiert. Fälschen von Dokumenten, Verstecken von Untergrundkämpfern und illegale Geldbeschaffungsaktionen spielen fortan in Lucios Leben eine zentrale Rolle. Zahlreiche Widerstandsorganisationen profitieren von seinen Fertigkeiten: Black Panthers, Tupamaros, europäische Guerillas. Jedem Akt der Revolte, der auf eine gerechtere Gesellschaftsordnung zielt, gilt Lucios Solidarität.

1962 schlägt er dem damaligen Leiter der Nationalbank Kubas, Che Guevara, vor, den Weltmarkt mit gefälschten Dollarnoten zu überschwemmen, um die US-amerikanische Wirtschaft zu destabilisieren. Der Vorschlag stößt auf kubanischer Seite auf wenig Gegenliebe, doch der Gedanke bleibt in Lucio lebendig. 1980 gelingt ihm sein größter Coup: Durch den Druck von Travellerschecks der Citibank im Wert von mehreren Millionen Dollar zwingt er die damals mächtigste Bank der Welt in die Knie.

Die Liste seiner Aktivitäten ist damit nicht erschöpft. Doch Lucio ist auch ein Meister der Konspiration, dem in seinem nicht gerade gesetzestreuen Leben das Kunststück gelingt, nur ein paar Monate im Gefängnis verbringen zu müssen. Erst mit weit über 70 Jahren bricht er das Schweigen. Ein Buch über ihn erscheint, der Film »Lucio« wird gedreht, siehe:
http://www.lucio.com.es/
Nun hat Lucio Urtubia seine Autobiografie vorgelegt. Es ist uns eine Freude, sie in deutscher Sprache veröffentlichen zu dürfen.

Und noch ein wichtiger Hinweis:
In der vorletzten Oktoberwoche wird Lucio Urtubia – begleitet von seiner Übersetzerin Alix Arnold – seine Autobiografie auf einer Lesereise in Deutschland vorstellen. Die Stationen der Lesereise sind:
Köln: 19. Oktober; Hamburg: 20. Oktober; Berlin: 22. Oktober. Näheres unter:
http://www.assoziation-a.de/lesen/Lucio_Urtubia.htm

Hier ein spanischer Dokumentarfilm über Lucio Urtubia

Am Sonntag, 22. August, 14.05 Uhr sendet SWR 2 im Rahmen des "Feature am Sonntag" die Sendung "Die Meisterdiebe Franz und Erich Sass und die 20er-Jahre in Berlin". (Autorin: Gabi Schlag)

Ebenfalls zu hören sein wird Klaus Schönberger, Herausgeber von "Vabanque".

Manuskript zum Nachlesen

Sendung zum Nachhören

Nach der Radioproduktion wird nun auch für rbb eine TV-Produktion begonnen:

ZeitZeichen, Sonntag, 8. August 2010
17.45 - 18.00 Uhr, WDR 3

Weitere Sendetermine:
08. August, ab 9.05 Uhr, WDR 5


Der größte Bankraub Brasiliens wird entdeckt
8. August 2005

"Ich dachte schon, Sie wollen mich nicht finden", bemerkte der Brasilianer Moisés da Silva Teixera bei seiner Festnahme in Sao Paulo. Die brasilianische Kriminalpolizei hatte sich offenbar nicht mit Ruhm bekleckert nach dem größten Bankraub in der Geschichte Brasiliens.

Vier Jahre zuvor hatte Moisés da Silva Teixera mit einer Gruppe der berüchtigten kriminellen Vereinigung pcc einen 78 Meter langen Tunnel gegraben, der sie zur Zentralbank von Fortaleza führte. An einem Wochenende knackten sie den Tresor. Ihre Beute in Höhe von umgerechnet über 54 Millionen Euro bestand aus ausschließlich gebrauchten, unregistrierten Scheinen und wog insgesamt rund 3500 Kg.

