Wer geglaubt hat, dass das nun alles vorbei sein, der irrte sich gewaltig. In Österreich respektive Wien wird das Bankraub-Delikt zur neverending Story.
"Österreich" meldete am 12. Jänner 2007: "Erster Banküberfall des Jahres". Der "Räuber im Ali-G-Look stellte sich vier Minuten lang geduldig in der Warteschlange an."
Dann geht es Schlag auf Schlag:
"Zwei Überfälle in zwei Minuten - über ihn spricht ganz Österreich - Bankraub: Jagd auf Mr. Bean"
"Österreich" (14.1. 2007): "Selten abgebrühht oder selbten dämlich. Diese Frage stellt sich nicht nur die Poliziet wegen jenem Mann, der im Minutentakt zwei Banken überfiel."
Offenbar gibt es nun mehr die Tendenz, die Tracht des Bankräubers mit vermeintlich populärkulturellen Vorbildern zu verknüpfen.
Am 26. Jänner schreibt "Österreich":
"Bankraub: Serie von Überfällen in Wien. Gestern achter Coup binnen zwei Wochen."
Da werden dann wilde Prognosen aufgestelllt.
"Acht Mal binnen zwei Wochen. Und alle acht Coups blieben bisher unaufgeklärt. Geht es in dieser Tonart weiter, muss man heuer mit hundert Banküberfällen rechnen."
Am 27. Jänner erscheint in "Österreich" ein "Fescher Admiral" zum Überfall: "Wieder schlug ein kostümierter Räuber zu - unheimliche Serie in Wien."
Mit den Klamotten haben sie's bei "Österreich" und selbst beim Banküberfall machen hierzulande Kleider Leute:
"Freiag schlug in Wien Österreichs schönster Bankräuber zu. Der Feschak [österreichisch für "Schönling"] in Uniform schloss an eine erschreckend große Überfallserie an."
Somit wären wir bei Nr. 9. Ein Dieter Chimelar (niemand kann etwas für seinen Namen, aber durchaus dafür, wenn er so schreibt wie er klingt) zeichnet verantwortlich für die Kolumne "Wien zum Wundern". Unter der verdächtig an das Vater unser angelegte Überschrift "Der tägliche Banküberfall" lesen wir:
"Bertolt Brecht (+1956) hielt Bankraub für eine Unternehmung von Dilettanten: Wahre Profis gründen eine Bank. Dennoch wählen immer noch weit mehr Menschen die klassische Methode. Spätestens nach dem neuenten Überfall auf ein Wiener Kreditinstitut im noch blutjungen Jahr - durch einen Täter in Marine-Gala - gar ein Ehrengast beim heutigen Admiralsball an Bord der Tegetthoff) wundert man sich, wie rasch die gewaltsame Geldbeschaffung zur Folklore wurde - man holt sich was von der Bank, wie man sich Semmeln vom Bäcker holt. Alltag, Gewohnheit, nix Besonderen mehr. Wird der Mensch immer schlechter oder roientiert er sich bloß an ruchlosen Vorbildern, die ihren Brecht wörtlich nehmen. "
Beim Kurier (27.1. 2007) heißt die Überschrift:
"Kurioser Banküberfall in Wien - 'Kapitän zur See' auf Beutezug."
"Österreich" meldete am 12. Jänner 2007: "Erster Banküberfall des Jahres". Der "Räuber im Ali-G-Look stellte sich vier Minuten lang geduldig in der Warteschlange an."
Dann geht es Schlag auf Schlag:
"Zwei Überfälle in zwei Minuten - über ihn spricht ganz Österreich - Bankraub: Jagd auf Mr. Bean"
"Österreich" (14.1. 2007): "Selten abgebrühht oder selbten dämlich. Diese Frage stellt sich nicht nur die Poliziet wegen jenem Mann, der im Minutentakt zwei Banken überfiel."
Offenbar gibt es nun mehr die Tendenz, die Tracht des Bankräubers mit vermeintlich populärkulturellen Vorbildern zu verknüpfen.
Am 26. Jänner schreibt "Österreich":
"Bankraub: Serie von Überfällen in Wien. Gestern achter Coup binnen zwei Wochen."
Da werden dann wilde Prognosen aufgestelllt.
"Acht Mal binnen zwei Wochen. Und alle acht Coups blieben bisher unaufgeklärt. Geht es in dieser Tonart weiter, muss man heuer mit hundert Banküberfällen rechnen."
Am 27. Jänner erscheint in "Österreich" ein "Fescher Admiral" zum Überfall: "Wieder schlug ein kostümierter Räuber zu - unheimliche Serie in Wien."
Mit den Klamotten haben sie's bei "Österreich" und selbst beim Banküberfall machen hierzulande Kleider Leute:
"Freiag schlug in Wien Österreichs schönster Bankräuber zu. Der Feschak [österreichisch für "Schönling"] in Uniform schloss an eine erschreckend große Überfallserie an."
Somit wären wir bei Nr. 9. Ein Dieter Chimelar (niemand kann etwas für seinen Namen, aber durchaus dafür, wenn er so schreibt wie er klingt) zeichnet verantwortlich für die Kolumne "Wien zum Wundern". Unter der verdächtig an das Vater unser angelegte Überschrift "Der tägliche Banküberfall" lesen wir:
"Bertolt Brecht (+1956) hielt Bankraub für eine Unternehmung von Dilettanten: Wahre Profis gründen eine Bank. Dennoch wählen immer noch weit mehr Menschen die klassische Methode. Spätestens nach dem neuenten Überfall auf ein Wiener Kreditinstitut im noch blutjungen Jahr - durch einen Täter in Marine-Gala - gar ein Ehrengast beim heutigen Admiralsball an Bord der Tegetthoff) wundert man sich, wie rasch die gewaltsame Geldbeschaffung zur Folklore wurde - man holt sich was von der Bank, wie man sich Semmeln vom Bäcker holt. Alltag, Gewohnheit, nix Besonderen mehr. Wird der Mensch immer schlechter oder roientiert er sich bloß an ruchlosen Vorbildern, die ihren Brecht wörtlich nehmen. "
Beim Kurier (27.1. 2007) heißt die Überschrift:
"Kurioser Banküberfall in Wien - 'Kapitän zur See' auf Beutezug."
vabanque - am Freitag, 2. Februar 2007, 23:43 - Rubrik: Wien2007