Trittbrettfahrer versuchten, das Geldversteck zu erfahren, und entführten zu diesem Zweck die Frau eines Täters. Ein bekannter Politiker war als Finanzier an der Aktion beteiligt und hat dafür 1,3 Mio. Euro der Beute kassiert. Bis heute ist ein Großteil des Geldes verschwunden. Doch mit der Geschichte lässt sich Geld machen. Sie wird derzeit verfilmt.

Autorin Susanne Rabsahl sprach auch mit Vabanque-Herausgeber Klaus Schönberger.

Hier im Blog gibt es jede Menge Hintergrundinfos zu diesem Millionencoup

Die Basler Zeitung (16.7. 2010) unterrichtet uns über den Stand der Dinge in Italien:

Anfang Mai erregte der Fall einer Frau, die in Turin innerhalb eines Tages vier Banken überfiel, Aufmerksamkeit. Dass sie ihr Kind dabei hatte, war nicht das typisch Italienische daran.

Die italienischen Banken sind in Europa die Nummer eins, wenn es um Banküberfälle geht. Wie das News-Portal Bloomberg.com berichtet, wird die Hälfte der Überfälle auf Banken in Europa in Italien begangen. Gemäss einer Untersuchung liege das unter anderem daran, dass zu viel Bargeld in zu vielen Filialen verteilt sei.

In Italien habe es im vergangenen Jahr 1744 Banküberfälle gegeben, über sechsmal mehr als beispielsweise in Deutschland. Dabei wurden gemäss Daten der italienischen Bankiersvereinigung ABI 36,8 Millionen Euro gestohlen.

Kleine Bankfilialen sind schlecht geschützt

Problematisch sei in Italien, dass es über das ganze Land verteilt zu viele kleinere Bankfilialen gebe. Sehr oft auch in Quartieren und Gegenden, wo die Polizeipräsenz minimal sei. Auch werde die Sicherheit bei den Kleinfilialen im Vergleich vernachlässigt, da es dort nicht allzu grosse Geldmengen habe.

Für Gauner sei das direkt eine Einladung. So sind die meisten Banküberfälle auch kleinere Geschichten, bei denen in der Regel weniger als 15'000 Euro geraubt werden. Sehr oft seien die Bankräuber auch nicht mit viel mehr als einem Messer bewaffnet.

Selbst Mütter mit Babys trauen sich

Der wohl skurrilste Banküberfall in jüngster Zeit war der einer 41-jährigen Mutter, die im vergangenen Mai in Turin innerhalb eines Tages vier Bankfilialen überfiel. Nicht nur hatte sie ihr sieben Monate altes Baby in einem Kinderwagen dabei, bei den Überfällen war sie sogar unbewaffnet. Sie ging jeweils nach dem gleichen Schema vor: In den Banken behauptete sie, dass vor der Bank ein bewaffnetes Überfallkommando sei, welches hereinkommen würde, falls sie kein Geld erhalte. Diese Masche habe zwar nicht in allen Banken funktioniert. Sie habe aber dennoch insgesamt zweitausend Euro erhalten.

Als Grund für ihren Raubzug habe die Mutter angegeben, dass sie arbeitslos und geschieden sei. Sie wisse nicht, wie sie sich und ihr Kind ernähren solle. Gemäss CityAngel, einer mailändischen Non-Profit-Organisation, seien die hohe Arbeitslosigkeit von neun Prozent und die schlimmste Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg dafür verantwortlich, dass Raubüberfälle von verzweifelten Menschen zunehmen. In ärmeren Stadtteilen werde Bankraub gar als Kavaliersdelikt angesehen.


Hier die italienische Presseerklärung zum FIBA-Report

Hier der Bloomberg-Artikel

Der Guardian (16.07.2010) geht detaillierter auf die Studie ein:


Half of Europe's bank robberies happen in Italy

Jus t as robbing banks loses its appeal among Europe's criminal classes, Italy's small-time crooks have proved the exception by attempting just over 3,000 robberies last year, 57% of the European total.

New figures released by the Italian banking union FIBA showed Lombardy in northern Italy was a favourite haunt of masked bandits, with 640 successful robberies compared to 274 in Sicily.

Nationwide, bank clerks now face a one in 10 chance of being held up every year, FIBA wrote in its staff magazine.

Overall, European robberies dropped from 5,685 in 2005 to around 5,400 last year, with the UK suffering just 122 hold-ups in 2005, of which only 30 were successful.

"These are not the tunnel-digging professional gangs of the 1970s but a growing number of small-time crooks robbing small branches, usually armed with knives not guns," said FIBA spokeswoman Angela Cappuccini.

As robberies grow, the average haul from successful raids has dropped to around €20,000 (£14,000), the Italian government reported, compared to an equivalent average take of €43,796 in the UK and €83,333 in the Netherlands.

Italy's numbers have followed the growth in bank branches, up 1,800 since 2004 to reach more than 32,000, representing 784 retail banks. A prisoner amnesty last year which freed thousands of criminals also appears to have helped push heists up a further 26.3% in the first half of 2007.

One Ferrara bank clerk, Stefano Bellettati, told La Repubblica that after being robbed nine times in 11 years, one heist stood out. "Four robbers with wigs and masks came in speaking English, French and Spanish among themselves to avoid identification and fled on bicycles."

Fritzt Teufel, 1943 im schwäbischen Ludwigsburg geboren, erst Spaßguerillero, dann Bewegung 2. Juni, ging einst mit "Negerküssen" zu seinen Banküberfällen, ist im Alter von 68 Jahren gestorben.

Willi Winkler hat einen bewegenden Nachruf in der Süddeutschen Zeitung (8.7.2010) für ihn verfasst:

"Seit fünf Jahren sitzt er jetzt im Gefängnis. Die Folgen der Haft, die er durch wiederholte Hungerstreiks noch verschärft hat, sind ihm deutlich anzusehen. Er bittet das Gericht um Entschuldigung dafür, dass er nicht die gewohnten Narrenspossen zu bieten habe.

"Wie Sie sehen, habe ich mich nach den Blödoyers der Bundesanwälte rasiert und mir die Haare schneiden lassen, um der Welt die Fratze des Terrors zu zeigen, die ich bisher hinter Bart und Matte versteckte."

1638 Tage saß Teufel in Haft, aber er saß unschuldig, wie er so treuherzig wie möglich vorträgt, denn er kann als Alibi einen Ausflug zur werktätigen Bevölkerung vorweisen: Während der Lorenz-Entführung war Teufel in einer Fabrik in Essen mit der Herstellung von Klodeckeln beschäftigt.

Die Staatsanwaltschaft, die ihn überführt glaubte, versucht verzweifelt, ihrem langjährigen Lieblingsfeind die Mittäterschaft nachzuweisen, bemüht Flugpläne und lügnerische Zeugen, präsentiert Polizisten, die mit falschen Aussagen bestätigen würden, dass dieser Teufel in Berlin mitmordete, um dann am nächsten Morgen pünktlich zum Schichtbeginn in Essen zu erscheinen, aber es gelingt einfach nicht.

Die Mitwirkung an Banküberfällen ist mit der bisherigen Haftdauer abgebüßt, der Angeklagte kann das Gericht als freier Mann verlassen. Auf dem Heimweg bittet er seinen Anwalt, vor einer Bank anzuhalten. Der Bankräuber Teufel will, so berichtet es sein Biograph Marco Carini, endlich ein Konto eröffnen."

Heute um ca. 10.20 Uhr sendet die WDR5-Sendung "Neugier genügt" ein Interview mit dem Herausgeber Klaus Schönberger zum Thema „VaBanque-Kulturgeschichte des Bankraubs“. Hier lässt sich das Inteview auch noch nachhören.

 

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